Nachrichten aus der Wirtschaft am Donnerstag

Fotomontage: DER FARANG
Fotomontage: DER FARANG

Chinas Wirtschaft legt im zweiten Quartal um 3,2 Prozent zu

PEKING: Erstmals seit dem Ausbruch des Coronavirus ist Chinas Wirtschaft wieder gewachsen. Wie das Pekinger Statistikamt am Donnerstag mitteilte, legte die Wirtschaft im zweiten Quartal deutlich um 3,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu. Wegen der Corona-Pandemie hatte die zweitgrößte Volkswirtschaft zuvor einen historischen Einbruch erlebt. Zum ersten Mal seit Beginn der offiziellen Aufzeichnungen im Jahr 1992 hatte China im ersten Quartal ein negatives Wirtschaftswachstum von 6,8 Prozent verzeichnet. Unterm Strich ergibt sich damit ein Minus von 1,6 Prozent im ersten Halbjahr, wie das Statistikamt weiter mitteilte.


EZB: Vorerst keine weitere Ausweitung von Anti-Krisen-Maßnahmen

FRANKFURT/MAIN: Nach der jüngsten Ausweitung der beispiellosen Anti-Krisen-Maßnahmen in der Corona-Pandemie legen Europas Währungshüter eine Pause ein. Den Leitzins im Euroraum beließ der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag auf dem Rekordtief von null Prozent, wie die Notenbank in Frankfurt mitteilte. Die EZB steckt im Rahmen ihres Notkaufprogramms unverändert 1,35 Billionen Euro in Staats- und Unternehmensanleihen bis mindestens Ende Juni 2021.


Siemens macht Homeoffice für 140.000 Mitarbeiter möglich

MÜNCHEN: Siemens will auch nach der Corona-Pandemie stark auf mobiles Arbeiten setzen. Ein Vorstandsbeschluss soll es im Konzern zum weltweiten Standard machen, dass mehr als die Hälfte der Mitarbeiter künftig an zwei bis drei Tagen pro Woche nicht mehr ins Büro oder ins Werk müssen, wie Siemens am Donnerstag mitteilte. «Wir haben gesehen, wie produktiv und effektiv das mobile Arbeiten sein kann. Da haben sich einige Vorurteile in Luft aufgelöst», sagt Jochen Wallisch, ein führender Manager im globalen Personalbereich von Siemens.


Familienunternehmer: Rückkehr zur normalen Kinderbetreuung nötig

BERLIN: Kinderbetreuung statt Arbeit: Familienunternehmen in Deutschland beklagen ein «Corona-Betreuungsvakuum» - zu Lasten der Wirtschaft. Einer Umfrage unter den Mitgliedern der Verbände Die Familienunternehmer und Die Jungen Unternehmer zufolge spüren 58 Prozent der befragten Firmen noch immer die Folgen der eingeschränkten Öffnung von Schulen und Kindergärten, weil Mitarbeiter Kinder betreuen müssen. Jedes zweite dieser Unternehmen meldet dadurch Beeinträchtigungen in den Betriebsabläufen.


Intel-Firma Mobileye testet selbstfahrende Autos in Deutschland

JERUSALEM: Der zum Chip-Riesen Intel gehörende Roboterwagen-Entwickler Mobileye bringt seine selbstfahrenden Autos für Tests nach Deutschland. Die Fahrzeuge sollen in München und Umgebung unterwegs sein, zunächst mit Sicherheitsfahrern am Lenkrad. «Das ist für uns ein wichtiger Schritt zur globalen Abdeckung», sagte Mobileye-Manager Johann Jungwirth der Deutschen Presse-Agentur. Geplant seien Fahrten im Stadtverkehr, auf Autobahnen sowie auf Landstraßen. Die in Israel beheimatete Firma Mobileye will im Jahr 2022 einen komplett automatischen Robotaxi-Service in Jerusalem starten.


Verfassungsgerichtshof stoppt Mietenstopp-Volksbegehren in Bayern

MÜNCHEN: Das bayerische Volksbegehren Mietenstopp ist vor dem Verfassungsgerichtshof gescheitert. Bayerns höchstes Gericht wies das Volksbegehren am Donnerstag in München ab. Das Mietrecht ist demnach Sache des Bundes. «Die Prüfung hat ergeben, dass das Volksbegehren nicht zugelassen werden kann, weil eine Zuständigkeit des Landesgesetzgebers offensichtlich nicht gegeben ist», hieß es in der Entscheidung. Aus demselben Grund hatte schon das Innenministerium das Volksbegehren nicht zugelassen und dem Gericht vorgelegt.


Anleger treten nach Kursrally auf die Bremse

FRANKFURT/MAIN: Nach dem Vortagessprung des Dax auf ein Hoch seit dem Corona-Crash sind die Anleger am Donnerstag wieder vorsichtiger geworden. Anfangs bewegte sich der Leitindex im engen Rahmen um die 12.850 Punkte. Am Nachmittag fiel er um 0,63 Prozent auf 12.848,89 Zähler. Am Vortag war er angetrieben von der Hoffnung auf einen Coronavirus-Impfstoff nur knapp an der Marke von 13.000 Punkten gescheitert. Mit dem Dax ging es am Donnerstag auch für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 um 0,7 Prozent bergab. Der deutsche MDax gab derweil weniger stark um 0,16 Prozent auf 27.036,55 Zähler nach. Nachrichtlich machten die dort gelisteten mittelgroßen Werte und die Nebenwerte im SDax auch die größeren Schlagzeilen als die 30 Dax-Werte. Die Kurse deutscher Bundesanleihen fielen am Donnerstag überwiegend. Der Rentenindex Rex fiel um 0,06 Prozent auf 145,10 Punkte. Die Umlaufrendite stieg im Gegenzug leicht von minus 0,48 Prozent am Vortag auf minus 0,47 Prozent. Der Bund Future legte um 0,24 Prozent auf 176,48 Punkte zu.

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