Nachrichten aus der Wirtschaft am Montag

Foto: Freepik/Vaksmanv
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Dow zurück auf höchstem Stand seit Ende Februar

NEW YORK: Der US-Leitindex Dow hat am Montag seinen höchsten Stand seit mehr als fünf Monaten erreicht. Kurz nach Handelsstart ließ der Wall-Street-Index sein Hoch von Anfang Juni hinter sich und kletterte in Richtung 28.000 Punkte. Unterstützung kam von der Aussicht auf weitere Hilfen für die angeschlagene US-Wirtschaft. Zum Handelsschluss ging es für den Dow Jones Industrial dann um 1,30 Prozent auf 27.791,44 Punkte - höchstes Niveau seit dem 25. Februar, bevor die Corona-Panik die Börsen steil auf Talfahrt schickte.

Der marktbreite S&P 500 rückte am Montag um 0,27 Prozent auf 3360,47 Zähler vor, während der Nasdaq 100 um 0,49 Prozent auf 11085,17 Zähler sank. Der technologielastige Nasdaq-Auswahlindex hatte allerdings erst am Donnerstag ein neues Rekordhoch erklommen.

Am Sonntag hatte US-Präsident Donald Trump das neue Corona-Konjunkturpaket per Verfügung angeordnet, weil die Verhandlungen darüber zwischen Republikanern und Demokraten im Kongress gescheitert waren. Trump versprach dringend benötigte Hilfen, darunter mehr Geld für Millionen Arbeitslose.


Dax stagniert zum Wochenauftakt

FRANKFURT/MAIN: Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben sich zum Wochenstart zurückgehalten. Der Dax schloss mit einem Plus von 0,10 Prozent bei 12.687,53 Punkten. Der MDax der mittelgroßen Werte gewann 0,12 Prozent auf einen Stand von 27.175,43 Zählern.

Gedämpft wurde die Kauflaune der Investoren am Montag von einer weiteren Verschärfung der amerikanisch-chinesischen Spannungen. Peking hatte Sanktionen gegen US-Politiker angekündigt und damit auf Washingtoner Sanktionen im Streit um die Einschränkung der Autonomie Hongkongs reagiert.


Dax fast unverändert

FRANKFURT/MAIN: Eine weitere Verschärfung der US-chinesischen Spannungen hat den deutschen Aktienmarkt am Montag gebremst. Der deutsche Leitindex Dax notierte am Nachmittag mit plus 0,04 Prozent bei 12.679,55 Punkten. China hatte Sanktionen gegen US-Politiker angekündigt und reagiert damit auf US-Sanktionen im Streit um die Einschränkung der Autonomie Hongkongs. Hingegen stützte die Aussicht auf neue US-Konjunkturhilfen die Kurse. Der Euro geriet erneut unter Druck. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde im Nachmittagsgeschäft mit 1,1762 US-Dollar gehandelt.


Creditreform: Corona verschlechtert Zahlungsverhalten der Unternehmen

NEUSS: Der Konjunktureinbruch durch die Corona-Krise hat nach einer Studie der Wirtschaftsauskunftei Creditreform das Zahlungsverhalten von Unternehmen verschlechtert. Die durchschnittliche Verzugsdauer bei offenen Rechnungen sei im ersten Halbjahr auf 10,82 Tage gestiegen, berichtete Creditreform am Montag nach Auswertung von rund 3,5 Millionen Rechnungsbelegen. Dies sei der höchste Wert seit Beginn der Erhebung im Sommer 2015. «Insgesamt hat die Krise einen spürbaren Druck auf die Liquidität erzeugt», heißt es in der Studie. Negative Auswirkungen der Pandemie auf das Zahlungsverhalten ließen sich vor allem in der Industrie und in Exportbranchen beobachten.


Weil sorgt sich um Autozulieferer und Industrieunternehmen

HANNOVER: In der Corona-Krise macht Niedersachsens Ministerpräsident und Volkswagen-Aufsichtsrat Stephan Weil sich mehr Sorgen um Zulieferer als um den Autobauer selber. «Meiner Einschätzung nach könnte Volkswagen zu denjenigen Unternehmen gehören, die aus dieser Corona-Krise stärker herausgehen werden, als sie hereingegangen sind - nicht zuletzt auch deshalb, weil zahlreiche Konkurrenten noch deutlich größere Probleme haben», sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Hannover. «Ich mache mir vor allem um die kleineren und mittleren Betriebe Sorgen.» Viele dieser Autozulieferer habe die Krise mitten im ohnehin schwierigen Transformationsprozess hin zu alternativen Antrieben erwischt.


Wirtschaft befürchtet Corona-Einschränkungen bis ins nächste Frühjahr

MÜNCHEN: Die deutsche Wirtschaft rechnet wegen der Corona-Pandemie laut einer Umfrage für etwa weitere achteinhalb Monate mit einer Einschränkung des öffentlichen Lebens. Auf die Branchen bezogen befürchtet der Dienstleistungssektor mit 8,9 Monaten die längsten Einschränkungen, wie aus einer am Montag veröffentlichten Umfrage des Ifo-Instituts hervorgeht. Der Handel folgt demnach mit 8,6 Monaten vor dem Bausektor (8,2 Monate) und der Industrie (7,8 Monate).


Kritik an kostenlosen Corona-Tests wächst

BERLIN: Die Kritik an kostenlosen Corona-Test für Reisende aus Risikogebieten wächst. Aus Sicht von SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil und Hamburgs Erstem Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) sollten Urlauber aus Risikogebieten Corona-Pflichttests selbst zahlen. Ähnlich äußerte sich am Montag Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU). Innenstaatssekretär Günter Krings (CDU) schlägt die Einführung einer Anzeigepflicht vor geplanten Reisen in Risikogebiete vor.


Sommerurlaub in Deutschland boomt - Aber große Verluste durch Corona

BERLIN: Volle Strände an Nord- und Ostsee, Hochbetrieb in den Voralpen: Trotz des Sommerreisebooms in vielen Urlaubsregionen kann der Deutschland-Tourismus die Einbrüche durch die Corona-Krise nach Einschätzung der Branche nicht aufholen. «Von einem Boom im Deutschland-Tourismus wird man in diesem Jahr unter dem Strich kaum sprechen können. Dazu waren die Verluste während des Lockdowns zu groß», sagte Norbert Kunz, Geschäftsführer des Deutschen Tourismusverbandes (DTV). Aktuell müssen Urlauber in besonders beliebten Regionen für Übernachtungen tiefer in die Tasche greifen. Kunz spricht von Preiserhöhungen von bis zu maximal 10 Prozent.


Curevac-Börsengang soll bis zu 245 Millionen US-Dollar bringen

TÜBINGEN: Der geplante US-Börsengang des Biotech-Unternehmens Curevac, das an einem Corona-Impfstoff forscht, soll bis zu 245 Millionen US-Dollar (rund 209 Mio Euro) einbringen. Es sei geplant, zunächst gut 13,3 Millionen Stammaktien anzubieten und zu verkaufen, teilte das Unternehmen am Montag mit. Zusätzlich solle Zeichnern eine 30-Tage-Option zum Erwerb von bis zu knapp zwei Millionen zusätzlichen Stammaktien gewährt werden. Der Preis je Aktie werde voraussichtlich zwischen 14 und 16 US-Dollar liegen. Die Aktien sollen unter dem Tickerkürzel «CVAC» an der New Yorker Technologiebörse Nasdaq gelistet werden.


Dax gibt anfängliche Gewinne wieder ab

FRANKFURT/MAIN: Am deutschen Aktienmarkt konnten sich am Montag anfängliche Gewinne nicht lange halten. Der Dax rutschte bis auf fast 12.600 Punkte ab. Gegen Mittag notierte der deutsche Leitindex bei 12.660,30 Zählern 0,12 Prozent schwächer. Im frühen Handel hatte die Aussicht auf neue US-Konjunkturhilfen zunächst für Gewinne gesorgt.

Der MDax der mittelgroßen Werte hielt sich zuletzt mit 0,09 Prozent im Plus bei 27.168,15 Punkten. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone notierte kaum verändert.


Dax mit moderaten Gewinnen - Aussicht auf US-Konjunkturhilfe

FRANKFURT/MAIN: Der Dax hat am Montag stabil eröffnet. Die Aussicht auf neue US-Konjunkturhilfen stützt. Wenige Minuten nach dem Start gewann der deutsche Leitindex 0,09 Prozent auf 12.686,70 Punkte. Für den MDax ging es um 0,05 Prozent hoch auf 27.154,94 Punkte. Der EuroStoxx 50 gewann knapp 0,3 Prozent.

Börsianer hoffen, dass in den USA nun endlich neue Wirtschaftshilfen umgesetzt werden. US-Präsident Donald Trump brachte diese mittlerweile per Erlass auf den Weg, nachdem im US-Kongress die Verhandlungen darüber gescheitert waren. Allerdings stehen Teile seiner Verfügungen laut Kritikern auf sehr dünnem Eis, denn alle Maßnahmen, die neue Finanzmittel erfordern, bedürfen der Zustimmung des US-Kongresses. Dort wären Trumps Republikaner aber auf einen Kompromiss mit den Demokraten angewiesen.

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Leserkommentare

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