Nachrichten aus der Wirtschaft am Mittwoch

Detail eines Claas-Traktors auf der AGRITECHNICA. Archivfoto: epa/MAURITZ ANTIN
Detail eines Claas-Traktors auf der AGRITECHNICA. Archivfoto: epa/MAURITZ ANTIN

Langjähriger Chef des Landmaschinenherstellers Claas gestorben

HARSEWINKEL: Helmut Claas ist tot. Der Mehrheitsgesellschafter und langjährige Geschäftsführer des Landmaschinenherstellers Claas mit Sitz in Harsewinkel in Ostwestfalen ist am Dienstag mit 94 Jahren gestorben, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Zuvor hatte die Zeitung «Die Glocke» online berichtet.

Helmut Claas ist der Sohn des Firmengründers August Claas. Der hatte 1921 ein Patent auf eine Maschine angemeldet, um Stroh zu binden. Das war die Keimzelle des heutigen Weltkonzerns, den Helmuts Vater zusammen mit den Brüdern Franz, Theo und Bernhard aufgebaute. Im Geschäftsjahr 2019/2020 machte Claas mit knapp 11.400 Mitarbeitern rund 4 Milliarden Euro Umsatz mit dem Verkauf von Mähdreschern, Traktoren und Erntemaschinen.

Der in Harsewinkel geborene Helmut Claas kam 1958 in die Firma, wurde 1962 in die Geschäftsführung bestellt und 1996 nach der Umwandlung in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien bis 2010 Chef des Aufsichtsrates. Im Jahr 2003 besiegelt er mit einem Handschlag mit Renault-Chef Patrick Faure eine Partnerschaft zum Bau von Traktoren. 2008 übernahm Claas das Geschäft komplett und baut seitdem das Produkt in Le Mans in Frankreich. 2013 wurde Claas bei einem Verkehrsunfall in Harsewinkel im Alter von 87 Jahren schwer verletzt.


Ford erleidet herben Absatzdämpfer in USA

DEARBORN: Der zweitgrößte US-Autobauer Ford hat im vergangenen Jahr angesichts der Corona-Krise erhebliche Absatzeinbußen auf dem Heimatmarkt hinnehmen müssen.

Insgesamt sanken die Verkäufe in den USA um knapp 16 Prozent auf 2,0 Millionen Fahrzeuge, wie der Konzern am Mittwoch mitteilte. Anders als der große Rivale General Motors (GM), bei dem im vierten Quartal eine deutliche Erholung einsetzte, blieb Ford auch zum Jahresende unter Druck. In den drei Monaten bis Ende Dezember ging der Absatz im Jahresvergleich um zehn Prozent auf 542.749 Fahrzeuge zurück. GM hatte am Vortag ein Plus um rund fünf Prozent auf 771.323 verkaufte Neuwagen für das Quartal verkündet.


Dax rückt vor - Leitindex gewinnt fast ein Prozent hinzu

FRANKFURT/MAIN: Die Dax-Anleger haben die jüngsten Kursverluste für Zukäufe genutzt. Der deutsche Leitindex rückte am Nachmittag um 0,97 Prozent auf 13.783,20 Punkte vor. Der MDax der mittelgroßen Werte notierte zuletzt mit minus 0,06 Prozent bei 31.041,40 Punkten nur wenig verändert. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um mehr als ein Prozent nach oben. Der Euro erreichte am Mittwoch einen neuen mehrjährigen Höchststand. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,2342 Dollar. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,59 Prozent am Vortag auf minus 0,55 Prozent.


IG BAU fordert bezahlten Sonderurlaub für Eltern im Lockdown

FRANKFURT/MAIN: Der bis Monatsende verlängerte Corona-Lockdown stellt nach Einschätzung der IG BAU Eltern jüngerer Kinder vor besondere Probleme. «Bauarbeiter und Reinigungskräfte können weder Homeoffice machen noch sich zuhause um die Kinder kümmern», erklärte Gewerkschaftschef Robert Feiger am Mittwoch und verlangte eine stärkere Entlastung der betroffenen Beschäftigten. Die vorgesehene Verdoppelung der Kinderkrankentage reiche nicht aus, führte der Gewerkschafter aus. Beschäftigte könnten sonst im Lockdown schon im Januar von ihren Arbeitgebern gedrängt werden, ihren Jahresurlaub zur Kinderbetreuung einzusetzen.


Weihnachtsquartal beschert Online-Handel kräftigen Wachstumsschub

BERLIN: Der Online-Handel hat im wichtigen Weihnachtsgeschäft nicht zuletzt dank der Auswirkungen der Corona-Pandemie noch einmal einen kräftigen Wachstumsschub verzeichnet. Nach einer Verbraucherstudie des Bundesverbandes E-Commerce und Versandhandel (bevh) Deutschland lagen die Online-Umsätze im vierten Quartal um fast 24 Prozent über dem Vorjahresniveau. Damit hat sich die Wachstumsrate im E-Commerce im Vergleich zum Weihnachtsquartal 2019 mehr als verdoppelt.


Corona spaltet Modebranche: Online boomt - vielen Läden droht das Aus

KÖLN: Der Textilhandel in den deutschen Innenstädten schlägt Alarm. Durch die Verlängerung des Lockdowns bis mindestens Ende Januar werde sich in den Modegeschäften «eine riesige Lawine von einer halben Milliarde unverkaufter Modeartikel auftürmen», warnten am Mittwoch die Handelsverbande Textil (BTE), Schuhe (BDSE) und Lederwaren (BLE). Dies werde zahlreiche Textilhändler, Schuhläden und Kaufhäuser in den Ruin treiben.


Trump will weitere Apps aus China in den USA stoppen

WASHINGTON/PEKING: US-Präsident Donald Trump nimmt trotz des Scheiterns seiner Attacke auf Tiktok in den letzten Tagen seiner Amtszeit weitere Apps aus China ins Visier. Unter acht Anwendungen, die aus dem US-Markt gedrängt werden sollen, sind die populären Bezahldienste Alipay und WeChat Pay. Trump untersagte am Dienstag per Erlass Geschäfte mit den Apps - allerdings mit dem üblichen Aufschub von 45 Tagen. Am 20. Januar wird er mit der Amtseinführung seines Nachfolgers Joe Biden nicht mehr Präsident sein. Dann wird es Bidens Regierung zufallen, die Order auszuführen oder aufzuheben. Die chinesische Regierung kritisierte den Bann scharf.


Kabinett beschließt verbindliche Frauenquote für Vorstände

BERLIN: Die große Koalition will für mehr Frauen in den Chefetagen der großen Unternehmen sorgen. Das Kabinett beschloss am Mittwoch einen Gesetzentwurf, nach dem in Vorständen börsennotierter und paritätisch mitbestimmter Unternehmen mit mehr als drei Mitgliedern mindestens ein Frau sitzen muss. Für Unternehmen mit einer Mehrheitsbeteiligung des Bundes gibt es noch strengere Regeln: Hier soll generell bereits bei mehr als zwei Mitgliedern in der Geschäftsführung mindestens eine Frau sein.


Fleischbetriebe stocken nach Gesetzesänderung Stammbelegschaft auf

MÜNSTER: In der Fleischindustrie hat das seit Jahresanfang geltende Gesetz für bessere Arbeitsbedingungen die Zahl der Festanstellungen in der Branche deutlich erhöht. Die großen Schlachtbetriebe in Deutschland haben ihre Stammbelegschaft stark aufgestockt. Bundesweit sind bei den nordrhein-westfälischen Unternehmen Tönnies (Rheda-Wiedenbrück) und Westfleisch (Münster) sowie bei Vion Deutschland im bayerischen Buchloe insgesamt rund 12.300 Werkarbeiter als Angestellte von Subunternehmen in die Unternehmensbelegschaften gewechselt, wie die Sprecher der Firmen der Deutschen Presse-Agentur mitteilten.


Wirtschaft fordert mehr Corona-Hilfe - Ökonomen sehen Folgen begrenzt

FRANKFURT/MAIN: Wirtschaftsverbände und Gewerkschaften haben Kritik am verlängerten Lockdown geäußert und mehr Hilfe vom Staat gefordert. Die Gewerkschaften NGG und Verdi pochen auf ein höheres Kurzarbeitergeld für Beschäftigte der Gastronomie. Der Einzelhandel fordert einen Fahrplan zur Wiedereröffnung der Geschäfte und höhere Staatshilfen. Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer mahnte nach den jüngsten Beschlüssen von Bund und Ländern mehr Tempo bei Corona-Impfungen an. Ökonomen glauben, dass der verlängerte Lockdown und neue Beschränkungen der Bewegungsfreiheit in Corona-Hotspots insgesamt überschaubare Folgen für die Wirtschaft haben.


EU-Kommission investiert in Start-ups

BRÜSSEL: Um Start-ups in Europa zu halten, will die EU-Kommission in kleine und mittlere Unternehmen investieren. Zunächst sollten 42 Unternehmen rund 178 Millionen Euro bekommen, teilte die Brüsseler Behörde am Mittwoch mit. Es sollten Unternehmen unterstützt werden, die etwa im Bereich Gesundheit oder Kreislaufwirtschaft innovative und nachhaltige Technologien entwickelten.

«In Europa gibt es viele innovative und talentierte Start-Ups, aber diese Unternehmen können häufig nicht wachsen oder verlegen ihren Firmensitz ins außereuropäische Ausland», sagte die zuständige EU-Kommissarin Marija Gabriel. Mit dem neuen Programm solle «die Finanzierungslücke für hochinnovative Unternehmen geschlossen und zusätzliche private Investitionen mobilisiert» werden.

Ein Unternehmen, das die EU-Kommission fördert, ist die französische Firma Corwave. Sie hat ein medizinisches Produkt für Menschen mit Herzfehlern entwickelt und will dieses nun auf den Markt bringen. Das Gerät unterstützt die linke Herzklappe und soll die Lebensqualität von Betroffenen deutlich verbessern.

Die neue Finanzierungsform sieht Kapitalbeteiligungen zwischen 500.000 und 15 Millionen Euro vor. So könnten Eigentumsanteile von voraussichtlich 10 bis 25 Prozent erworben werden, hieß es. Ausgewählt werden die Projekte vom im Juni 2020 eingerichteten Europäischen Innovationsrat.


Bitcoin steigt erstmals über 35.000 US-Dollar

FRANKFURT/MAIN: Die Digitalwährung Bitcoin setzt ihren von heftigen Kursschwankungen begleiteten Höhenflug fort. Am Mittwoch stieg der Wert einer Einheit erstmals auf mehr als 35.000 US-Dollar. Auf der Handelsplattform Bitstamp wurde ein Höchststand von 35.879 Dollar markiert. Damit wurde das jüngste Rekordhoch vom Montag klar übertroffen.

Der Kurs der nach Marktanteilen mit Abstand größten Kryptowährung steigt schon seit einiger Zeit auf immer neue Rekordwerte. Auf Jahressicht hat sich sein Kurs mehr als vervierfacht. Im vergangenen Jahr gehörte die vor gut einer Dekade erfundene Digitalwährung zu den Anlagen mit den weltweit größten Kurszuwächsen.

Die Meinungen zum Bitcoin gehen nach wie vor stark auseinander. Anhänger sehen in Digitalwährungen wie Bitcoin nicht nur zukunftsweisende Technologien, sondern nutzen die Internetwährungen auch als Spekulationsobjekt und vermehrt als Absicherung gegen Kursschwankungen anderer Finanzanlagen. Kritiker sehen hingegen eine Finanzblase und monieren unter anderem die teils extremen Kursschwankungen beim Bitcoin und bei anderen Kryptowährungen.


Walgreens Boots verkauft Alliance Healthcare

DEERFIELD/VALLEY FORGE: Die amerikanische Drogerie- und Apothekenkette Walgreens Boots Alliance hat einen Käufer für den Pharmagroßhändler Alliance Healthcare gefunden. Der US-Pharmahändler AmerisourceBergen zahle insgesamt 6,5 Milliarden US-Dollar (5,29 Mrd Euro), wie die Unternehmen am Mittwoch mitteilten. Knapp 6,3 Milliarden Dollar sollen dabei in bar fließen, der Rest wird mit zwei Millionen Aktien von AmerisourceBergen beglichen. Grünes Licht von den Behörden steht noch aus.

Mit der Übernahme baut AmerisourceBergen seine globalen Aktivitäten vor allem in Europa aus, während sich Walgreens Boots stärker auf das Apotheken- und Gesundheitskerngeschäft fokussiert.

Darüber hinaus wollen die beiden Unternehmen, die angesichts einer bislang schon rund 30-prozentigen Beteiligung von Walgreens an AmerisourceBergen eng verflochten sind, ihre strategische Kooperation vertiefen. Dafür verlängerten sie ihren US-Vertriebsvertrag um drei Jahre bis 2029. Im Vereinigten Königreich bleibe Alliance Healthcare bis 2031 Vertriebspartner von Boots.


Inflation auf niedrigstem Stand seit 2016

WIESBADEN: Der Anstieg der Verbraucherpreise in Deutschland hat sich im Corona-Krisenjahr 2020 deutlich verlangsamt. Nach vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes vom Mittwoch lag die Inflationsrate im Jahresschnitt bei 0,5 Prozent. Im Jahresschnitt 2019 waren es noch 1,4 Prozent. Eine Rate von 0,5 Prozent war zuletzt 2016 gemessen worden. Insbesondere stark gefallene Energiepreise und die vorübergehenden Mehrwertsteuersenkung dämpften die Entwicklung im vergangenen Jahr. Im Dezember lagen die Verbraucherpreise den vorläufigen Daten zufolge um 0,3 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats.


Frauenquote für Firmen-Vorstände in Deutschland auf dem Weg

BERLIN: Die deutsche Regierung will für mehr Frauen in den Chefetagen der großen Unternehmen sorgen. Das Kabinett beschloss am Mittwoch einen Gesetzentwurf, nach dem in Vorständen börsennotierter und paritätisch mitbestimmter Unternehmen mit mehr als drei Mitgliedern mindestens ein Frau sitzen muss.

Für Unternehmen mit einer Mehrheitsbeteiligung des Bundes gibt es noch strengere Regeln: Hier soll generell bereits bei mehr als zwei Mitgliedern in der Geschäftsführung mindestens eine Frau sein.

Außerdem müssen Firmen künftig speziell begründen, wenn sie für den Vorstand, die beiden obersten Führungsebenen unterhalb des Vorstands und den Aufsichtsrat ohne Frauen planen. Die Sanktionen bei Verletzung der Berichtspflichten sollen schärfer werden.

Einer Studie zufolge hat fast die Hälfte der börsennotierten Unternehmen (44 Prozent), für deren Vorstände die Frauenquote künftig gelten soll, derzeit keine Managerin in dem Führungsgremium. Der Auswertung der Organisation Fidar (Frauen in die Aufsichtsräte) zufolge wären 73 Konzerne betroffen, bei 32 von ihnen sitzt bislang keine weibliche Führungskraft in der Topetage. Für Aufsichtsräte gibt es bereits eine Frauenquote: Ab einer bestimmten Größe - in der Regel ab 2000 Beschäftigten - sollen 30 Prozent der Aufsichtsratsplätze mit Frauen besetzt werden.


Chinas Automarkt auch im Dezember mit Wachstum - Leichtes Jahresminus

PEKING: Der chinesische Automarkt hat auch im Dezember zulegen können, wenn auch mit etwas gebremstem Tempo. Im vergangenen Monat stieg der Absatz der Hersteller an die Händler nach vorläufigen Daten im Jahresvergleich um 5,4 Prozent auf 2,8 Millionen Fahrzeuge, wie der Herstellerverband CAAM (China Association of Automobile Manufacturers) am Mittwoch in Peking mitteilte. In den vergangenen Monaten hatte der chinesische Markt vorwiegend prozentual zweistellig wachsen können. Aufs Gesamtjahr gesehen ist der Absatz wegen des Einbruchs im Frühjahr laut den Eckdaten um 1,9 Prozent auf 25,3 Millionen Stück geschrumpft.

In den CAAM-Daten sind neben Pkw auch Nutzfahrzeuge wie Lkw und Busse enthalten. Details für den Dezember und das Gesamtjahr blieben zunächst offen, aber die gewerblich genutzten Fahrzeuge hatten in den vergangenen Monaten spürbar schneller zugelegt als Pkw. Der chinesische Markt ist mit Abstand der wichtigste Einzelmarkt der deutschen Autokonzerne Volkswagen (inklusive der Töchter Audi und Porsche) sowie Daimler und BMW.

Der Autoabsatz in China war während des Hochs der Corona-Krise im Frühjahr 2020 eingebrochen, auch wegen der harten Lockdown-Maßnahmen in dem Land. Mittlerweile hat China nach eigenen Angaben das Virus aber besser unter Kontrolle als viele westliche Länder. Zudem setzt die Regierung stark auf die Förderung des Konsums. In Europa verschärfen derzeit viele Regierungen angesichts der Infektionslage wieder die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie.


Reifenhersteller Michelin will bis zu 2300 Stellen streichen

CLERMONT-FERRAND: Der französische Reifenhersteller Michelin will in den kommenden drei Jahren bis zu 2300 Stellen in Frankreich streichen. Nahezu 60 Prozent des geplanten Abbaus sollen über freiwillige Vorruhestandsmöglichkeiten erreicht werden, der Rest über Abfindungsregelungen, teilte der Konzern mit Sitz in Clermont-Ferrand am Mittwoch mit. Bis zu 1100 Stellen seien in den Büros und bis zu 1200 in den Werken betroffen. Für den Reifenhersteller arbeiten nach eigenen Angaben mehr als 20.000 Menschen in Frankreich, weltweit sind es rund 127.000 Beschäftigte in 170 Ländern.


Ölpreise legen weiter zu - Opec+ kürzt Förderung

SINGAPUR: Die Ölpreise haben am Mittwoch ihre deutlichen Aufschläge vom Vortag leicht ausgebaut. Entscheidend ist der Entschluss des Ölverbunds Opec+, die Förderung in den Monaten Februar und März unter dem Strich zu reduzieren. Ein Barrel (159 Liter) der Nordsee-Sorte Brent kostete am Morgen 53,91 US-Dollar. Das waren 31 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 13 Cent auf 50,06 Dollar.

Damit rangieren die Ölpreise in der Nähe ihrer höchsten Stände seit dem schweren Einbruch während der ersten Corona-Welle im Frühjahr 2020. Auslöser der jüngsten Gewinne war die Entscheidung der Opec+ vom Dienstag, die Ölproduktion in den kommenden beiden Monaten zu reduzieren. Die Hauptlast trägt der Ölgigant Saudi-Arabien, während der zweite große Förderer Russland seine Produktion sogar leicht ausweiten darf.

Die Entscheidung dürfte Folge der angespannten Corona-Lage in vielen Ländern sein, die auf der Rohölnachfrage lastet. Der Entschluss kam nach einer längeren Debatte der Länder zustande, die sich abermals zunächst nicht einigen konnten. Wie schon öfter zeigte sich letztlich Saudi-Arabien bereit, die Förderung deutlich zu reduzieren. Der Schritt war offenbar nicht mit den anderen Staaten abgesprochen. Russlands Vizeregierungschef Alexander Nowak sprach von einem «Neujahrsgeschenk».


Euro steigt auf neues Hoch - seit April 2018

FRANKFURT/MAIN: Der Euro hat am Mittwoch leicht zugelegt und einen neuen mehrjährigen Höchststand erreicht. In der Nacht auf Mittwoch kostete die Gemeinschaftswährung bis zu 1,2325 US-Dollar und damit so viel wie zuletzt im April 2018. Das jüngste Hoch, das vor wenigen Tagen erreicht worden war, wurde damit leicht übertroffen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstag auf 1,2271 Dollar festgesetzt.

Hauptthema am Devisenmarkt ist der Ausgang der Stichwahlen zum US-Senat im Staat Georgia. Es stehen zwei Senatsposten zur Wahl. Vom Ausgang hängt ab, ob die Republikaner ihre Senatsmehrheit behalten. Sollten beide Sitze an die Demokraten fallen, müsste der designierte US-Präsident Joe Biden mit weniger Widerstand im Senat rechnen. Er könnte damit seine politische Agenda besser umsetzen.

Neben der Politik stehen zur Wochenmitte zahlreiche Konjunkturdaten auf dem Programm. In der Eurozone werden unter anderem Stimmungsdaten von den Dienstleistern erwartet. In den USA werden etwa Zahlen vom Arbeitsmarkt veröffentlicht. Am Abend präsentiert die US-Notenbank Fed ihr Protokoll zur jüngsten Zinssitzung.


Menschen verzichten im «Veganuary» weltweit auf Fleisch und Eier

BERLIN: Zum Jahresbeginn beteiligen sich Menschen weltweit an der Initiative «Veganuary» und verzichten einen Monat auf tierische Produkte. Bei der aus Großbritannien stammenden Aktion, die sich aus «vegan» und «january» (deutsch: Januar) zusammensetzt, begreifen viele Nutzer in sozialen Netzwerken die Kampagne als Challenge und posten Bilder ihres veganen Essens. Mehr als 500.000 Internetnutzer weltweit, berichtete ein Sprecher der Organisation «Veganuary», haben sich auf der Webseite registriert, um sich im Januar an einem veganen Monat zu probieren. Dabei verzichten sie etwa auf Fleisch, Fisch, Milchprodukte und Eier.

Die Aktion war 2014 ins Leben gerufen worden. Auch deutsche Unternehmen wollen Kunden pflanzliche und fleischlose Produkte schmackhaft machen. «Wir haben rund 150 Unternehmen aus Deutschland, die Aktionen angekündigt haben - das ist ein neuer Rekord», sagte der Sprecher.

Nicht zum ersten Mal muss ein Monat für Wortspiele herhalten: Beim «Movember», bei der «Mo» die Kurzform für einen Schnurrbart ist, lassen sich Männer im November Bärte wachsen, um auf Probleme wie Hoden- und Prostatakrebs aufmerksam zu machen.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.