Nachrichten aus der Wirtschaft am Montag

Im Sportpavillon des Wizink Centers in Madrid erhält eine Person eine Dosis Impfstoff. Foto: epa/Emilio Naranjo
Im Sportpavillon des Wizink Centers in Madrid erhält eine Person eine Dosis Impfstoff. Foto: epa/Emilio Naranjo

Spanien nun offen für Geimpfte und Kreuzfahrtschiffe

MADRID: Spanien erleichtert die Einreise von Touristen im Zuge der positiven Entwicklung der Corona-Lage. Seit Montag dürfen internationale Kreuzfahrtschiffe nach knapp einjähriger Zwangspause wieder in spanischen Häfen anlegen. Vollständig geimpfte Besucher aus aller Welt dürfen erstmals ohne Corona-Beschränkungen ins Land. Für nicht Geimpfte herrscht eine Testpflicht - seit Montag sind aber auch Antigentests zugelassen. Lediglich Besucher aus Brasilien, Indien und Südafrika dürfen weiter nicht zu Tourismus-Zwecken einreisen.


Eurokurs legt etwas zu

FRANKFURT/MAIN: Der Euro hat am Montag etwas zugelegt. Am Nachmittag kostete die europäische Gemeinschaftswährung 1,2180 US-Dollar. Am Morgen hatte sie noch etwas niedriger notiert. Der Euro baute so seine Kursgewinne vom Freitag aus, als ein schwacher US-Arbeitsmarktbericht den Dollar belastet hatte. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2162 (Freitag: 1,2117) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8222 (0,8253) Euro.

Die verbesserte Konjunkturstimmung von Anlegern in der Eurozone stützte den Euro am Montag tendenziell. Der vom Analyseunternehmen Sentix erhobene Indikator stieg im Juni auf den höchsten Stand seit gut drei Jahren. Der Anstieg war größer als von Ökonomen erwartet. Sentix begründete die Entwicklung vor allem mit Lockerungen von Corona-Beschränkungen in Handel, Gastronomie und Tourismus.

Etwas Gegenwind bekam der Euro durch schwache Auftragsdaten aus der deutschen Industrie. Entgegen dem erwarteten moderaten Anstieg gingen die Bestellungen im April leicht zurück. Allerdings folgt der Rückgang auf einen starken Vormonat. Der Euro wurde durch die Daten nur vorübergehend etwas belastet.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85825 (0,85690) britische Pfund, 132,98 (133,39) japanische Yen und 1,0934 (1,0951) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1889 Dollar gehandelt. Das waren 2 Dollar weniger als am Vortag.


Dax auf Rekordniveau

FRANKFURT/MAIN: Der deutsche Aktienmarkt hat am Montag bei moderaten Kursaufschlägen Rekorde verbucht. Sowohl der Dax als auch der MDax notierten am Nachmittag so hoch wie nie zuvor. Zuletzt verbuchte der deutsche Leitindex noch ein Plus von 0,09 Prozent auf 15.706,33 Punkte, während der Index der mittelgroßen Unternehmen um 0,34 Prozent auf 33.803,33 Punkte vorrückte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stand 0,2 Prozent höher. Der Euro kostete 1,2165 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitagnachmittag auf 1,2117 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite von minus 0,25 Prozent am Freitag auf minus 0,26 Prozent. Der Rentenindex Rex gab um 0,03 Prozent auf 144,50 Punkte nach. Der Bund-Future sank um 0,15 Prozent auf 170,10 Punkte.


Frankreichs Wettbewerbshüter verhängen Millionen-Strafe gegen Google

PARIS: Die französische Wettbewerbsbehörde hat gegen Google eine Strafe von 220 Millionen Euro wegen der Bevorzugung eigener Dienste bei Online-Werbung verhängt. Google habe die Vorwürfe nicht bestritten, das Bußgeld sei nun im Rahmen eines Vergleichs angeordnet worden, teilte die Behörde in Paris am Montag mit. Google habe dabei entsprechende Änderungen angeboten, die von der Behörde akzeptiert worden seien. «Wir werden diese Änderungen in den kommenden Monaten testen und weiterentwickeln, bevor wir sie auf breiterer Basis, teilweise auch weltweit, ausrollen», erklärte Google.


Opposition sieht kollektives Aufsichtsversagen bei Wirecard

BERLIN: Die Opposition im Bundestag sieht beim Wirecard-Skandal kollektives Aufsichtsversagen. Dies sei auch von einem politischen Netzwerk und der Sehnsucht nach einem digitalen nationalen Champion ermöglicht worden, heißt es im Sondervotum von FDP, Grünen und Linken zum Abschlussbericht des Untersuchungsausschusses. Es habe Versäumnisse von Aufsichtsrat, Abschlussprüfern, Aufsichts- sowie Ermittlungsbehörden gegeben. Diese Erkenntnisse könnten in Sammelklagen von Kleinanlegern einfließen.


Daimler prüft Verkauf von Niederlassungen in Europa

STUTTGART: Der Autokonzern Daimler überlegt, eigene Verkaufshäuser und Werkstätten in Großbritannien, Spanien und Belgien abzustoßen. Der Dax-Konzern wolle mit einem Verkauf unter anderem die Kostenbasis weiter senken, sagte ein Sprecher am Montag. Dem «Handelsblatt» zufolge geht es um 25 Niederlassungen mit rund 2800 Mitarbeitern. Damit könnte der Daimler bis zu einer Milliarde Euro erlösen, hieß es unter Berufung auf Branchenkreise weiter. Zahlen wollte das Unternehmen auf Anfrage nicht kommentieren.


Deutschland weiter Spitzenreiter bei Strompreisen

BERLIN: Haushaltsstrom ist nirgendwo in Europa so teuer wie in Deutschland. Nach Zahlen des europäischen Statistikamts Eurostat musste ein Haushalt mit einem Jahresverbrauch zwischen 2500 und 5000 Kilowattstunden im zweiten Halbjahr 2020 für eine Kilowattstunde 30,06 Cent bezahlen. Deutschland war damit weiter Spitzenreiter bei den Stromkosten. Auf dem zweiten Platz liegt Dänemark: Bei Deutschlands nördlichem Nachbarn kostete eine Kilowattstunde inklusive aller Abgaben und Steuern 28,19 Cent. Deutschland hatte 2019 von Dänemark den europäischen Spitzenplatz übernommen. Im Durchschnitt der 27 EU-Länder kostete die Kilowattstunde im 2. Halbjahr 2020 den Eurostat-Zahlen zufolge 21,34 Cent.


Ölpreise sinken nach mehrjährigen Höchstständen

SINGAPUR: Die Ölpreise sind am Montag im frühen Handel leicht gefallen. Zuvor hatten sie abermals mehrjährige Höchststände markiert. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 71,57 US-Dollar. Das waren 32 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) sank um 25 Cent auf 69,37 Dollar.

Wenige Stunden zuvor war der WTI-Preis erstmals seit Oktober 2018 auf 70 Dollar gestiegen. Brent kostet zurzeit so viel wie zuletzt vor gut zwei Jahren.

Getrieben werden die Erdölpreise vor allem durch die Aussicht auf eine kräftige konjunkturelle Erholung auf Grundlage fortschreitender Corona-Impfungen. In den USA, China und weiten Teilen Europas hat sich die Virus-Situation deutlich entschärft. In anderen großen Ländern wie Indien oder Brasilien bleibt die Lage hingegen sehr angespannt.


Chinas Außenhandel setzt Erholung nach Corona-Einbruch fort

PEKING: Chinas Außenhandel hat im Mai erneut zugelegt. Wie die Pekinger Zollbehörde am Montag mitteilte, stiegen die Exporte der zweitgrößten Volkswirtschaft im Vergleich zum Mai des Vorjahres um 27,9 Prozent auf 263,9 Milliarden US-Dollar (etwa 216,9 Milliarden Euro). Die Importe machten einen Sprung um 51,1 Prozent auf 218,4 Milliarden Dollar. Die außergewöhnlich hohen Zuwächse erklären sich zum Teil damit, dass der Welthandel wegen der Corona-Pandemie damals stark eingebrochen war. Zwar geht es nun bereits seit Monaten für den Außenhandel wieder bergauf, jedoch hatten Analysten für den Mai im Durchschnitt mit einer noch stärkeren Erholung gerechnet.

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