Nachrichten zum Thema Seefahrt am Dienstag

Fotomontage: DER FARANG
Fotomontage: DER FARANG

Sieben Monate auf Schiff festgesetzt: Indiens Seeleute dürfen heim

NEU DELHI: Nachdem sie sieben Monate auf einem Schiff vor der chinesischen Küste festgesetzt worden waren, können 23 indische Seeleute nun wieder heim. Die Seeleute seien in einem Politik- und Handelskonflikt zwischen Australien und China gefangen gewesen, sagte der Generalsekretär der indischen Seeleutegewerkschaft, Abdulgani Serang, der Deutschen Presse-Agentur.

Die Seeleute wollten mit dem indischen Schiff «Jag Anand» australische Kohle nach China liefern, als sie in den Konflikt Australiens mit China gerieten. Canberra schloss den chinesischen Telekomanbieter Huawei aus der Errichtung eines 5G-Netzes in Australien aus und Peking verhängte im Gegenzug ein Handelsembargo auf wichtige Exportgüter Australiens wie Kohle. So mussten die Seeleute der in chinesischen Gewässern ausharren.

Auch rund 55 weitere Schiffe würden nach wie vor festliegen, sagte Serang. Die Besatzung der «Jag Anand» habe schließlich am Montagabend in Japan an Land gehen können, nachdem die indische Regierung und der Schiffsbesitzer erfolgreich interveniert hätten. Nun wurde die Besatzung der «Jag Anand» ausgetauscht, die dann mit der neuen Besatzung weiter auf eine Einfahrtserlaubnis in einen chinesischen Hafen wartet, sagte Serang.

Weltweit wollen zurzeit viele Seeleute nach Hause, aber können das nicht - vor allem auch wegen der Corona-Pandemie. Nach Schätzungen der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation IMO warten weltweit rund 450.000 Seefahrer nach Ende ihres Einsatzes darauf, ihre Schiffe verlassen zu können. Manche Länder verbieten, dass Seeleute in ihren Häfen von Bord gehen, und in anderen Häfen fehlen die Rückflugmöglichkeiten, weil weniger Flüge angeboten werden. Dabei gibt es Staaten, die auch ihre eigenen Landsleute wegen der Corona-Pandemie nicht einreisen lassen. Das Festsitzen auf den Schiffen habe schlimme Auswirkungen auf die psychische Gesundheit der Seeleute, sagt Serang.

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