Nachrichten aus der Wirtschaft am Donnerstag

Fotomontage: DER FARANG
Fotomontage: DER FARANG

Dow Jones leicht im Minus - Nasdaq-Börsen leicht positiv

NEW YORK: Die Anleger an der Wall Street haben sich am Donnerstag nach Gewinnen zur Wochenmitte mit Investments zurückhalten. Zugleich nahmen die technologielastigen Nasdaq-Börsen ihren Lauf in Richtung weiterer historischer Hochs erneut auf. Daten vom Arbeitsmarkt zeigten, dass sich in der vergangen Woche die Lage etwas deutlicher als erwartet entspannt hat. Die Anträge auf Arbeitslosenhilfe sanken erstmals seit Mitte März wieder unter eine Million. Mit Blick auf die Verhandlungen über ein weiteres Corona-Hilfspaket zwischen Republikanern und Demokraten gab es indes immer noch keine offensichtlichen Fortschritte.

Das US-Börsenbarometer Dow Jones Industrial verlor 0,29 Prozent auf 27.896,72 Punkte. Der marktbreite S&P 500 sank um 0,20 Prozent auf 3373,43 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100, der nach seinem jüngsten Rekordhoch am vergangenen Donnerstag geschwächelt hatte, gewann 0,19 Prozent auf 11.178,370 Punkte.


Dax fällt wieder zurück und schließt im Minus

FRANKFURT/MAIN: Der Dax ist am Donnerstag mit einem Minus aus dem Handel gegangen. Im Schlussspurt rutschte der deutsche Leitindex noch etwas weiter ab und beendete den vorletzten Handelstag der Woche mit einem Abschlag von 0,50 Prozent auf 12.993,71 Punkte.

Über die wichtige Hürde von 13.000 Zählern hatte es der deutsche Leitindex am Vortag auf Schlusskursbasis erstmals nach rund drei Wochen wieder geschafft. Doch am Donnerstag konnten selbst neue Daten vom US-Arbeitsmarkt den Markt nicht weiter stützen. Auch der MDax gab nach - der Index der mittelgroßen Werte ging um 0,26 Prozent leichter bei 27.707,71 Zählern aus dem Handel.


Curevac-Börsengang für Freitag in New York erwartet

NEW YORK: Der Börsengang des Tübinger Biotechunternehmens Curevac, das an einem Corona-Impfstoff forscht, wird am Freitagabend (MESZ) in New York erwartet. Aus dem online abrufbaren Terminkalender der in der US-Metropole ansässigen Technologiebörse Nasdaq ging am Donnerstag hervor, dass am 14. August erstmals Aktien des Unternehmens öffentlich zum Verkauf angeboten werden sollen.

«Um 20.00 Uhr unserer Zeit wird die Glocke geläutet», sagte der Geschäftsführer des Hauptinvestors, der Beteiligungsgesellschaft Dievini, Christof Hettich, dem «Mannheimer Morgen» (Freitag). Ein Curevac-Sprecher wollte sich auf Anfrage nicht zu dem Termin äußern. Der Zeitpunkt des Börsengangs war bis zuletzt unklar gewesen.

Die Firma hofft, an der Börse bis zu 245 Millionen US-Dollar (rund 207 Mio Euro) bei Investoren einzusammeln. Es sei geplant, zunächst gut 13,3 Millionen Stammaktien anzubieten und zu verkaufen, hatte das Unternehmen zu Beginn der Woche mitgeteilt. Der Preis je Aktie werde voraussichtlich zwischen 14 und 16 Dollar liegen. Das Geld solle unter anderem in die weitere Entwicklung eines Corona-Impfstoffs und die Erweiterung der Produktionskapazitäten investiert werden.


Saisonarbeiter sollen in der EU besser geschützt werden

BERLIN: Deutschland und Rumänien wollen die Rechte von Arbeitnehmern auf europäischer Ebene besser durchsetzen - auch von Saisonkräften.

Das teilten Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) und seine rumänische Amtskollegin Violeta Alexandru am Donnerstag in einer gemeinsamen Mitteilung nach einer Videokonferenz mit. Eine Reise Heils nach Rumänien war abgesagt worden, nachdem die Hauptstadt Bukarest zu einem der Corona-Risikogebiete erklärt worden war. Mehr Arbeitnehmerschutz solle beim Rat der EU-Arbeitsminister im Oktober auf den Weg gebracht werden. Heil und Alexandru betonten: «Arbeit darf nicht krank machen - nicht auf dem Feld, nicht im Schlachthof, und auch sonst nirgends!».


Dax fällt moderat - Anleger nach Unternehmenszahlen vorsichtiger

FRANKFURT/MAIN: Die am Donnerstag veröffentlichten Geschäftsberichte großer Unternehmen haben Anleger am deutschen Aktienmarkt vorsichtiger gestimmt. Am frühen Nachmittag fiel der Dax um 0,45 Prozent auf 12.999,79 Punkte. Der MDax der mittelgroßen Werte gab um 0,14 Prozent auf 27740,98 Zähler nach. Der EuroStoxx 50 fiel 0,41 Prozent auf 3349,49 Punkte. Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite auf minus 0,47 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,04 Prozent auf 145,37 Punkte. Der Bund Future verlor 0,20 Prozent auf 176,01 Punkte. Der Euro legte zu und kostete 1,1831 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Mittwochnachmittag auf 1,1771 Dollar festgelegt.


Trotz Corona: Elektronikhändler Ceconomy sieht sich wieder auf Kurs

DÜSSELDORF: Der Elektronikhändler Ceconomy sieht sich mit den Ketten Media Markt und Saturn trotz der Herausforderungen durch die Corona-Krise wieder auf Kurs. «Nach dem Ende der Marktschließungen haben wir im Mai schnell wieder Fuß gefasst», sagte Ceconomy-Chef Bernhard Düttmann am Donnerstag in Düsseldorf. Dennoch will der Elektronikhändler drei Filialen in Deutschland aufgeben. Am Mittwoch hatte der Ceconomy-Aufsichtsrat einem Plan zur Neuausrichtung des Elektronikhändlers zugestimmt, mit dem die Strukturen des Konzerns vereinfacht und bis zu 3500 Stellen abgebaut werden sollen. Außerdem will Ceconomy in einem ersten Schritt zunächst 14 defizitäre Märkte schließen, darunter die drei Geschäfte in Deutschland.


Mehrwertsteuersenkung drückt Inflationsrate unter Null

WIESBADEN: Die Senkung der Mehrwertsteuer hat nach Angaben des Statistischen Bundesamtes den Preisauftrieb in Deutschland im Juli gedämpft. Erstmals seit gut vier Jahren rutschte die Jahresinflationsrate wieder unter die Nulllinie. Die Verbraucherpreise gaben im Juli gemessen am Vorjahresmonat um 0,1 Prozent nach, wie die Wiesbadener Behörde am Donnerstag mitteilte. Sie bestätigte damit vorläufige Daten, die sie am 30. Juli veröffentlicht hatte. Zum letzten Mal war die Jahresinflation im April 2016 negativ gewesen mit ebenfalls minus 0,1 Prozent.


Corona-Krise brockt Tui Milliardenverlust ein - höherer Staatskredit

HANNOVER: Der Reisestopp wegen der Corona-Pandemie hat den weltgrößten Tourismuskonzern Tui tief in die roten Zahlen gerissen. Weil Tui im dritten Geschäftsquartal von April bis Juni fast alle Urlaubsangebote absagen musste, stand unterm Strich ein Minus von rund 1,4 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag in Hannover mitteilte. Ein Jahr zuvor hatten noch knapp 23 Millionen Euro Gewinn in der Zwischenbilanz gestanden. Der Umsatz sackte nun um 98,5 Prozent auf 72 Millionen Euro. Um die Krise zu überstehen, hat sich Tui Staatshilfen im Umfang von drei Milliarden Euro gesichert.


Milliardenverlust für Thyssenkrupp - Problemfall Stahl

ESSEN: Probleme mit dem Stahlgeschäft treiben Thyssenkrupp immer tiefer in die roten Zahlen. Für das bis Ende September laufende Geschäftsjahr erwartet der Konzern allein in seinem Kerngeschäft einen Verlust von bis zu einer Milliarde Euro. Insgesamt rechnet Thyssenkrupp sogar mit einem Fehlbetrag zwischen 1,7 und 1,9 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag bei der Vorlage der Zahlen für das dritte Geschäftsquartal mitteilte. Einen Hoffnungsschimmer sehen die Essener dennoch: Mit 679 Millionen Euro sei das Minus im «Corona-Quartal» von April bis Juni nicht ganz so dramatisch ausgefallen, wie ursprünglich erwartet.


Nadelstich statt Eskalation: Deutsche Marmelade bekommt US-Strafzoll

WASHINGTON/BRÜSSEL: Die USA haben überraschend auf eine angedachte Verschärfung ihrer Strafzölle auf Produkte aus Deutschland und anderen EU-Staaten verzichtet. Nach einer Mitteilung des US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer werden vom 1. September an lediglich auch auf Marmeladen aus Deutschland und Frankreich bei der Einfuhr Sonderabgaben in Höhe von 25 Prozent erhoben. Zusatzzölle auf griechischen Käse und Kekse aus Großbritannien fallen dafür weg. Grundlage der Strafzölle der USA ist ein WTO-Urteil wegen jahrelanger rechtswidriger Subventionen für den Flugzeugbauer Airbus. Bereits im vergangenen Oktober waren von den USA deswegen Strafzölle in Höhe von 25 Prozent auf Produkte aus Europa erlassen worden. Die EU reagierte am Donnerstag erleichtert und appellierte an Washington, die Bemühungen um eine Verhandlungslösung des Konflikts voranzutreiben.


Dax startet kaum verändert - Quartalsberichte im Fokus

FRANKFURT/MAIN: Der Dax hat sich am Donnerstag im frühen Handel kaum bewegt. Mit einem Minus von 0,08 Prozent auf 13.048,35 Punkten verteidigte der Leitindex die Marke von 13.000 Zählern. Der MDax der mittelgroßen Werte sank um 0,59 Prozent auf 27.617,71 Punkte. Der EuroStoxx 50 notierte nur leicht im Minus. Eine große Menge an Quartalsberichten prägt am vorletzten Handelstag der Woche noch einmal das Geschehen auf dem Parkett.

Am Vortag hatte die Hoffnung auf einen Durchbruch in den Diskussionen um ein neues US-Hilfspaket in der Corona-Krise und die damit wieder größer werdende konjunkturelle Zuversicht den deutschen Leitindex wieder über 13.000 Punkte getrieben. In New York hatte der marktbreite S&P 500 fast einen neuen Rekord erreicht. Die Investoren rechnen mit weiteren Konjunkturspritzen und gehen davon aus, dass die lockere Geldpolitik in Europa und den USA noch länger anhalten wird.


Ölpreise geben etwas nach - Gegenbewegung nach Anstieg am Vortag

SINGAPUR: Die Ölpreise sind am Donnerstag leicht gesunken und haben damit den deutlichen Anstieg vom Vortag nicht weiter fortgesetzt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Morgen 45,29 US-Dollar. Das waren 14 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 13 Cent auf 42,54 Dollar.

Marktbeobachter sprachen von einer leichten Gegenbewegung, nachdem ein unerwartet starker Rückgang der Ölreserven in den USA zur Wochenmitte noch für deutlichen Preisauftrieb gesorgt hatte. In der vergangenen Woche waren die US-Lagerbestände an Rohöl um 4,5 Millionen auf 514,1 Millionen Barrel gefallen. Sinkende Ölreserven sorgen in der Regel für Auftrieb bei den Ölpreisen.

Gestützt werden die Ölpreise durch die jüngste Nachfrageprognose der Organisation erdölexportierender Länder (Opec). Am Mittwoch hatte die Opec im Monatsbericht des Kartells mitgeteilt, dass der Einbruch der weltweiten Ölnachfrage in diesem Jahr nicht ganz so stark ausfallen dürfte wie bisher gedacht.


Nach Trump-Kritik: US-Regierung will Wasserlimit für Duschen lockern

WASHINGTON: Amerikanische Duschen sollen künftig mehr Wasser verbrauchen dürfen - nachdem Präsident Donald Trump sich über die geltenden Umweltschutz-Einschränkungen beschwert hatte. Seit Anfang der 90er Jahre dürfen Duschen in den USA maximal 2,5 Gallonen Wasser pro Minute (knapp 9,5 Liter) durchlassen. Bei Duschkabinen mit mehreren Düsen zählt die Begrenzung bisher für den Gesamtverbrauch. Gemäß einem am Mittwoch von Energieministerium präsentierten Änderungsvorschlag soll die Obergrenze stattdessen jeweils für jede der Düsen gelten. Der Plan geht nach der Veröffentlichung zunächst in ein Diskussionsverfahren.

Trump hatte sich zuletzt vergangene Woche beim Besuch eines Werks des Haustechnik-Herstellers Whirlpool über Duschen mit zu schwachem Wasserstrahl beschwert. «Man macht die Dusche an - wenn man wie ich ist, kann man sein wunderschönes Haar nicht vernünftig waschen», sagte Trump laut einer offiziellen Abschrift des Weißen Hauses - und erntete Lachen und Applaus. «Man verschwendet 20 Minuten länger.»

Bei dem Fabrikbesuch im Bundesstaat Ohio schwärmte Trump von den klassischen Glühbirnen, die günstiger gewesen seien und besseres Licht machten als die neuartigen Energiesparlampen. Deswegen habe er auch den Verkauf der alten Glühbirnen wieder zugelassen, sagte der US-Präsident.

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