Nachrichten zum Thema Seefahrt am Dienstag

Collage: DER FARANG
Collage: DER FARANG

Schweden zu Gaslecks: Vermutlich Sabotage

STOCKHOLM: Die Lecks in den Gas-Pipelines Nord Stream 1 und 2 sind nach schwedischen Einschätzungen vermutlich auf Sabotage zurückzuführen. Die Informationslage sei noch alles andere als vollständig, aber zwei Explosionen seien identifiziert worden, die drei Lecks verursacht hätten, sagte Ministerpräsidentin Magdalena Andersson am Dienstagabend auf einer Pressekonferenz in Stockholm. Basierend auf schwedischen und dänischen Informationen komme man zu dem Schluss, dass es sich vermutlich um eine absichtliche Tat handle. «Es ist also wahrscheinlich eine Frage der Sabotage», sagte sie.

Man arbeite unter anderem mit Deutschland und den USA eng zusammen. Sie habe dazu am Abend mit der dänischen Ministerpräsidentin Mette Frederiksen, Bundeskanzler Olaf Scholz und Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg telefoniert. Auch die EU sei informiert worden.

Kurz vor Andersson hatte auch Frederiksen von absichtlichen Handlungen und mehreren Explosionen gesprochen. Wie Frederiksen in Kopenhagen betonte auch Andersson in Stockholm, dass die Vorfälle in internationalen Gewässern in den Ausschließlichen Wirtschaftszonen der beiden Länder geschehen seien. Die Frage eines Angriffs auf schwedischem oder dänischem Territorium stelle sich also nicht.

Andersson ist nach der umkämpften Parlamentswahl in Schweden in diesem Monat als Ministerpräsidentin zurückgetreten. Bis eine neue Regierung gefunden worden ist, führt sie allerdings eine Übergangsregierung an. Dies beinhalte gewisse Begrenzungen, aber alle Möglichkeiten, um zu handeln, sagte Andersson.


Dänische Regierung: Mehrere Explosionen vor Gaslecks in der Ostsee

KOPENHAGEN: Die Gaslecks in den Ostsee-Pipelines Nord Stream 1 und Nord Stream 2 sind nach Angaben der dänischen Regierung nicht auf einen Unfall zurückzuführen. Die Behörden seien zu der eindeutigen Bewertung gekommen, dass es sich um absichtliche Taten handle und nicht um ein Unglück, sagte Ministerpräsidentin Mette Frederiksen am Dienstagabend vor Reportern in Kopenhagen. Innerhalb kurzer Zeit seien mehrere Explosionen beobachtet worden. Es gebe noch keine Informationen dazu, wer dahinterstecke.

Zu den Vorfällen sei es in internationalen Gewässern in den Ausschließlichen Wirtschaftszonen Dänemarks und Schwedens vor der Ostsee-Insel Bornholm gekommen, sagte Frederiksen. Es handle sich nicht um einen Angriff auf Dänemark, sagte sie auf eine Frage, ob es sich um eine gegen ihr Land verübte Kriegshandlung handle.

Klima- und Energieminister Dan Jørgensen bestätigte vorherige Angaben von Geologen, dass es am Montag zunächst um 2.03 Uhr eine Explosion an Nord Stream 2 südöstlich von Bornholm sowie um 19.03 Uhr eine weitere an Nord Stream 1 nordöstlich von der Insel entfernt gegeben habe. Die Gasleitungen lägen tief im Wasser und bestünden aus Stahl und Beton. Die Größe der Lecks deute darauf hin, dass es sich nicht um ein Unglück etwa mit einem Schiffsanker handeln könne.

Insgesamt sind an den Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 drei Lecks entdeckt worden. Die Ursache wurde noch nicht festgestellt. Sabotage wird nicht ausgeschlossen.


Erneuter Streik am größten britischen Containerhafen

FELIXSTOWE: Am größten Containerhafen Großbritanniens haben große Teile der Belegschaft am Dienstag erneut die Arbeit niedergelegt. Die Gewerkschaft Unite hatte im Kampf um höhere Löhne seit dem Morgen am englischen Hafen Felixstowe zum Streik aufgerufen. Nach Angaben der Gewerkschaft beteiligten sich rund 1900 Mitglieder. Sie fordern ein Gehaltsplus von zehn Prozent und lehnen das bisherige Angebot der Arbeitgeber - sieben Prozent und eine Einmalzahlung von 500 Pfund (rund 560 Euro) mit der Begründung ab, dies sei angesichts der explodierenden Inflation immer noch ein Reallohnverlust.

Bereits im August hatten die Beschäftigten für gut eine Woche gestreikt. Eine Einigung ist bislang nicht in Sicht. Da Felixstowe der größte britische Hafen ist, droht der Streik die Lieferketten weiter zu belasten. Frische Produkte wie Lebensmittel werden allerdings eher über den Hafen in Dover eingeführt.


Krisensitzungen in Dänemark und Schweden wegen Nord-Stream-Lecks

KOPENHAGEN: Nach der Beschädigung der Nord-Stream-Gaspipelines unter der Ostsee sind in Dänemark und Schweden Krisenstäbe einberufen worden. Als man von den Lecks erfahren habe, sei das Krisenmanagement zusammengerufen worden, an dem mehrere Ministerien und Behörden beteiligt seien, sagte die schwedische Außenministerin Ann Linde am Dienstag der Zeitung «Aftonbladet». Der dänische Außenminister Jeppe Kofod habe sie kontaktiert, virtuelle Treffen seien am Abend geplant. Auf die Frage, was genau passiert sei, sagte sie: «Ich möchte nicht darüber spekulieren. Man muss ganz sicher sein, was passiert ist und wie das unsere Sicherheit beeinflusst.»

Auch im benachbarten Dänemark versammelten sich Vertreter mehrerer Behörden im nationalen operativen Stab, um den weiteren Umgang mit den Lecks in den Leitungen Nord Stream 1 und 2 zu erörtern. Das teilte die dänische Reichspolizei dem Rundfunksender DR mit. Kofod bestätigte dies nach einem Treffen im Außenausschuss des dänischen Parlaments. Dieser Stab tritt in Dänemark unter anderem bei größeren Krisen, Katastrophen und Terrorangriffen zusammen und soll in solchen Lagen die Zusammenarbeit der Behörden sicherstellen.

Zuvor waren an den Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 insgesamt drei Lecks entdeckt worden. Sie traten in der Nähe der Ostsee-Insel Bornholm teils in dänischen, teils in schwedischen Gewässern auf.


Schwedischer Experte: Explosionen bei Nord-Stream-Lecks

STOCKHOLM: Messstationen in Schweden und Dänemark haben einem Medienbericht zufolge vor dem Entstehen der Nord-Stream-Gaslecks in der Ostsee kräftige Detonationen unter Wasser verzeichnet. Es bestehe kein Zweifel daran, dass es sich um Sprengungen oder Explosionen handele, sagte der Seismologe Björn Lund vom Schwedischen Seismologischen Netzwerk (SNSN) am Dienstag dem schwedischen Rundfunksender SVT.

Es habe am Montag zwei deutliche Detonationen in dem Gebiet gegeben, berichtete der Sender unter Berufung auf das Netzwerk - eines in der Nacht um 2.03 Uhr und ein zweites um 19.04 Uhr am Abend.

Insgesamt sind an den Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 drei Lecks entdeckt worden. Sie traten in der Nähe der Ostsee-Insel Bornholm teils in dänischen, teils in schwedischen Gewässern auf. Die Ursache wurde noch nicht festgestellt. Sabotage wird nicht ausgeschlossen.


Kreml zu möglicher Sabotage an Gasleitungen: Nichts ausschließen

MOSKAU: Russland schließt angesichts der Lecks an den Nord-Stream-Gaspipelines Sabotage oder andere Gründe nicht aus. «Jetzt kann keine Variante ausgeschlossen werden», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Dienstag auf die Frage, ob Sabotage der Grund sein könne für den Druckabfall. «Offensichtlich gibt es eine Zerstörung der Leitung. Und was der Grund dafür ist - da kann man bis zu dem Zeitpunkt, bis die Ergebnisse der Untersuchungen auftauchen, keine Variante ausschließen», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge.

Der Kreml sei «äußerst beunruhigt» über den Druckabfall in den Ostseepipelines Nord Stream 1 und 2. Die Nachrichten seien alarmierend. Die Schäden an den Leitungen müssten untersucht werden. «Das ist eine absolut nie dagewesene Situation, die einer schnellen Aufklärung bedarf», sagte Peskow.

Nach dem Druckabfall in den Nord-Stream-Gaspipelines unter der Ostsee suchen Behörden in Deutschland und Dänemark weiter nach der Ursache. Die dänische Marine und deutsche Spezialisten bemühten sich um Aufklärung, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Dienstagmorgen aus Sicherheitskreisen. Bislang sei die Ursache für die Vorfälle nicht geklärt. Jedoch spreche einiges für Sabotage. Sollte es sich um einen Anschlag handeln, würde angesichts des technischen Aufwands eigentlich nur ein staatlicher Akteur infrage kommen.


Polen: Lecks an Nord-Stream-Leitungen möglicherweise Provokation

WARSCHAU: Polen hält es für nicht ausgeschlossen, dass hinter den Gaslecks an den Pipelines Nord Stream 1 und 2 in der Ostsee eine russische Provokation steckt. Man befinde sich in einer Situation hoher internationaler Spannung, sagte Vize-Außenminister Marcin Przydacz am Dienstag in Warschau. «Leider verfolgt unser östlicher Nachbar ständig eine aggressive Politik. Wenn er zu einer aggressiven militärischen Politik in der Ukraine fähig ist, ist es offensichtlich, dass keine Provokationen ausgeschlossen werden können, auch nicht in den Abschnitten, die in Westeuropa liegen.»

Zuvor hatten die dänischen Behörden an den Gas-Pipelines Nord Stream 1 und 2 insgesamt drei Lecks entdeckt. Es sei die Rede von zwei Lecks an Nord Stream 1 nordöstlich der Ostsee-Insel Bornholm sowie einem an Nord Stream 2 südöstlich der Insel, teilte die dänische Energiebehörde am Dienstag mit. Im Falle von Nord Stream 1 befinde sich das eine Leck in dänischen und das andere in schwedischen Gewässern, bei dem von Nord Stream 2 in dänischen.

Polens nationalkonservative PiS-Regierung hatte sich gegen den Bau von Nord Stream 2 ausgesprochen, der im Herbst 2021 vollendet wurde. Sie warnte stets davor, dass Russland damit die Abhängigkeit Europas von seinen Gaslieferungen erhöhen und die bisherigen Transitländer unter Druck setzen könnte.


Zum Thema «Von unbenutzt zu unbenutzbar - Probleme legen

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BEREITS GESENDET

* Meldung - «Sicherheitskreise: Ursache für Druckabfall in Pipelines noch unklar» 16 Zl * Grafik-Karte Nr. 104729, Format 90 x 90 mm - «Kinderpornografie (Wiederholung) (27.09.2022)»


Sicherheitskreise: Ursache für Druckabfall in Pipelines wird geklärt

BERLIN: Nach dem Druckabfall in den Nord-Stream-Gaspipelines unter der Ostsee suchen Behörden in Deutschland und Dänemark weiter nach der Ursache. Die dänische Marine und deutsche Spezialisten bemühten sich um Aufklärung, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Dienstagmorgen aus Sicherheitskreisen. Bislang sei die Ursache für die Vorfälle nicht geklärt. Jedoch spreche einiges für Sabotage. Sollte es sich um einen Anschlag handeln, würde angesichts des technischen Aufwands eigentlich nur ein staatlicher Akteur infrage kommen.

In der Nacht zum Montag war zunächst in einer der beiden Röhren der nicht genutzten Pipeline Nord Stream 2 ein starker Druckabfall festgestellt worden. Am Montagabend meldete der Betreiber dann auch einen Druckabfall in beiden Röhren von Nord Stream 1. Durch diese Pipeline lieferte Russland bis zum 31. August Erdgas nach Deutschland.

Im Fall von Nord Stream 2 identifizierten die dänischen Behörden ein Leck südöstlich der Insel Bornholm als wahrscheinliche Ursache. Nord Stream 2 ist fertiggestellt, wurde aber wegen des Ukrainekrieges nie in Betrieb genommen.

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