Nachrichten aus der Wirtschaft am Samstag

Collage: DER FARANG
Collage: DER FARANG

US-Gesundheitsbehörde empfiehlt Corona-Impfungen für kleine Kinder

WASHINGTON: Nach einem Beratergremium der US-Arzneimittelbehörde FDA hat sich auch die Gesundheitsbehörde CDC für den Einsatz von Coronavirus-Impfstoffen bei Kindern im Alter zwischen sechs Monaten und fünf Jahren ausgesprochen. Sowohl der Impfstoff der Hersteller Biontech und Pfizer als auch das Präparat von Moderna könnten für etwa 18 Millionen Kleinkinder zum Einsatz kommen, entschieden die Experten am Samstag übereinstimmenden US-Medienberichten zufolge. Damit steht dem Impfen in der Altersgruppe nach der formalen Unterzeichnung durch CDC-Chefin Rochelle Walensky nichts mehr im Weg. Der US-Regierung zufolge könnte es ab dem 21. Juni losgehen.

US-Präsident Joe Biden nannte die Entscheidung einen «riesigen Schritt nach vorn im Kampf unseres Landes gegen das Virus». Für die Eltern im Land sei dies ein Tag der Erleichterung. In der kommenden Woche könnten sie damit beginnen, Termine in Kinderarztpraxen, Kinderkrankenhäusern und Apotheken zum Impfen zu vereinbaren.

Derzeit ist der Impfstoff von Biontech/Pfizer in den USA für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren zugelassen, der Impfstoff von Moderna für Menschen ab 18 Jahren. Bereits am Dienstag hatte sich das FDA-Beratergremium aber dafür ausgesprochen, den Impfstoff von Moderna auch für Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 17 Jahren zuzulassen.

In der EU ist derzeit noch kein Corona-Impfstoff für sehr junge Kinder zugelassen. Die europäische Arzneimittelbehörde EMA in Amsterdam prüft zurzeit, ob der Impfstoff des Herstellers Moderna (Spikevax) auch für Kinder unter sechs Jahre zugelassen werden kann. Für den Impfstoff der Hersteller Biontech und Pfizer hat eine solche Prüfung noch nicht begonnen. Die Hersteller haben bisher nach Angaben der EMA keinen entsprechenden Antrag auf Erweiterung der Zulassung gestellt.


Ex-Präsidentin Litauens erhält Kieler Weltwirtschaftlichen Preis

KIEL: Litauens ehemalige Staatspräsidentin Dalia Grybauskaite soll am Sonntag (11.00 Uhr) mit dem Kieler Weltwirtschaftlichen Preis ausgezeichnet werden. Sie war auch EU-Haushaltskommissarin und erhält den Preis in der Kategorie Politik. In der Kategorie Wirtschaft wird Hans-Julius Ahlmann geehrt, geschäftsführender Gesellschafter der ACO-Gruppe (Rendsburg). In der Kategorie Wissenschaft geht die Auszeichnung an Prof. Ufuk Akcigit von der Universität Chicago.

Mit dem traditionell zur Kieler Woche verliehenen, undotierten Preis wollen das Kiel Institut für Weltwirtschaft, die Landeshauptstadt und die IHK Schleswig-Holstein einen Anstoß geben, globale Herausforderungen grenzüberschreitend zu bewältigen. Sie würdigen damit Vordenker einer weltoffenen, marktwirtschaftlichen und sozialen Gesellschaft.


Eni: Russische Gaslieferungen nach Italien auf Niveau der Vortage

ROM: Nach der Drosselung der jüngsten Tage bekommt Italien weiterhin nur wenig Erdgas aus Russland. Das gab Eni, der wichtigste Gasimporteur des Mittelmeerlandes, am Samstag bekannt. Der russische Energiekonzern Gazprom habe mitgeteilt, Gas «im Umfang der vergangenen Tage» bereitzustellen. Am Freitag hatte Russland nur 50 Prozent der bestellten 63 Millionen Kubikmeter Gas zugesagt, wie das teilstaatliche Unternehmen Eni mitgeteilt hatte. Nach Angaben des Gasnetzbetreibers Snam flossen dann knapp 35 Millionen Kubikmeter Gas.

Angesichts der Entwicklung plant die italienische Regierung eine Krisensitzung in der kommenden Woche. Roberto Cingolani, der Minister für den ökologischen Wandel, erwägt, die Lage in Italien dann vom Stand des Vor-Alarms in die Alarm-Phase hochzustufen. Konkret ändert das an den Auswirkungen für die Bevölkerung und die Energiebranche noch nicht viel. Erst wenn im nächsten Schritt die Notlage erklärt werden sollte, würde der Staat massiv in den Markt eingreifen.

Ministerpräsident Mario Draghi hatte die Begründung Gazproms, der Grund der Drosselungen für mehrere europäische Länder seien Reparaturarbeiten, nach seinem Besuch in Kiew klar zurückgewiesen. «Wir halten das für Lügen», sagte er. «In Wirklichkeit wird das Gas hier politisch benutzt.»


Feuer bei Umspannwerk nahe Sydney - Rauch legt Flughafen lahm

SYDNEY: In Australien haben nach mehreren Explosionen Teile eines Umspannwerks Feuer gefangen. Nach dem Notruf wegen gewaltiger Mengen Rauch und mehreren Explosionen seien viele Noteinsatzkräfte in Yallah südlich der Metropole Sydney, um den Brand einzudämmen, teilte die Feuerwehr des Bundesstaates New South Wales am Samstag auf Twitter mit. Nach Angaben des Energieversorgers EnergyAustralia brannte Öl nach einem mechanisch bedingten Ausfall an der Anlage. Wegen des aufsteigenden dichten Qualms musste australischen Medien zufolge der Verkehr am nahe gelegenen Flughafen Shellharbour Airport vorübergehend eingestellt werden.

EnergyAustralia stellte in einer Mitteilung klar, dass das Feuer nicht im gasbetriebenen Tallawarra-Kraftwerk ausgebrochen sei, sondern an der Dapto-Umspannanlage, die sich einige Kilometer davon entfernt befindet. Wegen des Feuers sei das Tallawarra-Kraftwerk rund zwei Stunden lang vom Netz genommen worden, die Stromversorgung der Region sei davon nicht beeinträchtigt worden, alle Mitarbeiter seien in Sicherheit.

Vom Betreiber des Umspannwerks, Transgrid, hieß es, der aufsteigende Rauch sei «nicht giftig», werde aber noch eine Weile anhalten. Die Noteinsatzkräfte riefen die Bevölkerung auf, sich von der Brandort fernzuhalten und in den umliegenden Ortschaften Türen und Fenster zu schließen, bis sich die Luftqualität wieder bessere.

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