Nachrichten zum Thema Seefahrt am Donnerstag

Das Computerschiff Al Zubara der Reederei Hapag-Lloyd. Foto: epa/Focke Strangmann
Das Computerschiff Al Zubara der Reederei Hapag-Lloyd. Foto: epa/Focke Strangmann

Hapag-Lloyd rechnet nach Rekordplus mit deutlichem Gewinnrückgang

HAMBURG: Nach einem Rekordgewinn rechnet die Hamburger Containerreederei Hapag-Lloyd für das laufende Jahr mit einem deutlich geringeren Überschuss. Für 2023 peilt Vorstandschef Rolf Habben Jansen ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern in Höhe von zwei bis vier Milliarden Euro an. Diese Prognose sei angesichts des andauernden Kriegs in der Ukraine und weiterer geopolitischer Konflikte sowie der Auswirkungen der hohen Inflation jedoch mit erheblichen Unsicherheiten behaftet, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Hamburg mit.

Im vergangenen Jahr hat die Reederei mit einem Gewinn von 17 Milliarden Euro das beste Geschäftsjahr ihrer Geschichte erzielt. Nach dem coronabedingten Ausnahmejahr 2021 stiegen die Umsätze 2022 abermals kräftig auf 34,5 Milliarden Euro. Grund hierfür sei insbesondere die aufgrund angespannter Lieferketten gestiegene durchschnittliche Frachtrate von knapp 1900 Euro auf fast 2700 Euro je Standardcontainer (TEU).

Die Transportmenge blieb den Angaben zufolge mit 11,8 Millionen TEU auf dem Niveau von 2021, allerdings stiegen die Transportaufwendungen um 18,5 Prozent auf 13,7 Milliarden Euro. Nachdem Hapag-Lloyd die Dividende im Jahr 2021 bereits verzehnfacht hat, soll sie nun noch einmal auf 63 Euro je Aktie fast verdoppelt werden. Insgesamt sollen 11,1 Milliarden Euro ausgeschüttet werden.

Hapag-Lloyd gilt mit einer Flotte von 251 Containerschiffen und einer Transportkapazität von 1,8 Millionen TEU als die fünftgrößte Reederei der Welt. Das Unternehmen mit gut 14.000 Beschäftigten in 135 Ländern fährt mit seinen 119 Liniendiensten mehr als 600 Häfen auf allen Kontinenten an.


Umweltorganisation WWF: Wanderrouten der Wale besser schützen

HAMBURG: Klimakrise, Schiffsverkehr und Unterwasserlärm gefährden Wale auf ihren Wanderungen im Ostpazifik. Das geht aus einem Bericht der Umweltorganisation WWF mit mehreren Universitäten hervor, bei dem Wanderrouten anhand von Satelliten kartiert wurden. Zwölf der vierzehn Großwalarten nutzen demnach den Ostpazifik als «Drehscheibe» für ihre Wanderungen - darunter auch die besonders bedrohten Blauwale und Nordpazifischen Glattwale.

«Menschliche Aktivitäten beeinträchtigen diese Gebiete enorm und setzen die Wale unter wachsenden Stress», sagte Heike Zidowitz, Expertin für den Schutz mariner Arten beim WWF Deutschland, laut Mitteilung. «Für effektiven Walschutz braucht es vernetzte Meeresschutzgebiete, die über Landesgrenzen verbunden sind und auch in internationale Gewässer reichen.»

Neben dem Klimawandel gefährde auch die Fischerei die Tiere. Durch Fischereigeräte sterben laut WWF jedes Jahr weltweit schätzungsweise 300.000 Wale, zu denen auch die Delfine und Schweinswale zählen. Viele ertrinken in den Netzen. Die Wanderkorridore müssten daher besser geschützt werden. Außerdem sollten laut WWF Schifffahrtsrouten angepasst und die Geschwindigkeit der Schiffe auf den Korridoren gedrosselt werden.


Britische Fregatte beschlagnahmt iranische Waffen vor Oman

MANAMA: In Zusammenarbeit mit US-Truppen hat eine britische Fregatte im Nahen Osten eine illegale iranische Waffenlieferung beschlagnahmt. Die «HMS Lancaster» habe im Golf von Oman mithilfe von US-Aufklärern ein kleines Boot aus dem Iran gestoppt und dort iranische Versionen von russischen Panzerabwehrraketen des Typs 9M133 Kornet sowie Komponenten für Raketen mit mittlerer Reichweite entdeckt, teilte die US-Marine in Manama am Donnerstag mit. Vermutlich sollten die Waffen in den Jemen geliefert werden, wo vom Iran unterstützte schiitische Huthi-Rebellen gegen die Regierung und eine Militärkoalition unter Führung von Saudi-Arabien kämpfen.

Die Aktion fand bereits am 23. Februar statt. Es sei das siebte Mal innerhalb von drei Monaten, dass größere Mengen illegaler Waffen oder Drogen gefunden worden seien, sagte US-Vizeadmiral Brad Cooper. Er sprach von einem «weiteren Beispiel für die zunehmend bösartigen maritimen Aktivitäten des Iran in der gesamten Region». Insgesamt seien mehr als 5000 Waffen, 1,6 Millionen Schuss Munition, 2100 Kilogramm Treibstoff zum Abschuss von Granaten sowie 7000 Raketenzünder entdeckt worden. Die US-Marine ist in Gewässern der Region regelmäßig unterwegs und kontrolliert auch andere Schiffe.

Eine Bestätigung dafür, dass der Iran hinter den Lieferungen steckt, gibt es nicht. Teheran bestreitet, die Huthi-Rebellen finanziell oder mit Waffen zu unterstützen.

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