Nachrichten aus der Wirtschaft am Montag

Nachrichten aus der Wirtschaft am Montag

BGH: VW muss getäuschten Diesel-Käufern Schadenersatz zahlen

KARLSRUHE: Für Zehntausende Diesel-Fahrer ist der Weg für Schadenersatz von Volkswagen frei. Das Verhalten des Konzerns sei «objektiv als sittenwidrig zu qualifizieren», entschied der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe am Montag in seinem ersten Urteil zum VW-Abgasskandal. Das bedeutet, dass klagende Käufer ihr Auto zurückgeben und das Geld dafür einfordern können. Das gilt auch für Gebrauchtwagen. Auf den Kaufpreis müssen sich Diesel-Besitzer aber die gefahrenen Kilometer anrechnen lassen. (Az. VI ZR 252/19) Volkswagen kündigte unmittelbar nach der Urteilsverkündung an, viele der klagenden Kunden zu entschädigen. Man werde Einmalzahlungen als «pragmatische und einfache Lösung» anbieten, erklärte der Konzern. Das würde es den Klägern ersparen, ihren Prozess zu Ende zu führen.


Bundesregierung und Lufthansa einigen sich auf Rettungspaket

BERLIN: Die Bundesregierung und das Lufthansa-Management haben sich nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur grundsätzlich auf Milliarden-Staatshilfen für die angeschlagene Fluggesellschaft geeinigt. Zustimmen müssen noch der Lenkungsausschuss des staatlichen Wirtschaftsstabilisierungsfonds, die Gremien der Lufthansa sowie die EU-Kommission. Die Einigung sei im Rahmen des vorgesehenen Rettungsplans, hieß es. Demnach liegt das Volumen der Hilfen bei neun Milliarden Euro. Der Bund will sich vorerst mit 20 Prozent direkt an der Lufthansa beteiligen. Dies läge unterhalb der Sperrminorität, mit der wichtige Entscheidungen blockiert werden könnten. Lesen Sie mehr...


Ifo-Geschäftsklima hellt sich nach Rekordtief auf

MÜNCHEN: Die Stimmung der Unternehmen in Deutschland hat sich nach einem historischen Einbruch wegen der Corona-Krise etwas aufgehellt. Wie das Münchner Ifo-Institut am Montag mitteilte, stieg das von ihm erhobene Geschäftsklima im Mai um 5,3 Punkte auf 79,5 Zähler. Die ersten Lockerungen der Corona-Beschränkungen sorgten für einen Hoffnungsschimmer, kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Während die befragten Unternehmen die aktuelle Lage etwas schlechter einschätzten, wurden die Aussichten für das kommende halbe Jahr spürbar besser bewertet. In allen vom Ifo betrachteten Wirtschaftsbereichen hellte sich das Geschäftsklima auf.


Fahrgastzahlen erholen sich - Bahn verstärkt Angebot deutlich

BERLIN: Die Fahrgastzahlen bei der Deutschen Bahn haben sich in den vergangenen Tagen wieder deutlich erhöht. «Wir liegen im Moment bei etwa 50 Prozent des Vorjahresniveaus», sagte Personenverkehrsvorstand Berthold Huber. Zwischenzeitlich waren die Fahrgastzahlen in der Krise um rund 90 Prozent eingebrochen. Um die steigende Nachfrage zu bedienen, verstärkt der Konzern das Angebot nun auch im Fernverkehr. Nach und nach würden auf den wichtigen Strecken die Kapazitäten wieder verdoppelt. Im Regionalverkehr sei das Angebot bundesweit bereits wieder bei rund 95 Prozent. Um die Ausbreitung des Virus zu verhindern, passt die Deutsche Bahn die Auslastungsanzeige in der Bahn-App an: Fortan sollen dort bereits zu 50 Prozent gebuchte Züge als voll ausgelastet angezeigt werden.


Bayer kommt bei Glyphosat-Vergleich voran - Aktie steigt

LEVERKUSEN/NEW YORK: Bayer ist bei den Vergleichsverhandlungen im US-Schadenersatzstreit um den Unkrautvernichter Glyphosat vorangekommen. «Wir haben in den Mediationsgesprächen zu Roundup unter der Aufsicht von Ken Feinberg Fortschritte erzielt», teilte ein Sprecher des Pharma- und Agrarchemiekonzerns am Montag mit. Der Prozess bleibe aber auch weiter vertraulich. Daher werde Bayer «nicht über Ergebnisse oder den Zeitpunkt eines Vergleichs spekulieren».


Dax knüpft mit über 11.300 Punkten an starke Vorwoche an

FRANKFURT/MAIN: Mit einem Sprung über 11.300 Punkte auf das höchste Niveau seit Anfang März hat der Dax am Montag an seine starke Vorwoche angeknüpft. Aktuelle Daten des Münchner Ifo-Instituts halfen dem deutschen Leitindex zunächst über die Marke von 11.200 Punkten, an der er sich in der Vorwoche noch schwer getan hatte. Am Nachmittag führte ihn die Klettertour mit plus 2,21 Prozent auf 11.318,34 Punkte. Das vom Ifo-Institut erhobene Geschäftsklima war im Mai um 5,3 Punkte auf 79,5 Zähler gestiegen, etwas mehr als von Analysten erwartet. Der MDax der mittelgroßen deutschen Werte rückte zuletzt um 1,55 Prozent auf 24.970,71 Zähler vor. Für den EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone ging es um 1,7 Prozent hoch. Lesen Sie mehr...

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Leserkommentare

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