Nachrichten aus der Wirtschaft am Mittwoch

Pelosi spricht im US-Kapitol über ihre Taiwan-Reise. Foto: epa/Jim Lo Scalzo
Pelosi spricht im US-Kapitol über ihre Taiwan-Reise. Foto: epa/Jim Lo Scalzo

Washington: US-Regierung und Taiwan wollen Handelsgespräche aufnehmen

WASHINGTON: Die USA und Taiwan wollen der US-Regierung zufolge Handelsgespräche im Rahmen einer neuen Initiative aufnehmen. Die erste Verhandlungsrunde solle im Herbst stattfinden, teilte das US-Handelsministerium am Mittwochabend (Ortszeit) mit. Ziel seien «wirtschaftlich bedeutsame Ergebnisse» und das «Erreichen von Verpflichtungen auf hohem Niveau».

Dabei wolle man die Handels- und Investitionsbeziehungen vertiefen, die gegenseitigen Handelsprioritäten auf der Grundlage gemeinsamer Werte vorantreiben und Innovation und integratives Wirtschaftswachstum fördern, hieß es weiter. Washington und Taipeh hatten die US-Taiwan-Initiative zum Handel des 21. Jahrhunderts bereits im Juni vorgestellt.

Als Reaktion auf den Besuch der US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi in Taiwan hatte Peking großangelegte Manöver um die Insel aufgenommen. Vor wenigen Tagen reiste eine weitere Delegation des US-Kongresses nach Taiwan. Peking sprach von einer neuen «Provokation» der USA und kündigte weitere Manöver an. Die chinesische Führung lehnt offizielle Kontakte anderer Länder zu Taiwan ab, weil sie die Insel als Teil der Volksrepublik ansieht. Hingegen versteht sich Taiwan längst als unabhängig.


Kubas Regierung ordnet Staatstrauer nach Großbrand an

MATANZAS: Nach dem verheerenden Großbrand in einem Treibstofflager im Norden von Kuba hat die Regierung in Havanna eine eintägige Staatstrauer angeordnet. Von Donnerstagmorgen bis Freitagabend (Ortszeit) seien die Flaggen an öffentlichen Gebäuden und militärischen Stützpunkten auf halbmast zu setzen, teilte das Präsidialamt am Mittwoch mit.

Ein schweres Feuer hatte zuletzt große Teile eines Treibstofflagers in Matanzas zerstört. Insgesamt wurden vier der acht Tanks auf dem Areal beschädigt. Rund 130 Menschen wurden nach dem Brand zwischenzeitlich im Krankenhaus behandelt. 17 Patienten waren am Mittwoch immer noch in der Klinik, mehrere unter ihnen schwer verletzt. Bei den Löscharbeiten kamen zwei Feuerwehrmänner ums Leben. 14 weitere wurden noch immer vermisst.


Opioid-Klagen: Walmart und Co. sollen 650 Millionen Dollar zahlen

CLEVELAND: Walmart, CVS und Walgreens sind in einem wegweisenden Opioid-Verfahren in den USA zur Zahlung von insgesamt 650 Millionen Dollar (638 Mio Euro) verurteilt worden. Der zuständige Bundesrichter entschied am Mittwoch (Ortszeit) in Cleveland, dass die Konzerne sich an den Kosten zur Bewältigung der Suchtmittelkrise in Ohio beteiligen müssen. Eine Jury hatte Walmart, CVS und Walgreens im November eine Mitschuld an der Opioid-Krise in dem Bundesstaat zugesprochen, da ihre Apothekenketten den Verkauf von süchtig machenden Schmerzmitteln angeblich nicht ausreichend kontrollierten.

Geklagt hatten zwei Landkreise in Ohio. Sie forderten von den Konzernen Milliarden Dollar an Entschädigung für Kosten, die ihnen im Kampf gegen Opioid-Abhängigkeit und Überdosierungen entstanden seien. Der Richter sah aber nur eine Teilschuld bei Walmart, CVS und Walgreens und ordnete deshalb auch nur einen relativ geringen Beitrag der Unternehmen zu den Gesamtkosten an - über 15 Jahre gestreckt zu zahlen. Die Unternehmen haben bereits Berufung angekündigt. Sie berufen sich darauf, von Ärzten verschriebene Pillen verkauft zu haben. Das Verfahren hat Signalwirkung für viele ähnliche US-Klagen.

Opioide sind zum Teil synthetisch hergestellte Arzneimittel mit unter anderem schmerzlindernden Eigenschaften. Sie bergen jedoch auch enorme Abhängigkeitsrisiken und hohes Missbrauchspotenzial. Die Opioid-Epidemie hat in den USA laut der Gesundheitsbehörde CDC in den vergangen zwei Jahrzehnten zu fast einer halben Million Toten geführt. Die meisten US-Klagen richten sich gegen Hersteller und Großhändler von Schmerzmitteln - allen voran den inzwischen insolventen Oxycontin-Macher Purdue Pharma. Doch auch Betreiber großer Apothekenketten stehen rechtlich inzwischen stark unter Druck.


Tschechien fordert bei Gasnotstand Solidarität der Haushalte

PRAG: Der tschechische Industrie- und Handelsminister Jozef Sikela sieht bei einer möglichen Gasnotlage auch die privaten Haushalte in der Pflicht. «Damit die Wirtschaft und wenigstens ihre Grundlagen funktionieren, werden wir möglicherweise Solidarität, Verständnis und Hilfsbereitschaft seitens der Haushalte brauchen», sagte der konservative Politiker am Mittwoch. Die Menschen sollten sich in diesem Fall bewusst machen, dass sie selbst beispielsweise Mitarbeiter oder Kunden von betroffenen Unternehmen seien.

Der Entwurf einer Verordnung für den Fall einer Versorgungsunterbrechung sieht vor, dass Büroräume und Wohnzimmer in Mietwohnungen nur noch auf 18 statt bisher 20 Grad geheizt werden sollen. Ministerpräsident Petr Fiala wies indes Behauptungen als «Unsinn» zurück, es seien staatliche Kontrollen der Raumtemperatur in den Wohnungen der Menschen geplant.

In Europa wächst derzeit die Sorge, dass Russland vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs seine Gaslieferungen weiter drosseln oder ganz einstellen könnte. Die Gasspeicher in Tschechien sind bereits zu 81 Prozent gefüllt - das zeigen Daten, die die Betreiber an die Agsi-Plattform des europäischen Verbands Gas Infrastructure Europe (GIE) melden.


Energiesparplan senkt Stromverbrauch in Spanien um fast vier Prozent

MADRID: In der ersten Woche nach Inkrafttreten eines strikten Energiesparplans ist der Stromverbrauch in Spanien um 3,7 Prozent gesunken. Diese Zahl nannte die spanische Ministerin für Ökologischen Wandel, Teresa Ribera, am Mittwoch vor Journalisten auf Menorca. «Die Reaktion der Bürger war außerordentlich positiv», sagte sie. Ribera betonte, der Erfolg sei angesichts der Kritik der konservativen Opposition umso bemerkenswerter.

Mit dem Sparpaket und mit weiteren Beschlüssen, die erst nach der Sommerpause gefasst werden sollen, will Spanien die im Rahmen des EU-Notfallplans eingegangenen Verpflichtungen erfüllen. Madrid hatte sich, wie auch andere Regierungen, dem Vorhaben zunächst widersetzt, es nach Zugeständnissen aber am Ende gebilligt. Demnach soll Spanien seinen Gaskonsum um sieben bis acht Prozent senken, während die meisten anderen EU-Länder 15 Prozent einsparen sollen.

Seit Mittwoch voriger Woche dürfen in Spanien alle öffentlichen Einrichtungen sowie Kaufhäuser, Kinos, Büros, Geschäfte, Hotels, Bahnhöfe und Flughäfen ihre Räumlichkeiten auf nicht weniger als 27 Grad abkühlen. Läden mit Mitarbeitern, die körperlich besonders gefordert werden, wie Bars und Restaurants, können die Klimaanlagen jedoch auf bis zu 25 Grad einstellen. Im kommenden Winter wird man die Innenräume derweil auf höchstens 19 Grad beheizen dürfen.

Die sogenannten «dringenden Maßnahmen» des königlichen Dekrets der linken Regierung sollen bis zum 1. November 2023 in Kraft bleiben. Neben anderen Maßnahmen müssen Läden und Betriebe mit automatischen Systemen ihre Türen geschlossen halten, um je nach Jahreszeit das Entweichen von Wärme oder kühler Luft zu vermeiden. Die Beleuchtung nicht genutzter Büros, von Schaufenstern und einiger Denkmäler muss nach 22 Uhr ausgeschaltet werden. Mehrere Regionalregierungen klagten, dies werde zu weniger Konsum und mehr Unsicherheit führen. Die konservative Regierungschefin der Region Madrid, Isabel Díaz Ayuso, will beim Verfassungsgericht gegen den Sparplan klagen.


Eurokurs gestiegen - EZB-Referenzkurs: 1,0164

FRANKFURT/MAIN: Der Euro-Kurs ist am Mittwoch gestiegen. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0164 (Dienstag: 1,0131) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9839 (0,9871) Euro.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84208 (0,84218) britische Pfund, 137,36 (136,11) japanische Yen und 0,9686 (0,9625) Schweizer Franken fest.


Hohe Strompreise: Schweden kündigt Milliardenhilfe für Haushalte an

STOCKHOLM: Angesichts der hohen Strompreise will die schwedische Regierung Haushalte mit umgerechnet mehreren Milliarden Euro entlasten. Das kündigte Schwedens Ministerpräsidentin Magdalena Andersson am Mittwoch in Stockholm an. 30 Milliarden Kronen (rund 2,8 Milliarden Euro) sollen direkt oder indirekt aus Mitteln der Behörde Kraftnät, die für die Stromversorgung zuständig ist, an die schwedischen Haushalte gehen. Wie und wann das passieren soll, steht noch nicht fest.

«Wir werden nicht zulassen, dass Putin die schwedischen Haushalte und die schwedische Industrie als Geiseln hält», sagte Andersson am Mittwoch, knapp vier Wochen vor der schwedischen Parlamentswahl. Der Markt sei für «extreme Situationen wie diese» nicht geschaffen.


Dax im Minus

FRANKFURT/MAIN: Die Furcht vor schnell steigenden Zinsen hat den deutschen Aktienmarkt am Mittwoch wieder im Griff. Der Dax sank am Nachmittag um 1,21 Prozent auf 13.741,61 Punkte. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gab um 1,28 Prozent auf 27.749,13 Zähler nach, der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 um 0,7 Prozent. Der Euro kostete am Nachmittag 1,0158 US-Dollar. Die EZB hatte den Referenzkurs am Dienstag auf 1,0131 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 0,82 Prozent am Vortag auf 0,97 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,75 Prozent auf 135,37 Punkte. Der Bund-Future sank um 1,17 Prozent auf 154,11 Punkte.


Einkäufe werden immer häufiger mit Girocard bezahlt

FRANKFURT/MAIN: Bargeldloses Bezahlen mit der Girocard hat im ersten Halbjahr 2022 weiter an Beliebtheit gewonnen. Rund 3,17 Milliarden Bezahlvorgänge mit der Girocard zählte die Frankfurter Einrichtung Euro Kartensysteme in den ersten sechs Monaten, wie aus den am Mittwoch veröffentlichten Girocard-Halbjahreszahlen hervorgeht. Das waren rund 17 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Viele Verbraucher nutzten zudem die Möglichkeit, kontaktlos mit Karte, Smartphone oder Smartwatch an der Ladenkasse zu bezahlen.


Deutsche Industrie kommt bei ihren Aufträgen kaum hinterher

WIESBADEN: Bei der deutschen Industrie wächst der Berg unerledigter Aufträge. Im Juni stieg der preisbereinigte Orderwert um 0,5 Prozent im Vergleich zum Mai. Innerhalb eines Jahres ist der Bestand preisbereinigt sogar um 14,1 Prozent gewachsen, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch berichtete. Damit wurde ein Höchststand seit Beginn der Erfassung im Jahr 2015 erreicht.


Inflation in Großbritannien steigt über 10 Prozent

LONDON: Die bereits hohe Inflation in Großbritannien hat sich weiter beschleunigt. Im Juli erhöhten sich die Verbraucherpreise im Vergleich zum Vorjahresmonat um 10,1 Prozent, wie das Statistikamt ONS am Mittwoch in London mitteilte. Das ist die höchste Rate seit Beginn der Erfassung 1997. Laut einer Rückrechnung von ONS dürfte die Inflation zuletzt im Jahr 1982 höher gelegen haben. Analysten hatten im Schnitt nur mit einem Anstieg von 9,4 auf 9,8 Prozent gerechnet.


RTL-Deutschlandchef Schäfer muss gehen - Rabe rückt an die Spitze

KÖLN: Beim Medienunternehmen RTL Deutschland muss nach knapp einem Jahr Co-Chef Stephan Schäfer gehen. RTL-Group- und Bertelsmann-Chef Thomas Rabe übernimmt den Vorsitz der Geschäftsführung, Co-Chef Matthias Dang bleibt, wie die börsennotierte RTL Group am Mittwoch in Köln mitteilte. Als Begründung für Schäfers raschen Abgang sagte Rabe: «Wir haben uns jetzt für die Führungsstruktur bei RTL Deutschland entschieden, weil RTL vor einigen großen Herausforderungen steht.»


Chinas Premier räumt Wirtschaftsprobleme ein: Unerwartete Schocks

PEKING: Chinas Wirtschaft muss nach den Worten von Regierungschef Li Keqiang gegen «Schocks jenseits der Erwartungen» ankämpfen, die im zweiten Quartal angefallen seien. «Jetzt ist der kritischste Augenblick für die wirtschaftliche Erholung», sagte der Premier am Mittwoch. Der Umgang mit der Pandemie müsse wirksam mit der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung koordiniert werden. Der Premier wies damit indirekt auf Lockdowns und andere Beschränkungen durch die strikte Null-Covid-Strategie Chinas hin, die das Wachstum der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt stark abbremsen.


Uniper mit Milliardenverlust im ersten Halbjahr

DÜSSELDORF: Der angeschlagene Energiekonzern Uniper hat im ersten Halbjahr einen Verlust von mehr als 12 Milliarden Euro gemacht. Das teilte das Unternehmen am Mittwoch in Düsseldorf mit. Davon stehen 6,5 Milliarden Euro im Zusammenhang mit Unterbrechungen von Gaslieferungen aus Russland. Außerdem sind in der Summe bereits bekannte 2,7 Milliarden Euro an Abschreibungen enthalten - unter anderem für die Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2. Uniper spielt als größter deutscher Gasimporteur wegen der stark verminderten Lieferungen aus Russland eine zentrale Rolle in der Gaskrise.


Bitcoin gibt nach Wochen der Erholung Gewinne ab

FRANKFURT/MAIN: Kryptowährungen haben ihren mehrtägigen Abwärtstrend nach einer Warnung der US-Notenbank Fed am Mittwoch fortgesetzt. Die älteste und nach Marktwert größte Kryptowährung Bitcoin fiel am Nachmittag um 1,2 Prozent auf 23.746 Dollar. Zum Wochenstart war der Bitcoin-Kurs erstmals seit Mitte Juni kurz über die Marke von 25.000 Dollar gestiegen.

Am Vorabend hatte die Fed Finanzfirmen vor den Risiken bei Kryptoanlagen gewarnt. Dabei nannten die Währungshüter etwa Gefahren für den Verbraucherschutz und die Finanzmarktstabilität. Banken sollen demnach genau prüfen, ob ihre Kryptogeschäfte legal sind und die Aufseher im Voraus über ihre Pläne unterrichten. Einen direkten Einfluss auf die Kryptokurse hatte dies zunächst nicht.

Wie andere Kryptowährungen hatte der Bitcoin vor knapp zwei Jahren zu einer beispiellosen Rally angesetzt. Anfang September 2020 kostete er gut 10.000 Dollar, ehe sich der Wert in einem halben Jahr etwa versechsfachte. Im vergangenen November erreichte der Bitcoin mit über 69.000 Dollar ein Rekordniveau, ehe er bis Mitte Juni auf unter 17.000 Dollar abrutschte.


Norwegens Pensionsfonds trotz gestiegener Gaspreise im Minus

OSLO: Vor allem wegen der Unruhe auf den Aktienmärkten hat Norwegens staatlicher Ölfonds im ersten Halbjahr kräftige Verluste einstecken müssen. Die Rendite lag nach Angaben der Zentralbank vom Mittwoch bei minus 14 Prozent. Das entspricht einem Verlust von 1,68 Billionen Kronen (170 Milliarden Euro). Besonders Aktien von Technologie-Konzernen wie Meta, Amazon, Apple und Microsoft schlugen negativ ins Gewicht. Positiv wirkten sich dagegen die höheren Gaspreise aus. «Der Markt ist von steigenden Zinsen, hoher Inflation und dem Krieg in Europa geprägt gewesen», sagte Fonds-Chef Nicolai Tangen laut Mitteilung.

Am Mittwoch hatte der Fonds, der mit den Einnahmen aus der norwegischen Öl- und Gasförderung gefüttert wird, einen Gesamtwert von 12,3 Billionen Kronen (1,24 Billionen Euro). Der Fonds dient als Versicherung für künftige Generationen, wenn nicht mehr nach Öl gebohrt werden kann. Er wird von der Zentralbank im Auftrag des Finanzministeriums verwaltet und investiert in Tausende Unternehmen weltweit.


Wirtschaft in Eurozone wächst weniger stark als erwartet

LUXEMBURG: Das Wirtschaftswachstum in der Eurozone hat sich im Frühjahr weniger als erwartet beschleunigt. Im zweiten Quartal wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der 19 Länder zum Vorquartal um 0,6 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Mittwoch laut einer zweiten Schätzung mitteilte. In einer ersten Schätzung war ein Wachstum 0,7 Prozent ermittelt worden. Volkswirte hatten im Schnitt mit einer Bestätigung der Erstschätzung gerechnet. Im ersten Quartal hatte das Wachstum 0,5 Prozent betragen.

Das deutlichste Wachstum verzeichnete von den Ländern, die bereits Daten veröffentlicht haben, Spanien. Hier wuchs die Wirtschaft zum um 1,1 Prozent. In Italien stieg das BIP um 1,0 Prozent und in Frankreich um 0,5 Prozent. Die deutsche Wirtschaft stagnierte.


Eurokurs stabil zum US-Dollar vor Einzelhandelsdaten aus den USA

FRANKFURT/MAIN: Der Kurs des Euros hat sich am Mittwoch zunächst kaum bewegt. Die Gemeinschaftswährung hatte sich bereits am Vortag stabil präsentiert und notierte am Morgen bei 1,0179 US-Dollar. Damit bewegte sie sich in etwa auf dem Niveau vom Vorabend. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuletzt auf 1,0131 (Montag: 1,0195) Dollar festgesetzt.

Im Fokus stehen laut den Analysten der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) unter anderem die US-Einzelhandelsumsätze für Juli. Diese hätten zuletzt positiv überrascht. Zwar müsse die hohe Zuwachsrate vor dem Hintergrund der kräftigen Preissteigerungen relativiert werden, aber auch die Kern-Umsätze ohne Pkw-Händler und Tankstellen hätten sich verbessert.

Die reale Konsumtätigkeit unter Berücksichtigung der Preissteigerung leidet den Helaba-Experten zufolge aber unter der hohen Inflation und der damit einhergehenden Verunsicherung. Vor diesem Hintergrund dürfte die Konjunkturzuversicht nicht größer werden. Dies halte die US-Notenbank jedoch nicht davon ab, die Leitzinsen weiter zu erhöhen. Entsprechende Hinweise werde es wohl vom Protokoll der letzten Fed-Sitzung geben, das am Abend zur Veröffentlichung ansteht.


Gasturbine für Nord Stream 1 steht weiter in Mülheim

MÜNCHEN/MÜLHEIM: Die Turbine für die Gaspipeline Nord Stream 1 steht nach Angaben von Siemens Energy weiter einsatzbereit in Mülheim an der Ruhr. Es sei aber keine Bewegung in Sicht, sagte ein Unternehmenssprecher in München. Russland hake bei Dokumenten weiter mit nicht nachvollziehbaren Begründungen nach. Der russische Staatskonzern Gazprom hat seine Lieferungen über Nord Stream 1 seit Juni heruntergefahren und dies mit der fehlenden Turbine begründet. Kanzler Olaf Scholz (SPD) hatte jüngst gesagt, Russland nutze Vorwände für eine vertragswidrige Drosselung der Gaslieferungen.

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