Nachrichten aus der Wirtschaft am Mittwoch

Collage: DER FARANG
Collage: DER FARANG

Ölkonzern Chevron legt milliardenschweres Aktienrückkaufprogramm auf

SAN RAMON: Der US-Ölkonzern Chevron will angesichts hoher Gewinne Milliarden an seine Aktionäre verteilen. So sollen ab April Aktien im Wert von 75 Milliarden US-Dollar (knapp 69 Milliarden Euro) zurückgekauft werden, wie das Unternehmen am Mittwoch in San Ramon ankündigte. Dazu will Chevron an die Anteilseigner eine Quartalsdividende von 1,51 Dollar je Aktie ausschütten und damit 6,3 Prozent mehr als in den vorangegangenen drei Monaten. Die Aktie legte nachbörslich um fast drei Prozent zu.

Die großen Ölkonzerne wie Chevron haben in den vergangenen Quartalen prächtig verdient, nachdem der Krieg Russlands in der Ukraine die Preise für Öl und Gas angetrieben hatte. Chevron will seine Zahlen für das vierte Quartal am 27. Januar vorlegen.


Energiekosten-Härtefälle: Haushaltsausschuss gibt erste Mittel frei

BERLIN: Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat eine erste Tranche eines staatlichen Energiekosten-Härtefallfonds für kleine und mittlere Unternehmen sowie Kultureinrichtungen freigegeben. Das teilten die haushaltspolitischen Sprecher der Ampel-Fraktionen, Dennis Rohde (SPD), Sven-Christian Kindler (Grüne) und Otto Fricke (FDP), am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur mit. Es seien jeweils 375 Millionen Euro für die Härtefallunterstützung kleiner und mittlerer Firmen sowie für Kultur bereitgestellt worden.

«Wir haben heute im Haushaltsausschuss das Startsignal für diese zusätzliche Unterstützung gegeben», hieß es. «Orientiert an den Bedarfen und sich entwickelnden Energiepreisen kann der Haushaltsausschuss bei Bedarf kurzfristig die Mittel erhöhen und aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds freigeben», hieß es. Kleine und mittlere Unternehmen sowie Kultureinrichtungen seien im Einzelfall besonders von stark gestiegenen Energiekosten betroffen, weswegen sie durch eine Härtefallregelung zusätzlich unterstützt werden sollten.

Das Wirtschaftsministerium hatte ursprünglich mehr Mittel beantragt. Der Bund hatte angekündigt, für eine Härtefallregelung für kleine und mittlere Unternehmen über den Wirtschaftsstabilisierungsfonds bis zu eine Milliarde Euro zur Verfügung zu stellen. Trotz der beschlossenen Energiepreisbremsen sei im Einzelfall nicht ausgeschlossen, dass kleinere und mittlere Unternehmen zusätzlicher Hilfen wegen besonderer Härten bedürften, hieß es. Die Hilfen laufen über die Länder, mit denen der Bund Verwaltungsvereinbarungen schließen will.


UN prognostizieren geringes Wachstum der globalen Wirtschaft

NEW YORK: Angesichts ökonomischer Turbulenzen durch den Ukraine-Krieg und der Klimakrise rechnen die Vereinten Nationen weltweit mit einem historisch niedrigen Wirtschaftswachstum im kommenden Jahr. Dieses werde sich «voraussichtlich von geschätzten 3 Prozent im Jahr 2022 auf nur noch 1,9 Prozent im Jahr 2023 verlangsamen, was eine der niedrigsten Wachstumsraten der letzten Jahrzehnte darstellt», teilten die UN am Mittwoch mit. Auch im Folgejahr wird nur eine moderate Steigerung auf 2,7 Prozent prognostiziert.

Verantwortlich macht die Weltorganisation dafür mehrere ökonomische «Schocks» durch den Ukraine-Krieg - zum Beispiel bei der weltweiten Versorgung mit Energie und Nahrung - sowie der daraus entstandenen hohen globalen Inflation. Auch die Corona-Pandemie spiele weiterhin eine Rolle. Viele Länder liefen 2023 zudem Gefahr, in eine Rezession zu fallen.


Ministerium: EU-Kommission vorerst ohne Bedenken zu Tierhaltungslabel

BERLIN: Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat eigenen Angaben zufolge zunächst grünes Licht aus Brüssel für die geplante Kennzeichnung der Tierhaltung bei Fleisch im Supermarkt bekommen. «Die EU-Kommission hat den Gesetzentwurf für eine verbindliche Tierhaltungskennzeichnung in Deutschland grundsätzlich geprüft», teilte das Ministerium am Mittwoch mit. Sie habe im Rahmen dieses Verfahrens keine Bedenken geäußert. Mit der Prüfung soll gewährleistet werden, dass das Gesetz mit EU-Recht konform und mit den Grundsätzen des Binnenmarktes vereinbar ist.

Das Logo soll 2023 im ersten Schritt mit frischem Schweinefleisch im Handel starten. Vorgesehen ist ein System mit fünf Haltungskategorien während der Mast vom gesetzlichen Mindeststandard im Stall bis zu Bio. Fleisch aus dem Ausland soll auf freiwilliger Basis gekennzeichnet werden können.

Der Gesetzentwurf wird derzeit im Bundestag beraten. Wenn es dabei zu größeren Änderungen kommt, könnte es laut Ministerium sein, dass die EU-Kommission das Vorhaben erneut prüfen muss. In einer ersten Stellungnahme hatte etwa der dänische Rat für Landwirtschaft und Ernährung - eine Interessensvertretung der dortigen Agrarindustrie - vor negativen Auswirkungen für dänische Unternehmen gewarnt. Der Entwurf sei gegen die Prinzipien eines freien Warenverkehrs.


RWE übertrifft dank starkem Kerngeschäft die eigene Prognose

ESSEN: Der Energiekonzern RWE hat im vergangenen Jahr besser abgeschnitten als erwartet. Vor allem die zum Kerngeschäft zählenden Geschäfte mit Wasser, Biomasse und Gas sowie der Energiehandel hätten sich zum Jahresende besser entwickelt als angenommen, teilte der Konzern am Mittwochnachmittag in Essen mit.

Auf Basis vorläufiger Zahlen beläuft sich das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) demnach auf 6,31 Milliarden Euro. Das Management war in seiner Prognose von maximal 5,5 Milliarden Euro ausgegangen. Allein so viel ist vergangenes Jahr auf das Kerngeschäft insgesamt entfallen, zu dem die Essener außerdem die Bereiche Windkraft an Land und auf See sowie Solar zählen.

Das bereinigte Nettoergebnis liegt laut der Mitteilung bei rund 3,2 Milliarden Euro. Erwartet worden waren maximal 2,6 Milliarden Euro. Das Dividendenziel für das Geschäftsjahr 2022 bleibe unverändert bei 0,90 Euro je Aktie, hieß es.

Die endgültigen Zahlen will RWE am 21. März vorlegen.


Dax gibt nach

FRANKFURT/MAIN: Der deutsche Aktienmarkt ist am Mittwoch trotz verbesserter Konjunkturaussichten im Handelsverlauf unter Druck geraten. Der Dax drehte nach den Ifo-Daten ins Minus und notierte zeitweise wieder unter der vielbeachteten Marke von 15.000 Punkten. Zuletzt verlor der Leitindex 0,51 Prozent auf 15.016,67 Punkte. Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es um 0,68 Prozent auf 28.373,77 Zähler abwärts. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone sank um rund 0,7 Prozent. Der Kurs des Euro notierte zuletzt bei 1,0878 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs am Vortag auf 1,0858 (Montag: 1,0871) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9210 (0,9199) Euro. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,18 Prozent am Vortag auf 2,10 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,30 Prozent auf 127,04 Punkte. Der Bund-Future stieg um 0,50 Prozent auf 139,11 Zähler.


Weltweite Störung legt Microsoft-Dienste lahm

REDMOND: Bei einer weltweiten Störung sind am Mittwoch zahlreiche Online-Dienste von Microsoft für mehrere Stunden ausgefallen. Gestört waren etwa die Bürokommunikations-Plattform Teams und der E-Mail-Service Outlook.com - aber auch das Videospiel-Netzwerk rund um die Xbox-Konsole.


Bundesregierung rechnet in diesem Jahr mit Mini-Wachstum

BERLIN: Die Bundesregierung hebt ihre Konjunkturprognose für dieses Jahr an und rechnet mit einem geringen Wirtschaftswachstum. Erwartet wird, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,2 Prozent zulegt, wie aus dem Jahreswirtschaftsbericht hervorgeht. Dieser lag der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch vor. Zu einem Rückgang des BIP im Jahresdurchschnitt 2023 werde es damit jedoch, anders als noch im Herbst erwartet, voraussichtlich nicht kommen. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) stellt den Jahreswirtschaftsbericht am Mittag in Berlin vor.


Verbände rechnen mit mehr Schimmelbefall in Wohnungen

DÜSSELDORF/ERKNER: Das sparsamere Heizen in diesem Winter wird Experten zufolge für mehr Schimmelschäden in Wohnungen und Häusern sorgen. «Die Gefahr der Schimmelbildung in Folge eines unangepassten Heiz- und Lüftungsverhaltens ist durchaus als hoch einzustufen», sagte Stefan Betz, Vorsitzender des Bundesverbandes Schimmelpilzsanierung, der Deutschen Presse-Agentur. Aus Sicht des Energieberater-Verbandes GIH mangelt es an Aufklärung über das richtige Heizen und Lüften.


Warnstreik legt den BER lahm - Viele Streikende, wenige Gestrandete

BERLIN/SCHÖNEFELD: «Achtung: Lassen Sie ihr Gepäck nicht unbeaufsichtigt» schallt es alle paar Minuten durch die leeren Hallen am Flughafen Berlin-Brandenburg - auch an diesem Warnstreik-Tag. Im Terminal 1 sind am Mittwochmorgen aber kaum Gepäckstücke zu sehen - geschweige denn Menschen, die es klauen könnten. Der Passagierverkehr steht aufgrund eines Warnstreiks bei der Flughafengesellschaft, der Luftsicherheit und der Bodenverkehrsdienste komplett still.


Hohe Hürden, weniger Geld: Regierung legt neue Bauförderung vor

BERLIN: Mit einem neuen Förderprogramm will die Bundesregierung den stockenden Wohnungsbau in Deutschland ankurbeln und zugleich dabei helfen, die Klimaziele zu erfüllen. Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) kündigte am Mittwoch an, dass es für Privatpersonen und Investoren beim Bau und Kauf besonders klimafreundlicher Häuser nur noch zinsverbilligte Kredite, aber keine Zuschüsse mehr geben werde. Man setze da an, wo momentan die größten Sorgen bestünden, nämlich bei der Frage der Zinsen, sagte Geywitz in Berlin mit Blick auf die stark gestiegenen Kreditzinsen.ürden, weniger Geld: Regierung legt neue Bauförderung vor


Kanadas Notenbank hebt Leitzins an und stellt Zinspause in Aussicht

OTTAWA: Die kanadische Notenbank hat ihren Leitzins erneut angehoben. Sie stellte jedoch ein vorläufiges Ende der Zinserhöhungen in Aussicht. Der Leitzins werde um 0,25 Prozentpunkte auf 4,50 Prozent erhöht, teilte die Bank of Canada am Mittwoch in Ottawa mit. Experten hatten im Schnitt mit einer Erhöhung in diesem Ausmaß gerechnet. Es war die achte Zinserhöhung in Folge.

Es könnte jedoch zunächst die vorläufig letzte Zinserhöhung gewesen sein. «Wenn die wirtschaftliche Entwicklung weitgehend mit den Prognosen übereinstimmt, geht der Rat davon aus, dass er den Leitzins auf seinem derzeitigen Niveau halten wird, während er die Auswirkungen der bisherigen Zinserhöhungen bewertet», heißt es in einer Mitteilung. Man sei aber bereit, den Leitzins weiter zu erhöhen, falls dies erforderlich sein sollte, um die Inflation wieder auf das Zwei-Prozent-Ziel zurückzuführen. Die Inflation war im Dezember auf 6,3 Prozent gefallen. Im Juni hatte sie noch bei 8,1 Prozent gelegen.

Die in Aussicht gestellte Zinspause kam für die Finanzmärkte überraschend. Der kanadische Dollar geriet zu allen wichtigen Währungen unter Druck. Die Renditen von kanadischen Anleihen gaben merklich nach.


Gamesa-Hauptversammlung macht Weg für Rückzug von der Börse frei

MÜNCHEN/BILBAO: Siemens Energy kommt mit seinem Plan voran, die eigene Windkrafttochter Siemens Gamesa von der Börse zu nehmen. Eine außerordentliche Gamesa-Hauptversammlung in Bilbao stimmte am Mittwoch - wie erwartet - dem Delisting zu. Siemens Energy hatte Ende vergangenen Jahres mit einem Übernahmeangebot seinen Anteil an Gamesa so weit ausgebaut, dass die Einstellung der Börsennotiz nun möglich ist. Mit dem Schritt will das Unternehmen bei der Tochter Aufwand und Kapazitäten einsparen, die mit den Berichtspflichten für die Börse verbunden sind.

Als nächstes müssen nun noch die spanische Börsenaufsicht, sowie die Börsen in Madrid, Barcelona, Bilbao und Valencia zustimmen. Danach kann die Aktie aus dem Handel genommen werden. Dies soll bald geschehen.


Eurokurs gestiegen - EZB-Referenzkurs: 1,0878

FRANKFURT/MAIN: Der Euro-Kurs ist am Mittwoch gestiegen. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0878 (Dienstag: 1,0858) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9193 (0,9210) Euro.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88248 (0,88368) britische Pfund, 141,17 (141,47) japanische Yen und 1,0020 (1,0053) Schweizer Franken fest.


Wirecard-Prozess: Gericht lehnt Aussetzung ab

MÜNCHEN: Im Münchner Wirecard-Prozess hat das Gericht einen Stopp des Verfahrens um den größten deutschen Bilanzskandal seit 1945 abgelehnt. Die vierte Strafkammer des Landgerichts München I wies am Mittwoch die Aussetzungsanträge zurück, die sowohl die Verteidiger des Ex-Vorstandschefs Markus Braun als auch die Anwälte des früheren Wirecard-Chefbuchhalters gestellt hatten. Gravierende Verstöße gegen rechtsstaatliche Prinzipien sehen die Richter nicht, wie der Vorsitzende Markus Födisch am zehnten Prozesstag erläuterte. Eine «effektive Verteidigung» sei nicht beeinträchtigt.

Die Verteidiger werfen der Münchner Staatsanwaltschaft vor, die Verteidigung nachträglich mit Zehntausenden Seiten von Akten und Dokumenten nachträglich zu überhäufen und den Anwälten andererseits wesentliche Unterlagen vorenthalten zu haben. Brauns Verteidiger Alfred Dierlamm hatte erklärt, ein ordnungsgemäßes rechtsstaatliches Verfahren sei unter diesen Umständen nicht möglich.

Braun, der ehemalige Chefbuchhalter und der frühere Wirecard-Geschäftsführer in Dubai sind des gewerbsmäßigen Bandenbetrugs angeklagt. Laut Anklage sollen sie seit 2015 die Bilanzen des Zahlungsdienstleisters gefälscht und kreditgebende Banken um 3,1 Milliarden Euro geschädigt haben.


Frühere Swedbank-Chefin von Betrugsvorwürfen freigesprochen

STOCKHOLM: Die frühere Chefin der Swedbank, Birgitte Bonnesen, ist in Schweden unter anderem von Vorwürfen des schweren Betrugs und der schweren Marktmanipulation freigesprochen worden. Ein Gericht in Stockholm sprach sie am Mittwoch in allen Anklagepunkten frei, darunter auch die Weitergabe von Insider-Informationen. Sie sei äußerst erleichtert, sagte ihr Anwalt Per E. Samuelsson der schwedischen Nachrichtenagentur TT.

Die schwedische Staatsanwaltschaft hatte der in Dänemark geborenen Bonnesen vorgeworfen, als Bankchefin zwischen Oktober 2018 und Februar 2019 mehrmals irreführende Informationen verbreitet zu haben, wonach die Swedbank keine Probleme im Kampf gegen Geldwäsche bei Geschäften in Estland gehabt habe. Sie wurde auch der Offenlegung von Insider-Informationen beschuldigt. Die heute 66 Jahre alte Bonnesen hatte die Vorwürfe stets von sich gewiesen.

Ein Investigativteam des schwedischen Rundfunksenders SVT hatte im Februar 2019 schwere Vorwürfe gegen die Swedbank erhoben. Über Konten der Bank sollen nach SVT-Recherchen im Zuge des Geldwäscheskandals bei der dänischen Danske Bank zwischen 2007 und 2015 umgerechnet fast vier Milliarden Euro gewaschen worden sein.


Bundesgericht verhandelt im Februar über Rosneft-Klage gegen den Bund

LEIPZIG/BERLIN: Das Bundesverwaltungsgericht wird am 22. Februar über eine Klage des russischen Ölkonzerns Rosneft gegen die Treuhandverwaltung zweier deutscher Tochterfirmen verhandeln. Bei Bedarf sei auch noch ein zweiter Termin im März vorgesehen, teilte das Gericht in Leipzig am Mittwoch mit. Wann genau ein Urteil fällt, ist somit noch offen. Rosneft wehrt sich mit der Klage gegen die Anordnung der Treuhandverwaltung.

Die Bundesregierung hatte im September zwei Rosneft-Töchter - Mehrheitseigner der brandenburgischen Raffinerie PCK - unter staatliche Kontrolle gebracht. Begründet wurde die für ein halbes Jahr verfügte Treuhandverwaltung mit einer drohenden Gefährdung der Energieversorgungssicherheit.

Die PCK-Raffinerie im brandenburgischen Schwedt, einer der größten deutschen Raffineriebetriebe, wurde jahrzehntelang über die Druschba-Pipeline mit russischem Öl beliefert. Seit dem 1. Januar greift ein Importstopp gegen Russland. Der Bund organisierte eine Belieferung aus anderen Quellen.

Rosneft hatte der Bundesregierung eine «Zwangsenteignung» seiner deutschen Tochterfirmen vorgeworfen. Die Voraussetzungen für eine Treuhandverwaltung hätten nicht vorgelegen, wie es in der Klagebegründung laut Bundesverwaltungsgericht heißt. Bis zum Erlass der Anordnung hätten beide Firmen ihre Aufgaben erfüllt und sich auch nicht verweigert, Öl aus Quellen außerhalb Russlands zu beziehen.


Ifo-Geschäftsklima hellt sich erneut auf

MÜNCHEN: Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich zu Jahresbeginn erneut verbessert. Das Ifo-Geschäftsklima stieg im Januar zum Vormonat um 1,6 Punkte auf 90,2 Zähler, wie das Ifo-Institut am Mittwoch in München mitteilte. Es ist der vierte Anstieg in Folge. Während die Unternehmen ihre Zukunftsperspektiven deutlich besser bewerteten, schätzten sie ihre aktuelle Lage etwas schlechter ein.

«Die deutsche Wirtschaft startet zuversichtlicher ins neue Jahr», kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest. In allen betrachteten Bereichen verbesserte sich die Stimmung der Unternehmen. Dagegen hatte sie sich im vergangenen Jahr bis zum Spätsommer zumeist eingetrübt. Auslöser waren der russische Krieg gegen die Ukraine und die stark gestiegenen Energiepreise. Letztere sind in den vergangenen Wochen jedoch deutlich gesunken.


Euro notiert bei 1,09 Dollar

FRANKFURT/MAIN: Der Euro hat am Mittwoch weiter nahe der Marke von 1,09 Dollar notiert. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,0895 Dollar und damit etwas mehr als am Vorabend. Der Wechselkurs bewegt sich damit leicht unterhalb seines höchsten Stands seit etwa neun Monaten. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,0858 Dollar festgesetzt.

Zur Wochenmitte richtet sich die Aufmerksamkeit auf das Geschäftsklima in der deutschen Wirtschaft. Das Münchner Ifo-Institut veröffentlicht die Resultate seiner monatlichen Unternehmensumfrage (10.00 Uhr). Nachdem sich der wichtige Frühindikator bereits in den vergangenen Monaten auf niedrigem Niveau aufhellte, wird mit einer abermaligen Verbesserung gerechnet. Hintergrund der Erholung sind die zuletzt deutlich gefallenen Energiepreise.


Drittstärkstes Jahr überhaupt für Frankreichs Cognac-Produzenten

COGNAC: Frankreichs Cognac-Produzenten haben im vergangenen Jahr trotz Absatzrückgängen ihr drittbestes Jahr nach den Rekordjahren 2019 und 2021 erzielt. Mit 212,5 Millionen weltweit verkauften Flaschen sank das Volumen um 4,8 Prozent, wie der Herstellerverband in der Stadt Cognac mitteilte. In den USA als größtem Markt sank das Volumen um 3,2 Prozent und im zweitgrößten Markt China um 12,8 Prozent. Europa verzeichnete vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine und der Inflation einen Rückgang um 5,9 Prozent auf 34,9 Millionen verkaufte Flaschen.

In Frankreich, dem fünftgrößten Markt für Cognac, sank der Absatz um 2,8 Prozent auf 5,9 Millionen Flaschen. Deutschland liegt mit 3,2 Millionen Flaschen auf Rang acht. Seinen Umsatz konnte der Cognac-Sektor trotz der geringeren Zahl verkaufter Flaschen im vergangenen Jahr um 8,4 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro steigern. Der Grund dafür waren vor allem Wechselkursschwankungen, wie die Zeitung «Les Echos» berichtete.

«Der Cognac hat die Corona-Krise überwunden und sich schnell wieder robust aufgestellt, was zu einer außergewöhnlichen Dynamik in den letzten Jahren geführt hat», sagte der Vize-Präsident des Cognac-Verbands, Alexandre Gabriel. Man knüpfe wieder an den positiven Trend vor der Corona-Krise an, die Hersteller investierten in ihre Produktion und Märkte. «Obwohl sie volatiler sind, suchen die Märkte zunehmend nach hochwertigen und authentischen Produkten, und der Cognac erfüllt diese grundlegenden Erwartungen.»

Cognac ist ein Weinbrand aus der gleichnamigen französischen Stadt und den umliegenden mehr als 83.000 Hektar großen Weinbaugebieten. Cognac wird aus Weißweinen erzeugt und in über 150 Länder exportiert. Rund 60.000 Menschen leben nach Angaben des Verbands von der Cognac-Produktion.

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