Nachrichten aus der Wirtschaft am Freitag

Nachrichten aus der Wirtschaft am Freitag

Kriselnder Autobauer Renault will 15.000 Jobs streichen

BOULOGNE-BILLANCOURT/HANNOVER: Mit dem Abbau von rund 15.000 Stellen und milliardenschweren Kostensenkungen will der französische Autobauer Renault aus der Krise kommen. Ein kleineres Werk für mechanische Teile in der Nähe von Paris soll bis 2022 dichtgemacht werden, kündigte Renault-Präsident Jean-Dominique Senard am Freitag in Boulogne-Billancourt bei Paris an. Weitere Schließungen seien nicht geplant, auch nicht im Ausland: «Das ist kein Plan für Fabrikschließungen, das ist Sparplan.» Renault hat bisher allein in Frankreich 14 Standorte. Bei dem geplanten sozialverträglichen Abbau von Stellen entfallen rund 4.600 auf Frankreich, in den übrigen Ländern weltweit sollen es über 10.000 sein.


EU-Kommission verteidigt Auflagen für staatliche Lufthansa-Hilfen

BRÜSSEL: Die EU-Kommission hat ihre Forderung nach Auflagen für das Lufthansa-Rettungspaket der Bundesregierung verteidigt. Es gehe nicht darum, zusätzliche Hindernisse zu schaffen, sondern darum, Wettbewerbsverzerrungen zu verhindern, sagte die zuständige Vizepräsidentin Margrethe Vestager am Freitag in Brüssel. Zu Details der laufenden Gespräche äußerte sie sich nicht, sagte aber: «Es hat hohe Priorität, eine Einigung zu erzielen. Wir sind in sehr engem Kontakt, aber ich kann nicht sagen, wann wir fertig sein werden.»


VW steckt zwei Milliarden Euro in chinesische Elektrooffensive

WOLFSBURG/PEKING: Der Volkswagen-Konzern schiebt seine Elektro-Offensive in China mit milliardenschweren Investitionen an. Zusätzlich zum bereits am Donnerstag bekannt gewordenen Einstieg beim Batteriehersteller Gotion High-Tech - ehemals Guoxuan High-Tech - erhöhen die Wolfsburger auch ihren Anteil an dem Elektro-Joint-Venture JAC Volkswagen, wie der Konzern am Freitag in Peking mitteilte. An der Mutter von JAC, der staatlichen JAG, übernimmt VW dazu die Hälfte der Anteile. Insgesamt investiert der Konzern rund 2 Milliarden Euro, rund eine Milliarde davon entfällt auf den Einstieg bei Gotion High-Tech.


Lehrlinge gesucht - Viele Maschinenbauer wollen trotz Krise ausbilden

FRANKFURT/MAIN: Die Sorge vor einem Einbruch auf dem Lehrstellenmarkt infolge der Corona-Krise ist groß. Viele Maschinenbauer wollen trotz Kurzarbeit und Einstellungsstopp jedoch an ihren Ausbildungsplänen festhalten, wie aus einer Umfrage des Branchenverbandes VDMA unter gut 600 Mitgliedsfirmen hervorgeht. Demnach wollen jeweils etwa zwei Drittel künftig genauso viele gewerblich-technische sowie kaufmännische Ausbildungsplätze anbieten wie vor der Pandemie. «Die Unternehmen wissen um ihre Verantwortung in der Ausbildung. Die meisten wollen weitermachen wie bisher», sagte Hartmut Rauen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des VDMA.


Umfrage: Jeder vierte Soloselbstständige rechnet mit Aus in der Krise

MANNHEIM: Die Corona-Krise trifft Soloselbstständige einer Studie zufolge besonders hart. Jeder vierte Selbstständige ohne Mitarbeiter hält es für sehr wahrscheinlich, in den nächsten zwölf Monaten aufgeben zu müssen, wie aus der Analyse hervorgeht, die das ZEW - Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung am Freitag veröffentlichte. Bei knapp 60 Prozent der gut 16.000 Befragten ist der monatliche Umsatz um mehr als 75 Prozent eingebrochen. Jeder Zweite konnte seine Tätigkeit zum Zeitpunkt der Umfrage nicht mehr ausüben.


Einzelhandel leidet in der Corona-Krise - Umsatz mit Mode bricht ein

WIESBADEN: Der Einzelhandel in Deutschland hat wegen geschlossener Geschäfte in der Corona-Krise hohe Umsatzeinbußen erlitten. Während das Geschäft mit Lebensmitteln und Getränken im Shutdown anzog, erlebten Modehändler einen katastrophalen April - obwohl einige Läden zum Monatsende wieder öffnen durften. Der Handelsverband HDE fürchtet nun zahlreiche Pleiten mittelständischer Geschäfte und viel Leerstand in den Fußgängerzonen. Er forderte von der Bundesregierung Hilfen für den stationären Handel. Im April sank der Umsatz im Einzelhandel preisbereinigt um 6,5 Prozent gemessen am Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Zum Vormonat März fiel der Umsatz nach vorläufigen Daten um gut 5 Prozent. Es war der stärkste Rückgang gegenüber einem Vormonat seit dem Januar 2007.


Dax im Minus - Anleger achten auf Hongkong

FRANKFURT/MAIN: Nach fünf Handelstagen im Plus droht am Freitag die Siegesserie im Dax zu reißen. Der deutsche Leitindex war am Vormittag teils unter 11.600 Punkte gerutscht, dämmte das Minus am Nachmittag aber auf zuletzt 0,65 Prozent auf 11.704,14 Punkte ein. Am deutschen Anleihemarkt rückte der Rentenindex Rex um 0,02 Prozent auf 144,54 Punkte vor. Die Umlaufrendite stagnierte bei minus 0,41 Prozent. Der Bund-Future gewann 0,20 Prozent auf 172,41 Punkte. Der Euro stieg auf den höchsten Stand seit etwa zwei Monaten und kostete am Nachmittag 1,1139 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Euro-Referenzkurs am Donnerstagnachmittag noch auf 1,1016 Dollar festgelegt.

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