Nachrichten aus der Wirtschaft am Mittwoch

Fotomontage: DER FARANG
Fotomontage: DER FARANG

Corona-Krise lässt Zahl der Arbeitslosen auch im Juni steigen

NÜRNBERG: Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist wegen der Folgen der Corona-Krise gestiegen. Im Juni waren 2,853 Millionen Menschen ohne Job, 40.000 mehr als noch im Mai und 637.000 mehr als vor einem Jahr, wie die Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch mitteilte. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Punkte auf 6,2 Prozent. Normalerweise sinkt die Zahl der Arbeitslosen im Juni. Im April sei der höchste je erreichte Stand an Kurzarbeitern in der Bundesrepublik erreicht worden. Demnach waren im April 6,83 Millionen Menschen in Kurzarbeit - nach 2,49 Millionen im März. Insgesamt haben inzwischen Betriebe für mehr als 12 Millionen Menschen Kurzarbeit angemeldet.


VW stoppt Pläne für neues Werk in der Türkei

WOLFSBURG/MANISA: Der VW-Konzern stoppt die Pläne für den Bau eines neuen Werks in der Türkei. «Hintergrund ist der durch die Corona-Krise erfolgte Einbruch der globalen Automobilnachfrage», teilte das Unternehmen in Wolfsburg mit. Das Projekt für die Fabrik in Manisa bei Izmir war eigentlich so gut wie beschlossen, hatte aber auf Eis gelegen. Geplant war, dass 4000 Arbeitsplätze in der Westtürkei entstehen. Volkswagen hatte sich aber auch zurückhaltender gezeigt, nachdem Kritik an der türkischen Politik in Nordsyrien sowie an der Menschenrechtslage in dem Land laut geworden war.


Wirecard wird voraussichtlich in Einzelteilen verkauft

ASCHHEIM: Der in einen milliardenschweren Bilanzskandal verwickelte Dax-Konzern Wirecard wird voraussichtlich in Einzelteilen verkauft. Der vorläufige Insolvenzverwalter Michael Jaffé meldete in der Nacht zum Mittwoch, dass sich bereits «zahlreiche Interessenten weltweit für den Erwerb von Geschäftsbereichen gemeldet» hätten. Bei Wirecard arbeiten weltweit etwa 5800 Menschen. Die Wirecard-Zentrale wurde innerhalb eines Monats zum zweiten Mal durchsucht. Dutzende Ermittler haben fünf Gebäude in Deutschland und Österreich durchsucht, darunter die Firmenzentrale im Münchner Vorort Aschheim.


US-Sanktionen gegen Nord Stream 2: Schröder für Gegensanktionen

BERLIN: Angesichts drohender neuer US-Sanktionen gegen das Pipelineprojekt Nord Stream 2 hat sich Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder für Gegensanktionen der EU ausgesprochen. Die Bundesregierung müsse dafür auf EU-Ebene Druck machen, sagte Schröder am Mittwoch als Experte bei einer öffentlichen Anhörung im Wirtschaftsausschuss des Bundestags. Über die Pipeline 2 soll Gas von Russland nach Deutschland gebracht werden, die USA warnen vor einer Abhängigkeit Deutschlands von Russland. Schröder ist bei Nord Stream 2 Präsident des Verwaltungsrats. Er wies den Vorwurf zurück, Nord Stream 2 gefährde die Versorgungssicherheit Deutschlands.


Bundesregierung will Schuldnern schnelleren Neuanfang ermöglichen

BERLIN: Die Bundesregierung will überschuldeten Unternehmen und Verbrauchern einen schnelleren Neuanfang ermöglichen. Sie sollen bei Insolvenzen rascher von ihren Restschulden befreit werden. Das Kabinett beschloss am Mittwoch einen entsprechenden Gesetzentwurf, der Bundestag muss noch zustimmen. Künftig soll das Verfahren zur Restschuldbefreiung nur noch drei statt der üblichen sechs Jahre dauern. Eine solche Verkürzung war bisher nur möglich, wenn die Schuldner alle Verfahrenskosten und 35 Prozent der Forderungen der Gläubiger beglichen hatten. Diese Voraussetzungen fallen nun weg.

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Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.