Nachrichten zum Thema Seefahrt am Freitag

Fotomontage: DER FARANG
Fotomontage: DER FARANG

Zahl der Toten nach Bootsunglück in Nigeria steigt auf 60

LAGOS: Nach dem Bootsunglück im westafrikanischen Nigeria sind mittlerweile laut Behördenangaben 60 Leichen geborgen worden. Zwei Tage nach dem Sinken des Bootes werden weiterhin mehr als 80 der 165 Menschen an Bord vermisst, sagte der Leiter des regionalen Rettungsdienstes, Sani Dododo, der Deutschen Presse-Agentur am Freitag. Es bestehe aber keine Hoffnung, die Vermissten noch lebend zu finden, so Dododo. Lediglich 23 Menschen wurden aus dem Wasser gerettet.

Das Unglück hatte sich am Mittwoch in Nordwest-Nigeria auf dem Nigerfluss ereignet. Der Rettungsdienst hatte bis Donnerstag zunächst 36 Leichen bergen könnenn, darunter ein Kleinkind. Das Boot war auf dem Weg vom Bundesstaat Niger in den Bundesstaat Kebbi aus noch ungeklärter Ursache entzweigebrochen und gesunken, wie ein Augenzeuge berichtete.

In Nigeria und anderen Ländern Afrikas kommt es immer wieder zu derartigen Unfällen, da Boote oft völlig überladen und in schlechtem Zustand sind. Auch in diesem Fall gibt es Hinweise auf ein mit Fracht und Passagieren hoffnungslos überladenes Boot.


Lebenslange Haft für tödlichen Angriff auf deutsches Paar gefordert

TURKU: Im Mordprozess um den tödlichen Angriff auf ein deutsches Paar vor 34 Jahren auf einer Ostsee-Fähre hat die Staatsanwaltschaft lebenslange Haft für den mutmaßlichen Täter gefordert. Der Angeklagte sei des Mordes und des Mordversuchs schuldig, betonte die Anklagebehörde am Freitag in der finnischen Stadt Turku. Das Urteil soll am 30. Juni gesprochen werden.

Der Däne, zum Tatzeitpunkt 18 Jahre alt, streitet die Vorwürfe ab. Die Anklage beruft sich vor allem auf Textnachrichten des Angeklagten, die er vor einigen Jahren an seine Ex-Frau schickte und in denen er den Angriff angedeutet haben soll. Die Frau verweigerte aber im Prozess die Aussage.

Die Fähre «Viking Sally» war Ende Juli 1987 von der schwedischen Hauptstadt Stockholm nach Turku, rund 150 Kilometer westlich von Helsinki, unterwegs. Mit an Bord war ein junges Studentenpaar aus Deutschland, das an Deck des Schiffes unter freiem Himmel schlief, als es nachts brutal angegriffen wurde.

Der 20 Jahre alte Mann starb an seinen Verletzungen, die 22-jährige Frau überlebte schwer verletzt. Vom Täter fehlte lange Zeit jede Spur. Aufgrund von neuen Informationen nahm die finnische Polizei die Ermittlungen 2016 aber wieder auf. Diese führten letztlich zu dem Dänen, der auf dem Weg zu einem Pfadfinderlager und nach der Tat als Zeuge befragt worden war.

Die «Viking Sally» erlangte später unter einem anderen Namen traurige Bekanntheit: als «Estonia», also jene Fähre, die 1994 auf dem Weg zwischen Tallinn und Stockholm urplötzlich unterging. Die Katastrophe mit 852 Toten gilt bis heute als schwerstes Schiffsunglück der europäischen Nachkriegsgeschichte.

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