Nachrichten aus der Wirtschaft am Donnerstag

Foto: Freepik/1933bkk
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Branche zweifelt an Erfolg von Londons Lkw-Fahrer-Kampagne

LONDON: Die britischen Visa-Pläne für bis zu 5000 ausländische Lastwagenfahrer zur Bewältigung von Lieferengpässen stoßen in der Branche verstärkt auf Skepsis. «Kein Mensch wird das annehmen», sagte der Chef des Bundesverbands Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL), Dirk Engelhardt, der Deutschen Presse-Agentur in London. Er wisse von niemandem, der sich beworben habe.


EU-Kommission investiert Hunderte Millionen Euro in Start-ups

BRÜSSEL: Zur Förderung von Innovationen investiert die EU-Kommission Hunderte Millionen Euro in Start-ups. Man werde in den Bereichen Gesundheit, Umwelt und Gesellschaftspolitik investieren, teilte die für Innovationen zuständige EU-Kommissarin Marija Gabriel am Donnerstag in Brüssel mit.

Der EU-Kommission zufolge sollen insgesamt 65 Start-ups sowie kleine und mittlere Unternehmen aus 16 Ländern 365 Millionen Euro bekommen - jedes von ihnen bis 17 Millionen Euro. Ausgewählt wurden die Unternehmen vom im Juni 2020 eingerichteten Europäischen Innovationsrat.

Im Rahmen des Projekts wurde in der ersten Hälfte dieses Jahres bereits zweimal Geld investiert: Dabei erhielten den Angaben zufolge 111 Unternehmen mehr als 500 Millionen Euro.


Dax legt zu

FRANKFURT/MAIN: Am deutschen Aktienmarkt hat sich die jüngste Erholung am Donnerstag beschleunigt fortgesetzt. Der Dax erklomm am Nachmittag den höchsten Stand seit zwei Wochen. Zuletzt notierte der Leitindex 1,22 Prozent im Plus bei 15.436,02 Punkten. Der MDax der mittelgroßen Börsenwerte gewann 1,02 Prozent auf 34.102,70 Zähler. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone rückte um rund 1,5 Prozent vor. Der Eurokurs stieg über die Marke von 1,16 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,1562 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite von minus 0,23 Prozent auf minus 0,24 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,06 Prozent auf 143,90 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,27 Prozent auf 169,39 Punkte.


Privathaushalte so reich wie nie: Geldvermögen auf Rekordhoch

FRANKFURT/MAIN: Auch nach der schrittweisen Lockerung der Corona-Einschränkungen haben die Menschen in Deutschland ihr Geld zusammengehalten. Zugleich profitierten sie von gestiegenen Börsenkursen - das Geldvermögen kletterte im zweiten Quartal auf ein Rekordhoch. Nach Angaben der Deutschen Bundesbank stieg das Vermögen der Privathaushalte aus Bargeld, Wertpapieren, Bankeinlagen sowie Ansprüchen gegenüber Versicherungen im Vergleich zum ersten Vierteljahr um 159 Milliarden Euro auf 7325 Milliarden Euro. Ökonomen rechnen mit einem weiteren Anstieg im Laufe des Jahres. Wie die gewaltige Summe verteilt ist, geht aus den Bundesbank-Daten nicht hervor.


Verbraucherzentralen für Wohngelderhöhung wegen teurerer Energie

BERLIN: Die Verbraucherzentralen fordern angesichts stark gestiegener Energiepreise einen raschen Schutz für Menschen mit geringeren Einkommen. Kurzfristig sollte dafür eine Erhöhung des Wohngelds vorbereitet werden, «damit niemand in diesem Winter frieren muss», sagte der Chef des Bundesverbands (vzbv), Klaus Müller, am Donnerstag. Zudem sollten Strom- und Gassperren ausgesetzt werden, die bei säumigen Zahlungen drohen können. Auch die noch amtierende Bundesregierung sei «sehr wohl in der Lage, Dinge vorzubereiten», die die neue Regierung gleich nach der Kanzlerwahl beschließen könnte.


Kreise: EEG-Umlage sinkt im kommenden Jahr deutlich

BERLIN: Die EEG-Umlage zur Förderung des Ökostroms sinkt im kommenden Jahr nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur deutlich - und zwar auf 3,72 Cent pro Kilowattstunde. Zuerst hatte die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» darüber berichtet. Zur Senkung trägt auch ein Milliardenzuschuss des Bundes bei. Ohne diese Mittel läge die Umlage 2022 nach dpa-Informationen bei rund 4,66 Cent. 2021 beträgt die Umlage 6,5 Cent - aber nur dank Bundeszuschüssen. Ansonsten wäre sie stark gestiegen.


Institute: Corona-Pandemie und Lieferengpässe bremsen Wirtschaft

BERLIN: Führende Wirtschaftsforschungsinstitute haben ihre Konjunkturprognose für dieses Jahr heruntergeschraubt. Die Institute rechnen mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland um 2,4 Prozent, wie sie am Donnerstag mitteilten. Im Frühjahr hatten die Wirtschaftsinstitute noch erwartet, dass nach dem coronabedingten Einbruch der Wirtschaft 2020 das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um 3,7 Prozent zulegt.


Bulgarien schließt Kohlekraftwerke frühestens 2038

SOFIA: Das ärmste EU-Land Bulgarien will nach Protesten von Bergarbeitern seine Kohlekraftwerke erst zwischen 2038 und 2040 schließen. Die Übergangsregierung in Sofia beschloss am Donnerstag diesen Zeitraum im Rahmen des bulgarischen Plans für Wiederaufbau. «Wir bevorzugen 2040», betonte Interims-Regierungschef Stefan Janew. Bergarbeiter aus Südbulgarien hatten am Mittwoch im Zentrum der Hauptstadt für eine späte Schließung von Kohlekraftwerken demonstriert. Der genaue Termin soll vom Parlament nach der Wahl am 14. November festgelegt werden. Das Balkanland hat reichlich vorhandene Kohlevorkommen und daher einen hohen Anteil von Kohlestrom an der Stromversorgung.

Bulgarien will seinen Wiederaufbau-Plan an diesem Freitag der EU-Kommission übergeben. In Sofia wurde der geschäftsführende Vizepräsident der EU-Kommission, Frans Timmermans, erwartet, der für den Grünen Deal der Europäischen Union zuständig ist. Die EU hat sich verpflichtet, bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen.


Citigroup mit deutlich mehr Gewinn

NEW YORK: Der US-Finanzrise Citigroup hat im vergangenen Quartal seinen Gewinn um fast die Hälfte gesteigert. Der Konzern verdiente unterm Strich 4,6 Milliarden Dollar (knapp vier Mrd Euro), das waren 48 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Einnahmen blieben unterdessen praktisch auf Vorjahresniveau mit 17,2 Milliarden Dollar, wie Citigroup am Donnerstag mitteilte.

Die Erwartungen der Analysten übertraf der Bankkonzern mit den Zahlen deutlich. Auslöser für den Schub waren unter anderem die gestiegenen Erlöse im Handelsgeschäft mit festverzinslichen Wertpapieren und Aktien. Die US-Banken profitieren auch davon, dass sie angesichts der wirtschaftlichen Erholung die Rückstellungen wegen einer befürchteten Welle an Kreditausfällen in der Corona-Krise auflösen können.


Gewinnsprung für Morgan Stanley

NEW YORK: Die US-Bank Morgan Stanley hat unter anderem dank der Stärke im Investmentbanking und der Vermögensverwaltung einen Gewinnsprung verbucht. Der Gewinn stieg um gut 36 Prozent auf 3,7 Milliarden Dollar (knapp 3,2 Mrd Euro), wie das Geldhaus am Donnerstag mitteilte.

Die gesamten Einnahmen von Morgan Stanley stiegen um ein Viertel auf gut 14,7 Milliarden Dollar. Dem Finanzkonzern spielte zuletzt der Boom bei Börsengängen, Fusionen und Übernahmen in die Karten, an dem Banken durch Gebühren gut verdienen. Allein im Investmentbanking schossen die Einnahmen um gut zwei Drittel auf 2,85 Milliarden Dollar hoch. Morgan Stanley übertraf mit den Zahlen für das dritte Quartal die Erwartungen der Analysten deutlich. Die Aktie legte im vorbörslichen Handel zeitweise um über zwei Prozent zu.


Ikea erholt sich mit starkem Online-Wachstum von Corona-Schock

STOCKHOLM/FRANKFURT: Der Möbelriese Ikea hat sich mit starken Online-Verkäufen aus der Corona-Krise befreit. Der Umsatz kletterte im Finanzjahr 2021 (31. August) um 6,3 Prozent auf 37,4 Milliarden Euro, wie die Ikea-Einzelhandelsorganisation Ingka am Donnerstag berichtete. Der Online-Anteil sei in der Jahresfrist von 18 Prozent auf 30 Prozent gestiegen. «Ich bin wirklich stolz auf das vergangene Jahr», sagte Ingka-Chef Jesper Brodin laut Mitteilung. Man werde weiterhin in Innovation, Expansion, Erreichbarkeit und Nachhaltigkeit investieren.

Im vorangegangenen Geschäftsjahr 2020 hatte Ikea wegen der Corona-Pandemie zwischenzeitlich 75 Prozent der Möbelhäuser schließen müssen und einen Umsatzrückgang verzeichnet.

Die Ingka-Group ist weltweit der mit Abstand größte Betreiber von Ikea-Möbelhäusern, aber nicht der einzige. Sämtliche zwölf Franchise-Nehmer haben im Geschäftsjahr 2021 zusammen 41,9 Milliarden Euro umgesetzt, wie der Lizenzgeber Inter Ikea Systems bekannt gab. Im Jahr zuvor waren es 39,6 Milliarden Euro gewesen.


Gaskrise: Weitere Energieversorger in Großbritannien geben auf

LONDON: Wegen der stark gestiegenen Gaspreise haben am Mittwoch erneut zwei Energieversorger in Großbritannien ihr Aus angekündigt. Die etwa 250.000 Kunden der Unternehmen Pure Planet und Colorado Energy werden nun von der Aufsichtsbehörde Ofgem zu anderen Energieanbietern übergeführt.

Die Pure-Planet-Gründer machten neben den hohen Gaspreisen vor allem die Preisdeckelung der britischen Regierung für Privathaushalte für das Scheitern ihres Unternehmens verantwortlich. «Energieversorger müssen für die Differenz zwischen den Rekordkosten für Gas im Großhandel und dem, was sie Kunden berechnen dürfen, aufkommen», hieß es in einer Mitteilung.

In Großbritannien mussten seit Anfang September bereits neun Energieversorger wegen der hohen Gaspreise Insolvenz anmelden. Das Land ist von dem Anstieg des Gaspreises am Weltmarkt besonders stark betroffen, weil es kaum Gas auf Vorrat hält.


EuGH: Verwehren von Vorsteuerabzug wegen Fristverstoß kann legal sein

BRÜSSEL: Finanzämter können Unternehmern den Vorsteuerabzug für bestimmte Güter und Leistungen theoretisch verweigern, wenn gesetzte Fristen nicht eingehalten werden. Das geht aus einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) vom Donnerstag hervor (Rechtssachen C-45/20 und C-46/20). Demnach muss allerdings geprüft werden, ob die Verwehrung verhältnismäßig ist. Grundsätzlich seien weniger drastische Sanktionen wie zum Beispiel eine Geldstrafe sowie eine längere Frist möglich, befand der EuGH.

Der EuGH befasste sich auf Bitte des Bundesfinanzhofs mit dem Thema. Dieser hat mit zwei Fällen zu tun, in denen die Finanzämter den Vorsteuerabzug nicht gewähren wollten, da die Fristen nicht eingehalten wurden. In dem einen Fall hatte ein Mann für den Bau seines Arbeitszimmers, das in seinem Privathaus liegt, den Vorsteuerabzug beantragt. In einem anderen Fall geht es um eine Photovoltaikanlage, die sowohl geschäftlich als auch privat genutzt wird.

Beim Vorsteuerabzug können sich Unternehmen die Mehrwertsteuer für eingekaufte Waren und Leistungen vom Finanzamt zurückerstatten lassen. Das gilt auch für Güter, die sowohl für unternehmerische als auch für private Zwecke genutzt werden. Allerdings müssen sie innerhalb einer Frist konkret dem Vermögen des Unternehmens zugeordnet werden.


Erzeugerpreise in China steigen in Energiekrise um 10,7 Prozent

PEKING: Wegen des Energiemangels in China sind die chinesischen Erzeugerpreise im September ungewöhnlich stark gestiegen. Der Index des Statistikamtes kletterte um 10,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie ein Sprecher am Donnerstag in Peking berichtete. Ursache seien höhere Kosten für Kohle und Produkte von energieintensiven Industrien, die wegen der andauernden Stromknappheit gestiegen seien.

Die Verbraucherpreise hätten hingegen nur um 0,7 Prozent zugelegt. Das langsame Wachstum gehe vor allem auf den Rückgang der Nahrungsmittelpreise um 5,2 Prozent zurück, berichtete das Statistikamt. Besonders der Preis für Schweinefleisch sei um 46,9 Prozent zurückgegangen.

Wegen des Übergangs zu saubereren Energien, steigender Nachfrage bei geringerer Produktion und massiv gestiegener Kohlepreise fehlt vielen Regionen des Landes ausreichend Strom. Auch in China tätige europäische Unternehmen leiden zunehmend unter den Rationierungen und den deswegen angeordneten Stilllegungen von Produktionsstätten. Es wird erwartet, dass die Energiekrise noch bis zum Frühjahr andauert.


Delivery Hero kauft Teile von zentralamerikanischer Hugo-App

BERLIN: Der Lieferdienst Delivery Hero expandiert mit einer Übernahme in Mittelamerika. Delivery Hero will laut einer Mitteilung das Geschäft mit Essenslieferungen und Quick Commerce des Dienstleisters Hugo kaufen. Ausgenommen sind die anderen Leistungen der App wie digitale Zahlungen, Transportdienstleistungen oder Tickets für Sportveranstaltungen. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt.

Hugo ist in Guatemala, El Salvador, Honduras, Nicaragua, der Dominikanischen Republik und Jamaika aktiv. Bis auf letzteres ist Delivery Hero bereits in allen anderen Märkten mit seiner Marke Pedidosya in Mittelamerika vertreten. Der Konzern ist ungeachtet der hohen Verluste auf aggressivem Expansionskurs.


Ölpreise steigen in Richtung Mehrjahreshochs

SINGAPUR: Die Ölpreise sind am Donnerstag im frühen Handel gestiegen. Die zu Wochenbeginn markierten mehrjährigen Höchststände kommen damit wieder in Reichweite. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 83,89 US-Dollar. Das waren 71 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 66 Cent auf 81,10 Dollar.

Am Montag war der Brentpreis mit mehr als 84 Dollar auf ein Dreijahreshoch gestiegen. WTI hatte mit gut 82 Dollar einen siebenjährigen Höchststand erreicht. Auslöser der Entwicklung sind die globale Knappheit an Energie und eine zugleich anziehende Nachfrage infolge der konjunkturellen Erholung vom Corona-Einbruch.

Am Donnerstag dürften die Marktteilnehmer vor allem Lagerdaten aus den USA im Blick haben. Die wöchentlichen Zahlen geben Auskunft über die Versorgungslage in der weltgrößten Volkswirtschaft. Sie werden wegen eines Feiertags zu Wochenbeginn einen Tag später als gewöhnlich veröffentlicht.


Euro bei knapp 1,16 US-Dollar

FRANKFURT/MAIN: Der Euro hat am Donnerstag im frühen Handel knapp unter der Marke von 1,16 US-Dollar notiert. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,1590 Dollar und damit in etwa so viel wie am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwochnachmittag auf 1,1562 Dollar festgesetzt.

Am Donnerstag dürften erneut Konjunkturdaten aus den USA im Mittelpunkt stehen. Nach unerwartet hohen Inflationszahlen vom Mittwoch werden am Nachmittag mit den Erzeugerpreisen Zahlen von der Unternehmensebene veröffentlicht. Außerdem stehen die wöchentlichen Daten vom Arbeitsmarkt auf dem Programm. Daneben treten einige Notenbanker aus den USA und Europa mit Redebeiträgen in Erscheinung.


Brexit-Streit um Nordirland: BDI fordert Vertragstreue

LONDON/BERLIN: Im Streit um Brexit-Sonderregeln für Nordirland hat der Industrieverband BDI die EU und Großbritannien zur Vertragstreue gemahnt. «Weder die Briten noch die EU dürfen am Vertragswerk rütteln», sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Joachim Lang, der Deutschen Presse-Agentur. «Beide Seiten müssen ohne Wenn und Aber zu ihren Verpflichtungen stehen. Es braucht Stabilität in der neuen Partnerschaft, damit wechselseitige Investitionen auch in Zukunft erfolgreich sind.»

Am Mittwoch hatte die EU weitreichende Vorschläge vorgelegt, um den Streit mit Großbritannien um das sogenannte Nordirland-Protokoll zu entschärfen. Die britische Regierung hatte aber bereits vorab Forderungen gestellt, die die EU kaum erfüllen kann. Experten befürchten einen neuen Handelskrieg, falls London die Abmachung aussetzt oder gar aufkündigt.

Lang forderte, die britische Regierung dürfe sich einem konstruktiven Umgang bei der Umsetzung des Nordirland-Protokolls nicht verweigern. «Sonst müssen alle Beteiligten Zollspiralen und weitere handelspolitische Gegenmaßnahmen fürchten», sagte er und nahm London in die Pflicht. «Verlässlichkeit ist unverzichtbar, um die Zusammenarbeit auf wichtigen wirtschaftspolitischen Feldern zu vertiefen. Dazu zählen die grüne Transformation, Digitalisierung, Forschung und Entwicklung.»

Das Nordirland-Protokoll soll eine harte Grenze zwischen der britischen Provinz und dem EU-Mitglied Republik Irland und damit neue Spannungen in der früheren Bürgerkriegsregion verhindern. Die Regelung sieht vor, dass Nordirland trotz des Brexits weiter den Regeln der EU-Zollunion und des Binnenmarkts folgt. Dadurch ist aber eine Zollgrenze zwischen der Provinz und dem Rest des Vereinigten Königreichs entstanden, es kommt zu Lieferproblemen im innerbritischen Handel.


Weltweite Lieferengpässe - Hafen von Los Angeles geht in Dauerbetrieb

WASHINGTON: US-Präsident Joe Biden will angesichts von weltweiten Lieferengpässen Abhilfe schaffen - der Hafen von Los Angeles soll nun etwa rund um die Uhr betrieben werden. «Traditionell sind unsere Häfen nur unter der Woche, von Montag bis Freitag, geöffnet und in der Regel nachts und an den Wochenenden geschlossen», sagte Biden am Mittwoch. Nach Verhandlungen seiner Regierung mit Gewerkschaften, Betreibern und Spediteuren ändert sich dies nun. «Durch die Öffnung an sieben Tagen in der Woche, in der Nacht und an den Wochenenden wird der Hafen von Los Angeles mehr als 60 zusätzliche Stunden pro Woche geöffnet sein», sagte Biden. Der Hafen von Long Beach, ebenfalls im US-Bundesstaat Kalifornien, arbeitet bereits im Dauerbetrieb.

Die beiden Häfen sind die größten Häfen der USA. Grund der Engpässe sind unter anderem Nachwirkungen der Corona-Krise. Die Lieferengpässe etwa wegen Staus an Häfen und fehlenden Containerkapazitäten machen sich zunehmend bemerkbar. Mit dem Dauerbetrieb der beiden Häfen soll der Rückstau abgebaut werden. «Ich weiß, dass Sie viel über sogenannte Lieferketten hören und wie schwierig es ist, eine Reihe von Dingen zu bekommen - vom Toaster über Turnschuhe bis hin zu Fahrrädern und Schlafzimmermöbeln», sagte Biden. Er verstehe, dass dies vielen Menschen Sorge bereite.

Der US-Einzelhändler Walmart und die US-Paketdienste UPS und Fedex hätten zugesagt, ebenfalls außerhalb ihrer Hauptzeiten zu arbeiten, um die Waren zu entladen oder zu transportieren. «Die heute eingegangenen Verpflichtungen sind ein Zeichen für einen großen Fortschritt und dafür, dass die Waren von den Herstellern in die Geschäfte oder zu Ihnen nach Hause kommen», sagte Biden. «Wir sind nicht die Post oder UPS oder Fedex, wir können nichts garantieren», reagierte die Sprecherin des Weißen Haus, Jen Psaki, auf die Frage, ob zum Beispiel Weihnachtspakete rechtzeitig ankommen werden. «Was wir tun können, ist, alle der Regierung zur Verfügung stehenden Mittel einzusetzen, um Verzögerungen zu verringern und sicherzustellen, dass wir Engpässe im System beseitigen.»

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