Nachrichten aus der Wirtschaft am Sonntag

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Paris droht im Brexit-Streit um Fischerei wieder mit Vergeltung

PARIS: Im Brexit-Streit um Fischereirechte hat der französische Europa-Staatssekretär Clément Beaune nachgelegt und London mit Vergeltungsmaßnahmen bei Finanzdienstleistungen gedroht. Es fehlten noch etwa 40 Lizenzen für französische Fischer für britische Gewässer, sagte der Vertraute von Staatschef Emmanuel Macron der Sonntagszeitung «Journal du Dimanche». Er sei zuversichtlich, dass diese Lizenzen erteilt würden. «Sonst werden wir nicht zögern, Vergeltungsmaßnahmen in anderen Bereichen zu ergreifen wie beim Zugang für Finanzdienstleistungen, wo die Briten interessiert sind.»

In der zurückliegenden Woche war der Fischerei-Streit zwischen London und Paris vor der Kanalinsel Jersey eskaliert, die zwar zur britischen Krone, aber nicht zum Vereinigten Königreich gehört. Dutzende französische Fischer blockierten zeitweise den Insel-Hafen von Saint Helier - in Sichtweite von britischen und französischen Kriegsschiffen. Frankreich hatte im Streit um Fischereilizenzen gedroht, notfalls Vergeltung zu üben und Jersey den Strom abzudrehen.

Beaune zeigte sich zuversichtlich, dass Jersey Zusatzbedingungen für Fischer bei den Lizenzen zurücknehmen werde. Mit Blick auf die Fischerei-Krise nach dem endgültigen britischen EU-Austritt sagte er: «Man soll sich nichts vormachen. Wir werden als Europäische Union ständig von den Briten auf unsere Reaktionsgeschwindigkeit und unsere Entschlossenheit getestet werden.»

Im Brexit-Handelspakt wurde vereinbart, dass EU-Fischer während einer Übergangsphase von fünfeinhalb Jahren in britischen Gewässern immer noch 75 Prozent der Menge von früher fischen dürfen. Anschließend sollen die Quoten jährlich festgelegt werden. Dienstleistungen waren bei den Verhandlungen über den Brexit-Handelspakt außen vor geblieben. London und die EU hatten sich erst Ende März auf Grundzüge einer freiwilligen Zusammenarbeit bei der Regulierung von Finanzdienstleistungen geeinigt.


Brand an Ölraffinerie in Syrien - keine Opfer

DAMASKUS: An einer wichtigen Ölraffinerie im Bürgerkriegsland Syrien ist offenbar wegen eines Lecks an einer Pumpe ein Feuer ausgebrochen. Die Staatsagentur Sana veröffentlichte am Sonntag Fotos von Löscharbeiten und Rauch, der über der Anlage in Homs im Westen des Landes aufsteigt. Feuerwehrleute brachten den Brand nach einiger Zeit unter Kontrolle. «Der Kühlvorgang läuft», sagte der örtliche Feuerwehrchef Hassan Amar. Vier Feuerwehrleute kamen mit Verletzungen ins Krankenhaus.

An der Ölanlage hatte es in den vergangenen Jahren mehrfach gebrannt. Die Rebellen im syrischen Bürgerkrieg, die Teile von Homs kontrollierten, griffen die Anlage auch an. Die Kontrolle über die Ölfelder im Norden und Osten Syriens haben die von den USA unterstützten Kurdenmilizen. Die Anlagen für die Verarbeitung liegen dagegen in Gebieten unter Regierungskontrolle. Das eigentlich sehr einträgliche Geschäft mit Erdöl leidet unter dem Konflikt, in vielen Landesteilen sind Benzin und auch Gas knapp.

Vor zwei Wochen war ein Öltanker vor der syrischen Küste in Brand geraten. Das Schiff war nach offiziellen Angaben von einer Drohne angegriffen worden. Der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte zufolge kamen dabei drei Menschen ums Leben.

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