Nachrichten aus der Wirtschaft am Donnerstag

Fotomontage: DER FARANG
Fotomontage: DER FARANG

Rheinmetalls Auftragsbücher sind prall gefüllt

DÜSSELDORF: Als Folge des Ukraine-Kriegs sind die Auftragsbücher des Rüstungskonzerns Rheinmetall so voll wie noch nie. Wie Deutschlands größte Waffenschmiede in Düsseldorf mitteilt, belief sich der sogenannte Backlog Ende Juni auf 48,6 Milliarden Euro und damit 62 Prozent höher als ein Jahr zuvor (30 Milliarden Euro). Beim Backlog geht es um den Auftragsbestand, um erwartete Abrufe aus Rahmenverträgen und um andere Kundenvereinbarungen. Die Zentrale des Konzerns liegt in der NRW-Landeshauptstadt, das größte Werk steht im niedersächsischen Unterlüß.


Azubi-Mangel in Betrieben spitzt sich zu

BERLIN: Immer mehr Betriebe in Deutschland suchen dringend Azubis. Einer Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) zufolge konnte im vergangenen Jahr rund jeder zweite ihrer Ausbildungsbetriebe (49 Prozent) nicht alle Plätze besetzen. Das ist den Angaben zufolge ein Negativrekord. Mehr als ein Drittel der Betriebe mit Besetzungsschwierigkeiten gab zudem an, keine einzige Bewerbung erhalten zu haben - hochgerechnet könnte das in ganz Deutschland laut DIHK knapp 30.000 Firmen betreffen.


Insolvenzzahlen erreichen Rekordwerte

HALLE: Die Zahl der Unternehmenspleiten ist dem Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) zufolge im Juli um ein Drittel auf 1.406 gestiegen und damit so hoch wie seit etwa zehn Jahren nicht mehr. In den größten 10 Prozent dieser Unternehmen waren knapp 10.000 Arbeitsplätze betroffen. Der deutliche Anstieg der Insolvenzzahlen betreffe alle Branchen, sei aber in der Industrie besonders stark: Nach 100 Industriebetrieben im Juni meldeten im Juli 145 Insolvenz an.


1&1 kommt beim Netzausbau voran, aber Rückstand bleibt

MONTABAUR: Deutschlands viertes Handynetz wird größer, im Vergleich zur Konkurrenz ist es aber noch winzig. Der Chef des Netzbetreibers 1&1, Ralph Dommermuth, sagte in Montabaur, dass Ende Juni mehr als 400 Standorte ins Netz integriert gewesen seien. Das waren etwa doppelt so viele wie drei Monate zuvor. Zum Vergleich: O2 hat in Deutschland rund 28.000 aktive Mobilfunk-Standorte, Vodafone 26.000. Dort, wo 1&1 keine eigenen Funksignale sendet, werden seine Kunden mit dem Netz von O2 verbunden.


Uniper will über 3,4 Milliarden Staatshilfe zurückzahlen

DÜSSELDORF: Der während der Energiekrise mit staatlichen Milliardenzahlungen gerettete Energiekonzern Uniper will im kommenden Frühjahr mehr als 3,4 Milliarden Euro an den Bund zurückzahlen. Dies teilte das Unternehmen in Düsseldorf mit. Uniper gehört seit der Energiekrise 2022 vorübergehend dem deutschen Staat. Die Summe besteht zum einen aus einer Rückstellung aus dem vergangenen Jahr mit einem Wert von 2,9 Milliarden Euro Ende Juni. Bei den übrigen rund 540 Millionen Euro handelt es sich vor allem um Geld, das Uniper im August 2022 im Zuge des Gasstreits mit dem russischen Gaskonzern Gazprom einbehalten hatte.


Siemens steigert Gewinn trotz Schwäche bei Automatisierung

MÜNCHEN: Die Gewinne bei Siemens sprudeln trotz eines Durchhängers im wichtigen Automatisierungsgeschäft wieder kräftiger. Im dritten Quartal seines Geschäftsjahres verdiente der Münchner Konzern unter dem Strich gut 2,1 Milliarden Euro, wie er mitteilte. Das waren 48 Prozent mehr als im von einem Sondereffekt belasteten Vorjahreszeitraum. Auch der Umsatz legte zu - mit vier Prozent auf 18,9 Milliarden Euro jedoch deutlich langsamer. Siemens-Chef Roland Busch sprach von «gesundem Wachstum» trotz schwieriger Wirtschaftslage.


Ende des «Nebenkostenprivilegs» am TV-Markt: Telekom legt zu

BONN: Nach dem Ende des «Nebenkostenprivilegs», bei dem Mieter für ihren TV-Anschluss über die Betriebskosten zahlen mussten und Kabelnetzbetreiber wie Vodafone dadurch einen großen Vorteil hatte, ist die Deutsche Telekom etwas im Aufwind. Nach Abzug von Kündigungen seien bei Magenta TV im zweiten Quartal 114.000 Kunden hinzugekommen, teilte das Unternehmen in Bonn mit. Insgesamt sind es nun rund 4,5 Millionen.


Forschungsinstitut: Wende auf dem Immobilienmarkt

KIEL: Wird der Kauf des eigenen Heims wieder teurer? Das Institut für Weltwirtschaft in Kiel (IfW) registriert jedenfalls eine Wende auf dem deutschen Immobilienmarkt. Die Preise für Eigentumswohnungen, Einfamilien- und Mehrfamilienhäuser seien zwischen April und Juni im Vergleich zum Vorquartal gestiegen, teilte das IfW mit. «Die Trendwende auf dem Immobilienmarkt ist eingeläutet», sagte der IfW-Forscher Jonas Zdrzalek. Unsicherheit bei den Interessenten nimmt dem Wissenschaftler zufolge offensichtlich ab.


Eurokurs gestiegen - EZB-Referenzkurs: 1,0930

FRANKFURT/MAIN: Der Euro-Kurs ist gestiegen. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0930 (Mittwoch: 1,0922) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9149 (0,9155) Euro.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86093 (0,85808) britische Pfund, 159,74 (160,62) japanische Yen und 0,9368 (0,9409) Schweizer Franken fest.

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