Nachrichten zum Thema Seefahrt am Dienstag

Symbolfoto: Freepik/wirestock
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Besuch von Spionageschiff aus China: Sri Lanka weist Bedenken zurück

COLOMBO: Sri Lanka hat Bedenken Indiens angesichts einer zeitweisen Präsenz eines Überwachungsschiffs des chinesischen Militärs in einem Hafen des Inselstaats zurückgewiesen. Die «Yuan Wang 5» solle nur zum Tanken und für andere Dienstleistungen in den Hafen von Hambantota kommen, sagte Regierungssprecher Bandula Gunawardena in der Hauptstadt Colombo. Das Schiff soll am 11. August einlaufen und eine Woche lang vor Ort bleiben, wie das Außenministerium erklärte.

Das kommunistische China ist ein wichtiger Kreditgeber Sri Lankas. Das zur Volksbefreiungsarmee gehörende Schiff soll Berichten zufolge der Verfolgung von Satelliten- und Interkontinentalraketen dienen.

Indien fürchtet, dass der im benachbarten Sri Lanka von China finanzierte und gepachtete Hafen in Hambantota Peking künftig als Militärbasis dienen könnte. Die Beziehungen der beiden benachbarten Atommächte Indien und China gelten als sehr angespannt. 2020 etwa kam es an ihrer Grenze im Himalaya zu tödlichen Zwischenfällen.

Indien ist für Sri Lanka ebenfalls ein wichtiger Geld - und Kreditgeber. Der Inselstaat südlich von Indien mit 22 Millionen Einwohnern erlebt derzeit seine schlimmste Wirtschafts- und Finanzkrise seit Jahrzehnten. Es fehlt an Treibstoff, Gas zum Kochen, Lebensmitteln und Medikamenten. Die Führung unter dem neuen Präsidenten Ranil Wickremesinghe hofft derzeit auf weitere Finanzhilfen - unter anderem vom Internationalen Währungsfonds (IWF).


Deutsch-britischer Unternehmer bei Jachtunfall vor Sardinien getötet

PORTO CERVO: Ein deutsch-britischer Unternehmer ist bei einem Bootsunfall mit einer Jacht vor Sardinien getötet worden. Das meldete die britische Nachrichtenagentur PA am Dienstag unter Berufung auf eine Mitteilung der Familie. Der Bürgermeister des westenglischen Orts Ross-on-Wye, wo der 61-Jährige lebte, zeigte sich schockiert. Der Mann war Eigentümer eines Gesichtsmaskenherstellers, dessen Mutterkonzern in Hilden in Nordrhein-Westfalen sitzt.

Seine 59 Jahre alte Ehefrau und die 27-jährige Tochter seien bei dem Unfall schwer verletzt worden, berichteten britische Medien. Ein Anwalt der Familie sagte der Zeitung «Daily Mail», der Sohn des Paars sei umgehend nach Italien geflogen.

Dem Bericht zufolge krachte die Jacht am Sonntag nahe dem Urlaubsort Porto Cervo gegen einen Felsen. Der Mann sei von der Crew eines anderen Schiffs aus dem Wasser gerettet worden, aber bald darauf an seinen Verletzungen gestorben, so die «Daily Mail».

Der Chef der Küstenwache des Hafens von Olbia, Francesco Colarullo, sagte dem Blatt: «Das beschädigte Schiff wurde nach Porto Cervo geschleppt und vom örtlichen Staatsanwalt beschlagnahmt, solange der genaue Ablauf untersucht wird.» Es sei möglich, dass das Boot zu schnell unterwegs war, sagte Colarullo. «Wir wissen, dass sich zu diesem Zeitpunkt andere Schiffe in der Gegend befanden, und zu dem Unfall kam es möglicherweise während einer Ausweichaktion.»

Das britische Außenministerium teilte mit, es stehe wegen des Todes eines Doppelstaatlers in Kontakt mit den italienischen Behörden.


Reederei Moller-Maersk hebt Jahresprognose dank hoher Frachtpreise an

KOPENHAGEN: Die Reederei A.P. Moller-Maersk wird nach einem starken zweiten Quartal nochmal optimistischer für das laufende Jahr. Die Überlastung der globalen Lieferketten halte länger an als ursprünglich erwartet, teilte das Unternehmen am Dienstag in Kopenhagen mit. Die daraus resultierenden hohen Transportpreise kommen den Reedereien zugute. In der Vorwoche hatte deshalb auch die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd ihre Gewinnprognose erhöht.

Moller-Maersk hatte bereits Anfang Mai die ursprüngliche Prognose angehoben, war damals aber noch davon ausgegangen, dass sich die Lage in der Schifffahrt zu Beginn des zweiten Halbjahres entspannt. Mittlerweile prognostizieren die Dänen, dass sich die «außergewöhnliche Marktsituation» erst im Schlussquartal des laufenden Jahres normalisiert. In der Folge erwartet der Konzern im Gesamtjahr nun ein bereinigtes operatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (bereinigtes Ebit) von rund 31 Milliarden US-Dollar (30,2 Mrd Euro) und damit 7 Milliarden Dollar mehr als bisher.

Im zweiten Quartal verdiente Moller-Maersk an den hohen Frachtraten prächtig. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um gut die Hälfte auf 21,7 Milliarden Dollar. Das bereinigte operative Ergebnis lag mit 8,9 Milliarden Dollar mehr als doppelt so hoch wie ein Jahr zuvor. Die Details zum Zahlenwerk will die Reederei an diesem Mittwoch vorlegen.


Hamburg wünscht sich vom Bund nationale Hafenstrategie

HAMBURG: Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher hat von der Bundesregierung mehr Engagement für die deutschen Seehäfen gefordert. Belgien und die Niederlande gingen mit nationalen Hafenstrategien gezielt vor und unterstützten ihre wichtigsten Häfen Rotterdam und Antwerpen, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. «In Deutschland gibt es seitens des Bundes keine aktive nationale Politik zur Unterstützung der Häfen.»

Mit der im Wirtschaftsministerium angesiedelten Grünen-Politikerin Claudia Müller gebe es zwar eine maritime Koordinatorin der Bundesregierung, «die aber sehr im Hintergrund wirkt», wie Tschentscher sagte. «Wenn es darauf ankommt, stehen die Hafenstädte mit ihren Entscheidungen dann doch allein da.»

Er forderte unter anderem eine stärkere Beteiligung des Bundes an den Hafeninvestitionen und eine verbesserte Schienenanbindung. Der Wettbewerb zwischen den Häfen in Bremen, Wilhelmshaven und Hamburg lenke davon ab, «dass die eigentliche Konkurrenz in Rotterdam und Antwerpen liegt», sagte Tschentscher.

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Leserkommentare

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