Nachrichten aus der Wirtschaft am Montag

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Neue IWF-Prognose zum Wachstum der Weltwirtschaft

WASHINGTON: Der Internationale Währungsfonds (IWF) legt am Dienstag (15.00 Uhr MESZ) eine neue Prognose für das Wachstum der Weltwirtschaft vor. Experten rechnen angesichts der Erholung von den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie in Industrieländern mit einem positiven Ausblick. Bei der letzten Aktualisierung der Berechnungen im April hatte der IWF seine globale Wachstumsprognose für dieses Jahr bereits auf 6 Prozent und für das kommende Jahr auf 4,4 Prozent angehoben. Als Gründe für die Erhöhung nannte der IWF unter anderem die erfolgreichen Impfkampagnen und die von vielen Ländern beschlossenen Maßnahmen zur Stützung von Konjunktur und Arbeitsmarkt.

Anfang Juli hob der IWF zudem seine Wachstumsprognose für die USA für dieses Jahr erneut an, von zuletzt 6,4 Prozent auf rund 7 Prozent. Das wäre für die weltgrößte Volkswirtschaft das stärkste Wachstum seit einer Generation, was auch die globale Konjunktur beflügeln würde. Als Gründe für das stärkere Wachstum nannte der IWF unter anderem das im März verabschiedete massive Konjunkturpaket.

Die vergleichsweise hohe IWF-Wachstumsprognose für die Weltwirtschaft liegt zum Teil auch daran, dass viele Staaten im Vorjahr wegen der Corona-Krise eine Rezession von historischem Ausmaß erlebt hatten und nun wieder aufholen. Laut IWF-Daten vom April brach die globale Wirtschaft 2020 um 3,3 Prozent ein.


Prozessauftakt im Vatikan nach verlustreichem Immobiliendeal

ROM: Vor Gericht im Vatikan müssen mehrere Männer und eine Frau sich ab Dienstag wegen eines verlustreichen Immobiliendeals verantworten. Auf der Anklagebank sitzt erstmals auch ein Kardinal. Die Justiz des Vatikans will ermitteln, welche Rolle die Beschuldigten bei dem Finanzskandal um eine Luxusimmobilie in London gespielt hatten. Mehrere Hundert Millionen Euro sollen damals für die Anschaffung, Provisionen und Deals geflossen sein. Den Personen aus Kirchen- und Laienämtern sowie der Finanzwelt werden unter anderem Amtsmissbrauch, Geldwäsche, Betrug, Unterschlagung und Korruption zur Last gelegt.

Der Strafprozess zählt zu den bislang größten im Vatikan. Zu den Angeklagten zählt auch der Kardinal Giovanni Angelo Becciu. Er war Stellvertreter im Staatssekretariat des Vatikans, das in die Sache verwickelt sein soll. Das Staatssekretariat, die zentrale Verwaltungsbehörde im Vatikan, tritt als Nebenkläger in dem Prozess auf. Becciu bestritt die Vorwürfe: «Ich bin das Opfer einer ausgeheckten Machenschaft zu meinem Schaden.»

Im Sommer 2019 war die Vatikanbank IOR bei finanziellen Aktivitäten misstrauisch geworden, die Behörden ermittelten. Papst Franziskus enthob Kardinal Becciu nach einem Verdacht auf finanzielle Unregelmäßigkeiten im Herbst aus seinen Ämtern. Als Konsequenz strukturierte er die Finanzströme um, übertrug die Aufgabe für Kapital- und Immobilienwerten an die Güterverwaltung Apsa und entzog dem Staatssekretariat damit wichtige Zuständigkeiten. Ein Aufreger in der Sache ist zudem der Vorwurf, dass Geld aus dem Peterspfennig, der einmal jährlich weltweit gesammelten Kollekte für den Vatikan, für die Deals verwendet wurde.


Dax gibt etwas nach - Ifo-Daten keine Stütze

FRANKFURT/MAIN: Der Dax hat am Montag moderat nachgegeben. Auf die Stimmung der Anleger drückte kurzzeitig auch das Ifo-Geschäftsklima, das einen schwächeren Geschäftsausblick signalisierte. Bis zum Nachmittag verlor der deutsche Leitindex 0,38 Prozent auf 15.610,04 Punkte. Der MDax sank um 0,25 Prozent auf 35.075,41 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab um 0,27 Prozent nach. Der Euro zeigte sich überwiegend unterhalb der Marke von 1,18 US-Dollar und kostete am Nachmittag dann 1,1787 Dollar.Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,47 Prozent am Freitag auf minus 0,49 Prozent.


Pekings Vorgehen gegen Nachhilfeschulen löst Kurssturz aus

PEKING: Eine zunehmende Regulierung der chinesischen Privatwirtschaft durch die Regierung belastet die Börsen des Landes. Der Hang-Seng-Index in Hongkong fiel am Montag um dreieinhalb Prozent. Für den CSI-300-Index, der die Aktien der 300 größten börsennotierten Unternehmen vom chinesischen Festland beinhaltet, ging es ebenso deutlich abwärts. Hintergrund ist, dass die chinesische Regierung am Wochenende eine Reform des privaten Bildungssektors angekündigt hat. Unternehmen, die Schullehrprogramme unterrichten, dürfen demnach keine Gewinne mehr erzielen oder an die Börse gehen. Den Instituten wurde untersagt, Schüler am Wochenende zu unterrichten.

Flughafen BER verzeichnet erstmals mehr als 50.000 Passagiere am Tag

Schönefeld (dpa/bb) - Am Hauptstadtflughafen BER sind erstmals mehr als 50.000 Passagiere an einem Tag gezählt worden. «Der positive Trend der letzten Wochen setzt sich in den Ferien deutlich fort», teilte Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup am Samstag mit. «An unserem Flughafen herrscht Urlaubsstimmung.» Mehr als 51.000 Fluggäste reisten nach Angaben des Flughafens am Freitag über den BER. Im vergangenen Jahr waren es an den Hauptreisetagen rund 30.000. Vom Vorkrisenniveau sind die Zahlen weit entfernt.


Frauen in Topetagen städtischer Firmen in Minderheit

FRIEDRICHSHAFEN: Top-Managerinnen kommen vor allem in Bundesunternehmen in der Summe besser voran als in vielen Städten. Bei den 508 Unternehmen des Bundes und der Länder, die mehrheitlich in öffentlicher Hand sind, liegt der Anteil von Frauen in der obersten Führungsebene bei 26,5 beziehungsweise 19,9 Prozent (Stand: März/April 2021), wie aus einer Auswertung der Zeppelin Universität Friedrichshafen hervorgeht. In den Unternehmen der 69 ausgewerteten größeren Städten sind es 19,5 Prozent - ein Rückgang um 0,2 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr.


Galeria Karstadt Kaufhof plant Neustart - neue Marke möglich

ESSEN: Der coronabedingte Lockdown hat Galeria Karstadt Kaufhof hart getroffen: Nun plant Deutschlands letzter großer Warenhauskonzern einen strategischen Neustart. Sogar der Name des Kaufhauskonzerns soll sich ändern, wie Unternehmenschef Miguell Müllenbach in einem Interview mit dem «Handelsblatt» signalisierte. Noch heißen die Häuser mal Kaufhof und mal Karstadt. Doch sagte Müllenbach: «Es ist Zeit, dass man auch an der Marke sieht, dass wir jetzt ein Unternehmen sind.» Das werde auch nicht mehr lange dauern.


Delta-Variante dämpft Stimmung in der deutschen Wirtschaft

MÜNCHEN: Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im Juli überraschend eingetrübt. Der Ifo-Index für das Geschäftsklima sank um 0,9 Punkte auf 100,8 Zähler, wie das Münchner Institut am Montag bekanntgab. Das führende deutsche Konjunkturbarometer, das auf einer Umfrage unter etwa 9000 Unternehmen basiert, fiel damit erstmals seit Beginn des Jahres. Analysten wurden von der Entwicklung überrascht. Sie hatten im Schnitt mit einem Anstieg auf 102,5 Punkte gerechnet. Ausschlaggebend für den Rückgang ist die Einschätzung der künftigen Geschäfte. Hier ging der entsprechende Indexwert zurück, während die Bewertung der aktuellen Lage erneut besser war.


Ifo-Geschäftsklima sinkt überraschend

MÜNCHEN: Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im Juli überraschend eingetrübt. Der Ifo-Index für das Geschäftsklima sank um 0,9 Punkte auf 100,8 Zähler, wie das Münchner Institut am Montag bekanntgab. Das führende deutsche Konjunkturbarometer, das auf einer Umfrage unter etwa 9000 Unternehmen basiert, sank damit erstmals seit Beginn des Jahres. Analysten wurden von der Entwicklung überrascht. Sie hatten im Schnitt mit einem Anstieg auf 102,5 Punkte gerechnet.

Ausschlaggebend für den Rückgang ist die Einschätzung der künftigen Geschäfte. Hier ging der entsprechende Indexwert zurück, während die Bewertung der aktuellen Lage erneut besser war. «Lieferengpässe bei Vorprodukten und Sorgen um wieder steigende Infektionszahlen belasten die deutsche Wirtschaft», kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest.


Irland öffnet Innengastronomie für Geimpfte wieder

DUBLIN: In Irland dürfen Restaurants und Cafés in Irland seit Montag auch in geschlossenen Räumen wieder Gäste bedienen. Zugelassen sind pro Tisch bis zu sechs Erwachsene, die vollständig geimpft sein müssen, sowie maximal neun Minderjährige als Begleitung. Kurzfristig änderten die Behörden die Regeln für die Kontaktnachverfolgung: Aus jeder Gruppe muss nur eine Person ihre persönlichen Daten angeben.

Erwartet wird, dass mehr als 3000 Pubs öffnen, die die bisher geltenden Abstandsregeln nicht erfüllen konnten oder wollten. Viele Kneipen hatten deshalb seit Beginn der Pandemie geschlossen. Bisher haben in dem EU-Staat knapp 2,4 Millionen Menschen - fast die Hälfte der Bevölkerung - zwei Impfungen gegen das Coronavirus erhalten.


Bitcoin auf Weg zu 40.000 Dollar - Fantasie wegen Amazon-Jobanzeige

FRANKFURT/MAIN: Die Digitalwährung Bitcoin hat zum Wochenstart deutlich zugelegt. Auf der Handelsplattform Bitstamp kostete die nach Marktwert größte Kyptowährung am Montag bis zu 39.850 US-Dollar. Das ist der höchste Stand seit Mitte Juni. Im Tagesvergleich legte der Kurs um bis zu rund 15 Prozent zu. Auch andere Internetwährungen wie Ether, XRP oder Dogecoin legten prozentual zweistellige Kursgewinne hin.

Am Markt wurden die Aufschläge mit Spekulationen um den Onlineriesen Amazon begründet. Auf Grundlage einer Stellenanzeige für eine Führungsposition im Kryptobereich machten Überlegungen die Runde, Amazon könnte künftig Digitalwährungen wie Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptieren. Das Gerücht erinnert an die vorübergehende Annahme von Bitcoin durch den Elektroautobauer Tesla, die für das Rekordhoch im April von knapp 65.000 Dollar mitverantwortlich war.

Unterstützung erhielten Kryptoanlagen zuletzt auch durch Äußerungen von Tesla-Chef Elon Musk, der sich gegenüber Bitcoin etwas versöhnlicher zeigte. Galt Musk lange als Unterstützer der Ur-Kryptowährung, sorgte er im Mai mit einer überraschenden Abkehr für einen Kurseinbruch. Hintergrund seiner Skepsis war der hohe Stromverbrauch während der Erzeugung (Mining) von Bitcoins durch aufwendige Computer-Rechenprozesse.


Sorge vor zunehmender Regulierung belastet chinesische Aktienbörsen

SHANGHAI: Eine zunehmende Regulierung der Privatwirtschaft Chinas durch die Regierung hat die Börsen des Landes am Montag belastet. Der Hang-Seng-Index in Hongkong fiel um dreieinhalb Prozent auf 26.360 Punkte. Für den CSI-300-Index, der die Aktien der 300 größten börsennotierten Unternehmen vom chinesischen Festland beinhaltet, ging es ebenso deutlich auf 4902 Punkte abwärts.

Am Wochenende kündigte die chinesische Regierung eine Reform des privaten Bildungssektors an. Unternehmen, die Schullehrprogramme unterrichten, dürfen demnach keine Gewinne erzielen oder an die Börse gehen. Auch werden akademische Angebote für Kinder unter sechs Jahren untersagt. Die Auflagen dürften die 100 Milliarden Dollar schwere Branche zu teuren Änderungen zwingen.


Ölpreise geben nach

SINGAPUR: Die Ölpreise sind am Montag gesunken. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 73,30 US-Dollar. Das waren 80 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte WTI fiel um 85 Cent auf 71,22 Dollar. Der Rückgang folgt einem starken Anstieg der Notierungen in der zweiten Hälfte der vergangenen Woche.

Marktbeobachter verwiesen auf wachsende Sorgen vor neuen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie, weil die ansteckendere Delta-Variante für steigende Infektionszahlen sorgt. Vor diesem Hintergrund wird ein Rückgang der Nachfrage nach Treibstoffen befürchtet, was die Ölpreise belastet.

Anleger dürften auch die Geschäftszahlen führender Ölkonzerne im Blick haben, die in dieser Woche auf dem Programm stehen. Erwartet werden Bilanzen der US-Konzerne ExxonMobil und ConocoPhillips.


Eurokurs kaum verändert

FRANKFURT/MAIN: Der Euro hat sich am Montag wenig bewegt. Am Morgen wurde die Gemeinschaftswährung mit 1,1779 Dollar gehandelt und damit ein klein wenig höher als am Freitagabend. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Freitagnachmittag auf 1,1767 Dollar festgesetzt.

Kursverluste an den Börsen in China dämpften am Morgen die Risikofreude der Anleger an den Finanzmärkten. Der als vergleichsweise sicher geltende japanische Yen konnte vor diesem Hintergrund zu allen anderen wichtigen Währungen zulegen, während der Euro gebremst wurde.

Im Tagesverlauf dürfte sich das Interesse der Anleger auf Konjunkturdaten richten. Am Vormittag steht mit dem Ifo-Geschäftsklima das wichtigste Konjunkturbarometer für die deutsche Wirtschaft auf dem Programm. Am Markt wird mit einem Anstieg gerechnet. Außerdem richtet sich der Fokus bereits auf die Zinssitzung der US-Notenbank am Mittwoch. Vor den geldpolitischen Entscheidungen der Fed dürften sich die Anleger auf dem Devisenmarkt eher zurückhalten.

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