Nachrichten aus der Wirtschaft am Freitag

Fotomontage: DER FARANG
Fotomontage: DER FARANG

IG BAU und Mieterbund: 20 Milliarden Euro für Wohnungsbau

BERLIN: Für den raschen Neubau dringend benötigter Wohnungen in Deutschland haben die Gewerkschaft IG BAU und der Mieterbund ein Konjunkturprogramm in Höhe von jährlich 20 Milliarden Euro angeregt. «Eine groß angelegte Wohnungsbau-Offensive ist dringend notwendig, um die dramatische Wohnungsnot endlich wirksam zu bekämpfen und um gleichzeitig die schwächelnde Wirtschaft zu beleben», teilte der IG-BAU-Bundesvorsitzende, Robert Feiger, mit. Die beiden Organisationen fordern deshalb ein «Konjunkturprogramm Wohnen», bei dem vor allem der soziale Wohnungsbau sowie das bezahlbare Wohnen im Mittelpunkt stehen müssten.


Ifo-Institut: Jedes dritte Großunternehmen nutzt KI

MÜNCHEN: Künstliche Intelligenz (KI) wird in der deutschen Wirtschaft zunehmend genutzt. Laut Ifo-Institut setzt ein Drittel der großen Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern KI ein. Vorreiter seien die IT-Branche selbst sowie unternehmensnahe Dienstleister. Im europäischen Vergleich stehe Deutschland im vorderen Mittelfeld, hinter Spitzenreitern wie Dänemark und Finnland - aber weit vor Frankreich. Mit KI könnten Unternehmen fehlende Arbeitskräfte ersetzen und effizienter werden, betont der Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Industrie- und Handelskammertages, Manfred Gößl.


Institut: Hoher Antibiotika-Einsatz in Masttierhaltung

BERLIN: In der Masttierhaltung ist auch im vergangenen Jahr teilweise viel Antibiotika eingesetzt worden. Wegen möglicher Resistenzen und Risiken für die öffentliche Gesundheit sieht das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) insbesondere den Einsatz sogenannter Polypeptidantibiotika kritisch. «Es bedarf weiterer Anstrengungen, diesen Anteil weiter zu reduzieren», heißt es im BfR-Wissenschaftsbericht «Antibiotika-Verbrauchsmengen und Therapiehäufigkeit 2023». Mit den Vorjahren sind die Zahlen aufgrund eines neu gefassten Berechnungsverfahrens nicht vergleichbar, wie das BfR schreibt.


IFA für Privatbesucher geöffnet - Kanzler zu Gast

BERLIN: KI-gestützte Produkte für den Haushalt, neue Fernsehtechnik, kleine und größere Roboter: Auf der IFA, Messe für Unterhaltungselektronik und Hausgeräte, präsentieren dieses Jahr mehr als 1.800 Aussteller ihre technischen Neuheiten. Heute öffnete die Messe für Privatbesucher. Bei einem Rundgang informierten sich am Morgen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) und Berlins Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) vor allem über Innovationen für Küche und Haushalt, die mit KI arbeiten. Die technischen Neuheiten werden bis einschließlich Dienstag auf dem Berliner Messegelände präsentiert.


Autohersteller ziehen Produktion herunter - Export gestiegen

WIESBADEN: Die deutsche Industrie ist auch im Juli nicht in Schwung gekommen. Jüngste Daten zur Industrieproduktion bestätigen Skeptiker, die eine Rezession erwarten. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Produktion im Monatsvergleich um 2,4 Prozent zurückgegangen, auf Jahressicht beträgt der Rückgang sogar 5,3 Prozent. Positiv waren hingegen amtliche Daten zum deutschen Export, der im Juli mit einem kalender- und saisonbereinigten Wert von 130 Milliarden Euro den Vormonat Juni um 1,7 Prozent übertraf. «Es zeichnet sich immer deutlicher ab, dass die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr stagnieren wird», meint nicht nur Deutsche-Bank-Volkswirt Robin Winkler.


Habeck will Temu und Shein schärfer kontrollieren

BERLIN: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) will asiatische Shopping-Portale wie Temu und Shein schärfer kontrollieren und die 150-Euro-Zollfreigrenze abschaffen. Das geht aus einem Aktionsplan E-Commerce hervor, den das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) erarbeitet hat. Der Plan liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. «Wer online einkauft, muss sich auf sichere und unbedenkliche Produkte verlassen können. Giftige Substanzen gehören nicht in Kleidung oder Spielgeräte», sagte Habeck. Deutsche und europäische Unternehmen dürften nicht dadurch benachteiligt werden, «dass andere die geltenden Regeln umgehen».


Dämpfer für das freiwillige Nährwert-Logo

BERLIN: Müslis, Joghurts, Tiefkühlpizzen: Auf mehr und mehr Packungen ist das farbige Nutri-Score-Logo inzwischen zu sehen, das Supermarktkunden eine Hilfe beim Kauf gesünderer Lebensmittel bieten soll. Hersteller setzten es in den vergangenen Jahren zusehends ein - nun kommt aber ein Dämpfer. Danone, ein Pionier bei der Einführung in Deutschland, nimmt das Logo nach Änderungen am Berechnungsmodell von Teilen seines Sortiments herunter. Verbraucherschützer forderten daraufhin erneut, eine Nährwert-Kennzeichnung zur Pflicht zu machen.


Umweltbundesamt verweigert CO2-Zertifikate

BERLIN/DESSAU: In der Affäre um mutmaßliche Betrugsfälle in China hat das Umweltbundesamt deutschen Konzernen die Ausstellung von Klima-Zertifikaten verweigert. Es gehe dabei um acht Klimaschutz-Projekte in China, bei denen Unregelmäßigkeiten nachgewiesen worden seien, erklärte die Behörde am Freitag. Die acht verweigerten Zertifikate entsprächen einer Einsparung von 215.000 Tonnen Kohlenstoffdioxid, die sich die Konzerne ursprünglich auf ihre Klimabilanz anrechnen lassen wollten. Das UBA sieht «gravierende rechtliche und technische Ungereimtheiten» gegeben habe.


Eurokurs gestiegen- EZB-Referenzkurs: 1,1103

FRANKFURT/MAIN: Der Euro-Kurs ist gestiegen. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1103 (Donnerstag: 1,1097) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9006 (0,9011) Euro.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84293 (0,84318) britische Pfund, 158,93 (159,20) japanische Yen und 0,9365 (0,9390) Schweizer Franken fest.

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