Nachrichten aus der Wirtschaft am Donnerstag

Containerschiffe werden nachts am Terminal Burchardkai in Hamburg abgefertigt. Foto: Friedemann Kohler/dpa
Containerschiffe werden nachts am Terminal Burchardkai in Hamburg abgefertigt. Foto: Friedemann Kohler/dpa

Wirtschaftsforscher senken ihre Wachstumsprognosen weiter

MÜNCHEN: Die führenden deutschen Institute für Wirtschaftsforschung erwarten nach dem erneuten Rückgang der Wirtschaftsleistung im laufenden Jahr auch 2025 keinen Aufschwung, aber steigende Arbeitslosenzahlen. Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) rechnet nächstes Jahr mit einer Stagnation; DIW, IWH, RWI und Ifo-Institut erwarten 0,2 bis 0,6 Prozent Wachstum. Sollte die nächste Bundesregierung aber die richtigen wirtschaftspolitischen Weichen stellen, könnte nach Einschätzung von Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser sogar ein Wachstum von 1,1 Prozent erreicht werden.


Gewinne der Bauern deutlich gesunken

BERLIN: Die Landwirte in Deutschland haben nach guten Geschäften nun wieder spürbar weniger verdient. Im Ende Juni abgelaufenen Wirtschaftsjahr 2023/24 sank der Gewinn der Unternehmen im Schnitt auf 77.500 Euro, wie der Bauernverband in Berlin mitteilte. Dies lag um 29 Prozent unter dem Rekordniveau des Wirtschaftsjahres zuvor. Mit Ausnahme der Schweinehaltung sei es in nahezu allen Betriebsformen zu einem Ergebnisrückgang gekommen. Bauernpräsident Joachim Rukwied sagte: «Die Betriebsergebnisse sind deutlich eingebrochen.» Zu schaffen machten den Landwirten besonders Rückgänge der Erzeugerpreise bei wichtigen pflanzlichen und tierischen Produkten. Zugleich seien Kosten etwa für Energie weiter hoch.


Umfrage: Vier von zehn Unternehmen planen 2025 Stellenabbau

KÖLN: Viele Unternehmen in Deutschland möchten im kommenden Jahr Stellen streichen. Vier von zehn Firmen planen laut einer Umfrage des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Personal abzubauen. Nur 17 Prozent beabsichtigen demnach, Mitarbeiter einzustellen. Die Umfrage ist Teil einer Studie, für die im November mehr als 2.000 Unternehmen befragt worden sind. «Die Beschäftigungsaussichten sind damit so schlecht wie seit der globalen Finanzkrise 2009 nicht mehr», sagte der IW-Studienautor und Konjunkturexperte Michael Grömling. Für die deutsche Wirtschaft sei 2024 kein gutes Jahr gewesen, das mache sich nun auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar. Besonders düster sind die Aussichten in der Industrie. Lediglich 14 Prozent der Unternehmen wollen einstellen, 44 Prozent Personal abbauen.


Kartoffeln wieder beliebter - Verbrauch stark gestiegen

BONN: Die Menschen in Deutschland essen so viele Kartoffeln wie lange nicht. Der Pro-Kopf-Verbrauch ist zuletzt von 55,7 auf 63,5 Kilo gestiegen, wie das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) mitteilte. Dies ist der höchste Wert seit 2011/2012. Die neuen Zahlen stützen sich auf den Zeitraum Juli 2023 bis Juni 2024. Der Anstieg geht demnach auf Speisefrischkartoffeln zurück. Der Verbrauch pro Kopf habe sich um 8,4 auf nunmehr 25,5 Kilo erhöht. Ein möglicher Grund könnte sein, dass Bürger durch viele Sonderaktionen des Lebensmitteleinzelhandels häufiger zu frischen Kartoffeln gegriffen haben, sagte BZL-Leiter Josef Goos.


Mehr Geld für Weihnachtsgeschenke - trotz trüber Aussichten

FRANKFURT/MÜNCHEN: Viele Menschen in Deutschland wollen in diesem Jahr mehr Geld für Weihnachtsgeschenke ausgeben - trotz oder gerade wegen einer weit verbreiteten Krisenstimmung. 566 Euro und damit fast ein Drittel (30 Prozent) mehr als ein Jahr zuvor sind im Schnitt für Ausgaben zum Fest geplant, wie eine Umfrage der Management- und Technologieberatung BearingPoint unter 1.200 Konsumenten in Deutschlands großen Einkaufsstraßen am ersten Adventswochenende ergab. 39 Prozent der Befragten wollen demnach in diesem Jahr mehr für Weihnachtsgeschenke aufwenden als vor Jahresfrist.


Studie: Etwa 15 Prozent E-Busse im ÖPNV bis 2025

BERLIN: Die Zahl der Elektro-Linienbusse im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) hat sich zwischen 2018 und 2023 mehr als verdreizehnfacht. «Als die Förderung im Jahr 2018 startete, gab es in der deutschen ÖPNV-Busflotte gerade einmal rund 200 E-Busse», heißt es in der Kurzfassung einer Studie des Beratungsunternehmens PWC im Auftrag des Wirtschaftsministeriums (BMWK) zu den Folgen der E-Bus-Förderung der Bundesregierung. «Fünf Jahre später, im Jahr 2023, waren es 2.640.» Allein im vergangenen Jahr sei der E-Bus-Bestand im ÖPNV im Vergleich zum Vorjahr um rund ein Drittel beziehungsweise mehr als 780 Fahrzeuge gestiegen. Die


In ICE-Bordbistros der Bahn bald kein gezapftes Bier mehr

BERLIN: In Bordbistros der Deutschen Bahn gibt es ab 2025 kein gezapftes Bier mehr. Das ist Teil von Veränderungen in der Bordgastronomie im Fernverkehr, wie die Bahn mitteilte. Geplant ist zudem zwischen Februar und Mai 2025 ein Pilotprojekt, bei dem die Bahn täglich auf bis zu sechs ausgewählten ICE-Verbindungen eine bargeldlose Gastronomie testet. Bier sei neben Kaffee das meist nachgefragte Getränk an Bord der Fernverkehrszüge. Fahrgäste wünschten sich immer stärker ein breites Angebot, insbesondere von Flaschenbieren, so die Bahn. Der Anteil von gezapftem Bier sei in den vergangenen zehn Jahren von 50 Prozent auf rund 15 Prozent gesunken. Ab Februar 2025 will die Bahn die Auswahl an Flaschenbieren erweitern.


Schwächelnde Konjunktur: EZB senkt Zinsen erneut

FRANKFURT/MAIN: Die Europäische Zentralbank (EZB) reagiert mit der vierten Zinssenkung in diesem Jahr auf wachsende Sorgen um die Konjunktur im Euroraum. Volkswirte rechnen damit, dass die Notenbank die Leitzinsen im nächsten Jahr noch weiter herabsetzen wird. Denn Handelskonflikte etwa mit den USA und ihrem wiedergewählten Präsidenten Donald Trump könnten die schwächelnde Konjunktur in Europa zusätzlich unter Druck setzen. Vorerst verringert der EZB-Rat den am Finanzmarkt richtungsweisenden Einlagenzins um 0,25 Prozentpunkte auf 3,0 Prozent. Diesen Zins erhalten Geschäftsbanken auf Gelder, die sie bei der Notenbank parken. Der Zins, zu dem sich Geschäftsbanken frisches Geld bei der EZB besorgen können, wird ebenfalls erneut gesenkt: von 3,4 Prozent auf 3,15 Prozent.


Eurokurs gefallen - EZB-Referenzkurs: 1,0491

FRANKFURT/MAIN: Der Euro-Kurs ist gefallen. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0491 (Mittwoch: 1,0507) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9531 (0,9517) Euro.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,82428 (0,82458) britische Pfund, 159,60 (160,35) japanische Yen und 0,9319 (0,9280) Schweizer Franken fest.

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