Nachrichten zum Thema Seefahrt am Dienstag

Russlands Außenminister Sergej Lawrow in Moskau. Foto: epa/Alexander Zemlianichenko
Russlands Außenminister Sergej Lawrow in Moskau. Foto: epa/Alexander Zemlianichenko

Lawrow zu Gesprächen über Export-Korridor in Türkei erwartet

ISTANBUL: Der russische Außenminister Sergej Lawrow wird türkischen Angaben zufolge am Mittwoch kommender Woche zu einem Besuch in der Türkei erwartet. Dabei solle es auch um einen sicheren Korridor im Schwarzen Meer zur Ausfuhr von landwirtschaftlichen Produkten aus der Ukraine gehen, kündigte Außenminister Mevlüt Cavusoglu am Dienstag an. Aus Moskau gab es dafür zunächst keine Bestätigung.

Der bereits mehr als drei Monate dauernde russische Angriffskrieg gegen den Getreide-Großexporteur Ukraine hat in vielen Ländern zu einer Verteuerung der Lebensmittel geführt. Moskau bekundete die Bereitschaft, verschiedene Möglichkeiten eines ungehinderten Getreideexports zu erörtern - auch den Transport ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer. Die Türkei versucht, zwischen Russland und der Ukraine zu vermitteln.


Iran: Crews festgesetzter griechischer Öltanker werden gut behandelt

TEHERAN: Nach der Festsetzung griechischer Tanker im Persischen Golf hat Iran versichert, dass die Besatzungen der beiden Schiffe gut behandelt werden. Die Crews seien in guter Verfassung und hätten Kontakt zu ihren Familien, sagte der Sprecher des Außenministeriums, Said Chatibsadeh, am Dienstag in Teheran. Gleichzeitig warnte er: «Die griechische Regierung sollte den rationalen und juristischen Weg nehmen, anstatt international politisches Tamtam zu machen.»

Am Freitag hatten Irans Revolutionsgarden zwei griechische Öltanker festgesetzt. Die Schiffe hätten maritime Vorschriften missachtet, hieß es. Griechenland protestierte auf das Schärfste und sprach von einem Akt der Piraterie. In einem Video der Nachrichtenagentur Fars war zu sehen, wie Spezialeinheiten von Hubschraubern auf einen Öltanker abgeseilt wurden und das Schiff festsetzten.

Beobachter vermuten hinter der Aktion einen Vergeltungsakt. Jüngst war in griechischen Gewässern der unter russischer Flagge fahrende Tanker «Lana» mit iranischem Öl an Bord festgesetzt worden. Wegen der gegen den Iran verhängten US-Sanktionen sollte das Öl laut Medienberichten in die USA gebracht werden.


Separatisten eignen sich Frachtschiffe im Hafen Mariupols an

MARIUPOL: Die prorussischen Separatisten im Gebiet Donezk im Osten der Ukraine beschlagnahmen mehrere Handelsschiffe, die im Hafen von Mariupol liegen. «Ein Teil der Schiffe kommt unter die Rechtshoheit der Donezker Volksrepublik», sagte Separatistenführer Denis Puschilin am Dienstag laut der Nachrichtenagentur Interfax. Die Schiffe würden umbenannt und Teil einer neu entstehenden Handelsflotte der Republik.

Die Hafenstadt Mariupol war vor dem Krieg mit über 400.000 Einwohnern die größte ukrainische Hafenstadt am Asowschen Meer und zugleich ein Zentrum der Stahlindustrie. Monatelang war sie zwischen Russen und Ukrainern schwer umkämpft. Berichten zufolge soll sie durch die Gefechte zu 90 Prozent zerstört worden sein. Auch der Hafen wurde schwer in Mitleidenschaft gezogen. Zusätzlich wurden die Fahrwasser vermint. Nach Puschilins Angaben wurden die Minen inzwischen geräumt. Das erste Schiff mit einer Ladung von 2500 Tonnen Metall sei nun in die russische Millionenstadt Rostow-am-Don geschickt worden.

Die Ukraine hatte die Verschiffung des Metalls als «Plünderei» bezeichnet. Kiew wirft Moskau und den mit ihr verbündeten Separatisten den Diebstahl strategisch wichtiger Güter vor. So sollen auch bis zu 500.000 Tonnen an Getreide aus den besetzten Gebieten in der Ukraine nach Russland verfrachtet worden sein. Der russische Angriffskrieg gegen den Getreide-Großexporteur Ukraine hat wegen Befürchtungen vor Lieferengpässen weltweit zu einer Verteuerung der Lebensmittel geführt.

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