Nachrichten aus der Wirtschaft am Freitag

Fotomontage: DER FARANG
Fotomontage: DER FARANG

Eurokurs gestiegen - EZB-Referenzkurs: 1,0518

FRANKFURT/MAIN: Der Euro-Kurs ist gestiegen. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0518 (Donnerstag: 1,0491) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9507 (0,9531) Euro.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,83043 (0,82428) britische Pfund, 161,45 (159,60) japanische Yen und 0,9385 (0,9319) Schweizer Franken fest.


Exporte schrumpfen deutlich - Strukturkrise statt Flaute

WIESBADEN: Kräftiger Rückschlag für Deutschlands Exporteure: Im Oktober haben die Unternehmen deutlich weniger Waren ins Ausland geliefert. Die Exporte schrumpften um 2,8 Prozent zum September auf 124,6 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Das war der stärkste Rückgang im laufenden Jahr. Zum Vorjahresmonat gingen die Ausfuhren ebenfalls um 2,8 Prozent zurück. Dabei brachen die Exporte in die USA, dem größte Zielmarkt für deutsche Ausfuhren, im Monatsvergleich um gut 14 Prozent auf 12,2 Milliarden Euro ein. Die Ausfuhren nach China gingen zugleich um 3,8 Prozent zurück. Im Handel mit EU-Staaten sanken die Exporte um 0,7 Prozent.


Erholung der deutschen Wirtschaft lässt auf sich warten

FRANKFURT/MAIN: Nach einem Minus im laufenden Jahr traut die Bundesbank der deutschen Wirtschaft auch 2025 nur ein Mini-Wachstum zu. Die Notenbank hat ihre Erwartungen für beide Jahre im Vergleich zur Juni-Prognose deutlich gesenkt. Auch die Konjunkturerholung 2026 fällt demnach schwächer aus als noch vor einem halben Jahr erwartet. «Die deutsche Wirtschaft kämpft nicht nur mit hartnäckigem konjunkturellen Gegenwind, sondern auch mit strukturellen Problemen», erklärt Bundesbankpräsident Joachim Nagel. Diese belasteten vor allem die Industrie sowie deren Exportgeschäfte und Investitionen. Auch der Arbeitsmarkt reagiere mittlerweile «spürbar» auf die schon länger andauernde Wirtschaftsschwäche.


Nach Krisenjahren: Chemie erwartet Mini-Wachstum 2025

FRANKFURT/MAIN: Die deutsche Chemie- und Pharmaindustrie schaut nach den vergangenen Krisenjahren mit wenig Optimismus auf 2025. Die Produktion dürfte leicht um 0,5 Prozent wachsen und der Umsatz stagnieren, teilte der Verband der Chemischen Industrie (VCI) in Frankfurt mit. Es fehle weiter an Aufträgen, sodass die Chemieanlagen schlecht ausgelastet seien. Er rechne mit weiteren Stilllegungen, sagte VCI-Präsident Markus Steilemann. Seine Jahresbilanz: «Ein Lichtblick ist immerhin, dass sich die rasante Talfahrt der letzten beiden Jahre nicht fortgesetzt hat». Unter den Branchenfirmen ist die Stimmung nach einer repräsentativen VCI-Umfrage gemischt: Während immerhin gut ein Viertel der Firmen 2025 einen Anstieg der Erträge erwartet, rechnen weitere 26 Prozent mit gleichbleibenden Erträgen und 46 Prozent mit einem Rückgang.


VW-Tarif: IG Metall drängt auf Einigung vor Weihnachten

WOLFSBURG: Vor der möglicherweise entscheidenden Tarifrunde bei Volkswagen kommende Woche in Hannover drängt die IG Metall auf eine Beilegung des Streits. «Wir sind bereit, noch in diesem Jahr zu einer Einigung zu kommen», sagte IG-Metall-Verhandlungsführer Thorsten Gröger laut Mitteilung. «Nun heißt es: Entweder wird kurz vor Weihnachten seitens des Unternehmens die Weiche richtig gestellt, oder wir laufen 2025 in eine massive Eskalation.» Am Montag wollen Vertreter des Unternehmens und der Gewerkschaft zu ihrer fünften Tarifrunde zusammenkommen, die dieses Mal gleich auf zwei Tage angesetzt wurde.


Autobauer Mercedes konkretisiert Sparvorgaben

STUTTGART: Der schwächelnde Autobauer Mercedes-Benz konkretisiert seine Sparvorgaben: Bis 2027 sollen nach einem Bericht des «Manager Magazin» rund 5 Milliarden Euro eingespart werden. Schon Ende 2025 solle die Hälfte davon erreicht sein. Ein Sprecher des Unternehmens wollte die Zahlen nicht kommentieren. Er verwies auf frühere Aussagen, wonach der Autobauer in den kommenden Jahren seine Kosten um mehrere Milliarden Euro jährlich senken wolle. Details nannte der Sprecher auf Nachfrage aber nicht. Nach Angaben des «Manager Magazins» sollen mehr als 20.000 Arbeitsplätze gefährdet sein. Diese Darstellung wies der Sprecher kategorisch zurück. Es gebe keine Pläne, Werke in Deutschland zu schließen.


Studie: Direktflüge teuer und selten

KÖLN/FRANKFURT: Deutsche Kunden müssen tiefer in die Tasche greifen, wenn sie mit einem Direktflug in den Urlaub aufbrechen wollen. In der regelmäßigen Preisanalyse des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) für sogenannte Low-Cost-Carrier reichen die Durchschnittspreise von 61 (Wizz) bis 115 Euro (Eurowings) für das Einweg-Ticket ohne Gepäck. Vor einem Jahr betrug die Spanne bei den vier größten Anbietern noch 58 bis 102 Euro. Die Flüge von Netzwerk-Airlines wie der Lufthansa sind in der Analyse nicht enthalten. Die Testabfragen zum Buchungstag 17. September ergaben erneut deutliche Unterschiede zwischen kurz- und langfristigen Zeitpunkten des Abflugs. Grundsätzlich sind kurzfristige Tickets deutlich teurer als solche mit einer längeren Vorlaufzeit.


Goldpreis färbt auf Schmuck- und Uhrenbranche ab

PFORZHEIM/KÖLN: Wer seine Liebsten zu Weihnachten mit Schmuck oder Uhren beschenken möchte, muss dafür dieses Jahr mutmaßlich etwas tiefer in die Tasche greifen. Insbesondere der gestiegene Goldpreis wirkt sich hier aus. «Ja, das hat einen Effekt», sagte Guido Grohmann vom Bundesverband Schmuck-, Uhren, Silberwaren und verwandte Industrien (BVSU). Insgesamt steht die Branche trotz leicht rückläufiger Zahlen gut da. Wie im Einzelhandel generell spielt das Weihnachtsgeschäft auch hier eine große Rolle. «Deutschland spart, aber nicht am Schmuck», sagte Joachim Dünkelmann, Geschäftsführer des Handelsverbands Juweliere (BVJ) mit Sitz in Köln. Die allgemeine Kauflaune und die Kauflaune bei Luxusgütern seien nicht identisch.


Ifo: Unternehmen investieren weniger

MÜNCHEN: Die Unternehmen in Deutschland haben ihre Investitionspläne deutlich gekürzt. Das geht aus den Ifo-Konjunkturumfragen hervor. Die Ifo-Investitionserwartungen für das laufende Jahr sind im November auf minus 9,0 Punkte gefallen, nach minus 0,1 Punkten bei der letzten Umfrage zu den Investitionen im März. «Wegen der strukturellen Standortprobleme und der hohen Unsicherheit über die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen halten sich Unternehmen bei ihren Investitionen zurück», sagt Ifo-Konjunkturexpertin Lara Zarges. Für das kommende Jahr planen die Unternehmen einen weiteren Rückgang der Investitionen. Der Saldo mit minus 6,6 Punkten deutet jedoch an, dass der Rückgang geringer ausfällt als in diesem Jahr.

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