Nachrichten aus der Wirtschaft am Montag

Außenminister Sergej Lawrow in New York. Foto: epa/Peter Foley
Außenminister Sergej Lawrow in New York. Foto: epa/Peter Foley

Russlands Außenminister kritisiert Umsetzung des Getreide-Abkommens

MOSKAU/NAIROBI: Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat die Umsetzung des gerade erst verlängerten Abkommens zum Export ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer als unzureichend kritisiert. «Wenn alles so bleibt, wie es gerade ist (...), muss man davon ausgehen, dass es nicht länger funktioniert», sagte Lawrow am Montag bei einem Besuch in der kenianischen Hauptstadt Nairobi der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Dagegen wirft die Ukraine immer wieder Russland vor, die Verschiffung ihres Getreides trotz des Abkommens zu behindern.

Lawrow beschwerte sich insbesondere über anhaltende Beschränkungen für russische Agrar- und Düngemittel-Exporte, deren Lockerung Moskau im Gegenzug für die Ausfuhr ukrainischen Getreides erwartet. Zudem fordert Moskau ein Ende der Sanktionen gegen seine staatliche Landwirtschaftsbank, um Zahlungen einfacher abwickeln zu können.

Russland hatte nach dem Überfall auf die Ukraine im Februar vergangenen Jahres die Getreideexporte des Nachbarlandes monatelang blockiert. Im Sommer 2022 wurde dann unter Vermittlung der Vereinten Nationen und der Türkei ein Abkommen zwischen den beiden Kriegsparteien geschlossen, infolge dessen wieder ukrainisches Getreide verschifft wurde. Zuletzt wurde es Mitte Mai für weitere zwei Monate verlängert - verbunden mit der Forderung Moskaus, die eigenen Exporte nun auch zu erleichtern.


Ölpreise legen weiter zu - Lösung im US-Schuldenstreit treibt Kurse

SINGAPUR: Die Ölpreise haben am Montag wegen der sich abzeichnenden Lösung im US-Schuldenstreit weiter zugelegt. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juli 77,40 Dollar und damit 45 Cent oder 0,58 Prozent mehr als am Freitagabend. Die Ölsorte Brent hatte sich bereits in der vergangenen Woche verteuert und damit weiter vom Jahrestief im März entfernt. Im Vergleich zu Ende 2022 ist Öl der Sorte Brent aber immer noch rund zehn Prozent billiger. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg am Montag um 52 Cent oder 0,72 Prozent auf 73,19 Dollar.

Händler führten die Gewinne am Ölmarkt auf das bevorstehende Ende im Schuldenstreit in den Vereinigten Staaten zurück. US-Präsident Joe Biden und Kevin McCarthy, der republikanische Vorsitzende im Repräsentantenhaus, hatten am Samstag in Washington erklärt, eine vorläufige Einigung zur Anhebung der Schuldenobergrenze für eine Zahlungsfähigkeit bis 2025 erreicht zu haben. Das Vorhaben muss noch vom Kongress abgesegnet werden. Ohne Anhebung hätte laut dem US-Finanzministerium Anfang Juni ein Zahlungsausfall mit schwer zu kalkulierenden Folgen für die Wirtschaft gedroht.

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