Nachrichten aus der Wirtschaft am Mittwoch

Der Schriftzug «Agentur für Arbeit» hängt an einem Gebäude. Foto: Sina Schuldt/dpa
Der Schriftzug «Agentur für Arbeit» hängt an einem Gebäude. Foto: Sina Schuldt/dpa

Schwache Konjunktur belastet weiterhin den Arbeitsmarkt

NÜRNBERG: Eine Sommerflaute auf dem Arbeitsmarkt ist an sich nicht ungewöhnlich - doch in diesem Jahr steigt die Zahl der Arbeitslosen im Juli besonders stark an. Die Konjunkturdynamik der deutschen Wirtschaft habe sich wieder abgeflacht, heißt es im Monatsbericht der Bundesagentur für Arbeit (BA). Angesichts der schwachen Konjunktur entwickele sich auch der Arbeitsmarkt weiter ungünstig. 2,809 Millionen Menschen waren im Juli ohne Job. Das sind 192.000 mehr als im Juli 2023. Die Quote lag bei 6,0 Prozent.


Ministerium will mehr Kostentransparenz für Fernwärmekunden

BERLIN: Das Bundeswirtschaftsministerium will für mehr Kostentransparenz für Fernwärmekunden sorgen. Zudem soll der Schutz von Verbrauchern vor zu hohen Fernwärmepreisen gestärkt werden, wie das Ministerium auf Anfrage mitteilte. Mit einer Novellierung der Fernwärme-Verordnung sollten wesentliche wettbewerbs- und kundenfreundliche Verbesserungen für mehr Transparenz und Flexibilität bei den Versorgungsbedingungen erreicht werden. Zuvor hatte das Nachrichtenmagazin «Politico» über die Pläne berichtet.


Microsoft macht Börse mit Cloud-Wachstum nervös

REDMOND: Das Cloud-Geschäft von Microsoft ist zuletzt langsamer als erwartet gewachsen. Die Wall Street macht das nach Milliarden-Investitionen in Künstliche Intelligenz nervös: Sie schickte die Aktie des Software-Riesen auf Talfahrt. Microsoft meldete für das vergangene Quartal einen Zuwachs der Cloud-Erlöse um 29 Prozent. Marktexperten hatten gut 30 Prozent erwartet - und im Vierteljahr davor lag der Wert noch bei 31 Prozent. Die Börse reagiert empfindlich selbst auf solche leichten Differenzen, weil Microsoft ein Vorreiter im Geschäft mit Cloud-Diensten und insbesondere Künstlicher Intelligenz ist.


Schwerer Start für Lufthansa im Frühjahr

FRANKFURT/MAIN: Bei seinem schwierigen Start ins Frühjahr hat der Lufthansa-Konzern deutlich weniger Gewinn eingeflogen als ein Jahr zuvor. Als Gründe für das schwache zweite Quartal nannte das Unternehmen Streikkosten in Höhe von rund 100 Millionen Euro und durchschnittlich sinkende Ticketpreise. Vor allem in Richtung Asien seien wegen wachsender Kapazitäten der chinesischen Airlines die Preise unter Druck. Den Winterflugplan ab Ende Oktober hat Lufthansa bereits wegen der niedrigeren Erlöse ausgedünnt.


Samsung macht überraschend hohen Gewinn

SEOUL: Dank steigender Chippreise und einer starken Nachfrage bei KI-Anwendungen konnte der Elektronikriese Samsung im zweiten Quartal 2024 deutliche Zuwächse verzeichnen. So stieg der operative Gewinn des südkoreanischen Unternehmens auf 10,44 Billionen Won (umgerechnet rund 7 Milliarden Euro) und erhöhte sich damit im Jahresvergleich um mehr als das Fünfzehnfache. Beim Umsatz verzeichnet Samsung einen Anstieg von rund 23 Prozent auf 74,07 Billionen Won (rund 50 Milliarden Euro).


Naturkatastrophen richten hohe Milliardenschäden an

MÜNCHEN: Überschwemmungen, Unwetter und weitere Naturkatastrophen haben im ersten Halbjahr weltweite Schäden von 120 Milliarden Dollar angerichtet und 4500 Menschenleben gekostet. Die Schäden sind nach der halbjährlichen Katastrophenbilanz des Rückversicherers Munich Re zwar niedriger als im ersten Halbjahr 2023, aber höher als sowohl im zehnjährigen als auch im dreißigjährigen Schnitt. «Wenn man das in einen längeren Zeitraum einordnet, sind die Gesamtschäden deutlich steigend», sagte Chefklimatologe Ernst Rauch.


Wissing verspricht Logistikbranche Entlastungen

BERLIN: Ohne Lastwagen geht wenig in Deutschland - die Branche aber klagt über große Probleme und fordert Unterstützung von der Politik. Dabei geht es etwa um Maßnahmen gegen den zunehmenden Fahrermangel und den Abbau von Bürokratie. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) sagte der Logistikbranche Unterstützung zu. Mittlerweile fehlen in Deutschland 100.000 Lkw-Fahrer, sagte Dirk Engelhardt, Vorstandssprecher des Bundesverbands Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung. Jedes Jahr kämen aus Altersgründen 15.000 weitere dazu.


Inflation in Eurozone legt überraschend zu

LUXEMBURG: Die Inflation in der Eurozone hat sich im Juli überraschend verstärkt. Die Verbraucherpreise stiegen um 2,6 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat, wie das Statistikamt Eurostat am Mittwoch in Luxemburg nach einer ersten Schätzung mitteilte. Im Juli hatte die Inflationsrate 2,5 Prozent betragen und Volkswirte hatten im Schnitt eine stabile Teuerung im gemeinsamen Währungsraum erwartet.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.