Nachrichten aus der Wirtschaft am Donnerstag

Foto: Pixabay/Geralt
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Omikron-Unsicherheit sorgt weiter für Dax-Schwankungen

FRANKFURT/MAIN: Die hohen Schwankungen am Aktienmarkt seit dem Auftauchen der neuen Coronavirus-Variante Omikron haben sich am Donnerstag fortgesetzt. Nach seiner deutlichen Vortageserholung ging es für den deutschen Leitindex Dax nun wieder bergab mit zuletzt 1,70 Prozent auf 15.209,49 Punkte. Der MDax der mittelgroßen Werte sank um 2,17 Prozent auf 33.584,13 Punkte. Der EuroStoxx 50 als Leitbarometer der Eurozone verlor 1,9 Prozent. Der Euro kostete zuletzt 1,1333 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,1314 Dollar festgesetzt. Am deutschen Anleihemarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,42 Prozent am Vortag auf minus 0,45 Prozent.


Eurokurs gestiegen - EZB-Referenzkurs: 1,1339

FRANKFURT/MAIN: Der Euro-Kurs ist am Donnerstag gestiegen. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1339 (Mittwoch: 1,1314) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8819 (0,8838) Euro.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85135 (0,85000) britische Pfund, 127,94 (128,27) japanische Yen und 1,0414 (1,0427) Schweizer Franken fest.


VDIK: Chipmangel lässt Automarkt einbrechen

BAD HOMBURG: Gebremst vom Mangel an Halbleitern wird der deutsche Automarkt nach Einschätzung des Importeur-Verbands VDIK noch stärker einbrechen als befürchtet. Dieses Jahr dürften noch 2,6 Millionen Pkw neu zugelassen werden, prognostizierte der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller am Donnerstag. Das sei ein Rückgang von elf Prozent zum Corona-Krisenjahr 2020 und das niedrigste Niveau seit der Wiedervereinigung.


Süßwarenindustrie produziert mehr Schokoladen-Nikoläuse

BONN: Die deutsche Süßwarenindustrie hat in diesem Jahr rund 160 Millionen Schokoladen-Nikoläuse und -Weihnachtsmänner produziert - rund fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Das ist das Ergebnis einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage des Bundesverbandes der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) bei seinen Mitgliedsunternehmen.


Bestellungen im Maschinenbau wachsen weiter zweistellig

FRANKFURT/MAIN: Die Erholung im deutschen Maschinenbau nach dem Corona-Krisenjahr 2020 hält an. Im Oktober stieg der Auftragseingang bereinigt um Preiserhöhungen (real) um 19 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Die Inlandsbestellungen legten um 13 Prozent zu, die Orders aus dem Ausland wuchsen um 23 Prozent, wie der Branchenverband VDMA am Donnerstag in Frankfurt mitteilte.


Bahn: Bislang 200 Fahrgäste ohne 3G-Nachweis aus Zügen verwiesen

BERLIN: Die neue 3G-Regel wird in Zügen nach Angaben der Deutschen Bahn weitgehend eingehalten. Fahrgäste müssen seit gut einer Woche belegen können, dass sie geimpft, genesen oder getestet sind (3G). 99 Prozent der kontrollierten Fahrgäste beachteten die Vorschrift, teilte die Bahn am Donnerstag mit. Bisher hatten nach Bahn-Angaben rund 200 kontrollierte Reisende keinen Nachweis und mussten den Zug verlassen.


BSI befürchtet mehr Angriffe mit Erpresser-Software zu Weihnachten

BONN: Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und das Bundeskriminalamt (BKA) haben für die kommenden Weihnachtsfeiertage vor einem erhöhten Risiko für Cyberangriffe auf Unternehmen und Organisationen gewarnt. Gefahrenursache sei zum einen eine Welle von Spam-Nachrichten, die mit der gefährlichen Schadsoftware Emotet infiziert sind. Außerdem beobachten BSI und BKA, dass die kriminelle Szene, die sich auf Erpressungssoftware spezialisiert hat, aktuell um Mitstreiter wirbt.


Corona und Online-Konkurrenz setzen Ikea unter Druck

HOFHEIM: Deutschlands größter Möbelhändler Ikea steht nach fast zwei Jahren Corona-Krise unter Druck. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben im vergangenen Geschäftsjahr 2021 (bis 30. August) auf seinem weltweit wichtigsten Einzelmarkt Umsatz verloren und erstmals seit langem auch Marktanteile abgegeben.


IG Metall sieht Berlin bei Airbus in der Pflicht - neue Warnstreiks

HAMBURG: Die IG Metall sieht die kommende Bundesregierung beim geplanten Airbus-Konzernumbau in der Pflicht. «Ich erwarte, dass sich die neue Bundesregierung jetzt aktiv einschaltet und die Strategie des Aussitzens der alten Bundesregierung sofort beendet», sagte IG-Metall-Vorstandsmitglied Jürgen Kerner am Donnerstag der dpa. Unterdessen sind Beschäftigte an den ersten Airbus-Standorten am Donnerstag in den Warnstreik getreten. «Der komplette Betrieb steht still», hieß es bei der IG Metall zum Werk in Varel.


Feuerwerkshersteller warnen vor «Todesstoß» für die Branche

RATINGEN: Das von Bund und Ländern beschlossene erneute Feuerwerksverbot an Silvester bedeutet nach Einschätzung der Böller-Hersteller «mit aller Wahrscheinlichkeit den Todesstoß für die gesamte Feuerwerksbranche in Deutschland». Den 3000 Beschäftigten der Branche drohe die Arbeitslosigkeit, warnte der Verband der pyrotechnischen Industrie (VPI) am Donnerstag. «Mit der Entscheidung gegen Feuerwerk haben Bund und Länder auf Basis von falsch gesetzter Panik riskiert, dass es jetzt endgültig aus sein könnte für unsere Branche», sagte der VPI-Vorsitzende Thomas Schreiber.


Ölallianz Opec+ hält trotz Omikron an Produktionserhöhung fest

WIEN: Die Ölstaaten der Allianz Opec+ wollen trotz globaler Sorgen um die neue Coronavariante Omikron an ihrer geplanten Produktionserhöhung festhalten. Die tägliche Fördermenge wird somit im Januar um 400.000 Barrel (1 Barrel = 159 Liter) ausgeweitet, wie die von Saudi-Arabien und Russland angeführte Gruppierung am Donnerstag nach Online-Beratungen am Donnerstag bekanntgab.

Vor der Sitzung der Öl- und Energieminister aus rund zwei dutzend Ländern hatten Analysten argumentiert, dass die Opec+ ihre Produktionssteigerung Anfang 2022 aussetzen sollte, um ein Überangebot zu vermeiden. Denn die Vereinigten Staaten und andere große Verbraucherländer hatten in den vergangenen Tagen die Freigabe von Ölreserven angekündigt. Damit hatten sie auf die bisherige Weigerung der Opec+ reagiert, mehr als 400.000 zusätzliche Barrel pro Monat in den Markt zu pumpen, um die Erholung der Weltwirtschaft zu unterstützen.

Doch die Omikron-Variante nährte in den letzten Tagen erneut Sorgen um eine Verschärfung der Pandemie und negative Folgen für die Wirtschaft. Die Minister der Opec+ kündigten an, dass sie die globale Corona-Entwicklung und die Marktlage genau im Blick behalten «und falls nötig schnelle Anpassungen vornehmen werden».


EU-Kommission belegt Banken wegen Devisen-Kartell mit Millionen-Buße

BRÜSSEL: Wegen unerlaubter Absprachen im Devisenhandel müssen mehrere europäische Banken eine dreistellige Millionenstrafe zahlen. Die Europäische Kommission schloss eine Kartelluntersuchung im sogenannten Devisenkassamarkt mit den Geldbußen gegen fünf Banken in einer Gesamthöhe von 344 Millionen Euro ab. «Mit der Abstimmung ihres Verhaltens haben die fünf Banken die Integrität des Finanzsektors auf Kosten der europäischen Wirtschaft und der europäischen Verbraucher untergraben», sagte die für Wettbewerbspolitik zuständige EU-Kommissarin Margrethe Vestager am Donnerstag.

Devisenkassageschäfte sind der Teil des Devisenmarktes, auf dem nach Abschluss der Devisengeschäfte die unterschiedlichen Währungen in kürzester Zeit ausgetauscht werden. Der größte Teil der Strafe entfällt mit etwa 174 Millionen Euro auf die britische Großbank HSBC. Barclays wird mit über 54 Millionen und RBS mit mehr als 32 Millionen zur Kasse gebeten. Diese Banken hatten sich wie auch UBS zu einem Vergleich entschlossen.

UBS sei die Geldbuße, die etwa 94 Millionen Euro betragen hätte, vollständig erlassen worden, da das Unternehmen die Kommission über die Existenz der Absprachen informiert hätte, hieß es. Außerdem hat die EU-Kommission Credit Suisse, die sich gegen ein Vergleichsverfahren entschied, in einem ordentlichen Verfahren mit einer Buße von etwa 83 Millionen Euro belegt.


EU-Staaten entgingen 134 Milliarden Euro an Mehrwertsteuer

BRÜSSEL: Den EU-Staaten sind 2019 rund 134 Milliarden Euro an Einnahmen aus der Mehrwertsteuer entgangen. Das geht aus einem Bericht der Europäischen Kommission am Donnerstag hervor. «Die Mehrwertsteuerlücke stellt nach wie vor ein großes Problem dar - vor allem angesichts des enormen Investitionsbedarfs, dem unsere Mitgliedstaaten in den nächsten Jahren nachkommen müssen», sagte Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni. Die Verluste entstanden den Angaben nach durch Betrug, Hinterziehung oder Umgehung der Mehrwertsteuer, aber auch durch Insolvenzen oder Verwaltungsfehler.

Deutschland entgingen rund 23,4 Milliarden Euro an Mehrwertsteuer - in absoluten Zahlen das Land mit der zweitgrößten Lücke, nach Italien mit 30,1 Milliarden. Gentiloni forderte die EU-Staaten dazu auf, mehr gegen den Mehrwertsteuerbetrug zu unternehmen. «Es handelt sich hierbei um eine schwere Straftat, die sich direkt auf den Geldbeutel der Verbraucherinnen und Verbraucher auswirkt, unsere Sozialsysteme untergräbt und die Staatskassen erheblich schädigt», so Gentiloni.

Insgesamt habe sich die Mehrwehrsteuerlücke im Vergleich zu 2018 um rund 7 Milliarden Euro verringert, schrieb die Kommission.


Starker Rückgang der Arbeitslosigkeit in Spanien

MADRID: Die Zahl der Arbeitslosen ist in Spanien im vergangenen Monat um mehr als 74.000 gesunken. Insgesamt waren nach Angaben des Statistikamtes 3,18 Millionen Menschen arbeitslos gemeldet. Der Rückgang war so stark wie noch nie in einem November, wie die Zeitung «El País» berichtete. Allerdings liegt die Arbeitslosenquote mit mehr als 14 Prozent immer noch hoch. Vor allem die Jugendarbeitslosigkeit ist ein schweres Problem. Mehr als 30 Prozent der unter 25-Jährigen sind betroffen.

Die Zahl der Arbeitslosen sinkt seit Februar kontinuierlich, als noch vier Millionen Menschen arbeitslos waren. Vor alllem in der Landwirtschaft, in der Industrie, dem Dienstleistungssektor und dem Baugewerbe seien die Beschäftigungszahlen gestiegen. Nicht enthalten in der Arbeitslosenstatistik sind 125.000 Menschen, die sich noch in Kurzarbeit befinden. Die Wirtschaft Spaniens, das eine besonders hohe Impfquote von fast 80 Prozent erreicht hat, leidet zurzeit kaum noch direkt unter Corona-Einschränkungen.

Die guten Nachrichten zum Arbeitsmarkt kommen zu einem Zeitpunkt, zu dem die Industriestaatenorganisation OECD ihre Prognosen für das Wirtschaftswachstum für Spanien in diesem Jahr von 6,8 Prozent auf 4,5 Prozent und für 2022 von 6,6 Prozent auf 5,5 Prozent gesenkt hat. Als Gründe wurden Lieferengpässe in der Weltwirtschaft und die vor allem von höheren Energiepreisen beschleunigte Inflation genannt.


Schlecken und fachsimpeln - Deutsche Kreationen bei Eis-WM angetreten

BOLOGNA: Zwei Eismacher sind mit ihren Kreationen bei der Eis-Weltmeisterschaft im italienischen Bologna für Deutschland angetreten. Die Jury verkostete am Donnerstagvormittag unter anderem die Kreation «Physalis-Avocado Sorbetto» von Giuseppe Cimino und «Edelweiss Ziegenjoghurt» von Claudia Trotta. Beide haben ihre Eisdielen in Deutschland - Cimino im baden-württembergischen Rastatt und Trotta in Wernigerode in Sachsen-Anhalt. Bei der Meisterschaft treten insgesamt 32 Eismacher aus 18 Ländern, darunter auch Brasilien, Japan, Thailand und Saudi-Arabien, in vier Gruppen an. Die Titelvergabe war für den späten Donnerstagabend geplant (22.30 Uhr).

Eine elfköpfige Jury aus Eis-Experten bewertete unter anderem den Geschmack und das Präsentationsvideo der Kandidaten. Zu ihr gehörte auch der Mannheimer Dario Fontanella, dem die Erfindung des Spaghetti-Eis zugeschrieben wird. Konzentriert löffelten die Eismeister die cremig-süßen Leckereien. Danach war Zeit für Fragen und Fachsimpeleien. Neben Cimino und Trotta traten in Gruppe drei fünf Kandidaten aus Italien und Katarina Rankovic aus Österreich an.

Warum sie gleich drei verschiedene Joghurt-Sorten für ihre Kreation verwende, wollte ein Juror von Trotta wissen. Ihre Antwort: Jeder Joghurt habe eigene Eigenschaften, die sie in ihr Eis bringen wollte - den Geschmack des Ziegenmilch-Joghurts, die Konsistenz des Naturjoghurts und die «Cremigkeit» des griechischen Joghurts.

Alle vier Jahre treten Eismacher aus aller Welt nach Angaben der Veranstalter bei der Eis-WM, der Gelato Festival World Masters, an. Dem Wettstreit gehen Qualifikationsrunden mit rund 3500 Kandidaten in den verschiedenen Ländern und Kontinenten voraus. Neben der Eis-Experten-Jury schleckten auch sechs Journalisten der internationalen Presse mit und bewerten die Beiträge.


EuGH-Gutachten: Verbraucherschützer dürfen gegen Facebook klagen

LUXEMBURG: In der Frage, ob Verbraucherverbände bei Datenschutzverstößen bei Internet-Riesen wie Facebook anstelle betroffener Nutzer vor Gericht ziehen dürfen, zeichnet sich ein Urteil zugunsten der Verbraucherzentralen ab. Der Gutachter am Europäischen Gerichtshof (EuGH) kam jedenfalls zu dem Schluss, dass die Verbände klageberechtigt sind, auch wenn sie keinen konkreten Auftrag von Betroffenen haben. Das geht aus den am Donnerstag veröffentlichen Empfehlungen an den EuGH hervor.


Ölpreise legen zu - Treffen der Opec+ im Fokus

SINGAPUR: Die Ölpreise sind am Donnerstag vor neuen Beschlüssen des Ölverbunds Opec+ gestiegen. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent mit Lieferung im Februar 69,77 US-Dollar. Das waren 90 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) mit Lieferung im Januar stieg um 87 Cent auf 66,44 Dollar.

Nachdem das Auftauchen einer als besorgniserregend eingestuften Omikron-Variante des Coronavirus die Ölpreise in den vergangenen Handelstagen mehrfach stark belastet hatte, rückt ein Treffen des Ölverbunds Opec+ in den Mittelpunkt des Interesses am Ölmarkt. Im Verlauf des Tages werden Beschlüsse zur weiteren Förderpolitik des Ölverbunds erwartet, in dem sich die Mitgliedsstaaten der Opec und andere wichtige Ölstaaten, darunter Russland, zusammengeschlossen haben.


Ölkonzern Chevron will noch mehr Aktien zurückkaufen

SAN RAMON: Der zweitgrößte US-Ölmulti Chevron weitet sein Aktienrückkaufprogramm aus. Künftig sollen jährlich eigene Aktien für 3 bis 5 Milliarden US-Dollar (bis zu 4,4 Mrd Euro) erworben werden, wie Chevron am Mittwoch nach US-Börsenschluss in San Ramon mitteilte. Bislang hatte das Management 2 bis 3 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt. Zieht ein Unternehmen zurückgekaufte Aktien ein, verringert sich die Zahl der Anteile, womit der Gewinn je Aktie steigt. Die Chevron-Papiere legten nachbörslich moderat zu.

Gleichzeitig kündigte Konzernchef Mike Wirth für 2022 Investitionen in Höhe von 15 Milliarden Dollar an, was am untere Ende der für 2022 bis 2025 jeweils geplanten 15 bis 17 Milliarden liege.

Nachdem die Branche 2020 vom Ölpreisverfall im Zuge der Corona-Krise in Mitleidenschaft gezogen worden war, sprudelten 2021 bislang die Gewinne angesichts hoher Ölpreise.


Türkischer Präsident Erdogan tauscht Finanzminister aus

ANKARA: Der wegen der taumelnden Landeswährung und damit verbundener Wirtschaftsprobleme unter Druck stehende türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan tauscht den Finanzminister aus. Lütfi Elvan verlässt das Amt nach nur etwas mehr als zwölf Monaten und wird durch Nureddin Nebati ersetzt, wie aus einer offiziellen Mitteilung vom Mittwochabend hervorgeht.

Die Talfahrt der türkischen Lira hatte sich zuletzt beschleunigt, für zusätzlichen Druck hatte am Dienstagabend ein Interview Erdogans beim Staatssender TRT gesorgt, in dem er bis zu den für 2023 geplanten Wahlen niedrigere Zinsen versprochen hatte. An diesem Mittwoch intervenierte die türkische Notenbank dann zur Stützung der Landeswährung Lira am Devisenmarkt, allerdings ohne allzu viel Erfolg.

Die Währung der Türkei befindet sich schon länger auf Talfahrt, die Wirtschaft des Landes leidet schwer darunter. Hintergrund sind die Einmischungen Erdogans in die Geldpolitik der Notenbank. Entgegen jeder geltenden volkswirtschaftlichen Vernunft vertritt der Staatspräsident die Ansicht, hohe Zinsen förderten die Inflation. Viele Notenbanker, die sich mehr oder weniger gegen Erdogans Ansichten stellten, mussten bereits ihren Hut nehmen.

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