Nachrichten aus der Wirtschaft am Montag

Fotomontage: DER FARANG
Fotomontage: DER FARANG

Deutlich mehr Anträge auf E-Auto-Kaufprämie - Rekord im Juli

BERLIN: Nach Erhöhung der Kaufprämie für Autos mit Elektroantrieb ist die Zahl der Förderanträge auf ein Rekordhoch geklettert. Wie das Bundeswirtschaftsministerium am Montag mitteilte, wurde im Juli 19.993 mal die sogenannte Innovationsprämie für ein E-Auto oder einen Plugin-Hybrid beantragt. Das war der höchste Stand seit Einführung der Kaufprämie im Jahr 2016. Seit Jahresbeginn seien 69.606 Anträge gestellt worden, 78,6 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Die bestehende Kaufprämie für Autos, die elektrisch fahren können, hatte die Bundesregierung als Teil ihres Pakets gegen die Corona-Wirtschaftskrise erhöht. Bisher hatten Staat und Autobauer sich die Prämie geteilt, nun hat der Staat seinen Anteil verdoppelt. Die erhöhte Prämie gilt bis Ende 2021. Reine E-Autos werden mit bis zu 9000 Euro gefördert. Umweltschützer kritisieren, dass auch Plugin-Hybride mit bis zu 6750 Euro gefördert werden, da bei diesen der Elektroantrieb nicht genutzt werden muss.

Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) zeigte sich zufrieden: «Die Innovationsprämie wirkt und treibt die Elektromobilität in Deutschland voran», teilte er mir. Die erhöhte Förderung gebe weiteren konjunkturellen Schwung zum richtigen Zeitpunkt.


Ferrari fährt kleinen Gewinn ein - Prognose etwas pessimistischer

MARANELLO: Der Sportwagenbauer Ferrari wird wegen der Coronavirus-Pandemie noch etwas vorsichtiger beim Jahresausblick. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen erwartet das Management der Italiener jetzt zwischen 1,075 und 1,125 Milliarden Euro, wie Ferrari am Montag in Maranello mitteilte. Im Mai hatte das Unternehmen das Zielband für den operativen Gewinn auf 1,05 bis 1,2 Milliarden Euro gesenkt. Der Umsatz dürfte mehr als 3,4 Milliarden Euro betragen, hier hatte Ferrari bisher 3,4 bis 3,6 Milliarden in Aussicht gestellt. Auch das Unternehmen mit Sitz in Norditalien hatte seine Produktion in der Corona-Krise für fast zwei Monate stilllegen müssen, verwies aber auf ein nach wie vor starkes Auftragsbuch.

Im zweiten Quartal lieferte Ferrari mit 1389 Autos fast nur noch halb so viele Fahrzeuge aus wie vor einem Jahr. Der Umsatz brach um 42 Prozent auf 571 Millionen Euro ein, das operative Ergebnis fiel um 60 Prozent auf 124 Millionen Euro. Unter dem Strich konnte Ferrari mit 9 Millionen Euro noch einen kleinen Gewinn ausweisen, vor einem Jahr lag er noch bei 184 Millionen Euro.


Industriestimmung in Eurozone signalisiert wieder Wachstum

LONDON: Die Stimmung in den Industrieunternehmen der Eurozone hat sich im Juli weiter verbessert und erstmals seit dem Konjunktureinbruch in der Corona-Krise wieder Wachstum signalisiert. Der vom Marktforschungsinstitut IHS Markit erhobene Einkaufsmanagerindex für die Industrie sei um 4,4 Punkte auf 51,8 Punkte gestiegen, teilte das Institut am Montag nach einer zweiten Schätzung mit. Damit ist der am Markt stark beachtete Stimmungsindikator den dritten Monat in Folge gestiegen, nachdem er im April wegen der Corona-Krise auf ein Rekordtief bei 33,4 Punkte abgestürzt war.

Mit der neuen Schätzung wurde der Indexwert für Juli außerdem nach oben revidiert. Nach einer ersten Erhebung hatte Markit nur einen Anstieg auf 51,1 Punkte gemeldet und Analysten hatten im Schnitt mit einer Bestätigung der ersten Erhebung gerechnet. Mit dem erneuten Anstieg liegt der Indexwert wieder über der sogenannten Expansionsschwelle von 50 Punkten. Werte oberhalb dieser Marke deuten auf Wachstum hin.


Spahn: Testpflicht für Rückkehrer aus Risikogebieten diese Woche

BERLIN: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat bekräftigt, dass eine Corona-Testpflicht für Reiserückkehrer aus Risikogebieten im Lauf dieser Woche in Kraft treten soll. Einen genauen Termin nannte er am Montag im ARD-«Morgenmagazin» aber noch nicht: «Wir haben erste Entwürfe», sagte der CDU-Politiker. «Wir wollen das gut abstimmen auch mit den Ländern, da das ja auch vor Ort dann an den Flughäfen zum Beispiel oder an den Bahnhöfen gelebt werden können muss. Und deswegen finde ich es wichtig, es gut zu machen.» In Nordrhein-Westfalen geben die Ergebnisse von freiwilligen Tests derzeit Anlass zur Sorge. Bei Corona-Tests von Reiserückkehrern aus Risikogebieten an den nordrhein-westfälischen Flughäfen werden rund 2,5 Prozent der Urlauber corona-positiv getestet.


Wirtschaft führender Industriestaaten zeigt Zeichen der Entspannung

FRANKFURT/MAIN: In einigen führenden Wirtschaftsnationen der Welt stehen für die Industrie die Zeichen wieder auf Wachstum. In China, in der Eurozone und in Großbritannien haben sich Stimmungsindikatoren für die Industrie deutlich aufgehellt. Nachdem der Einkaufsmanagerindex (PMI) des chinesischen Statistikamtes für das verarbeitende Gewerbe bereits eine deutlich bessere Stimmung gezeigt hatte, bestätigte am Montag auch der Frühindikator des Wirtschaftsmagazins «Caixin» den Trend. Der Caixin-Index, der eher die Stimmung in kleinen und privaten Industrieunternehmen darstellt, stieg im Juli im Vergleich zum Vormonat von 51,2 auf 52,8 Punkte.


Kreuzfahrt-Branche kämpft mit Neustart

OSLO/FRANKFURT: Die Corona-Krise hat die Kreuzfahrt-Branche weiter im Griff. Die norwegische Reederei Hurtigruten bietet nach einem Coronavirus-Ausbruch auf ihrem Kreuzfahrtschiff «Roald Amundsen» vorerst keine Reisen mit ihren drei Expeditionsschiffen mehr an. Am Wochenende verschob zudem die Kreuzfahrtreederei Aida Cruises ihren Neustart nach der Corona-Zwangspause. Die geplanten Mini-Kreuzfahrten auf der Ostsee für die erste Augusthälfte wurden abgesagt, weil die letzte formale Freigabe durch den Flaggenstaat Italien noch ausstand. Hurtigruten teilte mit, sowohl in Norwegen als auch außerhalb norwegischer Gewässer würden bis auf Weiteres alle Kreuzfahrten mit der «Roald Amundsen» sowie den Schiffen «Fridtjof Nansen» und «Spitsbergen» gestoppt.


Altmaier will Ladensterben in Innenstädten verhindern

BERLIN: Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier will in der Corona-Krise Pleiten von kleineren Läden in Innenstädten verhindern. «Wir müssen Konzepte zur Wiederbelebung der Innenstädte entwickeln», sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. «Wir wollen verhindern, dass es zu einem Sterben der Geschäfte in den Innenstädten kommt.» Dabei setzt er vor allem auf Digitalisierung, um Einzelhändler zu stärken und das Shoppen und Verweilen für Kunden in den Stadtzentren attraktiver zu machen. «Jetzt kommt es weniger darauf an, immer neues Geld zu verteilen, sondern darauf, die Attraktivität der Innenstädte zu stärken», sagte Altmaier mit Blick auf Forderungen, Konsumgutscheine auszugeben. Die Absenkung der Mehrwertsteuer bis Ende des Jahres wirke nach seiner Beobachtung und trage dazu bei, dass vor allen Dingen Investitionen in höherwertige Konsumgüter vorgezogen würden.


Analyse: Immobilien trotzen Corona-Krise - kein Ende des Booms

FRANKFURT/MAIN: Selbst die Corona-Krise hat den Immobilienboom in Deutschland bisher nicht zum Erliegen gebracht. Darauf deutet eine Analyse des Hamburger GEWOS Instituts für Stadt-, Regional- und Wohnforschung und des Portals Immobilienscout24 hin, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Trotz der immensen wirtschaftlichen Folgen der Pandemie sind die Mieten sowie Preise für Wohnungen und Häuser im ersten Halbjahr demnach weiter gestiegen. Eine Atempause für Mieter und Wohnungskäufer ist nicht zu sehen. Nach dem Aufwärtstrend im ersten Quartal, in dem die Corona-Krise noch am Anfang stand, stiegen Mieten und Kaufpreise von April bis Juni weiter.


Gewerkschaft: Auf dem Bau sinkt die «Corona-Disziplin»

BERLIN: Auf vielen Baustellen herrscht nach Gewerkschaftsangaben Nachlässigkeit beim Corona-Schutz. «Kein Händewaschen, kein Abstand, keine Atemschutzmaske», fasst die IG BAU die Schwachpunkte zusammen. «Viele Bauunternehmen ignorieren die Corona-Gefahr, indem sie zum alten Trott zurückkehren», teilte der Vorsitzende Robert Feiger der Deutschen Presse-Agentur mit. Das fange auf dem Weg zur Arbeit an: «Sammeltransporte zu Baustellen im Bulli sind in vielen Firmen wieder an der Tagesordnung. Genauso wie Pausen im engen Bauwagen», sagte Feiger. Die Arbeitgeber widersprachen der Gewerkschaft: Die Unternehmen nähmen ihre Verantwortung äußerst ernst, hieß es beim Zentralverband Deutsches Baugewerbe, der vor allem mittelständische Betriebe vertritt.


Deutlich mehr Anträge auf E-Auto-Kaufprämie - Rekord im Juli

BERLIN: Nach Erhöhung der Kaufprämie für Autos mit Elektroantrieb ist die Zahl der Förderanträge auf ein Rekordhoch geklettert. Wie das Bundeswirtschaftsministerium am Montag mitteilte, wurde im Juli 19.993 mal die sogenannte Innovationsprämie für ein E-Auto oder einen Plugin-Hybrid beantragt. Das war der höchste Stand seit Einführung der Kaufprämie im Jahr 2016. Seit Jahresbeginn seien 69.606 Anträge gestellt worden, 78,6 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die bestehende Kaufprämie für Autos, die elektrisch fahren können, hatte die Bundesregierung als Teil ihres Pakets gegen die Corona-Wirtschaftskrise erhöht. Bisher hatten Staat und Autobauer sich die Prämie geteilt, nun hat der Staat seinen Anteil verdoppelt.


Microsoft bestätigt Interesse an Videoplattform Tiktok

REDMOND: Der Softwareriese Microsoft strebt eine Übernahme des US-Geschäfts und weiterer Aktivitäten der internationalen Videoplattform Tiktok an. Der Konzern teilte am Sonntag (Ortszeit) mit, trotz Bedenken von US-Präsident Donald Trump weiter Gespräche mit Tiktoks chinesischem Eigentümer ByteDance führen zu wollen. Microsoft will nach eigenen Angaben bis zum 15. September einen Deal erzielen. ByteDance steht unter hohem Druck, Tiktoks US-Geschäft zu verkaufen, da die Trump-Regierung wegen Sicherheitsbedenken ein Verbot der beliebten App in den Vereinigten Staaten angekündigt hat.


Konjunkturdaten ermutigen die Dax-Anleger

FRANKFURT/MAIN: Am deutschen Aktienmarkt geht es dank ermutigender Konjunktursignale schwungvoll in die neue Woche. Der Dax stieg am Montag bis zum Nachmittag um 2,33 Prozent auf 12.600,84 Punkte. Der Index der mittelgroßen Werte MDax legte 1,33 Prozent auf 26.540,78 Punkte zu. Die Umlaufrendite stieg von minus 0,57 Prozent am Freitag auf minus 0,53 Prozent. Nach seinem jüngsten Höhenflug gab der Kurs des Euro nach. Im Nachmittagshandel kostete die Gemeinschaftswährung 1,1723 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitag auf 1,1848 Dollar festgesetzt.

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