Nachrichten aus der Wirtschaft am Donnerstag

Fotomontage: DER FARANG
Fotomontage: DER FARANG

Bundesbank will Krise bei Gewerbeimmobilien genau beobachten

SÃO PAULO: Die Krise auf dem Markt für Gewerbeimmobilien lässt die Bundesbank aufhorchen. Das Thema müsse man in den kommenden Monaten «ganz aufmerksam im Blick behalten», sagte Bundesbank-Präsident Joachim Nagel am Donnerstag am Rande eines Treffens der G20-Finanzminister und Notenbank-Gouverneure in São Paulo (Brasilien). Bei der Entwicklung einzelner Märkte wie der Gewerbeimmobilien dürfe man das Thema Finanzstabilität nicht aus dem Blick verlieren.

Aus Notenbanksicht sei natürlich wichtig, wie der Finanzsektor und die Banken in diesem Zusammenhang aufgestellt seien. «Und da zeigt sich schon, dass das, was wir in den letzten zehn Jahren an Maßnahmen ergriffen haben, jetzt durchaus seine Wirkung auch zeigt», sagte Nagel. Die Banken seien besser kapitalisiert und liquiditätsseitig stärker aufgestellt. Das helfe, Risiken beherrschbar zu halten.

Zuletzt gerieten Gewerbeobjekte in der Immobilienkrise immer stärker unter Druck - vor allem Büros, die unter dem Trend zum Homeoffice leiden und zunehmend die Bilanzen von Banken belasten. Laut Verband deutscher Pfandbriefbanken gab es im vierten Quartal 2023 den größten jemals gemessenen Preisrückgang bei Gewerbeimmobilien. Unter den Banken in der EU sind die Institute aus Deutschland und Frankreich besonders stark bei Gewerbeimmobilien engagiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat Banken mit problematischen Gewerbeimmobilien-Krediten laut Insidern mit höheren Kapitalanforderungen gedroht.


Zeitung: Autoprojekt kostete Apple mehr als zehn Milliarden Dollar

CUPERTINO: Apple hat für seine aufgegebenen Autopläne laut einem Zeitungsbericht mehr als zehn Milliarden Dollar (9,23 Mrd. Euro) ausgegeben. Diesen Betrag nannte die «New York Times» unter Berufung auf mit dem Projekt vertraute Personen. Der iPhone-Konzern hatte zuvor Berichten zufolge Mitarbeiter über die Einstellung des Vorhabens informiert.


Umbau der Tierhaltung: Milliardenhilfe für Tierwohl startet

BERLIN: Die Bundesregierung will die Tierhaltung in Deutschland zukunftsfest machen. Dafür hat sie nun den Start einer Förderung über eine Milliarde Euro für den Umbau der Schweinehaltung verkündet. Ab Freitag (01. März) können betroffene Bäuerinnen und Bauern demnach eine finanzielle Förderung für den tiergerechten Umbau ihrer Ställe beantragen. Insbesondere Kleinbetriebe sollen stärker unterstützt werden.


OLG weist Klage von Kartograf gegen EZB ab

FRANKFURT/MAIN: Ein Kartograf ist auch in zweiter Instanz mit der Forderung nach Nachvergütung für die Nutzung seiner Europa-Grafik auf Euro-Banknoten gescheitert. Das Oberlandesgericht (OLG) Frankfurt wies im Berufungsverfahren die Klage des inzwischen 87 Jahre alten Österreichers ab, der von der Europäischen Zentralbank (EZB) in erster Instanz 5,5 Millionen Euro für die Nutzung seines Werkes verlangt hatte.


Baumhäuser gegen Tesla-Erweiterung - Aktivisten besetzen Waldstück

GRÜNHEIDE: Nach ihrem Votum gegen eine Erweiterung der Tesla-Fabrik haben die Einwohner von Grünheide Unterstützung von Umweltaktivisten erhalten. Etwa 80 Aktivisten der Initiative «Tesla stoppen» besetzten in der Nacht zu Donnerstag ein Waldstück nahe der Autofabrik des Unternehmens, um gegen die geplante Werkserweiterung zu protestieren. Auf dem etwa 120 Hektar großen Areal, das für die Erweiterung gerodet werden soll, errichtete die Gruppe Baumhäuser. Ihr geht es vor allem um den Schutz des Wassers.


Warnstreiks im Nahverkehr haben begonnen

BERLIN: In mehreren Bundesländern hat am Donnerstagmorgen ein zweitägiger Warnstreik im öffentlichen Nahverkehr begonnen. Busse, Trams und U-Bahnen standen vielerorts still. Fahrgäste mussten mit erheblichen Beeinträchtigungen rechnen. Zu dem Ausstand hat die Gewerkschaft Verdi aufgerufen. Nicht betroffen sind teils S-Bahnen oder Regionalbusse, die nicht von kommunalen Arbeitgebern betrieben werden.


Inflation schwächt sich weiter ab

WIESBADEN: Die Inflation in Deutschland ist weiter auf dem Rückzug. Nach vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes vom Donnerstag lagen die Verbraucherpreise im Februar um 2,5 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Es war der niedrigste Wert seit Juni 2021 mit seinerzeit 2,4 Prozent. Im Januar war noch eine Jahresteuerungsrate von 2,9 Prozent verzeichnet worden und im Dezember von 3,7 Prozent.


Zahl der Arbeitslosen steigt im Februar leicht

NÜRNBERG: Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Februar im Vergleich zum Vormonat um rund 8000 auf 2,814 Millionen Menschen gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat nahm die Zahl um 194.000 zu, wie die Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag in Nürnberg mitteilte. Die Arbeitslosenquote betrug im Februar unverändert zum Januar 6,1 Prozent. Gegenüber dem Februar 2023 hat sie sich um 0,4 Punkte erhöht.


Birkenstock mit Umsatzsprung im Weihnachtsquartal

NEW YORK: Der Sandalen-Hersteller Birkenstock hat das vergangene Quartal mit einem Umsatzsprung abgeschlossen. Die Erlöse stiegen im Jahresvergleich um 22 Prozent auf knapp 303 Millionen Euro, wie die Firma mit Hauptsitz in Linz am Rhein in Rheinland-Pfalz am Donnerstag mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit weniger als 290 Millionen Euro gerechnet. Unterm Strich gab es einen Verlust von 7,15 Millionen Euro nach roten Zahlen von rund 9,2 Millionen Euro ein Jahr zuvor.

Birkenstock verweist auf Investitionen in zukünftiges Wachstum, die vorläufig die Profitabilität drückten. Das Traditionsunternehmen baut unter anderem sein Werk in Pasewalk aus. Die Expansion laufe nach Plan, hieß es.

Birkenstock war Anfang Oktober an die Börse in New York gegangen. Die Aktie war damals unter dem Ausgabepreis von 46 Dollar gestartet und brauchte sieben Wochen, um ihn wieder zu erreichen. Im vorbörslichen Handel am Donnerstag legte der Kurs nach dem Quartalsbericht zunächst leicht zu - im regulären Vormittagshandel fiel die Aktie dann zeitweise um rund sechs Prozent. Birkenstock wird auch nach dem Börsengang vom Hauptaktionär L Catterton kontrolliert, der mit dem Luxuskonzern LVMH und dessen milliardenschwerem Chef Bernard Arnault verbandelt ist. An der Börse ist nur ein relativ geringer Teil der Aktien handelbar, dadurch kann es leichter zu starken Kursschwankungen kommen.


Ölpreise kaum verändert

SINGAPUR: Die Ölpreise haben sich am Donnerstagmorgen zunächst kaum von der Stelle bewegt. Im frühen Handel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im April 83,68 US-Dollar und damit in etwa so viel wie am Tag zuvor. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg nur geringfügig auf 78,59 Dollar.

Entscheidende Impulse gab es am Rohölmarkt kaum. Seit Jahresbeginn haben die Erdölpreise allerdings um rund acht Prozent zugelegt. Für Preisauftrieb sorgt das knappe Angebot großer Förderländer wie Saudi-Arabien und Russland. Ähnliches gilt für den Gaza-Krieg und die geopolitischen Spannungen im ölreichen Nahen Osten. Ein Gegengewicht stellt die schwächelnde Nachfrage nach Erdöl, Benzin und Diesel dar. Sie geht auf die vielerorts fragile Konjunkturlage zurück.


Baugenehmigungen 2023 eingebrochen - Niedrigster Stand seit 2012

WIESBADEN: Die Zahl der Baugenehmigungen in Deutschland ist trotz starker Nachfrage nach Wohnraum 2023 auf den niedrigsten Stand seit mehr als zehn Jahren gesunken. Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes vom Donnerstag bewilligten die Behörden den Bau von 260.100 Wohnungen. Das waren 26,6 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Niedriger war die Zahl zuletzt im 2012 mit damals 241.100 Wohnungen.


Flix erstmals mit Gesamtumsatz von über zwei Milliarden Euro

MÜNCHEN: Die Reiseplattform Flix hat im vergangenen Jahr nach der Ausweitung des Angebots in weitere Länder den Umsatz erstmals auf mehr als zwei Milliarden Euro steigern können. Rund 81 Millionen Reisende waren 2023 mit den Reisebussen und Fernzügen des Unternehmens unterwegs, wie Flix am Donnerstag mitteilte. Das waren demnach rund 34 Prozent mehr als im Vorjahr. Bereinigt um Inflationseffekte machte das Unternehmen vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (Ebitda) einen operativen Gewinn von 104 Millionen Euro. Das waren dem Unternehmen zufolge 97 Millionen Euro mehr als im vergangenen Jahr.

«Diese starken Zahlen zeigen, dass wir die richtige Strategie gewählt haben und diese seit elf Jahren zielstrebig verfolgen», teilte Co-Gründer und Chef André Schwämmlein mit. Ein Nettoergebnis wurde nicht genannt.

Flix ist in Deutschland vor allem für seine Marken Flixbus und Flixtrain bekannt. Flix ist als Reiseanbieter in zahlreichen europäischen Ländern unterwegs sowie in der Türkei und in Nord- und Südamerika. In den USA hat das Unternehmen vor einigen Jahren den Fernbusanbieter Greyhound übernommen. Im Februar verkündete das Unternehmen zudem den Markteintritt in Indien. In Deutschland ist Flix auch auf der Schiene unterwegs und gehört im Fernverkehr zu den wenigen Konkurrenten der Deutschen Bahn. Seit Anfang 2022 firmiert Flix als europäische Aktiengesellschaft SE.

Flix betreibt dabei keine eigene Flotte, sondern vermittelt die Reisen lediglich über die eigene Plattform. Durchgeführt werden sie von anderen Bus- und Zugunternehmen.

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