Nachrichten aus der Wirtschaft am Montag

Ausblick auf eine Pressekonferenz des US-Finanzdienstleisters Moody's in Buenos Aires. Foto: epa/Juan Ignacio Roncoroni
Ausblick auf eine Pressekonferenz des US-Finanzdienstleisters Moody's in Buenos Aires. Foto: epa/Juan Ignacio Roncoroni

Moody's stellt Zahlungsausfall Russlands fest

NEW YORK: Die Ratingagentur Moody's hat wegen nicht fristgemäß beglichener Schulden bei internationalen Investoren einen Zahlungsausfall Russlands festgestellt. Konkret gehe es um Zinszahlungen zweier Staatsanleihen, die auch nach Ablauf einer Verzugsfrist von 30 Tagen nicht bei Gläubigern angekommen seien, teilte das US-Unternehmen am Montag (Ortszeit) in New York mit.

Russlands letzter Zahlungsausfall bei Auslandsschulden liegt über Hundert Jahre zurück. Das letzte Mal, dass das Land seine Rechnungen bei internationalen Gläubigern nicht beglich, war 1918 nach der bolschewistischen Revolution. Die letzte Staatsinsolvenz Russlands erfolgte 1998 durch Geldnöte im Zuge fallender Ölpreise und der Asienkrise, sie betraf damals aber nur die Binnenschulden in Rubel.

Um eine Pleite im eigentlichen Sinne handelt es sich diesmal nicht. Russlands Staatskassen sind gut gefüllt, doch wegen der westlichen Sanktionen aufgrund des Kriegs gegen die Ukraine hat der Kreml Probleme, Schulden im Ausland zu begleichen. Dass die Zahlungen Moskaus wegen Sanktionen blockiert würden, sei «nicht unser Problem», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag laut Agentur Interfax.

Angesichts der bekannten Probleme aufgrund der Sanktionen kommt der Zahlungsausfall wenig überraschend. An den Finanzmärkten galt das Risiko schon seit Monaten als fest einkalkuliert und überschaubar. Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Kristalina Georgieva, bezeichnete das Engagement internationaler Banken in Russland bereits im März als «definitiv nicht systemrelevant».


US-Banken erhöhen nach Stresstest Aktienrückkäufe und Dividenden

NEW YORK: Nach Bestehen des Stresstests der Notenbank Fed haben die ersten großen US-Geldhäuser neue Pläne zur Kapitalausschüttung an ihre Aktionäre vorgestellt.

Morgan Stanley kündigte am Montag nach US-Börsenschluss Aktienrückkäufe im Volumen von bis zu 20 Milliarden Dollar (18,9 Mrd Euro) und eine Erhöhung der Quartalsdividende von 70 auf 77,5 Cent pro Aktie an. Auch die Rivalen Bank of America, State Street und Truist Financial gaben bekannt, ihre Dividenden anzuheben. Die Fed hatte am Donnerstag die Ergebnisse ihres jährlichen Stresstests veröffentlicht. Banken müssen die Belastungsproben bestehen, um ihre Kapitalpläne umsetzen zu dürfen.


Putin sichert Brasilien weitere Dünger-Lieferung zu

MOSKAU: Russlands Staatschef Wladimir Putin hat Brasilien die weitere Lieferung von Düngemitteln zugesagt. Russland werde seinen Verpflichtungen nachkommen, teilte der Kreml am Montag in Moskau nach einem Telefonat Putins mit seinem brasilianischen Kollegen Jair Bolsonaro mit. Mit Blick auf die Gefahr für die Ernährungssicherheit in der Welt verlangte der Kremlchef einmal mehr die Aufhebung westlicher Sanktionen, damit Russland Dünger und Nahrungsmittel exportieren könne.

Der Westen weist den russischen Vorwurf, die Strafmaßnahmen seien schuld an der aktuellen Nahrungsmittelkrise allerdings immer wieder zurück. Zudem wird Russland vorgeworfen, seit Kriegsbeginn vor mehr als vier Monaten für blockierte Getreideexporte in ukrainischen Häfen verantwortlich zu sein.

Das Telefonat war parallel zum G7-Gipfel in Bayern angesetzt worden. Russland war nach der Annexion der ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim vor acht Jahren aus der damaligen Gruppe der Acht (G8) ausgeschlossen worden.

Putin bekräftigte dem Kreml zufolge bei dem Gespräch mit Bolsonaro, «die strategische Partnerschaft zwischen den beiden Ländern konsequent zu stärken». Als Beispiele für eine vertiefte Zusammenarbeit wurden Energie und Landwirtschaft genannt. Brasilien übernimmt zum 1. Juli den Vorsitz im UN-Sicherheitsrat.


Habeck spricht mit Sozialverbänden über Gaskrise

BERLIN: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat sich am Montag mit Sozial- und Verbraucherschutzverbänden über die Folgen der Gaskrise ausgetauscht. Habeck habe erneut betont, dass Energiesparen das Gebot der nächsten Monate sei sowohl für die großen Industriekunden, aber auch für die privaten Verbraucher, so das Ministerium. Kleine Maßnahmen könnten in der Summe viel bewirken.

Nach der drastischen Verringerung der Gaslieferungen aus Russland hatte die Bundesregierung die Alarmstufe im Notfallplan Gas ausgerufen. «Gas ist von nun an ein knappes Gut in Deutschland», sagte Habeck am Donnerstag. Er hatte Maßnahmen angekündigt, um den Gasverbrauch vor allem in der Industrie zu senken.

An dem Gespräch am Montag nahmen Vertreter der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege, der Verbraucherschutzverbände teil sowie der Sozialpartner und Umweltverbände. Verabredet worden sei ein kontinuierlicher Austausch mit allen Akteuren.


Kurserholung am deutschen Aktienmarkt setzt sich fort

FRANKFURT/MAIN: Die Erholung am deutschen Aktienmarkt hat sich am Montag fortgesetzt. Der Dax stand zuletzt mit einem Anstieg von 0,61 Prozent bei 13.199 Punkten. Der MDax der mittelgroßen Werte stieg um 0,90 Prozent auf 27.195 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann ein halbes Prozent. Der Euro legte etwas zu und kostete am Nachmittag 1,0570 US-Dollar. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 1,36 Prozent am Freitag auf 1,40 Prozent.


Handwerksverband: «Die Kunden müssen lange warten»

MÜNCHEN: Auf einen Handwerker müssen Kunden zurzeit durchschnittlich elf Wochen warten, auf Bauhandwerker sogar rund vier Monate. «Das sind Rekordwerte», sagte Holger Schwannecke, Generalsekretär des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, am Montag in München. «Die Kunden müssen lange warten.» Die Wartezeiten dürften auch kaum sinken: Die Branche kämpft mit Lieferengpässen, enormen Preissteigerungen und Fachkräftemangel - alles auf einmal.


Weizenpreis fällt auf tiefsten Stand seit vier Monaten

SINGAPUR/FRANKFURT: Der Preis für Weizen ist in der Nacht zu Montag auf den tiefsten Stand seit vier Monaten gefallen. Zeitweise wurde ein Scheffel (etwa 27 Kilogramm) an der Börse in Singapur für 9,26 US-Dollar gehandelt. So niedrig war der Weizenpreis zuletzt Ende Februar, als Russland den Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine begonnen hat. Marktbeobachter verwiesen zur Begründung für den aktuellen Preisrückgang auf Meldungen aus Ägypten. Demnach plant das Land, die Weizenimporte zu senken.


Flughäfen und Dienstleister wollen Aushilfen direkt anstellen

BERLIN: Zur Bewältigung des Abfertigungschaos im Luftverkehr wollen die deutschen Flughäfen und ihre Bodendienstleister tausende ausländische Aushilfen direkt anstellen. Die Arbeitskräfte sollen befristet für bis zu drei Monate unter anderem aus der Türkei und einigen Balkanstaaten kommen, sagte der Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV, Ralph Beisel, am Montag der dpa. Sie würden voraussichtlich direkt bei Bodenverkehrsdienstleistern angestellt. Modelle zur Arbeitnehmerüberlassung wären damit vom Tisch.


Benzin und Diesel in den meisten deutschen Nachbarländern teurer

WIESBADEN: Benzin und Diesel waren an deutschen Tankstellen zuletzt günstiger oder ähnlich teuer wie in den meisten direkten EU-Nachbarstaaten. Autofahrer in Deutschland zahlten am 20. Juni im Tagesdurchschnitt 1,97 Euro für einen Liter Super E5 sowie 2,06 Euro je Liter Diesel, teilte das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mit. Im Vergleich mit Deutschlands direkten Nachbarn war Superbenzin der Sorte E5 (beziehungsweise Eurosuper 95) an diesem Tag nur in Polen (1,70 Euro), Tschechien (1,93 Euro) und Luxemburg (1,94 Euro) niedriger.


Sewing: Hohe Inflation droht zum «Spaltpilz» zu werden

FRANKFURT/MAIN: Die extrem hohe Inflation birgt nach Ansicht von Bankenpräsident Christian Sewing erheblichen sozialen Sprengstoff. «Hohe Inflationsraten und negative Realzinsen sind ein Spaltpilz für die Gesellschaft», sagte der Deutsche-Bank-Chef in seiner Funktion als Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB) im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Die Teuerungsrate müsse «so schnell wie möglich heruntergeführt werden».


EU-Länder einigen sich auf schnelleren Ausbau erneuerbarer Energie

LUXEMBURG: Die EU-Länder haben sich auf neue Regeln geeinigt, um den Ausbau erneuerbarer Energien und die Energieeffizienz voranzutreiben. «Der heutige Energierat war sehr erfolgreich. Zwei zentrale Beschlüsse für mehr Klimaschutz konnten geeint werden», sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck am Montag. Die für Energie zuständigen EU-Minister einigten sich darauf, dass bis Ende des Jahrzehnts 40 Prozent der Energie in der EU aus erneuerbaren Quellen kommen müssen, statt wie bisher vorgesehen 32 Prozent. Gleichzeitig soll der Endenergieverbrauch bis 2030 verbindlich um 36 Prozent reduziert werden.

«Beide Beschlüsse sind elementar, um die EU unabhängiger von fossilen Energien zu machen und den Klimaschutz voranzutreiben», sagte Habeck. Um erneuerbare Energien schneller auszubauen, sollen die Projekte im «überragenden öffentlichen Interesse» sein, also bei Klagen vor Gericht zum Beispiel mehr Gewicht bekommen. Zudem sollen Genehmigungsverfahren für Windparks und andere erneuerbare Vorhaben beschleunigt werden. Es werden auch Rahmenbedingungen für den Ausbau von klimafreundlichem Wasserstoff gesetzt.

Nun muss noch das EU-Parlament seine Position festlegen, bevor die Institutionen die finalen Verhandlungen beginnen können, um die Vorhaben umzusetzen. Sie sind beide Teil des «Fit for 55»-Klimapakets der EU-Kommission. Es zielt darauf ab, klimaschädliche Treibhausgasemissionen bis 2030 im Vergleich zu 1990 um 55 Prozent zu senken und soll zum Gesamtziel beitragen, bis 2050 klimaneutral zu werden.


Irland verurteilt britische Gesetzespläne für Nordirland-Regeln

DUBLIN/LONDON: Das EU-Mitglied Irland hat die britischen Pläne zur gesetzlichen Änderung von Brexit-Sonderregeln für Nordirland verurteilt. «Ich bin zutiefst enttäuscht, dass die britische Regierung weiterhin ihren rechtswidrigen, einseitigen Ansatz zum Nordirland-Protokoll verfolgt», sagte der irische Außenminister Simon Coveney am Montag einer Mitteilung zufolge. «Dies ist nicht der Weg, um nachhaltige Lösungen für die echten Anliegen der Menschen und Unternehmen in Nordirland zu finden und trägt nur zur Unsicherheit bei.» Coveney rief London auf, «zu einem konstruktiven Dialog mit der EU zurückzukehren».

Am Montag sollte das Parlament in London in zweiter Lesung über den umstrittenen Gesetzentwurf abstimmen. Das Vorhaben tritt aber erst nach einer dritten Lesung in Kraft und wenn auch das Oberhaus zugestimmt hat. In der zweiten Parlamentskammer wird mit größerem Widerstand gerechnet.

Das Nordirland-Protokoll soll das Wiederaufflammen des jahrzehntelangen Konflikts verhindern, indem es sicherstellt, dass es nach dem Brexit nicht zu einer harten Grenze zwischen der britischen Provinz und dem EU-Mitglied Irland kommt. London ist die Vereinbarung aber ein Dorn im Auge, weil dadurch eine Zollgrenze zwischen Nordirland und dem Rest des Vereinigten Königreich entstanden ist. Per Gesetz will Außenministerin Liz Truss nun ermöglichen, dass die britische Regierung die Regeln einseitig verändern kann. Die EU droht für diesen Fall mit scharfen Gegenmaßnahmen.

Truss betonte erneut, das Protokoll untergrabe den Frieden auf der irischen Insel. Deshalb sei sie zum Handeln gezwungen. Die Ministerin warf der EU vor, notwendige Änderungen an den Regeln abzulehnen. Dies weist die Gemeinschaft zurück, die ihrerseits Großbritannien beschuldigt, einen Bruch international bindender Verträge zu planen.


Biden und von der Leyen: Abhängigkeit von russischer Energie beenden

ELMAU: Infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine haben die USA ihre Exporte von Flüssiggas (LNG) nach Europa fast verdreifacht. Seit März seien die weltweiten LNG-Exporte nach Europa im Vergleich zu 2021 um 75 Prozent gestiegen, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung von US-Präsident Joe Biden und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, die am Montag beim G7-Gipfel in Bayern veröffentlicht wurde. Man arbeite zusammen, um die Abhängigkeit Europas von russischer Energie zu beenden.

Biden und von der Leyen warfen Russland vor, Erdgas als «politische und wirtschaftliche Waffe» einzusetzen. Damit setze die Regierung in Moskau die Energiemärkte unter Druck, treibe die Preise für die Verbraucher in die Höhe und bedrohe die globale Energiesicherheit, kritisierten sie. «Dies wurde erst kürzlich durch die politisch motivierten akuten Unterbrechungen der Gaslieferungen an mehrere Mitgliedstaaten der Europäischen Union deutlich.»


Tokio stöhnt unter extremer Hitze - Aufruf zum Stromsparen

TOKIO: Wegen eines ungewöhnlich frühen Beginns der extremen Sommerhitze hat Japans Regierung die Bewohner im Großraum der Millionen-Hauptstadt Tokio zum Stromsparen aufgerufen. Angesichts von Rekordtemperaturen von teils über 40 Grad bei extrem hoher Luftfeuchtigkeit rief das Industrieministerium die Bürger am Montag auf, zum Beispiel unnötiges Licht auszuschalten. Die Klimaanlagen sollten jedoch weiter sinnvoll genutzt werden, um Hitzeschläge zu vermeiden. Am selben Tag endete nach Mitteilung der Wetterbehörde die kürzeste Regenzeit seit Beginn der Erfassung solcher Daten 1951. Entsprechend länger wird die schwüle Sommerhitze dieses Jahr dauern.

Das rohstoffarme Japan ist zur Stromerzeugung auf die Einfuhr von Energieträgern wie Kohle und Gas angewiesen. Diese Importe haben sich wegen des Ukraine-Krieges drastisch verteuert. Um potenzielle Versorgungsengpässe zu vermeiden, sah sich die Regierung nun gezwungen, die Bürger und die Wirtschaft zum Stromsparen aufzurufen.


Institut für Weltwirtschaft Kiel für Importzoll auf russisches Gas

KIEL/ELMAU: Das Institut für Weltwirtschaft Kiel (IfW) plädiert für Importzölle auf russisches Öl und Gas. Sie seien dem US-Vorschlag einer Preisobergrenze vorzuziehen, erklärte Handelsforscher Alexander Sandkamp am Montag mit Blick auf das G7-Treffen im bayerischen Elmau. «Ein Zoll mindert die Einnahmen Russlands und erhöht die Einnahmen der G7, womit die Belastungen der Bürgerinnen und Bürger durch die hohen Energiepreise abgefedert werden können.»

Aus Sicht des IfW wäre die Einführung eines Importzolls durch die wichtigsten westlichen Industrienationen G7 sinnvoll, weil die bisherigen Sanktionen die russische Wirtschaft vor allem auf längere Sicht träfen. Kurzfristig führten die bisherigen Sanktionen jedoch zu einem drastischen Anstieg der Energiepreise, wodurch Russland wiederum trotz sinkender Exportmengen sogar mehr Geld einnehme.

«Ein Importzoll trifft Russlands Wirtschaft, weil Putin dadurch geringere Einnahmen erzielt, ohne dass wir komplett auf russische Ölimporte verzichten müssen», sagt Sandkamp. Außerdem halte ein Zoll den Anreiz aufrecht, Energie einzusparen, was sowohl in der aktuellen Situation angemessen sei als auch im Einklang mit den Klimazielen stehe.

Eine von den USA vorgeschlagene Preisobergrenze unterhalb des Weltmarktpreises würde dagegen die Nachfrage nach Energie weiter anheizen, weil sie dadurch billiger und die reale Energieknappheit verschleiert würde. Außerdem könnte die Wirkung verpuffen, wenn große Abnehmer wie China oder Indien nicht mitmachen und Russland sein Öl zu höheren Preisen an andere Abnehmer liefern kann.


Habeck setzt bei Gas-Krise auf europäische Solidarität

LUXEMBURG: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck setzt im Umgang mit der derzeitigen Gas-Krise auf Solidarität zwischen den EU-Ländern. «Kein Land kann auf sich selbst angewiesen sein», sagte Habeck am Montag vor einem Treffen der für Energie zuständigen EU-Minister in Luxemburg. «Eine Versorgungskrise in einem Land führt zu einer Wirtschaftskrise im anderen Land.» Habeck sagte, er habe eine Absichtserklärung mit seinen osteuropäischen Kollegen unterzeichnet, um sich bei der Energiesicherheit gegenseitig zu unterstützen.


Russland am Rande des Zahlungsausfalls

MOSKAU: Russland steht offensichtlich vor dem ersten Zahlungsausfall auf Auslandsschulden seit mehr als 100 Jahren. In der Nacht zum Montag lief eine 30-Tage-Frist aus, innerhalb der fällige Zinsen auf zwei Staatsanleihen in Auslandswährung zu zahlen waren. Es geht um insgesamt rund 100 Millionen US-Dollar. Haben die Anleger das Geld nicht erhalten, wovon angesichts scharfer Finanzsanktionen des Westens auszugehen ist, wäre es der erste Zahlungsausfall auf Auslandsschulden seit dem Jahr 1918. Der jüngere Zahlungsausfall aus dem Jahr 1998 bezog sich auf von Inländern gehaltene Schuldtitel.


Ölpreise legen zu

NEW YORK/LONDON: Die Ölpreise haben am Montag zugelegt. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 114,63 US-Dollar. Das waren 1,55 Dollar mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,62 Dollar auf 109,28 Dollar.

Die Ölpreise knüpften so an ihre Gewinne vom Vortag an. Erneut wurden die Ölpreise durch Nachrichten aus dem nordafrikanischen Ölförderland Libyen gestützt. Die staatliche Ölfördergesellschaft hat Exporte vom Golf von Sidra wegen politischer Unruhen unterbunden. Dort befinden sich die wichtigsten Ölterminals des Landes. Bereits Ende der vergangenen Woche hatten Meldungen über Produktionsausfälle in Libyen den Preis für Brent-Öl um rund drei Dollar je Barrel steigen lassen.

Anleger schauen auf die weitere Entwicklung auf dem G7-Gipfeltreffen. Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank verwies auf den Plan der sieben größten westlichen Industriestaaten, eine Preisobergrenze für russisches Öl zu beschließen. Allerdings machte Fritsch auch deutlich, dass die G7-Staaten kaum mehr Öl aus Russland kaufen und die Importe bis zum Jahresende komplett einstellen wollen.


Eurokurs gestiegen - EZB-Referenzkurs: 1,0572

FRANKFURT/MAIN: Der Euro-Kurs ist am Montag gestiegen. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0572 (Freitag: 1,0524) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9459 (0,9502) Euro.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86200 (0,85773) britische Pfund, 143,25 (142,19) japanische Yen und 1,0143 (1,0072) Schweizer Franken fest.

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Leserkommentare

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