Nachrichten aus der Wirtschaft am Donnerstag

Fotomontage: DER FARANG
Fotomontage: DER FARANG

Großbank UBS überrascht mit hohem Quartalsgewinn

ZÜRICH: Gute Geschäfte im Wertpapierhandel und der Verkauf von Geschäftsteilen haben der schweizerischen Großbank UBS im dritten Quartal einen überraschend hohen Milliardengewinn beschert. Unter dem Strich stand ein Überschuss von 2,1 Milliarden US-Dollar (1,8 Mrd Euro) und damit rund doppelt so viel wie ein Jahr zuvor, wie das Geldhaus am Dienstag in Zürich mitteilte. Den Angaben zufolge war dies der höchste Gewinn in einem dritten Quartal seit zehn Jahren. Analysten hatten im Schnitt mit deutlich weniger gerechnet. Dabei profitierte die Bank unter anderem vom Verkauf ihrer Fondsvertriebsplattform Fondcenter an die Deutsche Börse.

Drohende Kreditausfälle in der Corona-Krise belasteten die Bank deutlich weniger als im ersten Halbjahr. Die Wertberichtigungen auf Kreditrisiken summierten sich auf 89 Millionen Dollar, nachdem sie in den ersten beiden Quartalen jeweils über 250 Millionen Dollar gelegen hatten.


Getränkeriese Coca-Cola nach Corona-Einbruch auf Erholungskurs

ATLANTA: Der weltgrößte Getränkehersteller Coca-Cola leidet weiter unter der Corona-Krise, schnitt im dritten Quartal aber besser als erwartet ab. Der Umsatz sank in den drei Monaten bis Ende September im Vergleich zum Vorjahr nur noch um neun Prozent auf 8,7 Milliarden Dollar (7,4 Mrd Euro), wie der Pepsi-Rivale am Donnerstag in Atlanta mitteilte. Im Vorquartal hatte es noch einen Rückgang um 28 Prozent gegeben. Die pandemiebedingte Schließung von Restaurants, Stadien, Kinos und anderen öffentlichen Einrichtungen hatte Coca-Cola stark zugesetzt - hier entsteht ein wesentlicher Teil des Umsatzes.

Inzwischen hat sich die Situation etwas entspannt. «Während weiter viele Herausforderungen vor uns liegen, gibt mir die Entwicklung in diesem Quartal Zuversicht, dass wir auf dem richtigen Weg sind», sagte Coca-Cola-Chef James Quincey. Der auf die Aktionäre entfallende Gewinn sank um fast ein Drittel auf 1,74 Milliarden Dollar. Trotz des starken Rückgangs wurden die Erwartungen der Analysten übertroffen, was die Aktie vorbörslich steigen ließ. Eine Geschäftsprognose traut sich Coca-Cola angesichts der Corona-Krise immer noch nicht zu.


«Barbie»-Boom treibt Gewinn von US-Spielzeugriese Mattel in die Höhe

EL SEGUNDO: Starke «Barbie»- und «Hot Wheels»-Verkäufe haben dem US-Spielzeughersteller Mattel im dritten Quartal zu einem kräftigen Gewinnsprung verholfen. Unterm Strich verdiente der Hasbro-Rivale in den drei Monaten bis Ende September 316 Millionen Dollar (267 Mio Euro) und damit 348 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Die Erlöse wuchsen angetrieben von hoher Nachfrage nach Puppen und Spielzeugautos um rund zehn Prozent auf 1,6 Milliarden Dollar, wie das Unternehmen am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Mit den Quartalszahlen wurden die Markterwartungen weit übertroffen, die Aktie legte nachbörslich zeitweise um über zehn Prozent zu.


Goldman Sachs bekennt sich in 1MDB-Skandal schuldig

NEW YORK: Die US-Großbank Goldman Sachs wird wegen ihrer Rolle in der Korruptions- und Geldwäscheaffäre beim malaysischen Staatsfonds 1MDB ein Schuldbekenntnis abgeben. Anwälte des Finanzkonzerns kündigten am Donnerstag bei Gericht in New York an, dass Goldman Malaysia Verstöße gegen das Anti-Korruptionsgesetz «Foreign Corrupt Practices Act» einräumen werde. Der Schritt ist Teil eines Vergleichs mit dem US-Justizministerium. Ein Sprecher von Goldman Sachs sagte, dass sich das Unternehmen ausführlicher äußern werde, sobald das Ministerium die Details des Deals veröffentliche.

Laut US-Medien wird Goldman Sachs zur Beilegung des Falls in den USA auch eine Strafe von mehr als zwei Milliarden Dollar akzeptieren. Der 1MDB-Fonds war 2009 zur Wirtschaftsförderung Malaysias eingerichtet worden, Ex-Regierungsmitglieder und dubiose Berater sollen jedoch mit Hilfe von früheren Goldman-Mitarbeitern den Großteil der Mittel veruntreut haben. Die Bank war an der Ausgabe von Anleihen des Fonds im Volumen von 6,5 Milliarden Dollar beteiligt und soll überhöhte Gebühren eingestrichen haben. Mit Malaysias Regierung hatte sich Goldman Sachs bereits Ende Juli auf eine Milliardenzahlung geeinigt.


Mexiko: Streit um Wasserlieferungen an USA gelöst

MEXIKO-STADT: Nach Protesten um die Nutzung gemeinsamer Wasserquellen hat Mexiko nach eigenen Angaben durch eine Vereinbarung mit den USA eine Strafe wegen Vertragsbruchs abgewendet. Es sei abgemacht worden, dass Mexiko den nördlichen Nachbarn mit Wasser aus verschiedenen Quellen versorgt und damit seine Verpflichtungen aus einem Vertrag vom Jahr 1944 einhält, verkündete der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador am Donnerstag in seiner täglichen Pressekonferenz.

Washington wiederum habe zugesagt, Mexiko zu helfen, sollte es dort zu einer schweren Dürre kommen. Der linkspopulistische Staats- und Regierungschef dankte US-Präsident Donald Trump für dessen «Solidarität». Am Samstag wäre eine Frist zur Lieferung von Wasser aus Mexiko in die USA abgelaufen.

Im Norden Mexikos hatte es wegen einer Dürre heftige Proteste gegen die Lieferung von Wasser an das Nachbarland gemäß des jahrzehntealten Abkommens gegeben. Dieses regelt die gemeinsame Nutzung der Flüsse Rio Bravo und Colorado River zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten. Landwirte lieferten sich vor einigen Wochen Auseinandersetzungen mit der Nationalgarde und übernahmen die Kontrolle über einen Staudamm. Sie wollen den USA in diesem Jahr nicht die vereinbarte Wassermenge überlassen. Wegen der Dürre befürchten sie, nicht genug Wasser für ihre eigenen Felder zu haben.


EU-Wettbewerbsminister beraten in Videokonferenz

BERLIN: Wie können Unternehmen in Europa und Deutschland angesichts der Konkurrenz aus den USA und China wettbewerbsfähiger werden? Darüber beraten am Freitag unter Vorsitz von Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) die für Wettbewerbsfähigkeit zuständigen EU-Minister in einer informellen Videokonferenz. Altmaier informiert am Mittag (12.30 Uhr) in Berlin über die Gespräche. Beschlüsse werden nicht erwartet.

Die EU-Kommission hatte im Sommer ein Strategiepapier vorgelegt. Staatlich subventionierte Unternehmen aus China und anderen Ländern sollen es bei Einkaufstouren in der EU künftig schwerer haben. Es soll gleiche Wettbewerbsbedingungen geben. Dies ist auch ein Anliegen von Altmaier, der wiederholt vor einem «Ausverkauf» deutscher Wirtschaftsinteressen gewarnt hat.

Zugleich geht es bei den Gesprächen um die europäische Industriestrategie. Bei wichtigen Zukunftstechnologien hinkt Europa den USA und Asien hinterher. Das in der Corona-Krise geplante milliardenschwere Zukunftsprogramm soll nun zu mehr Investitionen etwa in die Wasserstofftechnologie genutzt werden.


Dax macht Verluste großteils wieder wett

FRANKFURT/MAIN: Der deutsche Aktienmarkt hat am Donnerstag seine deutlichen Anfangsverluste bis nachmittags zum großen Teil wieder wettgemacht. Der Dax notierte zuletzt noch 0,34 Prozent niedriger bei 12.515,53 Punkten, nachdem er vormittags um bis zu 1,7 Prozent auf das tiefste Niveau seit rund einem Monat gefallen war. Der MDax der 60 mittelgroßen Börsentitel sank um 0,07 Prozent auf 27.145,38 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor rund 0,4 Prozent auf 3167 Punkte. Der Euro sank auf zuletzt 1,1820 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,1852 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt stagnierte die Umlaufrendite bei minus 0,59 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,01 Prozent auf 146,29 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,06 Prozent auf 175,66 Punkte.


Corona-Schock für Mittelständler nach «glänzendem Jahrzehnt»

FRANKFURT/MAIN: Mehr als eine Million Jobs stehen bei Mittelständlern infolge der Corona-Krise auf der Kippe. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der staatlichen Förderbank KfW. Demnach planen 16 Prozent der kleinen und mittleren Firmen in diesem Jahr die Zahl der Mitarbeiter zu reduzieren, um Kosten zu senken. Insgesamt könnte die Anzahl der Erwerbstätigen im Mittelstand um rund 3,3 Prozent abnehmen, heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten KfW-Mittelstandspanel. «Bis zum Jahresende 2020 könnte es zu einem Verlust von etwa 1,1 Millionen Arbeitsplätzen kommen», sagte KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib.


Condor kann Schutzschirm verlassen - Gläubiger stimmen zu

FRANKFURT/MAIN: Der Ferienflieger Condor kann in eine eigenständige Zukunft starten. Die Gläubiger der Fluggesellschaft stimmten am Donnerstag in Frankfurt mehrheitlich dem Vorschlag des Sachwalters Lucas Flöther zu, das Schutzschirmverfahren nach erfolgter Sanierung zu beenden. Das teilte das Unternehmen selbst nach dem Termin des Amtsgerichts Frankfurt mit.


Credit Suisse: Zahl der Millionäre in Deutschland gestiegen

ZÜRICH: Die Vermögen privater Haushalte sind nach einer Bank-Analyse trotz Corona-Krise in diesem Jahr im weltweiten Durchschnitt gestiegen. In Deutschland hätten sich zu den 2,1 Millionen US-Dollar-Millionären von Januar bis Juni 58.000 Millionäre hinzugesellt, schreibt die Schweizer Bank Credit Suisse in ihrem Wohlstandsbericht am Donnerstag. Das Vermögen pro Erwachsenem sei in dem Zeitraum on Deutschland um 1,8 Prozent gestiegen und sollte für das Gesamtjahr um 3,9 Prozent steigen. In China stieg die Zahl der Millionäre von 5,8 Millionen Ende 2019 um 365.000 bis Mitte 2020.


Nachbesserung von Corona-Hilfen: Altmaier will «Unternehmerlohn»

BERLIN: Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat Freiberuflern und Selbstständigen im Zuge geplanter Nachbesserungen von Corona-Hilfen Hoffnung auf einen «Unternehmerlohn» gemacht. Dazu müsse in der Koalition aber noch eine Einigung gefunden werden, sagte Altmaier am Donnerstag in Berlin nach einer Videokonferenz mit Wirtschaftsverbänden in Berlin. Altmaier sagte zu, staatliche Hilfen zu verbessern und zu erhöhen. Dabei gehe es auch darum, wie Solo-Selbständigen besser geholfen werden könne.


Musk liefert Rekordzahlen - Tesla mit fünftem Quartalsgewinn in Folge

PALO ALTO: Der US-Elektroautobauer Tesla hat im fünften Quartal in Serie schwarze Zahlen geschrieben und seine ambitionierten Jahresziele bestätigt. In den drei Monaten bis Ende September wurde ein Nettogewinn von 331 Millionen Dollar (279 Mio Euro) erzielt, wie der Konzern des schillernden Tech-Milliardärs Elon Musk am Mittwoch (Ortszeit) im kalifornischen Palo Alto mitteilte. Damit steigerte Tesla das Ergebnis im Jahresvergleich um satte 131 Prozent. Der Umsatz wuchs um 39 Prozent auf 8,8 Milliarden Dollar und erreichte damit einen neuen Rekordwert. Tesla übertraf die Erwartungen klar, die Aktie reagierte nachbörslich mit einem deutlichen Kursanstieg. Mit den überraschend starken Quartalszahlen baut Tesla seine Erfolgsserie aus - seit der Gründung 2003 war das Unternehmen noch nie über einen so langen Zeitraum profitabel.


GDL fordert 4,8 Prozent mehr Lohn in Schlichtung mit der Bahn

BERLIN: Mit Forderungen nach 4,8 Prozent mehr Lohn ist die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) am Donnerstag in die Schlichtung mit der Deutschen Bahn getreten. «Wir sind der festen Überzeugung, dass die Kolleginnen und Kollegen mehr verdient haben als Klatschen von Balkonen und am Ende immer wiederkehrende Märchen vonseiten des Managements, dass alles besser werde», sagte GDL-Chef Claus Weselsky am Donnerstag in Berlin. Dort kamen beide Seiten am Vormittag zusammen, um darüber zu verhandeln, wie mit den Einbußen aus der Corona-Krise umgegangen werden soll. Die Bahn will den Anstieg der Personalkosten dämpfen, weil die Einnahmen in den vergangenen Monaten massiv eingebrochen sind.


Deutlich steigende Nachfrage nach Toilettenpapier und Seife

WIESBADEN: Deutschlands Verbraucher decken sich angesichts steigender Corona-Infektionen amtlichen Zahlen zufolge wieder zunehmend mit Hygieneartikeln und bestimmten Lebensmitteln ein. Wie eine Sonderauswertung des Statistischen Bundesamtes ergab, war der Absatz von Toilettenpapier in der Woche vom 12. bis 17. Oktober 2020 fast doppelt so hoch (plus 89,9 Prozent) wie im Durchschnitt der Vorkrisen-Monate August 2019 bis Januar 2020. Die Verkaufszahlen von Desinfektionsmitteln lagen in der betrachteten Woche nach Angaben der Wiesbadener Behörde vom Donnerstag um knapp drei Viertel (plus 72,5 Prozent) und die von Seife um knapp zwei Drittel (plus 62,3 Prozent) über dem Vorkrisen-Durchschnitt. Auch die Nachfrage nach Mehl (plus 28,4 Prozent) und Hefe (plus 34,8 Prozent) zog nach Erkenntnissen der Statistiker wieder deutlich an.


Neuanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA weiter auf hohem Niveau

WASHINGTON: Kurz vor der Wahl in den USA ist die Zahl der Neuanträge auf Arbeitslosenhilfe in der andauernden Corona-Krise in dem Land leicht gesunken, bleibt aber weiter auf einem hohen Niveau. In der Woche bis zum 17. Oktober stellten 787.000 Menschen einen entsprechenden Antrag, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag mitteilte. In der Woche davor waren es 842.000 - die Zahl wurde nachträglich um 56.000 nach unten korrigiert. Es ist die vorletzte Veröffentlichung der Neuanträge auf Arbeitslosenhilfe vor der Präsidenten- und Kongresswahl in den USA am 3. November.

Die Neuanträge spiegeln die kurzfristige Entwicklung des Arbeitsmarktes in der weltgrößten Volkswirtschaft wider. Unmittelbar vor der Corona-Pandemie hatte die Zahl meist bei rund 200.000 pro Woche gelegen. In der Woche bis 3. September erhielten nach Angaben des Arbeitsministeriums rund 23,2 Millionen Menschen eine Form von Arbeitslosenhilfe. Ein Jahr zuvor waren es in der gleichen Woche nur 1,4 Millionen Menschen gewesen.

Die Corona-Pandemie ist in den USA weiterhin nicht unter Kontrolle. Seit deren Beginn haben sich mehr als 8,3 Millionen der rund 330 Millionen Amerikaner mit dem Erreger Sars-CoV-2 infiziert. Mehr als 220.000 starben nach einer Covid-19-Erkrankung.


AvP-Insolvenz: Tausende Apotheken dürften viel Geld verlieren

DÜSSELDORF: Tausende Apotheken, die mit dem insolventen Rezeptabrechner AvP Geschäfte gemacht haben, müssen sich auf hohe finanzielle Ausfälle einstellen. Der vorläufige Insolvenzverwalter Jan-Philipp Hoos teilte am Donnerstag mit, bei einem Großteil der Verträge habe er derzeit «erhebliche Zweifel, dass die betreffenden Apothekerinnen und Apotheker aussonderungsberechtigt sind». Das heißt: Geld, das für die Apotheken bestimmt ist, würde nicht überwiesen, sondern in die Insolvenzmasse fließen. Im Insolvenzverfahren müssten sich die Apotheken neben anderen Gläubigern - etwa Banken - einreihen und bekämen nur einen Teil ihres Geldes zurück. Zuvor hatte die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» berichtet.

Die AvP-Insolvenz hat viele Apotheken in Deutschland stark unter Druck gebracht. In Rechenzentren hatte AvP das Zahlungsgeschäft der Apotheken mit den Krankenkassen abgewickelt, bis zu 3500 Apotheken und damit etwa jede sechste in Deutschland waren Kunde der Düsseldorfer Firma. Einer Schätzung zufolge schuldet der Dienstleister den Apotheken im Durchschnitt 120.000 Euro. In Einzelfällen sollen Apotheker sogar auf mehr als eine Million Euro warten. Eigentlich sollten die Gelder der Pharmazeuten dabei auf Treuhandkonten geschützt sein. Genau dies scheint bei AvP aber nicht ausreichend der Fall gewesen zu sein.


Eurozone: Haushaltsdefizit steigt wegen Corona drastisch

LUXEMBURG: Das Defizit der öffentlichen Haushalte im Euroraum ist in der Corona-Krise drastisch gestiegen.

Wie das Statistikamt Eurostat am Donnerstag in Luxemburg mitteilte, stieg das Verhältnis von Haushaltsdefizit zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal saisonbereinigt von 2,5 Prozent im Vorquartal auf 11,6 Prozent. Das ist der höchste Fehlbetrag seit Beginn der Zeitreihe 2002. In der Europäischen Union verlief die Entwicklung ähnlich.


Euro gibt etwas nach

FRANKFURT/MAIN: Der Euro hat am Donnerstag einen Teil seiner Gewinne der vergangenen Tage abgegeben. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,1845 US-Dollar und damit etwas weniger als am späten Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwochnachmittag auf 1,1852 Dollar festgesetzt.

Der Euro hatte am Mittwoch von zwei Entwicklungen profitiert. Zum einen wollen Großbritannien und die Europäische Union wieder über ein Handelsabkommen nach dem Brexit beraten, nachdem die Briten die Verhandlungen zwischenzeitlich für beendet erklärt hatten. Zum anderen herrscht weiterhin Zuversicht, dass in den USA der Streit über neue staatliche Corona-Hilfen beigelegt werden kann.

Am Donnerstag stehen zwar einige Konjunkturdaten auf dem Plan, allerdings nur wenige mit hoher Marktbedeutung. Größte Aufmerksamkeit dürften die wöchentlichen Daten vom amerikanischen Arbeitsmarkt auf sich ziehen. Dort war die Erholung vom Corona-Schock zuletzt ins Stocken geraten.

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