Nachrichten zum Thema Seefahrt am Donnerstag

Symbolfoto: Freepik
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Türkei: Drei weitere Frachter sollen ukrainische Häfen verlassen

ISTANBUL: Zwei Wochen nach Abschluss des Abkommens für Agrarexporte aus der Ukraine sollen dort drei weitere mit Getreide und Lebensmitteln beladene Schiffe ablegen. Die «Navi Star», «Rojen» und «Polarnet» hätten zusammen rund 50.000 Tonnen Mais an Bord, teilte der ukrainische Infrastrukturminister Olexander Kubrakow am Donnerstag mit. Die drei Frachter sollten aus den beiden Häfen Tschornomorsk und Odessa zwischen 4.00 und 7.00 Uhr MESZ auslaufen. Zuvor hatte das türkische Verteidigungsministeriums darüber berichtet.

Agrarexporte über die ukrainischen Schwarzmeerhäfen waren wegen des russischen Angriffskrieges zuletzt monatelang blockiert gewesen. Die Kriegsgegner Ukraine und Russland hatten am 22. Juli unter UN-Vermittlung jeweils getrennt mit der Türkei ein Abkommen unterzeichnet, um von drei Häfen Getreideausfuhren aus der Ukraine zu ermöglichen. Ein Koordinierungszentrum in Istanbul ist mit Vertretern der vier Parteien besetzt. Die Inspektionen sollen unter anderem sicherstellen, dass Schiffe keine Waffen geladen haben.

Am Montag hatte als erstes Schiff seit Kriegsbeginn ein mit 26.000 Tonnen Mais beladener Frachter den ukrainischen Hafen Odessa verlassen. Die «Razoni» soll am Sonntag im Libanon ankommen.


Ukraine empört über russisches Getreide-Schiff auf Weg nach Syrien

KIEW/DAMASKUS: Die Ukraine wirft Russland vor, gestohlenes Getreide aus besetzten Gebieten mit einem Frachter nach Syrien zu liefern. Die unter syrischer Flagge fahrende «Laodicea» habe Gerste sowie Mehl geladen, teilte das Außenministerium am Donnerstag in Kiew mit. Das Getreide stamme aus von Russland besetzten Gebieten im Osten der Ukraine. Nach Angaben aus dem Libanon hat das Schiff den russischen Hafen Kawkas in der Meerenge von Kertsch bereits vor gut einer Woche verlassen. Der Website Marinetraffic zufolge steuerte es am Donnerstag den Mittelmeerhafen Tartus in Syrien an.

Zuvor habe es im zollfreien Gebiet des Nachbarlands Libanon gehalten, um dortigen Händlern Getreide zum Kauf anzubieten, hieß es aus Regierungskreisen. Nach Protest der ukrainischen Regierung beschlagnahmten libanesische Behörden das Schiff für 72 Stunden. Untersuchungen hätten aber keine Hinweise auf gestohlenes Getreide ergeben, hieß es. «Ich habe dem Schiff erlaubt, den Libanon in Richtung Syrien zu verlassen», sagte Transportminister Ali Hamie der Deutschen Presse-Agentur.

Unterdessen war der Frachter «Razoni» - beladen mit 26.000 Tonnen Mais aus der Ukraine - ebenfalls auf dem Weg in den Libanon. Er wird der ukrainischen Botschaft im Libanon zufolge Sonntagfrüh im Hafen von Tripoli erwartet. Die «Razoni» hatte den ukrainischen Schwarzmeer-Hafen Odessa am Montag verlassen, als erstes Schiff im Rahmen von internationalen Abkommen. Mehrere andere Schiffe warten dort auf die Erlaubnis, ebenfalls Getreide ausführen zu dürfen.

Der Libanon steckt in der schwersten Wirtschaftskrise seiner Geschichte und wartet dringend auf Getreideimporte. Die Lebensmittelpreise sind stark gestiegen, auch wegen des Kriegs in der Ukraine. Das Land importierte zuvor mehr als 70 Prozent seines Getreides aus der Ukraine. Drei Viertel der Bevölkerung leben unter der Armutsgrenze. Die lokale Währung hat mehr als 95 Prozent ihres Wertes verloren.

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