Nachrichten aus der Wirtschaft am Mittwoch

Leute gehen auf der Avenida Brasil in Porto, Nordportugal. Foto: epa/Jose Coelho
Leute gehen auf der Avenida Brasil in Porto, Nordportugal. Foto: epa/Jose Coelho

In Portugal droht Regierungskrise wegen Haushalt 2022

LISSABON: Der linken Regierung des portugiesischen Ministerpräsidenten António Costa droht wegen des Streits um den Haushaltsentwurf für 2022 eine ernste Krise. Der Ausgabenplan fiel bei der Abstimmung in erster Lesung im Parlament in Lissabon durch, wie die Zeitung «Público» am Mittwochabend berichtete. Nur 108 Abgeordnete stimmten demnach für den Ausgabenplan, 117 dagegen bei 5 Enthaltungen. Der direkt vom Volk gewählte konservative Präsident Marcelo Rebelo de Sousa kündigte bereits an, dass er eine Neuwahl ansetzen werde, wenn in der nächsten Zeit keine Mehrheit zustande kommen sollte. Die nächste reguläre Wahl ist 2023.

Costas sozialdemokratisch orientierte Sozialistische Partei PS verfügt im Parlament über 108 von 230 Abgeordneten. Die Regierung ist deshalb auf die Unterstützung kleinerer linker Parteien angewiesen, die nicht an der Regierung beteiligt sind. Der marxistische Linksblock BE (19 Sitze) und die kommunistische Partei PCP (10) stimmten jedoch ebenso wie die konservative Sozialdemokratische Partei PSD (79) gegen den Haushalt. Costa braucht aber mindestens acht Enthaltungen, um mit seinen 108 PS-Abgeordneten auf eine Mehrheit zu kommen.

Die kleineren linken Parteien hatten größere Ausgaben für die Bekämpfung der Armut und für das Gesundheitssystem sowie Verbesserungen beim Arbeitsrecht gefordert. Costas Partei betonte, sie sei bis an die Grenze des finanziell Machbaren gegangen. Sie wolle keine Neuwahl, fürchte diese aber auch nicht.

Allerdings bestand die Sorge, die rechtspopulistische Partei Chega! (Es reicht!) könne bei einer Neuwahl erhebliche Stimmengewinne erzielen. Bei der letzten Parlamentswahl 2019 hatte sie sich noch mit 1,3 Prozent und einem Sitz begnügen müssen. Bei der Präsidentenwahl im vergangenen Januar kam ihr Kandidat André Ventura dann schon auf 11,9 Prozent.


Putin ordnet erhöhte Gaslieferungen nach Europa im November an

MOSKAU: Der russische Präsident Wladimir Putin hat zur Entspannung in der Energiekrise in Europa für November eine weitere Öffnung der Gasventile angeordnet. Er wies den Staatskonzern Gazprom am Mittwoch an, die Lieferungen nach Deutschland und Österreich zu erhöhen, sobald die unterirdischen Speicher in Russland aufgefüllt sind, wie die Agentur Tass meldete.

Gazprom-Chef Alexej Miller erklärte demnach, dass sein Unternehmen damit nach dem 8. November beginnen könne. Russische Staatsmedien feierten Putin bereits als Retter Europas. Der Kremlchef hatte angesichts der Rekord-Gaspreise zuletzt immer wieder auf bereits erfolgte Lieferungen über die vertraglich vereinbarten Mengen hinaus hingewiesen, weitere Schritte aber für schwierig gehalten.

Kritiker werfen Gazprom hingegen vor, bislang nicht auf die erhöhte europäische Nachfrage reagiert zu haben, um eine rasche Inbetriebnahme der umstrittenen Ostseepipeline Nord Stream 2 zu erzwingen. Die russische Seite hatte solche Anschuldigungen zurückgewiesen. Sie wirft vielmehr der EU vor, es nach dem kalten letzten Winter versäumt zu haben, ihre Gasspeicher rechtzeitig wieder aufzufüllen.

Putin hatte mehrfach für eine schnelle Inbetriebnahme von Nord Stream 2 geworben. Die Bundesnetzagentur hat noch bis Anfang Januar Zeit, über eine Betriebserlaubnis für die 1230 Kilometer langen Röhren zu entscheiden, die jährlich bis zu 55 Milliarden Kubikmeter Erdgas von Russland nach Deutschland liefern sollen.


US-Zigarettenverkäufe erstmals seit 20 Jahren wieder gestiegen

WASHINGTON: In den Vereinigten Staaten ist die Zahl verkaufter Zigaretten 2020 erstmals seit 20 Jahren wieder gestiegen. Nach Daten der Handelskommission FTC wurden Tabakkonzerne im vergangenen Jahr 203,7 Milliarden Glimmstängel bei Groß- und Einzelhändlern los. Das entspreche einem Plus von 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr, teilte die FTC am Mittwoch in Washington mit. Die Behörde nannte keinen konkreten Grund für den Anstieg.

Der Marlboro-Hersteller Altria hatte zuvor allerdings bereits die Auswirkungen der Corona-Pandemie für eine erhöhte Nachfrage mitverantwortlich gemacht. Zudem wechselten Raucher angesichts der strikteren Regulierung von E-Zigaretten zu herkömmlichen Produkten zurück. Der Bericht der FTC stellte jedoch auch fest, dass die Tabakindustrie ihre Ausgaben für Werbung und Promo-Aktionen 2020 von 7,6 Milliarden im Vorjahr auf 7,8 Milliarden Dollar erhöht habe.


EZB trotzt Inflation - Entscheidungen erst im Dezember erwartet

FRANKFURT/MAIN: Die Inflation kennt seit Monaten nur eine Richtung: nach oben. Doch Europas Währungshüter, deren oberstes Ziel ein stabiler Euro ist, fluten die Märkte weiterhin mit billigem Geld. Zwar tritt die Europäische Zentralbank (EZB) im laufenden Quartal bei ihren milliardenschweren Anleihenkäufen etwas auf die Bremse. Doch Notenbank-Präsidentin Christine Lagarde hat bereits klargestellt, dass über die Zukunft des in der Pandemie aufgelegten Kaufprogramms PEPP erst in der Dezember-Sitzung des EZB-Rates entschieden werden soll.

Bei der Sitzung des höchsten Entscheidungsgremiums der Zentralbank an diesem Donnerstag werden somit keine neuen geldpolitischen Weichenstellungen erwartet. Die Ergebnisse der Beratungen gibt die Notenbank in Frankfurt am Nachmittag (13.45 Uhr) bekannt. Den Leitzins wird die EZB mit ziemlicher Sicherheit auf dem Rekordtief von null Prozent halten. Geschäftsbanken müssen derzeit 0,5 Prozent Zinsen zahlen, wenn sie Geld bei der Notenbank parken.

Zuletzt hatte der EZB-Rat beschlossen, die Wertpapierkäufe im Rahmen des Pandemic Emergency Purchase Programme (PEPP) im vierten Quartal «moderat» zu reduzieren. Zugleich bekräftigte die EZB ihre Absicht, bis mindestens Ende März 2022 Staats- und Unternehmensanleihen zu kaufen, um die Erholung der Wirtschaft nach dem Corona-Tief zu unterstützen.

Den jüngsten Anstieg der Verbraucherpreise erklären führende EZB-Vertreter mit Sonderfaktoren wie der Erholung der Ölpreise nach dem Corona-Schock. Einer der Kritiker der ultralockeren Geldpolitik wird im EZB-Rat künftig fehlen: Jens Weidmann gibt sein Amt als Bundesbank-Präsident zum 31. Dezember 2021 auf und scheidet damit auch aus dem höchsten Entscheidungsgremium der EZB aus.


Britischer Haushalt: Milliardenzusagen und Steuererhöhungen

LONDON: Mit Milliardensummen und Erleichterungen für viele Branchen will der britische Finanzminister Rishi Sunak die Wirtschaft nach der Corona-Pandemie wieder auf Kurs bringen. Bis zum Ende der Legislaturperiode 2024 kann die Regierung 150 Milliarden Pfund (177 Mrd Euro) zusätzlich ausgeben, wie Sunak am Mittwoch im Parlament ankündigte. Die oppositionelle Labour-Partei kritisierte hingegen, dass auf Millionen Verbraucher höhere Lebenshaltungskosten wegen Steuererhöhungen zukämen.

Sunaks Haushalt sieht Milliardenbeträge unter anderem für Schulen, den Gesundheitsdienst NHS, das Justizsystem und Verkehrsinfrastruktur vor. Steuern auf Inlandsflüge, leichte alkoholische Getränke und Benzin sollen gesenkt oder anders als bisher geplant nicht erhöht werden. Auch der Mindestlohn steigt von April 2022 an auf 9,50 Pfund pro Stunde. Steuererleichterungen für Museen, Theater und Konzerthäuser werden verlängert.

Im Gegenzug werden die Sozialversicherungssteuer und die Gemeindesteuer erhöht. Trotz hoher und weiter steigender Energiekosten wird die Mehrwertsteuer auf Gas- und Stromrechnungen nicht gesenkt, wie Labour kritisierte. Statt den Großteil der Bevölkerung zu entlasten, profitierten Immobilienbesitzer und Banken von Erleichterungen, sagte Labour-Finanzexpertin Rachel Reeves. «Der Schatzkanzler lädt die Last auf den arbeitenden Menschen ab.»


Kanadas Notenbank beendet Anleihekäufe - Leitzins unverändert

OTTAWA: Die Notenbank von Kanada wird ihr Anleihekaufprogramm beenden. Sie stellte zudem Leitzinserhöhungen im nächsten Jahr in Aussicht. Zunächst beließ sie den Leitzins aber bei 0,25 Prozent, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung hervorgeht. Der kanadische Dollar legte zu allen wichtigen Währungen zu.

Bisher hat die Notenbank noch Staatsanleihen im Wert von zwei Milliarden kanadischen Dollar gekauft. Sie hatte seit April die Käufe immer mal wieder reduziert. Auslaufende Anleihen sollen aber weiter reinvestiert werden. Die Käufe sollten die Wirtschaft in der Pandemie stützen.

«Die weltweite wirtschaftliche Erholung von der Pandemie schreitet voran», begründete die Notenbank ihre Entscheidung. Sie verwies zudem auf wirksame Impfstoffe. Belastet werde die Wirtschaft jedoch durch Lieferengpässe und hohe Energiepreise. Der Inflationsdruck dürfte höher und nachhaltiger als erwartet sein.

Zu einer Leitzinserhöhung könnte es im zweiten oder dritten Quartal 2022 kommen. Dann dürfte nach den neuesten Projektionen die wirtschaftliche Erholung abgeschlossen und das Inflationsziel von zwei Prozent nachhaltig erreicht sein.


Aktienmarkt legt zur Wochenmitte Pause ein

FRANKFURT/MAIN: Nach zwei starken Börsentagen hat der deutsche Aktienmarkt zur Wochenmitte eine Pause eingelegt. Der Dax gab am frühen Nachmittag um 0,40 Prozent auf 15.694 Zähler nach. Der MDax trat mit minus 0,02 Prozent bei 35.097 Punkten auf der Stelle. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 zeigte sich schwächer. Der Euro wurde am frühen Nachmittag mit 1,1623 US-Dollar gehandelt. Die EZB hatte den Referenzkurs am Dienstag auf 1,1618 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,24 Prozent auf minus 0,25 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,10 Prozent auf 143,95 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,52 Prozent auf 169,35 Punkte.


Spritpreise steigen langsamer - Super kratzt am Rekord

MÜNCHEN: Die Spritpreise steigen weiter, wenn auch langsamer. Diesel sowie Super der Sorte E10 wurden in der vergangenen Woche je 0,4 Cent teurer, wie der ADAC am Mittwoch mitteilte. Diesel stieg von seinem Allzeithoch weiter und kostete im bundesweiten Tagesdurchschnitt des Dienstags 1,564 Euro je Liter. Super E10 lag am Dienstag bei 1,675 Euro pro Liter. Das ist der höchste Wert seit mehr als neun Jahren. Zum Allzeithoch von 2012 fehlen noch 3,4 Cent.


Googles Werbegeschäft läuft auf Hochtouren

MOUNTAIN VIEW: Die Google-Mutter Alphabet profitiert von der Digitalisierung des Lebens in der Corona-Pandemie. Im vergangenen Quartal stieg der Umsatz des Internetkonzerns im Jahresvergleich um 41 Prozent auf gut 65,1 Milliarden Dollar (56,1 Mrd Euro). Beim Gewinn gab es einen Sprung von 11,2 Milliarden auf 18,9 Milliarden Dollar, wie Alphabet mitteilte. Das Werbegeschäft steuerte mit 53,1 Milliarden Dollar den Löwenanteil der Einnahmen bei.


Angebot im Winterflugplan ausgebaut - Inland und Asien mit Lücken

BERLIN/FRANKFURT: Die Luftverkehrsbranche überwindet in Deutschland langsam die Corona-Krise. In dem ab 31. Oktober geltenden Winterflugplan der Flughäfen sind 68 Prozent des Flugprogramms aus der Vorkrisenzeit wiederhergestellt, wie aus einer Auswertung des Branchenverbandes BDL hervorgeht. Im vergangenen Winter hatten die Airlines ihr Angebot aufgrund der Pandemie und der damit verbundenen Beschränkungen deutlich zurückgefahren.


GfK-Studie: Angst vor Inflation schürt Kauflust

NÜRNBERG: Angst vor einem Preisauftrieb schürt nach einer Studie des Nürnberger Konsumforschungsunternehmens GfK die Kauflust der Menschen in Deutschland. Dies führt zu einem vergleichsweise positiven Konsumklima - so gut wie seit April 2020 nicht mehr, teilte die GfK mit. Die abgeschwächten Erwartungen an die Einkommen privater Haushalte und die Konjunktur vermochten die derzeitige positive Grundstimmung nicht zu beeinträchtigen. Im Vergleich zum Vormonat habe sich noch einmal eine leichte Verbesserung ergeben.


Nivea-Hersteller Beiersdorf steigt in Dax auf

FRANKFURT/MAIN: Der Konsumgüterhersteller Beiersdorf steigt in den führenden Aktienindex Dax auf. Der Nivea- und Tesa-Hersteller ersetzt dort ab Freitag den Immobilienkonzern Deutsche Wohnen, wie die Deutsche Börse am späten Dienstagabend mitteilte. Die Deutsche Wohnen scheidet im Zuge der Übernahme durch den Konkurrenten Vonovia aus. Damit ist die Zahl der Aktien, die im Streubesitz sind, laut Börse unter die vorgeschriebene Marke von 10 Prozent gefallen. Beiersdorf war bisher im MDax der mittelgroßen Unternehmen notiert. Den Platz im MDax nimmt der Versicherungskonzern Talanx ein.


Erholung der Reisebranche lässt auf sich warten - Lichtblick Sommer

BERLIN: Die Corona-Krise hat die Reisebranche das zweite Jahr in Folge fest im Griff. Nach einem erneuten Umsatzeinbruch im zu Ende gehenden Tourismusjahr rechnen Veranstalter und Reisebüros damit, frühestens 2023 in etwa das Vorkrisenniveau zu erreichen. «Wir stellen uns auf ein weiteres schwieriges Jahr ein», sagte der Präsident des Reiseverbandes DRV, Norbert Fiebig, am Mittwoch. Für das Ende Oktober auslaufende Reisejahr 2020/2021 rechnet der DRV mit einem Umsatzrückgang gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 von 69 Prozent oder fast zwölf Milliarden Euro bei Veranstalterreisen.


Mehr Gewinn trotz höherer Umbaukosten: Deutsche Bank bleibt auf Kurs

FRANKFURT/MAIN: Die Deutsche Bank hält trotz gestiegener Kosten für den Konzernumbau Kurs auf einen Milliardengewinn im laufenden Jahr. Deutschlands größtes Geldhaus verdiente im dritten Quartal etwas mehr als ein Jahr zuvor, wie die Bank am Mittwoch mitteilte. Dank gestiegener Erträge standen Ende September vor Steuern 554 Millionen Euro Gewinn in den Büchern. Das waren 15 Prozent mehr als im Sommer 2020. Nach Steuern verdiente der Dax-Konzern in den Monaten Juli bis September 329 Millionen Euro, eine Steigerung um 6 Prozent. Davon müssen noch Minderheitsanteile sowie Zinszahlungen für eigenkapitalähnliche Anleihen abgezogen werden, so dass auf die Aktionäre unter dem Strich ein Gewinn von 194 Millionen Euro entfiel - 7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.


Bitcoin fällt unter 60.000 Dollar - Shiba Inu steigt kräftig

FRANKFURT/MAIN: Kryptowährungen wie der Bitcoin sind zur Wochenmitte erheblich unter Druck geraten. Eine Ausnahme war die neue Trend-Digitalwährung Shiba Inu, die deutlich zulegen konnte. Der Bitcoin als nach wie vor marktstärkste Kryptoanlage fiel jedoch um etwa 7 Prozent bis auf 58.100 Dollar. Auch die zweitgrößte Internetdevise Ether gab um etwa 5 Prozent auf rund 4000 Dollar nach.

Noch vor etwa einer Woche war der Bitcoin-Kurs auf ein Rekordhoch von knapp 67.000 Dollar gestiegen. Hintergrund war die erstmalige Zulassung eines börsengehandelten Indexfonds (ETF) auf Bitcoin-Terminkontrakte in den USA. Krypto-Kenner hatten das Ereignis als weiteren Schritt in Richtung größerer Akzeptanz gepriesen. Am Mittwoch jedoch belastete die eher trübe Aktienmarktstimmung andere riskantere Anlageklassen, zu denen Digitalwährungen aufgrund ihrer meist hohen Kursschwankungen zählen.

Der Marktwert aller derzeit rund 13.000 Digitalanlagen beträgt knapp 2,5 Billionen Dollar. Zur elftgrößten Kryptowährung ist mittlerweile Shiba Inu aufgestiegen. Die noch junge Digitaldevise ist nach einer japanischen Hunderasse benannt und lehnt sich an die nach Marktwert zehntgrößte Internetwährung Dogecoin an. Dogecoin ist aus dem Internet-Spaßbild (Meme) eines japanischen Hundes entstanden und im Wert steil aufgestiegen. Shiba Inu will Dogecoin Konkurrenz machen.

Im Kontrast zu vielen anderen Kryptowerten legte Shiba Inu am Mittwoch um 30 Prozent zu. Als Auslöser gilt eine Online-Petition, die die vor allem unter jungen Anlegern beliebte US-Handelsplattform Robinhood dazu auffordert, Shiba Inu zum Handel anzubieten. Mittlerweile haben sich mehr als 300.000 Unterzeichner für die Initiative gefunden. Ihr Popularität ziehen Shiba Inu und Dogecoin nicht zuletzt aus Twitter-Nachrichten von Tesla-Chef Elon Musk, der immer wieder zu den Digitaldevisen twittert.


Wirtschaftsforschungsinstitut DIW erwartet Winterflaute

BERLIN: Trotz gut gefüllter Auftragsbücher wird die deutsche Wirtschaft im Winter wohl kaum wachsen.

Davon geht das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung wegen der Lieferengpässe aus. Diese seien Sand im Getriebe der Industrie, erklärte Konjunkturexperte Simon Junker am Mittwoch. «Mangels vielerorts fehlender Vorleistungsgüter wird die Produktion wohl auch im vierten Quartal weiter zurückgefahren werden müssen.» Auch die steigenden Corona-Zahlen dämpften. Kontaktintensive Dienstleistungen wie im Gastgewerbe könnten nicht ausgeweitet werden. Nach einem Plus von knapp 1,5 Prozent im Sommer werde die Wirtschaft im letzten Vierteljahr nur noch um etwa ein halbes Prozent gegenüber dem Vorquartal wachsen.


Milliardenhilfen aus Saudi-Arabien für Pakistans Wirtschaft

ISLAMABAD: Saudi-Arabien will Pakistan mit Milliardenhilfen aushelfen. Das Königreich werde drei Milliarden Dollar in die pakistanische Zentralbank einzahlen und zudem Öl für 1,2 Milliarden Dollar im Jahr mit Zahlungsaufschub liefern, um das Land angesichts der Wirtschaftskrise zu unterstützen, sagte der pakistanische Informationsminister Fawad Chaudhry am Mittwoch.

Das Geld aus Riad werde verwendet, um die sich erschöpfenden Reserven der Zentralbank auf einem sicheren Niveau zu halten, sagte Chaudhry. Die Hilfen seien während eines Besuches des pakistanischen Regierungschefs Imran Khan in Saudi-Arabien am Wochenende vereinbart worden, hieß es aus dem Außenministerium.

Zuletzt hatte Islamabad erfolglos versucht, ein Hilfspaket mit dem Internationalen Währungsfonds wiederzubeleben. Dieses wurde 2019 vereinbart, aber mangels Reformen wird im Moment kein Geld ausgezahlt. Zuletzt verlor die Landeswährung Rupie gegenüber dem Dollar stark an Wert. Der Währungsverfall zusammen mit einem Rekordanstieg der Energiepreise führte zu einer Inflationsrate von über 10 Prozent und löste Demonstrationen gegen die Regierung aus.


Magazin: Fast jeden Tag ein weiterer Dollar-Milliardär in China

SHANGHAI: Fast jeden Tag hat China einem Bericht zufolge einen Dollar-Milliardär mehr. Ihre Zahl stieg im vergangenen Jahr um 307 auf 1185, wie aus der neuen Reichenliste hervorging, die das Shanghaier Magazin «Hurun» am Mittwoch vorlegte. Das Land mit der zweitgrößten Volkswirtschaft habe heute fünfmal mehr US-Dollar-Milliardäre als vor zehn Jahren. Der reichste Chinese ist demnach der 67-jährige Mineralwasserunternehmer Zhong Shanshan mit einem Vermögen von 60,6 Milliarden Dollar.

Auf Platz 2 steht jetzt der 38-jährige Gründer der Videoplattform Tiktok, Zhang Yiming, mit 52,8 Milliarden Dollar. Ihm folgt der Chef des Autobatterie-Herstellers CATL, Zeng Yuqun. Der 53-Jährige habe sein Vermögen auf 47,4 Milliarden US-Dollar verdreifachen können. Der Chef des Internetriesen Tencent, Pony Ma (50), rutschte auf Platz 4. Ähnlich landete Alibaba-Gründer Jack Ma (57) auf dem fünften Platz.

Vor dem Hintergrund der Krise auf dem Häusermarkt in China ist erstmals kein Immobilienunternehmer auf den ersten zehn Plätzen. Der Gründer des hoch verschuldeten Immobilienriesen Evergrande, Xu Jiayin, der die Liste 2017 angeführt hatte, fiel mit nur noch 11,3 Milliarden Dollar vom fünften Rang im Vorjahr auf Platz 70.


Deutsche Einfuhrpreise steigen so stark wie zuletzt vor 40 Jahren

WIESBADEN: Der Preisauftrieb in Deutschland bleibt hoch. Im September stiegen die Preise von importierten Gütern zum Vorjahresmonat um 17,7 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Das ist der höchste Zuwachs seit der zweiten Ölkrise 1981. Experten hatten mit einer noch höheren Rate von 18,0 Prozent gerechnet. Im Monatsvergleich stiegen die Preise um 1,3 Prozent.

Getrieben wird die Preisentwicklung vor allem durch Energie. In diesem Bereich waren die Einfuhren mehr als doppelt so teuer wie vor einem Jahr. Die Erdgaspreise erhöhten sich mit gut 170 Prozent besonders stark. Erdöl verteuerte sich um rund 75 Prozent. Deutlich teurer waren aber auch Vorleistungsgüter wie Holz, Eisen, Stahl oder Kunststoffe. Die Entwicklung ist auch eine Folge der Pandemie, die zu Verspannungen im Welthandel geführt hat.


Altmaier erwartet Wirtschaftsboom im kommenden Jahr

BERLIN: Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier erwartet nach eigenen Worten erst im kommenden Jahr eine boomende Konjunktur in Deutschland. «Das Wachstum wird in diesem Jahr geringer ausfallen als wir alle uns vorgestellt haben», sagte der CDU-Politiker am Mittwoch im ARD-«Morgenmagazin». Die Rohstoffknappheit und die gestiegenen Energiepreise schlügen durch. Die deutsche Wirtschaft wachse zwar kräftig, sagte der scheidende Ressortchef. «Aber sie wird erst richtig zu einem Boom werden im nächsten Jahr mit über 4 Prozent.» Voraussetzung sei, die internationalen Lieferketten zu stabilisieren. So müssten mehr Mikrochips auch in Europa hergestellt werden.

Altmaier stellt am Mittwochvormittag die neue Konjunkturprognose vor. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur erwartet die Regierung für 2021 nur noch ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 2,6 Prozent. Im April hatte sie mit einem Plus von 3,5 Prozent gerechnet.


Ölpreise geben moderat nach

SINGAPUR: Die Ölpreise haben am Mittwoch im frühen Handel moderat nachgegeben. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 85,87 US-Dollar. Das waren 53 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 67 Cent auf 83,98 Dollar.

Trotz der Abschläge bewegen sich die Ölpreise in der Nähe ihrer unlängst markierten mehrjährigen Höchststände. Getrieben werden die Preise durch ein Gemisch aus konjunkturell bedingt hoher Nachfrage und einem knappen Angebot. Zudem sorgen hohe Gas- und Kohlepreise dafür, dass Erdöl als alternative Energiequelle genutzt wird. Das treibt die Preise zusätzlich.

In der kommenden Woche entscheidet der Ölverbund Opec+ über seine kurzfristige Förderpolitik. Aktuell gibt es keine Hinweise, dass die 23 Produktionsländer von ihrer bisherigen Linie abweichen. Seit Sommer erhöhen sie ihre Förderung monatlich um 400.000 Barrel. Experten erachten die Ausweitung angesichts der globalen Energieknappheit als zu gering.


Visa steigert Gewinn und Erlöse kräftig

SAN FRANCISCO: Gestiegene Kreditkartenzahlungen angesichts der wirtschaftlichen Erholung von der Corona-Krise haben Visa zu einem kräftigen Gewinnsprung verholfen. In den drei Monaten bis Ende September verdiente der US-Finanzriese unterm Strich 3,6 Milliarden Dollar (3,6 Mrd Euro) und damit 68 Prozent mehr als im stark von der Pandemie belasteten Vorjahreszeitraum. Die konzernweiten Erlöse legten um 29 Prozent auf 6,6 Milliarden Dollar zu, wie Visa am Dienstag nach US-Börsenschluss in San Francisco mitteilte.

Der Boom bei Online-Zahlungen hält an, zudem kommt das internationale Geschäft des Unternehmens wieder deutlich besser in Gang, nachdem während der Corona-Krise etwa viele lukrative Flug- und Hotelbuchungen weggefallen waren. Dank der Erholung des Reiseverkehrs nahmen Auslandszahlungen wieder kräftig zu. Dieser Trend dürfte sich fortsetzen, deshalb sei Visa für die Zukunft sehr gut aufgestellt, erklärte Vorstandschef Alfred E. Kelly. Auch bei Anlegern kamen die Zahlen gut an - die Aktie drehte nachbörslich leicht ins Plus.

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