Nachrichten aus der Wirtschaft am Donnerstag

Collage: DER FARANG
Collage: DER FARANG

Direktbank ING legt Jahresbilanz 2022 vor

FRANKFURT/MAIN: Die Zinswende dürfte das Geschäft der Direktbank ING im laufenden Jahr beflügeln. Das Institut hatte im Oktober angekündigt, mit höheren Sparzinsen wieder auf Kundenfang zu gehen. Die Geschäftsbilanz für 2022 legt die ING Deutschland an diesem Freitag (10.00 Uhr) in Frankfurt vor.

Im Jahr 2021 war es der 100-Prozent-Tochter der niederländischen Großbank ING gelungen, trotz geschrumpfter Kundenbasis mehr Gewinn zu machen. Der Vorsteuergewinn erhöhte sich binnen Jahresfrist um 12 Prozent auf knapp 1,17 Milliarden Euro, der Überschuss legte um 15 Prozent auf 797 Millionen Euro zu.

Jahrelang hatte die Direktbank unter dem Namen ING-Diba Kunden mit relativ hohen Sparzinsen gelockt. Doch Einlagen kosteten das Institut im Zinstief der vergangenen Jahre Geld. Daher setzte das Management um Vorstandschef Nick Jue verstärkt auf Hausbankkunden, die bei der ING Deutschland nicht nur Geld parken, sondern über Baufinanzierung, Verbraucherkredite oder Wertpapiersparen für Erträge sorgen.

Ende 2021 zählte die ING Deutschland knapp 9,1 Millionen Privatkunden. Die Zahl derjenigen, die neben dem Girokonto mit regelmäßigem Geldeingang mindestens ein weiteres Produkt der Bank nutzen, lag seinerzeit bei 2,26 Millionen.


Ukraine: Land braucht 2023 über 15 Milliarden Euro für Wiederaufbau

KIEW: Die Ukraine hat bei der Europäischen Union für den angelaufenen Wiederaufbau der durch Russlands Krieg zerstörten Infrastruktur konkrete Mittel angefordert. «In diesem Jahr beträgt der Bedarf 17 Milliarden US-Dollar (rund 15,6 Milliarden Euro)», sagte Regierungschef Denys Schmyhal bei einem Treffen mit dem kommissarischen Vizepräsidenten der EU-Kommission, Valdis Dombrovskis, gemäß einer Mitteilung vom Donnerstag. Dafür sollten vor allem die im Zuge der Sanktionen gegen Moskau eingefrorenen russischen Gelder verwendet werden.

Gleichzeitig dankte Schmyhal für die Finanzzusagen der EU von 18 Milliarden Euro, von denen bereits drei Milliarden in der Ukraine eingetroffen seien. «Wichtig ist, dass diese Finanzmittel prognostizierbar sind und regelmäßig eintreffen», sagte der 47-Jährige.

Die ukrainische Vizefinanzministerin Olha Sykowa hatte am Vortag den zusätzlichen Finanzbedarf für 2023 mit gut 2,8 Milliarden Euro pro Monat beziffert. Insgesamt hofft Kiew auf umgerechnet rund 37 Milliarden Euro aus dem Ausland zur Finanzierung der Haushaltslücken. Damit würden etwa 60 Prozent der Budgetausgaben durch westliche Geldgeber finanziert.

Seit mehr als elf Monaten verteidigt sich die Ukraine mit westlicher Hilfe gegen die russische Invasion. Der osteuropäische Staat war bereits vor dem Krieg eines der ärmsten Länder Europas und ist immer wieder auf Hilfe von außen angewiesen.


Dax auch nach EZB-Leitzinsentscheidung im Plus

FRANKFURT/MAIN: Der Dax nach der EZB-Zinsentscheidung im Plus geblieben. Der Leitindex gewann am Nachmittag 1,57 Prozent auf 15.418,53 Punkte. Der MDax legte zuletzt um 2,67 Prozent auf 29.620,37 Zähler zu.


Zahl der Anträge auf Post-Schlichtungsverfahren sinkt deutlich

BONN: Die Zahl der Schlichtungsanträge wegen Mängeln bei Post-Dienstleistungen ist deutlich gesunken. Man habe im vergangenen Jahr 3180 Anträge auf Schlichtungsverfahren erhalten und damit 15 Prozent weniger als 2021, teilte die Bundesnetzagentur mit.


ChatGPT bekommt Bezahlversion mit Abo-Modell

NEW YORK: Der Text-Automat ChatGPT bekommt nach einer kostenlosen Testphase ein Abo-Geschäftsmodell. Für 20 Dollar im Monat sollen Kunden verlässlich Zugang zur Software und schnellere Ergebnisse auch bei hoher Auslastung erhalten.


Gas-Füllstandsziel übererfüllt - «Großartige gemeinsame Leistung»

BONN: Die deutschen Gasspeicher haben das Füllstandsziel von 40 Prozent zum 1. Februar mehr als erreicht. Mit 78,6 Prozent waren sie fast doppelt so voll wie vorgeschrieben. «Das ist eine großartige gemeinsame Leistung aller, die sparsam Gas verbrauchen», sagte Netzagenturchef Klaus Müller.


Habeck offen für Steuervorteile für Firmen

STOCKHOLM: Als Antwort auf ein milliardenschweres US-Subventionsprogramm will Wirtschaftsminister Robert Habeck neue Wege in der EU beschreiten und deren Wettbewerbsfähigkeit stärken. Europa müsse seine Hausaufgaben machen. «Wir müssen wettbewerbsfähig bleiben oder wieder werden.»


Deutsche Exporte mit Rekord

WIESBADEN: Deutschlands Exporteure haben trotz der zuletzt schwächelnden Konjunktur im vergangenen Jahr ein Rekordergebnis erzielt. Waren «made in Germany» im Gesamtwert von gut 1,56 Billionen Euro wurden ins Ausland geliefert.


Deutsche Bank mit höchstem Gewinn seit 15 Jahren

FRANKFURT/MAIN: Die Deutsche Bank hat 2022 den höchsten Gewinn seit 15 Jahren erzielt. Der Vorsteuergewinn erhöhte sich um 65 Prozent auf rund 5,6 Milliarden Euro, wie Deutschlands größtes Geldhaus mitteilte.


EZB erhöht Zinsen im Euroraum zum fünften Mal in Folge

FRANKFURT/MAIN: Mit der fünften Zinserhöhung in Folge stemmen sich die Euro-Währungshüter gegen die Teuerung. Die Europäische Zentralbank hob den Leitzins im Euroraum erneut um 0,5 Punkte auf 3 Prozent an. Im März soll ein weiterer Zinsschritt folgen.


Investitionsbank mit Rekordbetrag für nachhaltige Energieprojekte

BRÜSSEL: Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat im vergangenen Jahr mit einem Rekordbetrag von rund 17,1 Milliarden Euro nachhaltige Energieprojekte in der EU unterstützt. Insgesamt seien von der EIB-Gruppe 2022 Finanzierungen von 72,5 Milliarden Euro unterzeichnet worden, teilte EIB-Präsident Werner Hoyer am Donnerstag bei der Jahrespressekonferenz in Brüssel mit. Sie sollen Investitionen von rund 260 Milliarden Euro ermöglichen und bis 2026 etwa 950.000 neue Jobs schaffen.

Die Europäische Investitionsbank ist die Bank der Europäischen Union und nach eigenen Angaben das größte multilaterale Finanzierungsinstitut der Welt. Zuletzt engagierte sie sich insbesondere als Geldgeber für den Klimaschutz und auch für die Unterstützung der Ukraine. Für die Instandsetzung der von russischen Streitkräften zerstörten Infrastruktur stellte sie im vergangenen Jahr 1,7 Milliarden Euro bereit.

In Deutschland stiegen die Gesamtfinanzierungen der EIB-Gruppe nach Angaben von Donnerstag im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent auf 6,61 Milliarden Euro. Die EIB investierte etwa in neue Straßenbahnen, Züge sowie in innovative Batteriezüge, die Dieselloks im Großraum Berlin ersetzen sollen. Zudem floss zum Beispiel Geld in Windparks, in die Modernisierung von Stromnetzen sowie in Produktionslinien für Wärmepumpen und den Bau einer Fabrik für Autobatteriematerial.

«In Deutschland beobachten wir ein wachsendes Interesse an Projekten, die zur grünen Transformation der Wirtschaft beitragen», kommentierte EIB-Präsident Hoyer.


Eurokurs gestiegen - EZB-Referenzkurs: 1,0988

FRANKFURT/MAIN: Der Euro-Kurs ist am Donnerstag gestiegen. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0988 (Mittwoch: 1,0894) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9100 (0,9179) Euro.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,89289 (0,88413) britische Pfund, 141,12 (141,37) japanische Yen und 0,9992 (0,9980) Schweizer Franken fest.


Netzbetreiber plant Wasserstoff-Pipeline von Bornholm nach Lubmin

KASSEL/LUBMIN: Mit einer 140-Kilometer langen Pipeline will der Netzbetreiber Gascade in Zukunft mittels Windkraft erzeugten Wasserstoff von der Ostsee nach Lubmin bringen. Ab 2027 solle die von der dänischen Insel Bornholm startende Leitung den sogenannten grünen Wasserstoff zum deutschen Festland transportieren, teilte Gascade am Donnerstag mit. Bis 2030 wird eine Kapazität von bis zu 10 Gigawatt angestrebt.

Den Strom zur Erzeugung des Wasserstoffs sollen die Offshore-Windkraftparks rings um Bornholm liefern. Die Leitung soll an ein geplantes deutschlandweites Netzwerk aus Wasserstoffleitungen angebunden werden. Laut Gascade bestehen auch Überlegungen, in Zukunft Leitungen bis nach Schweden und Finnland anzubinden. An der geplanten Leitung zwischen Bornholm und Lubmin sind den Angaben zufolge auch dänische Partner beteiligt.

Die Nutzung von Wasserstoff gilt als Schlüsselelement für die Energiewende. In ihm soll möglichst klimaneutral produzierte Energie gespeichert und vielseitig nutzbar gemacht werden.


EuGH-Gutachten: Pfand muss nicht im Preis für Flaschen enthalten sein

LUXEMBURG: Das Pfand für Flaschen oder Gläser muss nach einem Gutachten des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) nicht im Gesamtpreis eingerechnet sein. Lebensmittelhändler dürfen den Preis für ein Produkt bewerben und das Pfand separat auszeichnen, befand Generalanwalt Nicholas Emiliou am Donnerstag in seinem Schlussantrag in Luxemburg. Ein Urteil dürfte in einigen Monaten fallen. Die EuGH-Richter halten sich oft, aber nicht immer an die Einschätzung der Gutachter.

Hintergrund ist ein Fall vor dem deutschen Bundesgerichtshof (BGH). Der Verband Sozialer Wettbewerb hatte die Frage grundsätzlich klären lassen wollen und deshalb eine Warenhauskette mit Sitz in Kiel verklagt. Diese hatte in einem Werbeprospekt bei Getränken und Joghurt im Glas die Preise ohne Pfandaufschlag abgedruckt, mit dem Zusatz «zzgl. ... ? Pfand». Der Verband hält das für unzulässig. Der Preis müsse insgesamt angegeben werden. Wie die Kieler handhaben es allerdings die meisten Händler.

Der Generalanwalt folgte größtenteils den Argumenten der Lebensmittelhändler. Das Pfand könne den Käuferinnen und Käufern zurückerstattet werden und sei daher - anders als etwa eine Steuer - kein Bestandteil des endgültigen Kaufpreises. Wäre das Pfand schon im Preis eingerechnet, könnten Verbraucherinnen und Verbraucher falsche Vergleiche zwischen den Produkten ziehen, da für manche Pfand erhoben werde, für andere aber nicht. Je nach Art der Verpackung ist das Pfand auch unterschiedlich hoch, was einen Vergleich nochmal erschwere.

Außerdem solle das Pfandsystem ein Anreiz sein, solche Produkte zu kaufen, bei denen der Behälter recycelt werde. Bei einem Gesamtpreis könnte dieser Umweltaspekt für Käufer jedoch in den Hintergrund treten, so Emiliou.


Iranische Währung fällt auf Rekordtief

TEHERAN: Die iranische Währung ist auf ein Rekordtief gefallen. In den Wechselstuben am Donnerstag erreichte der Dollar-Kurs inmitten politischer Isolation mehr als 450.000 Rial, der Euro-Kurs stieg auf knapp unter 500.000 Rial. Erst im Dezember wurde der Chef der iranischen Zentralbank (CBI) nach Kritik entlassen. Ende Januar hatten die EU, Großbritannien und die USA neue Sanktionen gegen den Iran verhängt.

Finanzexperten zufolge sind die Sanktionen und die politische Isolation Irans ein wesentlicher Grund für die Abwertung des Rials. Auch die festgefahrenen Atomverhandlungen haben Händler am Devisenmarkt verunsichert. Nach der gewaltsamen Unterdrückung der jüngsten Protestwelle im Land haben die EU und die USA zudem neue Strafmaßnahmen verhängt. Die Zukunft des Atomdeals bleibt angesichts der schweren Menschenrechtsverletzungen im Iran weiter ungewiss.

Auslöser der jüngsten Protestwelle war der Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini. Sie starb am 16. September im Polizeigewahrsam, nachdem sie von der Sittenpolizei wegen Verstoßes gegen die islamischen Kleidungsvorschriften festgenommen worden war. Die Proteste gegen die repressive Regierung sowie das islamische Herrschaftssystem haben die politische Führung in eine der schwersten Krisen seit Jahrzehnten gestürzt.


Schwaches Schlussquartal drückt Maschinenbau-Auftragsbilanz ins Minus

FRANKFURT/MAIN: Ein Einbruch der Bestellungen im Schlussquartal 2022 hat die Jahresbilanz der deutschen Maschinen- und Anlagenbauer ins Minus gedrückt. Der Auftragseingang lag letztlich preisbereinigt (real) um vier Prozent unter dem Vorjahreswert, wie der Branchenverband VDMA am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Dabei nahmen die Inlandsbestellungen um fünf Prozent ab, bei den Aufträgen aus dem Ausland ging es um vier Prozent nach unten.

Nachdem in den ersten drei Vierteljahren 2022 noch Zuwächse bei den Aufträgen erzielt wurden, sei anschließend die Nachfrage gekippt, bilanzierte der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA). Für den Zeitraum Oktober bis einschließlich Dezember sei ein Auftragsrückgang von 16 Prozent zum Vorjahreszeitraum aufgelaufen. Aus dem Inland gingen im vierten Quartal demnach 10 Prozent weniger neue Bestellungen ein, die Auslandsaufträge verringerten sich um 18 Prozent.

Allein im Dezember blieb die Branche real um 18 Prozent hinter dem Vorjahresergebnis zurück. Auch zahlreiche Großaufträge konnten dies nicht verhindern. Im Dezember gebe es typischerweise Stornierungen, weil Unternehmen zum Jahresende ihre Bücher bereinigten, erklärte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers. Zudem schlügen sich «die zuletzt weniger negativen Meldungen aus dem wirtschaftlichen Umfeld erwartungsgemäß noch nicht in den Bestellungen bei den Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus nieder».

Für das laufende Jahr rechnet der VDMA nach früheren Angaben mit einem leichten realen Rückgang der Produktion um zwei Prozent. Denn das Umfeld für die exportorientierte deutsche Schlüsselindustrie mit mehr als einer Million Beschäftigten bleibt herausfordernd: Das Wachstum im wichtigen Absatzmarkt China schwächelt, der Krieg in der Ukraine hält die Energiepreise auf hohem Niveau, die allgemeine Teuerung wird nach Einschätzung von Volkswirten nur langsam sinken und die Zinserhöhungen der Notenbanken verteuern Investitionen.


Habeck will in Schweden über EU-Antwort auf US-Subventionen sprechen

BERLIN/STOCKHOLM: Wirtschaftsminister Robert Habeck will die EU als wettbewerbsfähigen Investitions- und Innovationsstandort stärken. Das sei der Weg und die Antwort Europas auf das US-Programm Inflation Reduction Act, sagte Habeck am Donnerstag vor Beginn einer Reise nach Stockholm. Es komme darauf an, «grüne Leitmärkte» zu entwickeln. Die EU befürchtet wegen des US-Subventionsprogramms Wettbewerbsnachteile. Habeck sagte, eine Handelsauseinandersetzung mit den USA könne verhindert werden. Er sprach mit Blick auf den klimafreundlichen Umbau der Wirtschaft von der Notwendigkeit einer «grünen Brücke über den Atlantik».

In Stockholm will Habeck auf seiner zweitägigen Reise politische Gespräche führen, zudem sind Firmenbesuche geplant. Schweden hat derzeit den EU-Ratsvorsitz. Habeck nannte als Thema auch das EU-Klimapaket. Der Besuch dient auch zur Vorbereitung einer US-Reise Habecks nach Washington ab Montag. Dort will er der US-Regierung zusammen mit seinem französisch französischen Kollegen Bruno Le Maire die Position der EU zum Inflation Reduction Act darlegen.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte am Mittwoch milliardenschwere Investitionen in klimafreundliche Technologien als Antwort der EU auf das US-Programm angekündigt. Außerdem sollen Verfahren beschleunigt werden.


Ölkonzern Shell erzielt Rekordgewinn - starkes viertes Quartal

DEN HAAG: Der Energiekonzern Shell hat im vergangenen Jahr dank hoher Öl- und Gaspreise einen Rekordgewinn erzielt. Der bereinigte Gewinn stieg auf 39,87 Milliarden US-Dollar (36,22 Mrd Euro), wie der Konzern am Donnerstag in Den Haag mitteilte. Damit hat sich der Gewinn innerhalb eines Jahres rund verdoppelt. Mitverantwortlich für den Rekordgewinn ist auch das letzte Jahresviertel, das besser ausfiel als von Analysten erwartet. Somit fällt die Dividende für das vierte Quartal ein wenig höher aus als gedacht: Shell zahlt seinen Anlegern 28,75 Cent pro Aktie, das sind 15 Prozent mehr als im Vorjahresquartal.

Außerdem hat der Ölmulti erneut ein Aktienrückkaufprogramm angekündigt. Das Management will Aktien in Höhe von vier Milliarden US-Dollar zurückkaufen. Im abgelaufenen starken Jahr hatte es bereits reichliche Aktienrückkäufe gegeben.

Im Schlussquartal 2022 konnte Shell den bereinigten Gewinn innerhalb eines Jahres um mehr als 50 Prozent auf 9,81 Milliarden US-Dollar steigern. Analysten waren positiv überrascht, weil die Öl- und Gaspreise im Vergleich zum dritten Quartal etwas gesunken waren. Der auf die Aktionäre entfallene Nettogewinn fiel im Schlussquartal aber mit 10,5 Milliarden US-Dollar etwas geringer aus als vor einem Jahr.


Export trotz schwachem Jahresabschluss mit Rekord

WIESBADEN: Deutschlands Exporteure haben trotz der zuletzt schwächelnden Konjunktur im Gesamtjahr 2022 ein Rekordergebnis erzielt. Waren «Made in Germany» im Gesamtwert von gut 1564 Milliarden Euro wurden im vergangenen Jahr ins Ausland geliefert, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag anhand kalender- und saisonbereinigter Daten mitteilte. Damit wurde die Bestmarke des Jahres 2021 von gut 1368 Milliarden Euro um 14,3 Prozent übertroffen.

Allerdings erklärt sich die Steigerung auch durch die deutlichen Preiserhöhungen der vergangenen Monate. Diese trieben den Wert der Ausfuhren wie der Einfuhren nach oben. Genau beziffern lassen sich die Effekte nicht, da die Wiesbadener Statistiker keine preisbereinigten Daten zum Außenhandel erheben. Die Einfuhren nach Deutschland stiegen wegen der hohen Energiepreise im Gesamtjahr 2022 noch kräftiger als die Ausfuhren: Die Importe lagen mit 1488,1 Milliarden Euro um 24,3 Prozent über dem Vorjahreswert.

Das Jahr 2022 endete für den deutschen Außenhandel schwach: Zum Vormonat sanken die Exporte um 6,3 Prozent, die Importe gaben um 6,1 Prozent nach. Unter anderem der Absatz in wichtige Abnehmermärkte wie USA und China schwächelte.


Euro hält sich über 1,10 US-Dollar

FRANKFURT/MAIN: Der Euro hat sich am Donnerstag im frühen Handel über der Marke von 1,10 US-Dollar gehalten. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,1020 US-Dollar und damit in etwa so viel wie im asiatischen Handel. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwochnachmittag noch deutlich tiefer auf 1,0894 Dollar festgesetzt.

Rückenwind erhielt der Euro am Mittwochabend. Die US-Notenbank Fed hob ihre Leitzinsen wie erwartet um 0,25 Prozentpunkte an und stellte zudem weitere Anhebungen in Aussicht. Fed-Chef Jerome Powell sei es jedoch nicht gelungen, die Märkte vollends zu überzeugen, erklärte Devisenexperte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank: «Man kann nicht immer einen starken Tag haben.» Der US-Dollar gab während Powells Auftritt deutlich nach, der Euro profitierte.

Am Donnerstag stehen zwei weitere geldpolitische Ereignisse von großer Bedeutung auf dem Programm. In der Eurozone entscheidet die EZB über ihren Kurs, in Großbritannien trifft die Bank of England ihre Zinsentscheidung. Von beiden Notenbanken werden weitere Zinsanhebungenn erwartet, um der hohen Inflation Einhalt zu gebieten. Die EZB dürfte zudem Details zu ihrem geplanten Bilanzabbau bekannt geben, der ebenfalls als geldpolitische Straffung interpretiert werden kann.


Australien ersetzt Porträt der Queen auf Fünf-Dollar-Scheinen

CANBERRA: Das Porträt der gestorbenen Queen Elizabeth II. auf der australischen Fünf-Dollar-Banknote wird künftig durch ein Design ersetzt, das die Kultur und Geschichte der Ureinwohner würdigt. Das teilte die australische Zentralbank am Donnerstag mit. König Charles III. wird damit nicht die Geldscheine des Commonwealth-Staates zieren. «Dieser Entscheidung des Aufsichtsrats der Zentralbank gingen Beratungen mit der australischen Regierung voraus, die diese Änderung unterstützt», hieß es.

Die Bank will für die künftige Gestaltung der Banknote Vertreter der indigenen Bevölkerung konsultieren. Andere Scheine und Münzen in Down Under zeigen bereits berühmte Persönlichkeiten und Kunstwerke der Aborigines. Es wird laut Zentralbank aber noch einige Jahre dauern, bis die neuen Noten in Umlauf kommen. Bis dahin sollen die Fünf-Dollar-Scheine mit dem Antlitz der Queen weiter gedruckt werden. Sie werden auch anschließend weiter ihre Gültigkeit behalten.

Das Porträt der Monarchin wird seit 1992 auf die Banknoten gedruckt. Der Tod der Queen im September vergangenen Jahres hatte in Australien die Diskussion um die Monarchie neu entflammt. König Charles ist das neue Staatsoberhaupt des fünften Kontinents.

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