Nachrichten zum Thema Seefahrt am Dienstag

Kanal Istanbul Projekt. Foto: epa/Erdem Sahin
Kanal Istanbul Projekt. Foto: epa/Erdem Sahin

«Alptraum» - Istanbuler Bürgermeister warnt vor Kanalbau in Istanbul

ISTANBUL: Der Istanbuler Bürgermeister Ekrem Imamoglu hat vor den Folgen des geplanten Kanalbaus durch die Millionenmetropole am Bosporus gewarnt. Allein darüber nachzudenken sei ein Verrat an Istanbul und ein «Alptraum», sagte Imamoglu am Dienstag. Er kündigte an, alle juristischen Möglichkeiten gegen den «Beton-Kanal» ausschöpfen zu wollen, um dessen Bau zu verhindern.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan will seit langem eine alternative Wasserstraße zu der Meerenge Bosporus bauen lassen. Vor kurzem kündigte er an, dass die Arbeiten im Juni beginnen sollen. Der «Kanal Istanbul» - geplant zwischen Marmarameer und Schwarzem Meer - gilt als ambitioniertes und umstrittenes Prestigeprojekt des Präsidenten. Experten warnen vor irreparablen Schäden am Ökosystem um Istanbul und davor, dass Trinkwasserressourcen gefährdet würden. Es wird zudem befürchtet, die Gefahr eines Erdbebens könne durch den Bau in dem ohnehin stark gefährdeten Gebiet weiter erhöht werden.

Der Kanal bedrohe die gesamte Stadt und drohe bei einem starken Erdbeben, wie es von Experten erwartet wird, zusammenzustürzen, sagte Imamoglu. Mindestens die Hälfte des Baulandes sei derzeit noch Agrarfläche und würde durch den Bau zerstört. Das Projekt soll Imamoglu zufolge rund 80 Milliarden Dollar (66,4 Milliarden Euro) kosten - Geld, das man dem Bürgermeister zufolge zum Beispiel besser in den Erdbebenschutz bestehender Gebäude investieren sollte.

Imamoglu kritisierte zudem, dass die Istanbuler Regierung nicht in die Planung rund um das Projekt einbezogen werde. Der Regierung warf er vor, mit dem Kanal-Bau «ein Immobilienprojekt» voranzutreiben, «das gänzlich aufs Geld verdienen ausgerichtet ist».


Taifun «Surigae» streift die Philippinen - 20 Seeleute vermisst

MANILA: Auf den Philippinen sind Zehntausende Menschen auf der Flucht vor dem Taifun «Surigae». Der Tropensturm erreichte zuletzt Windgeschwindigkeiten von 175 Kilometern pro Stunde und Böen von bis zu 215 Stundenkilometern. Zudem brachte er heftigen Regen mit sich. Betroffen waren nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde mehr als ein Dutzend Provinzen an der Ostküste des Inselstaats.

Es kam zu Sturzfluten und Erdrutschen. Besonders schlimm war die Situation am Dienstag in der Region Bicol am südöstlichen Ende der Insel Luzon. In verschiedenen Landesteilen kamen mindestens zwei Menschen - eine Frau und ein älterer Mann - ums Leben. Sie seien von einem herabstürzenden Gegenstand beziehungsweise einem umstürzenden Baum erschlagen worden, so die Behörden.

Vor der Gemeinde Malimono lief ein mit Nickelerz beladenes Schiff bei heftigem Wellengang auf Grund. 20 Seeleute werden vermisst. Sie seien auf einem Rettungsfloß unterwegs gewesen, als der Kontakt zu ihnen am Dienstag abbrach, sagte der Sprecher der Küstenwache, Armand Balilo. «Die Arbeit der Suchtrupps wird durch die hohen Wellen sehr erschwert», so Balilo. «Die Küstenwache hat auch zwei Mal mit Flugzeugen gesucht, aber wir konnten sie nicht finden.»

Meteorologen zufolge bewegte sich «Surigae», der auf den Philippinen «Bising» heißt, langsam in nordwestliche Richtung. Es wurde erwartet, dass der Wirbelsturm nicht direkt auf Land trifft, sondern den südostasiatischen Inselstaat nur streift und in den kommenden Tagen abdreht.

Es kam auch zu Flugausfällen und Überschwemmungen, zudem wurde der Fährverkehr teilweise eingestellt. Das Landwirtschaftsministerium fürchtete zudem um Hunderttausende Hektar Reis- und Maisfelder.

Die Philippinen werden jedes Jahr von durchschnittlich etwa 20 Taifunen heimgesucht. Im November hatte der Tropensturm «Vamco» fast 70 Menschen getötet. Der bisher schlimmste Taifun «Haiyan» hatte im November 2013 mehr als 6300 Menschen das Leben gekostet. Mehr als vier Millionen Menschen mussten fliehen.

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