Regierung gibt Verkauf von Wintershall Dea an britischen Konzern frei
BERLIN: Das Bundeswirtschaftsministerium hat nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur den Verkauf der BASF-Tochter Wintershall Dea an den britischen Ölkonzern Harbour Energy freigegeben. Zuvor hatte es eine Investitionsprüfung gegeben. Die Regierung kann potenzielle Transaktionen untersagen oder mit Auflagen belegen, sollte sie die nationale Sicherheit gefährdet sehen.
Michael Kruse, energiepolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, sagte der dpa am Freitag mit Blick auf das Öl- und Gasunternehmen Wintershall Dea, ein weiteres Unternehmen mit hochspezialisierter Kenntnis verlasse Deutschland. «Diese Nachricht ist in Zeiten von ausbleibendem Wachstum enttäuschend.» Es werde Zeit, dass Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) einen Beitrag zur dringend nötigen «Wirtschaftswende» leiste. Die Schaffung von Rahmenbedingungen für eine Abscheidung und unterirdische Speicherung von CO2 gehöre dazu. «Wenn in Deutschland alle möglichen Technologien behindert werden, folgt der wirtschaftliche Abstieg unausweichlich.» Wintershall Dea ist in diesem sogenannten CCS-Bereich aktiv.
BASF-Finanzchef Dirk Elvermann hatte im Februar deutlich gemacht, er sehe trotz der angekündigten Prüfung durch das Bundeswirtschaftsministerium keine Hürden für den geplanten Verkauf von Wintershall Dea an den Ölkonzern Harbour Energy. Die Prüfung sei im Außenwirtschaftsgesetz und in einer entsprechenden Verordnung eine Selbstverständlichkeit, sagte Elvermann den Nachrichtenagenturen dpa-AFX und dpa. BASF hatte im Dezember den Verkauf angekündigt.
Eurokurs gefallen - EZB-Referenzkurs: 1,0844
FRANKFURT/MAIN: Der Euro-Kurs ist am Freitag gefallen. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0844 (Donnerstag: 1,0866) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9221 (0,9203) Euro.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85685 (0,85850) britische Pfund, 168,96 (168,33) japanische Yen und 0,9855 (0,9822) Schweizer Franken fest.
Verkehrsministerium lehnt vorgeschlagene Pkw-Maut ab
BERLIN: Das Bundesverkehrsministerium hat der von den «Wirtschaftsweisen» vorgeschlagenen Einführung einer Pkw-Maut eine Absage erteilt. Man habe die Überlegung zur Kenntnis genommen, werde sie aber nicht verfolgen, sagte eine Sprecherin von Minister Volker Wissing (FDP) am Freitag. Im Frühjahrsgutachten hatten sich die «Wirtschaftsweisen» für eine Pkw-Maut ausgesprochen, um so die Verkehrsinfrastruktur auszubauen.
Volle Züge zu Pfingsten - Gewerkschaft warnt vor Bahn-Chaos
BERLIN: Fahrgäste der Deutschen Bahn müssen sich über das Pfingstwochenende auf besonders volle Züge einstellen. Insbesondere auf den Hauptverkehrsachsen seien diese voraussichtlich stark ausgelastet, teilte der Konzern am Freitag mit. «Hauptreisetage werden der Freitag und der Pfingstmontag sein», hieß es. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) warnte vor chaotischen Zuständen besonders im Regionalverkehr.
Aktivisten kündigen weiteren Protest gegen Tesla an
GRÜNHEIDE: Nach einem Votum der Gemeindevertreter von Grünheide für den Ausbau der Tesla-Fabrik bei Berlin wollen Gegner des Plans ihren Protest ausweiten und juristische Mittel prüfen. Es liefen Gespräche mit Naturschutzverbänden, sagte Steffen Schorcht, Sprecher der Bürgerinitiative Grünheide, am Freitag. Mit diesen wolle man eine mögliche Klage ausloten. Die Gemeindevertreter Grünheides hatten mehrheitlich den Bebauungsplan und einen städtebaulichen Vertrag mit dem US-Elektroautobauer beschlossen.
Lkw-Bauer Daimler Truck und Volvo planen Kooperation bei Software
LEINFELDEN-ECHTERDINGEN/GÖTEBORG: Die Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck und Volvo planen ein Gemeinschaftsunternehmen, um eine Softwareplattform und ein Betriebssystem für schwere Lastwagen zu entwickeln. Ziel sei es, das neue Unternehmen zu einem führenden Entwickler von standardisierter Hard- und Software zu machen, wie die Hersteller am Freitag gemeinsam mitteilten. Beide Firmen arbeiten bereits bei der Brennstoffzelle im Gemeinschaftsunternehmen Cellcentric zusammen.
Online-Portal Shein lenkt im Streit mit Verbraucherschützern ein
BERLIN: Nach der Abmahnung von Verbraucherschützern hat die Shopping-Plattform Shein eine Unterlassungserklärung unterzeichnet. Das sagte ein Sprecher von Shein am Freitag. «Wir arbeiten mit dem Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) zusammen, um auf seine Bedenken einzugehen.» Der vzbv bestätigte den Vorgang. Shein wolle künftig «auf irreführende Praktiken in Deutschland verzichten», sagte Vorständin Ramona Pop.
Flaute im Wohnungsbau hält auch im März an
WIESBADEN: Die Flaute beim Neubau von Wohnungen in Deutschland hält trotz großer Nachfrage nach Wohnraum an. Sowohl im März 2024 als auch im ersten Quartal insgesamt lag die Zahl der Baugenehmigungen deutlich unter den Vorjahreswerten, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im März wurde demnach der Neubau von 14.700 Wohnungen genehmigt. Das waren gut ein Viertel (27,3 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat.
IG BAU will Warnstreiks kommende Woche ausdehnen
FRANKFURT/MAIN: Die Industriegewerkschaft Bauen Agrar Umwelt (IG BAU) will ihre Warnstreiks im Bauhauptgewerbe in der kommenden Woche ausweiten. Der Arbeitskampf werde auf die Verkehrsinfrastruktur ausgedehnt, kündigte die Gewerkschaft am Freitag an. Dazu sollten punktuell in ganz Deutschland Baustellen an Straßen, Schienen oder Brücken stillgelegt werden. Hintergrund ist die Anfang Mai geplatzte Tarifschlichtung.
IEA warnt vor Mangel an für Klimawende nötigen Rohstoffen
PARIS: Die Internationale Energie-Agentur (IEA) hat vor einem drohenden Mangel an für die Energiewende benötigten Mineralien gewarnt. Um den wachsenden Bedarf an Mineralien wie Lithium, Kobalt, Nickel, Graphit und Kupfer zu decken und selbstgesteckte Klimaziele zu erreichen, seien verstärkte Investitionen in den Abbau und mehr Anstrengungen zum Recycling nötig, teilte die IEA am Freitag mit.