Nachrichten aus der Wirtschaft am Donnerstag

Nachrichten aus der Wirtschaft am Donnerstag

Corona-Krise: Fed schnürt 2,3 Billionen Dollar schweres Hilfspaket

WASHINGTON: Die US-Notenbank Fed will die US-Wirtschaft angesichts der Corona-Pandemie mit billionenschweren Krisenhilfen stützen. Die Fed kündigte am Donnerstag in Washington an, über verschiedene Kreditprogramme insgesamt bis zu 2,3 Billionen Dollar (2,1 Billionen Euro) in die Wirtschaft zu pumpen. «Die Rolle der Fed ist es, soviel Entlastung und Stabilität zu bieten wie wir können», erklärte Notenbankchef Jerome Powell in einem Statement. Mit den Maßnahmen sollen unter anderem kleinere und mittlere Unternehmen sowie die Kommunen und Städte gestützt werden.


Coronavirus plagt US-Jobmarkt: 6,6 Millionen neue Arbeitslosenanträge

WASHINGTON: Eine weitere düstere Woche auf dem US-Arbeitsmarkt: Wegen der Zuspitzung der Corona-Pandemie haben in den Vereinigten Staaten in der dritten Woche in Folge Millionen Menschen einen Erstantrag auf Arbeitslosenhilfe gestellt. In der Woche bis zum 4. April wurden 6,6 Millionen solcher Anträge registriert, wie das US-Arbeitsministerium am Donnerstag mitteilte. In den beiden Vorwochen hatte die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe jeweils neue Höchststände erreicht: zuerst 3,3 und dann 6,65 Millionen Anträge. Innerhalb von drei Wochen haben damit USA-weit mehr als 16 Millionen Menschen ihre Jobs verloren.


Export im Februar noch leicht gestiegen

WIESBADEN: Die Corona-Krise hat im Februar erste Bremsspuren in der deutschen Exportbilanz hinterlassen. Zwar stiegen die Ausfuhren gegenüber dem Vorjahresmonat insgesamt um 0,4 Prozent auf 109,3 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Erste Effekte der Pandemie zeigten sich den Angaben zufolge aber im Handel mit der im Februar besonders von dem neuen Virus betroffenen Volksrepublik China. Die Ausfuhren in das Land sanken gegenüber dem Vorjahresmonat um 8,9 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro, die Importe aus China verringerten sich um 12,0 Prozent auf 7,4 Milliarden Euro.


650 000 Betriebe melden Kurzarbeit an

NÜRNBERG: Die Zahl der Betriebe, die in der Corona-Krise Kurzarbeit angemeldet haben, ist auf 650 000 gestiegen. Das gab die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag in Nürnberg bekannt. Dies bedeute eine Steigerung um rund 40 Prozent gegenüber dem jüngsten Vergleichswert. Zum 27. März war die Zahl von 470 000 Betrieben ermittelt worden. Die Sondererhebung der Bundesagentur gibt keine Auskunft darüber, für wie viele Personen Kurzarbeit angemeldet wurde. Dies ist erst im Nachgang möglich, weil einige Betriebe Kurzarbeit zwar anmelden, diese dann aber nicht realisieren. Außerdem variiert die Zahl der Beschäftigten pro Betrieb stark.


HDE dringt auf völlige Freigabe der Sonntagsöffnung für 2020

BERLIN: Der deutsche Einzelhandel dringt im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise auf eine völlige Freigabe der Sonntagsöffnung für den Rest dieses Jahres. «Die Ladenöffnung an Sonntagen sollte befristet für das Jahr 2020 ohne Auflagen und Beschränkungen zugelassen werden», heißt es in einem 10-Punkte-Plan des Einzelhandels für eine Exit-Strategie, den der Handelsverband Deutschland der Bundesregierung vorlegte. Durch die Sonntagsöffnung bekämen insbesondere die von den staatlich verordneten Schließungen besonders hart getroffenen Nicht-Lebensmittel-Händler die Chance, die verlorenen Umsätze zumindest teilweise zu kompensieren.


NRW stoppt wegen Betrugsverdachts Auszahlung von Soforthilfen

DÜSSELDORF: Das nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerium stoppt vorübergehend die Soforthilfe-Auszahlungen für Selbstständige und Unternehmen in der Corona-Krise, weil über gefälschte Websites vermutlich Daten für betrügerische Anträge abgegriffen wurden. Die Entscheidung sei in Abstimmung mit dem Landeskriminalamt (LKA) gefallen, teilte das Ministerium am Donnerstag mit. Laut den Ermittlern haben Betreiber von Fake-Seiten «mit gefälschten Antragsformularen Daten abgefischt und diese mutmaßlich für kriminelle Machenschaften genutzt», hieß es.


Marktforscher: Zeit der Hamsterkäufe ist erst einmal vorbei

DÜSSELDORF: Die große Zeit der Hamsterkäufe ist in Deutschland nach Einschätzung von Marktforschern erst einmal vorbei. Die erste Panik nach dem Corona-Ausbruch habe sich gelegt. «Es gibt eine Gewöhnung an den Krisenmodus», meint der Handelsexperte Robert Kecskes von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). Angefangen hatten die Hamsterkäufe nach Beobachtung der GfK in der letzten Februarwoche. Die Nachfrage nach Hand-Desinfektionsmitteln stieg schlagartig um mehr als 500 Prozent. Bei Mehl, Reis, Nudeln, Seife und Toilettenpapier verdoppelten sich die Verkaufszahlen. Seit Mitte März habe sich die Situation schrittweise entspannt. Die Nachfrage beginne sich einzupendeln, auf einem höheren Niveau als vor der Krise.


Volkswagen sieht Anzeichen für Erholung auf chinesischem Markt

WOLFSBURG/PEKING: Volkswagen sieht in der Corona-Krise deutliche Zeichen für eine Erholung des wichtigen Geschäfts in China. Alle 2000 Händler der Marke Volkswagen in dem Land haben wieder geöffnet, wie der Autobauer am Donnerstag mitteilte. In 32 der 33 Produktionsstätten von VW werde wieder gearbeitet. «Es gibt immer mehr Anzeichen für eine Erholung, mit einer guten Chance, dass der chinesische Automarkt im Frühsommer das Niveau des vergangenen Jahres erreichen könnte», sagte VW-China-Chef Stephan Wöllenstein. Für die lokal produzierenden Marken des Konzerns, Audi und Skoda, sind nach Konzernangaben mehr als 95 Prozent der Händler wieder geöffnet.


Mehr neue Windräder gebaut - aber noch lange kein altes Niveau

BERLIN: Der Zubau neuer Windräder an Land hat seit Jahresbeginn Fahrt aufgenommen. Das notwendige Tempo beim Ausbau auf dem Niveau früherer Jahre aber ist aus Branchensicht längst nicht erreicht. Im ersten Quartal wurden bundesweit 107 neue Windenergieanlagen in Betrieb genommen mit einer Gesamtleistung von 348 Megawatt - das war etwa 2,5 mal so viel wie im Vorjahresquartal, wie aus vorläufigen Zahlen der Fachagentur Windenergie an Land hervorgeht. Sie liegen der Deutschen Presse-Agentur vor.


Dax im Plus vor Verhandlungen von Eurogruppe und Opec+

FRANKFURT/MAIN: Kurz vor wichtigen politischen Entscheidungen sind die Anleger am Donnerstag vorsichtig optimistisch gewesen. Der Dax stieg am Nachmittag um 0,7 Prozent auf 10 400 Punkte. Allerdings hatte der Leitindex am Morgen noch um mehr als zwei Prozent zugelegt. Der MDax legte um 0,7 Prozent auf 21 861 Punkte zu. Im weiteren Tagesverlauf sollte die Verhandlungen der Eurogruppe über ein Hilfspaket zur Bewältigung der Corona-Krise fortgesetzt werden. Zudem verhandeln die Opec+-Staaten zur angespannten Lage auf dem Ölmarkt. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,36 Prozent am Mittwoch auf minus 0,34 Prozent.

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Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.