Nachrichten aus der Wirtschaft am Samstag

Fotomontage: DER FARANG
Fotomontage: DER FARANG

Gewinne an US-Börsen - Anleger schütteln Inflationssorgen ab

NEW YORK: Nach drei abwärts gerichteten Handelstagen hat der US-Leitindex Dow Jones Industrial am Freitag einen Teil seiner jüngsten Verluste wieder wettgemacht. Der Fokus der Anleger rückte an der Wall Street etwas ab vom Thema Inflation und es herrschte wieder mehr Optimismus für Aktienwerte vor allem im Technologiesektor.

Der Dow ging 0,50 Prozent höher bei 36.100,31 Punkten aus dem Handel. Auf Wochensicht verlor er damit 0,6 Prozent. Das am Montag erreichte Rekordhoch bei knapp unter 36.566 Zählern bleibt in Reichweite.

Die anderen bedeutenden New Yorker Indizes zeigten sich am Freitag noch etwas schwungvoller: Der marktbreite S&P 500 rückte um 0,72 Prozent auf 4682,85 Punkte vor. Der technologielastige Nasdaq 100 toppte dies mit einem Anstieg um 1,04 Prozent auf 16.199,89 Zähler.


US-Regierung erlaubt Milliardenfusion von S&P und IHS unter Auflagen

WASHINGTON: Die Kartellwächter des US-Justizministeriums haben der rund 44 Milliarden Dollar (38,5 Mrd Euro) schweren Übernahme des Finanzdatenanbieters IHS Markit durch den Rivalen S&P Global zugestimmt. Allerdings dürfe der Mega-Deal aufgrund wettbewerbsrechtlicher Bedenken nur unter strikten Auflagen stattfinden, teilte das Ministerium am Freitag in Washington mit.

Dazu zählen die Abspaltung dreier Geschäftsbereiche und das Ende einer langjährigen Vereinbarung zum Wettbewerbsverzicht mit einem anderen US-Anbieter von Benzinpreisdaten. Ohne diese Einschränkungen würde die Fusion wegen zu großer Marktmacht zu höheren Preisen und schlechterem Service für US-Kunden führen, so die Wettbewerbshüter.

Die Versorgung der Börsenwelt mit Finanzdaten hat sich in Zeiten des digitalisierten Handels zu einem lukrativen Geschäft entwickelt, das von wenigen Anbietern dominiert wird. S&P und IHS Markit hatten die geplante Milliardenübernahme im November 2020 bekanntgegeben, es handelte sich um einen der größten Deals des vergangenen Jahres.

IHS Markit entstand 2016 aus der Fusion des Daten-Dienstleisters IHS mit dem britischen Rivalen Markit, der etwa für Konjunkturbarometer wie den nach ihm benannten Einkaufsmanagerindex bekannt ist. S&P ist schon lange ein Schwergewicht der Finanzwelt, zum US-Konzern gehören etwa die gleichnamige Ratingagentur und etliche Börsenindizes.


Fachkräftemangel und Energiekosten: Britische Firmen erhöhen Preise

LONDON: Wegen des akuten Fachkräftemangels und der rasant steigenden Energiekosten haben viele britische Unternehmen einer Umfrage zufolge ihre Preise angehoben. Die Chefin der britischen Handelskammer BCC, Shevaun Haviland, forderte die Regierung zu rascher Hilfe auf. «Wenn nicht bald Maßnahmen ergriffen werden, könnten Unternehmen gezwungen sein, ihre Kapazitäten zu reduzieren oder ihr Produktangebot einzuschränken», warnte Haviland.

Die Firmen stünden unter enormem Druck, die benötigten Waren und Dienstleistungen bereitzustellen. «Aber wir haben noch keine konkreten Schritte zur Lösung dieser Probleme gesehen», sagte die Generalsekretärin der British Chambers of Commerce (BCC).

Der BCC-Umfrage zufolge haben 80 Prozent der 1000 befragten Unternehmen ihre Preise im vergangenen Jahr erhöht, mehr als die Hälfte davon deutlich. Grund sind demnach vor allem die stark erhöhten Kosten für Kraftstoff, Container und Energie. Drei Viertel der Unternehmen mit mindestens 50 Beschäftigten leiden zudem unter fehlenden Fachkräften. Besonders akut ist der Mangel demnach bei Lastwagenfahrern, Ingenieurinnen, Lagermitarbeitern, Buchhalterinnen, Köchen und IT-Technikerinnen. Neue, rigide Migrationsregeln haben seit dem Brexit den Zuzug für Fachkräfte erschwert.

Die BCC betonte, dass auch die Corona-Pandemie weiterhin Folgen für die Wirtschaft habe: Derzeit seien etwa 30.000 Beschäftigte wegen einer Infektion in Isolation.

Die Opposition machte die Regierung für die Situation verantwortlich. «Dies liegt nicht an Corona oder globalen Problemen», sagte die Labour-Haushaltsexpertin Bridget Phillipson. «Obwohl die Konservativen sich jahrelang auf den Brexit vorbereiten konnten, haben sie keinen Plan, die Fähigkeiten und Jobs der britischen Arbeiter zu verbessern oder Engpässe an unseren Grenzen zu überwinden.» Stattdessen erhöhe die Regierung die Steuern und trage zu den steigenden Lebenshaltungskosten bei.

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