Nachrichten aus der Wirtschaft am Freitag

Der Sitz des deutschen Kraftwerksunternehmens Uniper SE in Düsseldorf. Foto: epa/Friedemann Vogel
Der Sitz des deutschen Kraftwerksunternehmens Uniper SE in Düsseldorf. Foto: epa/Friedemann Vogel

Monopolkommission: Uniper-Verstaatlichung keine langfristige Lösung

BERLIN: Ein Beratergremium der Bundesregierung sieht in der geplanten Verstaatlichung des Gasimporteurs Uniper auf Dauer eine Gefahr für den Wettbewerb. Angesichts der allgemeinen Lage sei die Verstaatlichung zwar «politisch nachvollziehbar», sagte der Vorsitzende der Monopolkommission, Jürgen Kühling, der «Süddeutschen Zeitung» (Wochenendausgabe). Doch er warnte davor, dass der Schritt keine langfristige Lösung sein dürfe. «Wir müssen dann wieder zurück zum Wettbewerb kommen. Ziel darf nicht sein, dauerhaft ein staatliches Gasmonopol zu schaffen.»

Am Mittwoch hatte der Bund mitgeteilt, Deutschlands wichtigsten Gasimporteur Uniper fast vollständig übernehmen zu wollen. Hintergrund ist die komplette Einstellung der vertraglich vereinbarten Gaslieferungen aus Russland. Die dadurch weiter gestiegenen Ersatzbeschaffungskosten hätten die Notlage von Uniper verschärft, hieß es. Uniper sei auch ein Testfall dafür, wie später in Teilbereichen wieder Wettbewerb hergestellt werden könne, sagte Kühling. Auch über die Zukunft von Sefe, eine Tochtergesellschaft des russischen Staatskonzerns Gazprom, die bereits unter Treuhänderschaft steht, werden aktuell Gespräche geführt.


Scholz trifft in Saudi-Arabien Kronprinz Mohammed bin Salman

BERLIN: Zum Auftakt einer zweitägigen Reise durch die Golfregion besucht Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Samstag Saudi-Arabien. In der Hafenstadt Dschidda am Roten Meer wird er den Kronprinzen Mohammed bin Salman treffen, der vom US-Geheimdienst für den brutalen Mord an dem Journalisten Jamal Khashoggi im saudischen Generalkonsulat in Istanbul vor vier Jahren verantwortlich gemacht wird. Der Kronprinz bestreitet, die Tat genehmigt zu haben.

Der Mord hatte zu einer internationalen Isolierung des Kronprinzen geführt und die deutsch-saudischen Beziehungen in eine Krise gestürzt. Der Besuch des Kanzlers kann nun aber als Zeichen einer gewissen Normalisierung gewertet werden. Scholz will den Mord bei seinem Besuch thematisieren und auch die Menschenrechtslage in dem mit harter Hand regierten Königreich ansprechen. Es wird aber auch um den Jemen-Krieg, die Lage in Syrien und im Iran gehen sowie um die Handelsbeziehungen und die Zusammenarbeit im Energiebereich. Am Samstagabend reist Scholz in die Vereinigten Arabische Emirate und dann nach Katar weiter.


Steigende Zinsen drücken Dax auf Tief seit November 2020

FRANKFURT/MAIN: Der deutsche Leitindex Dax ist wegen Rezessionssorgen am Freitagvormittag auf den niedrigsten Stand seit November 2020 gefallen. Die jüngste Häufung von Zinserhöhungen großer Notenbanken steckt den Investoren auch am Freitag noch in den Gliedern. Zuletzt sackte der Dax um 2,04 Prozent auf 12.276 Punkte ab. Auf Wochensicht hat sich für den Index ein Verlust von fast vier Prozent angehäuft. Auch an der Wall Street stehen die Signale vor dem Wochenende auf weitere Kurseinbußen angesichts der straffen Geldpolitik der US-Notenbank Fed.

Der Euro geriet erneut unter Druck und fiel auf ein weiteres Tief seit 20 Jahren. Die Gemeinschaftswährung wurde am Nachmittag mit 0,9768 US-Dollar bezahlt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstag noch auf 0,9884 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt fiel der Rentenindex Rex um 0,59 Prozent auf 129,12 Punkte. Die Umlaufrendite stieg im Gegenzug von 1,80 Prozent am Vortag auf 1,91 Prozent. Der Bund-Future sank zuletzt um 0,59 Prozent auf 139,42 Punkte.


Kampf gegen Funklöcher: O2 öffnet Antennenstandorte für Wettbewerber

MÜNCHEN: Im Kampf gegen Funklöcher macht eine Kooperation der drei großen deutschen Mobilfunk-Anbieter Fortschritte. Der Netzbetreiber Telefónica (O2) teilte am Donnerstag in München mit, dass man der Deutschen Telekom 200 eigene Standorte freigeschaltet und im Gegenzug Zugriff auf gleich viele Standorte des Bonner Konzerns bekommen habe. Bis Jahresende wollen sich die zwei Netzbetreiber an jeweils bis zu 700 Standorten gegenseitig auf das Netz lassen.


Boeing einigt sich mit Börsenaufsicht auf 200 Millionen Dollar Strafe

WASHINGTON: Der Luftfahrtkonzern Boeing wird im Streit mit der US-Börsenaufsicht SEC nach den zwei Abstürzen des Unglücksjets 737 Max eine hohe Millionensumme zahlen. Die SEC hatte dem Konzern und dem damaligen Boeing-Chef Dennis Muilenburg vorgeworfen, Investoren über die Sicherheit seiner 737 Max getäuscht zu haben. Die Börsenaufsicht teilte am Donnerstag (Ortszeit) mit, dass Boeing 200 Millionen US-Dollar (rund 203 Millionen Euro) Strafe zahlen müsse und Muilenburg eine Million US-Dollar Strafe. Weder Boeing noch Muilenburg haben ein Fehlverhalten zugegeben, beide stimmten der Zahlung aber zu.


Studie: Dividendensegen kommt vor allem Auslands-Aktionären zu Gute

FRANKFURT/MAIN: Aktionäre der Börsenschwergewichte in Deutschland können sich in diesem Jahr in der Summe über eine rekordverdächtige Dividende freuen. Von dem Geldsegen von knapp 51 Milliarden Euro (Vorjahr: 36 Mrd.), die die 40 Dax-Konzerne an ihre Anteilseigner für das abgelaufene Geschäftsjahr ausschütten, profitieren vor allem ausländische Anleger, wie aus einer Untersuchung des Beratungs- und Prüfungsunternehmens EY hervorgeht. Denn die Topkonzerne sind mehrheitlich in der Hand ausländischer Investoren. Knapp 27 Milliarden Euro Dividende gingen demnach ins Ausland. An inländische Anleger flossen 18,3 Milliarden Euro. Der restliche Betrag lässt sich nicht genau zuordnen.


Bund und Länder halten am Ziel von 400.000 neuen Wohnungen fest

STUTTGART: Trotz dunkler Vorzeichen in der Baubranche wollen Bund und Länder am Ziel von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr festhalten. «Das Ziel ist das Ziel. Und das Ziel ist ja keine politische Erfindung, sondern abgeleitet vom Bedarf», sagte Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) am Freitag nach der zweitägigen Bauministerkonferenz in Stuttgart. Zuvor hatten Vertreter von Industrie und Gewerkschaften Zweifel an den Plänen angemeldet.


Bundesregierung arbeitet an neuem Milliarden-Hilfsprogramm für Firmen

BERLIN: Die Bundesregierung arbeitet wegen der Explosion der Energiepreise an einem neuen milliardenschweren Hilfsprogramm für Unternehmen. Das sagte ein Sprecher von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) am Freitag in Berlin. Der Stadtwerkeverband VKU forderte Staatshilfen. Die Union warnte vor einer Insolvenzwelle bei Firmen. Die Debatte über eine Abschaffung der umstrittenen Gasumlage, die für Millionen von Kunden höhere Preise bedeutet, hält an.


Eurokurs gefallen - EZB-Referenzkurs: 0,9754

FRANKFURT/MAIN: Der Euro-Kurs ist am Freitag gefallen. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 0,9754 (Donnerstag: 0,9884) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 1,0252 (1,0117) Euro.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88201 (0,87256) britische Pfund, 139,43 (139,18) japanische Yen und 0,9565 (0,9684) Schweizer Franken fest.


Batteriehersteller Varta kassiert Ziele für 2022 und drittes Quartal

ELLWANGEN: Der Batteriehersteller Varta hat seine Ziele für dieses Jahr wegen der gestiegenen Energiepreise kassiert. Sowohl der Ausblick für das laufende Geschäftsjahr als auch die Prognose für das dritte Quartal müssten zurückgezogen werden, teilte das im MDax notierte Unternehmen am Freitag in Ellwangen mit. Derzeit sei es nicht möglich, neue Prognosen abzugeben.

Das Management könne die hohen Energiepreise nur begrenzt und verzögert an Kunden weitergeben, hieß es. Zusätzlich verzögerten sich zwei große Aufträge. Bereits Anfang August hatte Varta seine Jahresziele wegen trüberer Konjunkturaussichten und hoher Kosten gesenkt. Die Varta-Aktien brachen nach Bekanntwerden der Nachricht um fast ein Fünftel auf den tiefsten Stand seit Mitte 2019 ein.


Spaniens linke Regierung kündigt vorübergehende Reichensteuer an

MADRID: Spaniens linke Regierung will mit einer zeitlich befristeten Reichensteuer Belastungen breiter Bevölkerungsschichten durch die hohe Inflation abfedern. «Wenn wir von Reichen sprechen, dann von Millionären», sagte Finanzministerin María Jesús Montero dem TV-Sender La Sexta. «Es geht darum, die normalen Einkommen von 99 Prozent der Bürger des Landes zu schützen», fügte sie hinzu. Betroffen sei «nur ein Prozent der Bevölkerung». Ab welchem Vermögen genau die ab dem kommenden Jahr geplante neue Steuer erhoben werden und wie lange sie gelten soll, wie hoch der Steuersatz sein und mit welchen Einnahmen gerechnet wird, ließ die Regierung zunächst offen.

Die Inflation in Spanien liegt mit 10,5 Prozent im August leicht über dem EU-Durchschnitt von 10,1 Prozent. Grund sind auch dort die stark gestiegenen Preise für Energie und Lebensmittel vor allem infolge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. Die Steuerdebatte hatte sich verschärft, weil nach Madrid auch Andalusien auf die Erhebung von Vermögenssteuer verzichten will. Die linke Koalitionsregierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez wirft den beiden von den Konservativen regierten autonomen Gemeinschaften Steuerdumping vor, um Unternehmen aus anderen Landesteilen anzulocken.

Die Regierung hatte bereits zuvor zeitlich befristete Sondersteuern für Banken und Energieunternehmen angekündigt, gegen die sich die betroffenen Unternehmen aber gerichtlich wehren wollen. Die zusätzlichen Einnahmen sollen zur Finanzierung von Entlastungspaketen für die Bürger beitragen. Schon jetzt gibt es kostenlosen Nahverkehr, verbilligtes Benzin, Steuersenkungen auf Strom und Gas sowie eine Sonderzahlung für studentische Stipendiaten.


Unternehmensstimmung in der Eurozone trübt sich weiter ein

LONDON: Die Unternehmensstimmung im Euroraum hat sich im September weiter verschlechtert. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global fiel zum Vormonat um 0,7 Punkte auf 48,2 Zähler, wie die Marktforscher am Freitag in London nach einer ersten Umfragerunde mitteilten. Der Indikator liegt damit so tief wie seit 20 Monaten nicht mehr. Zudem wird die Wachstumsschwelle von 50 Punkten klar unterschritten, was auf eine schrumpfende Wirtschaft hindeutet.

«Angesichts der sich verschlechternden Geschäftslage und des zunehmenden Preisdrucks infolge steigender Energiekosten ist mit einer Rezession in der Eurozone zu rechnen», sagte S&P-Chefökonom Chris Williamson. Sowohl in der Industrie als auch im Dienstleistungssektor trübte sich die Wirtschaftslage weiter ein.


Berlin sagt Moldau Millionenhilfe in Energiekrise zu

BERLIN: Das deutsche Entwicklungsministerium wird die an die Ukraine grenzende Republik Moldau mit zusätzlich 60 Millionen Euro zur Bewältigung der Energiekrise unterstützen.

Das kündigte das Ministerium am Freitag vor einem Treffen von Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) mit der moldauischen Staatspräsidentin Maia Sandu in Berlin an. Dabei sollte es um den Reformkurs des Landes Richtung EU und weitere Unterstützung bei der Bewältigung der Folgen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine gehen.

Moldau ist wegen der Fluchtbewegungen aus dem Nachbarland, aber auch den Folgen der Corona-Pandemie stark getroffen. Über ein Viertel der Bevölkerung lebt bereits in absoluter Armut. Nun kommt die Energiekrise hinzu: In den letzten zwölf Monaten ist der Einkaufspreis für Gas in Folge des russischen Angriffskrieges um das Zwölffache gestiegen.


Ölpreise sinken deutlich - Konjunktursorgen belasten

NEW YORK/LONDON: Die Ölpreise sind am Freitag kräftig gefallen. Nachdem die Notierungen am Morgen nur leicht gesunken waren, bauten sie die Verluste bis zum Mittag deutlich aus. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 88,66 US-Dollar. Das waren 1,80 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 1,82 Dollar auf 81,67 Dollar.

Belastet wurden die Erdölpreise durch trübe Konjunkturaussichten. Marktbeobachter verwiesen auf mehrere Notenbanken, die im Laufe der Woche ihre Leitzinsen im Kampf gegen die hohe Inflation deutlich angehoben haben. Durch die steigenden Zinsen gibt es unter Anlegern die Sorge, dass die Konjunktur weiter an Fahrt verliert und die Nachfrage nach Rohöl sinken könnte.

Nach Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank werden die Ölpreise durch «hohe Konjunkturrisiken» in Schach gehalten. Ihrer Einschätzung nach hat sich der Preis für ein Fass Rohöl aus der Nordsee zunächst bei 90 Dollar eingependelt. Weil das Angebot an Rohöl relativ knapp ist, bewegen sich die Ölpreise immer noch auf einem vergleichsweise hohem Niveau.

Auch der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) ist gefallen. Wie das Opec-Sekretariat am Freitag in Wien mitteilte, betrug der Korbpreis am Donnerstag 95,51 US-Dollar je Barrel (159 Liter). Das waren 0,80 Dollar weniger als am Vortag. Die Opec berechnet den Korbpreis auf Basis der wichtigsten Sorten des Kartells.


Euro knapp über 20-Jahrestief

FRANKFURT/MAIN: Der Euro hat sich am Freitag knapp über seinem am Vortag markierten 20-jährigen Tiefstand gehalten. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 0,9830 US-Dollar und damit in etwa so viel wie am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag noch etwas höher auf 0,9884 Dollar festgesetzt.

Zum Wochenausklang stehen wichtige Konjunkturdaten auf dem Programm. S&P Global veröffentlicht für viele Regionen seine monatliche Konjunkturumfrage unter hochrangigen Unternehmensvertretern. Im Euroraum wird mit einer weiteren Eintrübung der bereits schwachen Lage gerechnet. Der Ukraine-Krieg und die vielerorts deutlich steigenden Zinsen belasten die Konjunktur.

Aus den Reihen der Notenbanken melden sich mehrere prominente Vertreter zu Wort, darunter US-Notenbankchef Jerome Powell und Bundesbankpräsident Joachim Nagel. In dieser Woche hatten viele Zentralbanken ihren Kampf gegen die hohe Inflation mit meist kräftigen Zinserhöhungen fortgesetzt.


Studie: Babys im Mutterleib «lächeln» bei Karotten, «weinen» bei Kohl

DURHAM: Bereits im Mutterleib reagieren Babys einer Studie zufolge positiv oder negativ auf manche Lebensmittel. So hätten Föten ein eher «lächelndes Gesicht» gezeigt, nachdem ihre Mütter Karotten gegessen hätten, berichten Wissenschaftler der nordostenglischen Universität Durham in der Fachzeitschrift «Psychological Science». Nach dem Genuss von Kohlaromen hingegen hätten die Föten ein eher «weinendes Gesicht» gemacht.

Dass Babys mit Abneigung auf Kohl reagieren, war bekannt. Es seien nun aber erstmals Beweise dafür gefunden worden, dass sogar Föten im Mutterleib unterschiedlich auf verschiedene Gerüche und Geschmäcker reagierten, heißt es in der Studie. Vermutlich entwickeln die Föten demnach Geschmack, wenn sie Fruchtwasser im Mutterleib einatmen und schlucken.

Die Forscher zeichneten mithilfe von 4D-Ultraschallaufnahmen bei 100 Frauen die Gesichtsausdrücke ihrer Babys in der 32. sowie 36. Schwangerschaftswoche auf. Die Mütter erhielten rund 20 Minuten vor dem Scan eine Kapsel mit rund 400 Milligramm Karotten oder 400 Milligramm Kohlpulver und nahmen zudem eine Stunde zuvor nichts zu sich, das Geschmack enthält. Gesichtsreaktionen der Föten wurden mit denen einer Kontrollgruppe verglichen, die weder Karotten noch Kohl erhalten hatten. Ergebnis: Selbst kleine Mengen mit Karotten- oder Kohlgeschmack reichten aus, um eine Reaktion auszulösen.

Ko-Autorin Jackie Blissett von der Aston University in Birmingham sagte, wiederholte pränatale Geschmackskontakte könnten nach der Geburt zu Präferenzen beim Essen führen. «Mit anderen Worten: Wenn der Fötus weniger «beliebten» Geschmacksrichtungen wie Kohl ausgesetzt wird, könnte dies bedeuten, dass er sich an diese Geschmacksrichtungen im Uterus gewöhnt.»


Scholz-Reise nach Katar: Union äußert Erwartungen an Kanzler

BERLIN: Unionsfraktionsvize Jens Spahn hat vor einer Reise von Kanzler Olaf Scholz (SPD) nach Katar Fortschritte bei Bemühungen um Gaslieferungen verlangt. Spahn sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Ein weiterer Knicks für nix hilft nicht weiter. Es braucht endlich konkrete Lieferzusagen und Zeitpläne.»

Spahn sagte, die hohen Energiepreise seien für Unternehmen wie Bürgerinnen und Bürger eine enorme Belastung. «Deshalb ist es richtig, dass sich die Ampel-Regierung um Alternativen zu russischem Gas bemüht. Ob der Bundeskanzler in Katar mehr Erfolg als der Wirtschaftsminister haben kann, muss sich zeigen. Er hat die Erwartungen bereits gedämpft.»

Scholz reist am kommenden Wochenende nach Saudi-Arabien, Katar und in die Vereinigten Arabischen Emirate. Katar ist einer der weltweit größten Exporteure von Flüssiggas. Medienberichten zufolge will Katar längerfristige Abkommen, in Deutschland aber wird Gas als Brückentechnik gesehen.

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte Ende Juli gesagt, die Firmen, mit denen er im März in Katar war, hätten sich entschieden, woanders Gas zu kaufen. Auf seiner Reise hatte ein Foto Habecks für Wirbel gesorgt, auf dem eine tiefe Verbeugung des Grünen-Politikers vor einem Minister Katars zu sehen war. Die Menschenrechtslage in Katar steht insbesondere seit der Vergabe der Fußball-WM im Fokus der internationalen Aufmerksamkeit.

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