Nachrichten aus der Wirtschaft

Fotomontage: DER FARANG
Fotomontage: DER FARANG

Bald erste EU-Hilfen für Kurzarbeiter in der Corona-Krise

BRÜSSEL: Die ersten Hilfen aus Brüssel zur Finanzierung von Kurzarbeit in der Corona-Krise sollen in wenigen Wochen fließen. «Die ersten Kredite könnten nach dem Sommer in den Mitgliedsstaaten ankommen», sagte EU-Kommissionsvize Valdis Dombrovskis am Freitag. Eine erhebliche Zahl von EU-Staaten habe Interesse an den insgesamt 100 Milliarden Euro, die dafür bereitstehen. Das Kurzarbeiterprogramm Sure gehört zum ersten Corona-Hilfspaket im Umfang von insgesamt 540 Milliarden Euro, das die EU-Staaten im April vereinbart hatten. Die beiden anderen Elemente sind ein Unterstützungsfonds für den Mittelstand bei der Europäischen Investitionsbank, der 200 Milliarden Euro mobilisieren soll, sowie spezielle Pandemie-Kredite aus dem Eurorettungsschirm ESM im Umfang von bis zu 240 Milliarden Euro.


BDI warnt vor «wirtschaftlichem Desaster» beim Brexit

BERLIN: Die deutsche Industrie hat vor massiven Folgen bei einem Scheitern der Verhandlungen über ein Brexit-Anschlussabkommen zwischen der EU und Großbritannien gewarnt. «Ohne klare Vorgaben für den Warenverkehr wird der Brexit für Unternehmen zu einem wirtschaftlichen Desaster», sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Joachim Lang. Die Verhandlungspartner auf beiden Seiten des Ärmelkanals müssten dringend die Zeit bis Jahresende nutzen, um sich auf ein umfassendes Freihandelsabkommen zu einigen. Lang sagte, das künftige Abkommen müsse tiefer greifen als traditionelle Freihandelsabkommen der EU mit anderen Ländern. Wichtig sei es, die ohnehin großen Handelshemmnisse mit einfachen und harmonisierten Ursprungsregeln so gering wie möglich zu halten.


Niedrigster Anstieg der Baupreise seit drei Jahren

WIESBADEN: Der Wohnungsbau in Deutschland wird weiterhin teurer - doch die Preise steigen nicht mehr so stark wie in den drei zurückliegenden Jahren. Im Mai 2020 lagen die Preise für den Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude um 3,0 Prozent höher als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Dies sei jedoch der niedrigste Anstieg der Baupreise gegenüber dem Vorjahreszeitraum seit Mai 2017 mit damals plus 2,9 Prozent. Eine Erklärung dafür lieferte die Wiesbadener Behörde nicht. Im Februar 2020 hatte der Preisanstieg im Jahresvergleich noch bei 3,4 Prozent gelegen. Im Vergleich zu dieser letzten Erhebung im Februar erhöhten sich die Baupreise nun um 0,4 Prozent.


Corona-Krise und schwache Autoindustrie belasten BASF schwer

LUDWIGSHAFEN: Die Corona-Krise und eine schwache Nachfrage der Autoindustrie haben das Geschäft beim Chemiekonzern BASF im zweiten Quartal schwer belastet. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sowie vor Sondereinflüssen brach im Vergleich zum Vorjahresquartal um rund 77 Prozent auf 226 Millionen Euro ein, wie der Dax-Konzern am Freitag auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte. Allerdings hatten Analysten einen noch stärkeren Rückgang erwartet. Die Aktien legten auf die Nachricht hin etwas zu. Unter dem Strich entfällt auf die Anteilseigner der BASF im zweiten Quartal auch wegen Abschreibungen auf die Beteiligung Wintershall Dea infolge des Ölpreisrutsches ein Verlust von 878 Millionen Euro.


Deutsche dürfen wieder ohne Quarantäne nach England

LONDON: Touristen und Geschäftsleute aus Deutschland und vielen anderen Ländern müssen seit Freitag bei ihrer Einreise nach England nicht mehr in eine zweiwöchige Quarantäne. Die neue Regelung gilt für insgesamt mehr als 70 Staaten und Überseegebiete, die nach Auffassung der Regierung die Corona-Krise im Griff haben. Dazu zählen zum Beispiel auch Österreich, die Schweiz und Italien. Auch die Landesteile Schottland, Wales und Nordirland verkündeten Lockerungen. Wer nach Großbritannien möchte, sollte dennoch aufpassen: Vorab muss ein Einreise-Formular ausgefüllt werden. Außerdem aktualisieren die Landesteile regelmäßig ihre Listen mit den sogenannten Luftbrücken zwischen Großbritannien und anderen Staaten. Die Länderauswahl kann also schnell veraltet sein und auch je nach Landesteil voneinander abweichen.


Dax profitiert von guten Konjunkturdaten aus Italien

FRANKFURT/MAIN: Erfreulichen Konjunkturdaten aus Italien haben den Dax am Freitag im Plus gehalten. Der deutsche Leitindex stand am frühen Nachmittag 0,73 Prozent höher bei 12.580,54 Punkten. Damit deutet sich auf Wochensicht ein moderates Plus an. Der MDax der mittelgroßen Börsenwerte legte am Freitag um 0,43 Prozent auf 26.668,74 Punkte zu. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 rückte um 0,7 Prozent vor. Die italienischen Industrieunternehmen hatten sich im Mai stärker von dem Einbruch in der Corona-Krise erholt als erwartet. Der Euro notierte zuletzt bei 1,1287 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Donnerstag auf 1,1342 (Mittwoch: 1,1286) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8817 (0,8861) Euro gekostet.

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