Eurokurs gestiegen- EZB-Referenzkurs: 1,1050
FRANKFURT/MAIN: Der Euro-Kurs ist gestiegen. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1050 (Dienstag: 1,1035) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9049 (0,9062) Euro.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84248 (0,84085) britische Pfund, 160,26 (161,26) japanische Yen und 0,9396 (0,9409) Schweizer Franken fest.
VW-Betriebsversammlung: Mitarbeiter protestieren
WOLFSBURG: Mit scharfen Protesten haben Beschäftigte bei VW auf Sparpläne des Managements reagiert. Mitarbeiter begrüßten den Vorstand bei einer Betriebsversammlung mit Transparenten: «Hände weg von der Beschäftigungssicherung», war auf einem zu lesen. Auf einem anderen wurde dem Vorstand mit Blick auf mögliche Gehaltskürzungen «Doppelmoral» vorgeworfen. Der Betriebsrat sprach von mehr als 16.000 Teilnehmern. Tausende in der Halle skandierten nach Angaben von Teilnehmern «Wir sind Volkswagen, ihr seid es nicht!», als die Vorstände auf der Bühne Platz nahmen. Betriebsratschefin Daniela Cavallo hatte zuvor von großer Verunsicherung in der Belegschaft gesprochen und erheblichen Widerstand gegen die Pläne des Vorstands angekündigt. Die VW-Spitze verteidigte ihren Sparkurs. «Wir haben noch ein Jahr, vielleicht zwei Jahre Zeit, das Ruder herumzureißen. Aber diese Zeit müssen wir nutzen», sagte Konzern-Finanzchef Arno Antlitz.
Krise auf Neuwagenmarkt spitzt sich zu - 69 Prozent weniger E-Autos
FLENSBURG: Der Absatz von neuen Autos ist in Deutschland im August im Vergleich zum Vorjahresmonat eingebrochen. Das liegt vor allem an der zuletzt schwachen Nachfrage nach reinen Elektroautos, wie aus Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) hervorgeht. Aber auch bei fast allen weiteren Antriebsarten gingen die Zahlen teils deutlich zurück. Dem KBA zufolge wurden im August rund 69 Prozent weniger Elektroautos neu zugelassen als im August des Vorjahres. Bei Autos mit Dieselmotoren lag das Minus bei 24,4 Prozent, bei Autos mit Benzinmotoren bei 7,4 Prozent. Über alle Antriebsarten hinweg liegt das Minus bei der Zahl der Neuzulassungen bei 27,8 Prozent.
Winterkorn betroffen von Vorwürfen zur Dieselaffäre
BRAUNSCHWEIG: Der frühere VW-Vorstandchef Martin Winterkorn hat sich im Strafprozess gegen ihn von der Anklage betroffen gezeigt. «Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft, ich hätte in meiner Aufgabe als Vorstandsvorsitzender gebotene Handlungen unterlassen, Kunden und Aktionäre getäuscht und geschädigt und mich damit strafbar gemacht, trifft mich - am Ende meines beruflichen Weges - ganz erheblich», sagte der Anklagte vor dem Landgericht Braunschweig. In seinem Eingangsstatement wies der 77-Jährige sämtliche Vorwürfe der Anklage zurück. Ihm werden in dem Strafprozess im Zusammenhang mit der vor neun Jahren bekannt gewordenen Dieselaffäre gewerbsmäßiger Betrug, Marktmanipulation und uneidliche Falschaussage vorgeworfen. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Verkauf von Commerzbank-Anteilen: Bund plant begrenzten ersten Schritt
BERLIN: Der Bund plant bei der Veräußerung von Anteilen an der Commerzbank einen begrenzten ersten Schritt. Das verlautete aus dem Finanzministerium. Details wurden nicht bekannt. Am Dienstagabend hatte die Finanzagentur der Bundesrepublik mitgeteilt, dass der Bund den Ausstieg aus der Commerzbank plane. In einem ersten Schritt wolle der Bund seine Beteiligung an dem Institut reduzieren. Aktuell hält der Bund über den Finanzmarktstabilisierungsfonds (FMS) noch eine Beteiligung von 16,49 Prozent an der Commerzbank. Die Commerzbank war im Zuge der Finanzmarktkrise 2008 in eine finanzielle Schieflage geraten und erhielt durch den FMS zur Wahrung der Finanzmarktstabilität in den Jahren 2008 und 2009 Kapitalhilfen von insgesamt 18,2 Milliarden Euro. Zurückgeführt wurden den Angaben zufolge bisher rund 13,15 Milliarden Euro.
Schwere körperliche Arbeit in jedem vierten Job
WIESBADEN: Für viele Erwerbstätige in Deutschland gehört schwere körperliche Anstrengung zum Arbeitsalltag. Rund ein Viertel der rund 42,3 Millionen Erwerbstätigen verrichtete im Jahr 2022 mindestens in der Hälfte der Zeit schwere körperliche Arbeit, wie das Statistische Bundesamt auf der Grundlage des Mikrozensus berichtet. Dazu zählen das Heben schwerer Gegenstände sowie Arbeiten in schmerzhaften oder ermüdenden Positionen, aber auch das Anheben anderer Menschen etwa in der Pflege. Der Anteil schwer körperlich arbeitender Menschen war bei Männern mit 28 Prozent höher als bei Frauen mit 21 Prozent.
Reiche Windernte: Immer mehr Strom aus erneuerbaren Quellen
WIESBADEN: Deutschland versorgt sich zunehmend mit Strom aus erneuerbaren Energien. Im ersten Halbjahr 2024 hat der Anteil von Strom aus Windkraft, Solaranlagen, Wasserkraft und Biomasse einen Rekordanteil von 61,5 Prozent an der gesamten Stromproduktion erreicht, wie das Statistische Bundesamt berichtet. Den größten Anteil unter sämtlichen Energieträgern hatte dabei die Windkraft mit 33 Prozent an der Gesamtmenge. 73,4 Milliarden Kilowattstunden bedeuteten in dem sehr windreichen Halbjahr eine Steigerung um 11,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Auch die Stromerzeugung aus Photovoltaik legte dank zusätzlich installierter Anlagen um 8,3 Prozent zu auf 30,5 Milliarden Kilowattstunden zu. Dies entspricht knapp 14 Prozent der Gesamtstrommenge.
Weselsky geht - Lokführergewerkschaft begrüßt neuen Chef
DRESDEN: Der langjährige Gewerkschaftschef Claus Weselsky ist nicht länger Bundesvorsitzender der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL). Sein Nachfolger Mario Reiß wurde auf der Generalversammlung der Organisation in Dresden von den Delegierten schon am Dienstag an die Gewerkschaftsspitze gewählt. Reiß eröffnete am Mittwoch den öffentlichen Teil der Generalversammlung, dem höchsten Gremium der Gewerkschaft, auf der sich Weselsky von den Mitgliedern verabschieden sollte. Der 65-Jährige geht in den Ruhestand. 16 Jahre lang führte Weselsky die Gewerkschaft in zahlreichen Tarifrunden mit der Deutschen Bahn (DB) mit vielen Arbeitskämpfen und Ausständen auf der Schiene. Dabei zeichnete er sich vor allem auch durch markige Sprüche und persönliche Angriffe auf das Management der DB aus.
Bund plant steuerliche Anreize für E-Autos als Dienstwagen
BERLIN: Die Bundesregierung plant eine staatliche Unterstützung, um den Absatz von Elektroautos wieder anzukurbeln. Konkret geht es um stärkere steuerliche Anreize für E-Autos als Dienstwagen. In dem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Gesetzentwurf heißt es, die Bundesregierung habe sich zum Ziel gesetzt, die Elektromobilität in Deutschland deutlich voranzubringen. «Für eine erfolgreiche Umsetzung dieses Ziels bedarf es auch weitreichender steuerlicher Maßnahmen.» Die Nachfrage nach E-Autos war nach dem Stopp der staatlichen Förderung eingebrochen. Die Bundesregierung hatte den sogenannten Umweltbonus im Dezember abrupt beendet. Grund waren Sparzwänge im Haushalt.