Nachrichten aus der Wirtschaft am Dienstag

Peter Altmaier, deutscher Minister für Wirtschaft und Energie der Christlich Demokratischen Union (CDU). Foto epa/CLEMENS BILAN
Peter Altmaier, deutscher Minister für Wirtschaft und Energie der Christlich Demokratischen Union (CDU). Foto epa/CLEMENS BILAN

Altmaier stellt Prognose vor - Regierung rechnet mit weniger Wachstum

BERLIN: Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) stellt am Mittwoch (11.00 Uhr) die neue Konjunkturprognose der Bundesregierung vor.

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur erwartet die Regierung für das laufende Jahr nur noch ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland von 2,6 Prozent. Im April hatte sie noch mit einem Plus von 3,5 Prozent gerechnet. Als Hauptgründe für das nun geringere Wachstum gelten Lieferengpässe. Für den scheidenden Minister Altmaier dürfte es einer der letzten großen Auftritte sein.


Dollarkurs in Argentinien steigt auf Rekordhoch

BUENOS AIRES: Der Dollarkurs in Argentinien ist auf einen Rekordwert gestiegen. Auf dem Schwarzmarkt kostete der US-Dollar am Dienstag nach übereinstimmenden Medienberichten 196 Pesos. Der bisherige Rekord aus dem Oktober 2020 lag bei 195 Pesos. Offiziell dürfen die Argentinier nur 200 US-Dollar pro Monat erwerben, deshalb floriert der Devisenhandel auf dem Schwarzmarkt. Der offizielle Dollarkurs liegt in dem südamerikanischen Land bei 99,57 Pesos.

Viele Argentinier kaufen Dollars auf dem Schwarzmarkt, um sich gegen die Inflation von rund 50 Prozent abzusichern und um zu sparen. In keinem anderen Land der Welt außerhalb der USA sind so viele Dollarnoten im Umlauf wie in Argentinien. Schätzungen zufolge besitzen die Argentinier 200 Milliarden US-Dollar in bar. Das sind etwa 10 Prozent aller sich im Umlauf befindenden Dollar-Scheine weltweit.


Euro stagniert bei 1,16 US-Dollar

FRANKFURT/MAIN: Der Euro hat sich am Dienstag mit der Richtungssuche schwer getan. Auf moderate Kursgewinne am Vormittag folgten Verluste am Nachmittag. Unter dem Strich stand die Gemeinschaftswährung zuletzt mit gut 1,16 US-Dollar in etwa dort, wo sie morgens gestartet war. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1618 (Montag: 1,1603) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8607 (0,8619) Euro.

Der Handel zwischen Euro und Dollar verlief ohne größere Impulse. Die Kursausschläge zwischen dem am häufigsten gehandelten Währungspaar hielten sich daher in Grenzen. In der Eurozone wurden keine marktbewegenden Konjunkturdaten veröffentlicht. Leichte Unterstützung erhielt der US-Dollar am Nachmittag durch solide US-Wirtschaftszahlen. Daten vom Immobilienmarkt und zur Verbraucherstimmung überraschten positiv.

Stabilisieren konnte sich die türkische Lira. Ausschlaggebend war, dass der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan seine Drohung, zehn Botschafter westlicher Länder auszuweisen, zurücknahm. Noch am Montag war die Lira erheblich unter Druck geraten und zu Euro und Dollar auf Tiefstände gefallen. Hintergrund der Drohung Erdogans waren Forderungen der Botschafter unter anderem aus Deutschland und den USA, den seit Jahren in Haft sitzenden türkischen Unternehmer und Kulturförderer Osman Kavala freizulassen.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84178 (0,84380) britische Pfund, 132,47 (131,88) japanische Yen und 1,0684 (1,0666) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1788 Dollar gehandelt. Das waren etwa 19 Dollar weniger als am Vortag.


Dax weiter mit Gewinnen - Starke Quartalsberichte und Prognosen

FRANKFURT/MAIN: Der Dax hat am Dienstag die Gewinne vom Wochenbeginn fortgesetzt. Mehrere Unternehmen äußerten sich optimistisch zum weiteren Jahresverlauf. Der deutsche Leitindex stieg am frühen Nachmittag um ein Prozent auf 15.751 Punkte. Der MDax der mittelgroßen Börsentitel rückte um 0,75 Prozent auf 35.109 Zähler vor. Ähnlich hohe Gewinne verbuchte der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50. Der Euro wechselte am frühen Nachmittag mit 1,1612 US-Dollar den Besitzer. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Montag auf 1,1603 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,20 Prozent auf minus 0,24 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,13 Prozent auf 143,81 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,13 Prozent auf 168,73 Punkte.


Zuckerberg will Facebook-Apps auf junge Nutzer ausrichten

MENLO PARK: Facebook will unter dem Konkurrenzdruck des chinesischen Rivalen Tiktok vor allem für junge Nutzer attraktiver werden. Alle Facebook-Apps bekämen das Ziel, zu besten Diensten für junge Erwachsene im Alter zwischen 18 und 29 Jahren zu werden, «statt für eine größere Zahl älterer Leute zu optimieren», sagte Gründer und Chef Mark Zuckerberg. Zugleich steckt Facebook Milliarden in den Aufbau einer virtuellen Welt, die Zuckerberg als nächste Kommunikations-Plattform sieht. Das Werbegeschäft bringt trotz der aktuellen PR-Krise und Apples Datenschutz-Hürden weiter hohe Gewinne.


Bafin fordert von Banken schnelle Umsetzung von Kontogebühren-Urteil

BONN: Die Finanzaufsicht Bafin hat Banken aufgefordert, ein Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) zur Erhöhung von Kontogebühren schnell und fair umzusetzen. So müssten Kunden über die Konsequenzen verständlich unterrichtet und zu Unrecht erhobene Entgelte erstattet werden, teilte die Bonner Behörde am Dienstag mit. Zudem müssten die Institute Rückstellungen bilden. Der BGH hatte im April entschieden, dass Banken bei Änderungen von Allgemeinen Geschäftsbedingungen die Zustimmung ihrer Kunden einholen müssen. Geldhäuser müssen nun nachträglich um Zustimmung zu den aktuellen Gebühren bitten.


Deutsche Bank kürzt Postbank-Filialnetz stärker zusammen

BONN/FRANKFURT: Weil immer mehr Kunden ihre Geschäfte online erledigen, streicht die Deutsche Bank das Filialnetz ihrer Marke Postbank stärker zusammen als geplant. Bis Ende 2023 werde die Zahl der Postbank-Geschäftsstellen von derzeit etwa 750 auf rund 550 sinken, sagte der Vertriebschef des deutschen Privatkundengeschäfts der Deutschen Bank, Philipp Gossow, der Finanznachrichtenagentur dpa-AFX. Darauf habe man sich mit den Sozialpartnern und dem Geschäftspartner Deutsche Post verständigt. Bisher hatte das Management etwa 50 Filialschließungen im Jahr im Auge gehabt.


IAB: Arbeitslosigkeit geht weiter zurück - aber langsamer

NÜRNBERG: Auf dem deutschen Arbeitsmarkt wird es zum Jahresende etwas frostiger - die Arbeitslosigkeit dürfte aber weiter sinken. Das Arbeitsmarktbarometer des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) gab im Oktober nach einem extrem starken Sommer zum zweiten Mal in Folge nach, wie das Institut am Dienstag mitteilte. Der Indikator deute darauf hin, dass der Arbeitsmarkt sich weiter günstig entwickele, wenngleich in einem gezügelten Tempo. Positiv bleibt die Beschäftigungskomponente. Dies zeigt, dass die Betriebe in Deutschland weiterhin einstellen wollen.


Erneuerbare Energien überholen in der EU erstmals Kohle & Co

BRÜSSEL: In der EU wurde im vergangenen Jahr erstmals mehr Strom mit erneuerbaren Energien erzeugt als mit fossilen Brennstoffen wie Kohle und Gas. Nach einem am Dienstag von der EU-Kommission veröffentlichten Bericht lag der Anteil von Windkraft & Co an der Stromerzeugung 2020 bei 38 Prozent. Fossile Energieträger kamen hingegen nur noch auf 37 Prozent, Atomkraftwerke auf 25 Prozent. Die Treibhausgasemissionen konnten dem Bericht zufolge um rund 31 Prozent unter den Wert von 1990 gedrückt werden. Einen signifikanten Einfluss darauf hatte allerdings auch die Corona-Pandemie, die die Wirtschaftsaktivität und damit auch den Stromverbrauch einbrechen ließ.

«Obwohl es eine Reihe ermutigender Trends gibt, werden größere Anstrengungen erforderlich sein, um das Ziel zu erreichen, die Netto-Emissionen bis 2030 um mindestens 55 Prozent zu senken und bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen», kommentierte die EU-Kommission zu den Zahlen. So haben beispielsweise noch immer fünf EU-Staaten kein konkretes Datum für den Ausstieg aus der besonders klimaschädlichen Kohleverstromung festgelegt.

Hoch blieb auch die Abhängigkeit von Energieexporten aus Drittstaaten. So erreichte der Anteil der Einfuhren 2019 netto 60,6 Prozent. Dies sei der höchste Wert in den vergangenen 30 Jahren heißt es in dem Bericht.


Bundesregierung will Konjunkturprognose senken

BERLIN: Die Bundesregierung will die Konjunkturprognose für dieses Jahr deutlich senken. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wird für das laufende Jahr nur noch ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland von 2,6 Prozent erwartet. Im April hatte die Regierung noch mit einem Plus von 3,5 Prozent gerechnet. Für 2022 erwartet sie ein Wachstum von 4,1 Prozent statt wie bisher 3,6 Prozent. Der scheidende Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) stellt die Herbstprojektion am Mittwoch in Berlin vor.


Vonovia hält nun 87,6 Prozent an Deutsche Wohnen

BOCHUM/BERLIN: Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia baut seine Macht bei der Deutschen Wohnen aus. Der Konzern hat noch einmal Aktien an der bisherigen Nummer zwei der Branche einsammeln können und hält nach Ablauf der zweiten Annahmefrist 87,6 Prozent, wie Vonovia am Dienstag mitteilte. Dem Bochumer Konzern war jüngst die mehrheitliche Übernahme von Deutsche Wohnen im dritten Anlauf geglückt. Damit entsteht ein europäischer Immobilienriese mit rund 568.000 Wohnungen vor allem in Deutschland.


Energiepreise: EU-Minister weiter über Maßnahmen gespalten

LUXEMBURG: Die EU-Länder sind sich über europäische Maßnahmen gegen die gestiegenen Energiepreise weiter uneins. «Es ist ein besonders wichtiges Problem für Europa mitten im wirtschaftlichen Aufschwung, für das man außergewöhnliche Lösungen finden muss», sagte die spanische Energie-Staatssekretärin Sara Aagesen Muñoz vor einem Sondertreffen der Energieminister am Dienstag. Spanien fordert unter anderem eine Reform des Strom- und Gasmarktes. Länder wie Deutschland oder Luxemburg setzen hingegen auf marktwirtschaftliche Lösungen.


Konsumgüterkonzern Reckitt Benckiser hebt Umsatzziel an

LONDON: Der britische Konsumgüterkonzern Reckitt Benckiser wird aufgrund einer stärkeren Nachfrage nach Erkältungs- und Grippemitteln zuversichtlicher. Der Umsatz aus eigener Kraft soll 2021 um ein bis drei Prozent zulegen, wie der Sagrotan-Hersteller am Dienstag mitteilte. Zuvor war Reckitt von null bis zwei Prozent ausgegangen. Die um Währungseffekte sowie Zu- und Verkäufe bereinigten Erlöse legten im dritten Quartal um 3,3 Prozent auf fast 3,3 Milliarden Pfund (3,9 Mrd Euro) zu.

Das Unternehmen rechnet für das Schlussquartal mit einer schwächeren Geschäftsentwicklung. Es begründet dies vor allem mit einem wahrscheinlichen Rückgang der Covidfälle in den USA. Dies dürfte sich auf die Nachfrage nach Desinfektionsmittel auswirken. Zudem könne noch nicht vorhergesagt werden, ob sich die gute Nachfrage nach Erkältungs- und Grippemitteln fortsetzen werde.


BASF-Mehrheitsbeteiligung Wintershall Dea mit Gewinnsprung

KASSEL: Kräftig gestiegene Öl- und Gaspreise haben der BASF-Mehrheitsbeteiligung Wintershall Dea einen Gewinnsprung beschert. Im dritten Quartal legte der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Explorationskosten (Ebitdax) auf 983 Millionen Euro zu, wie Wintershall Dea am Dienstag in Kassel mitteilte. Das war fast zweieinhalb Mal so viel wie ein Jahr zuvor. Damals hatte die Corona-Pandemie mit den starken Einschränkungen im täglichen Leben das Unternehmen besonders stark getroffen. Zudem profitierte der Öl- und Gaskonzern jetzt von niedrigeren Investitionen.

Der Umsatz sprang im Jahresvergleich von 0,7 auf 1,8 Milliarden Euro nach oben. Unter dem Strich entfiel auf die Aktionäre ein Gewinn von 204 Millionen Euro nach 45 Millionen im Vorjahreszeitraum. Bereinigt um Sondereffekte legte der Überschuss von 68 auf 234 Millionen Euro zu.

«Das dritte Quartal 2021 war ein außergewöhnliches Quartal, das durch ein attraktives Rohstoffpreisumfeld geprägt war, und zwar insbesondere hinsichtlich der europäischen Gaspreise», sagte Unternehmenschef Mario Mehren. Die Gaspreise dürften voraussichtlich den ganzen Winter über auf diesem hohen Niveau bleiben.

BASF hält gut 70 Prozent an Wintershall Dea. Der Rest gehört Letter One, eine Beteiligungsgesellschaft, in der der russische Oligarch Michail Fridman seine Dea-Anteile gebündelt hat.


Ifo: Lieferprobleme senken Exporterwartungen

MÜNCHEN: Der weltweite Teilemangel dämpft das Auslandsgeschäft der deutschen Industrie. Im Oktober sind die Exporterwartungen der Unternehmen gesunken, wie das Münchner Ifo-Institut am Dienstag berichtete. Der Index sank von 20,5 Punkten im September auf 13 Punkte, so tief wie seit Februar nicht mehr. Die Lieferprobleme bei den Vorprodukten schlagen nach Einschätzung der Ökonomen auf die Exporte durch.

Vor allem in der Chemie- und der Autoindustrie werden die Exporte demnach in den nächsten drei Monaten langsamer wachsen als erhofft. Allerdings steht der Index derzeit nach wie vor höher als im ersten Krisenjahr 2020. Dieser basiert auf der monatlichen Meldungen von gut 2300 Industrieunternehmen des verarbeitenden Gewerbes.


Ölpreise drehen in Verlustzone

NEW YORK/LONDON: Die Ölpreise haben am Dienstag nach anfänglichen Aufschlägen bis zum Mittag in die Verlustzone gedreht. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 85,31 Dollar. Das waren 68 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte WTI fiel um 74 Cent auf 83,02 Dollar.

Trotz der Verluste rangieren die Erdölpreise in der Nähe ihrer mehrjährigen Höchststände. Brent-Öl kostet derzeit in etwa so viel wie zuletzt vor drei Jahren, WTI notiert knapp unter seinem siebenjährigen Höchstpreis. Ausschlaggebend sind eine konjunkturell bedingt hohe Nachfrage und ein begrenztes Angebot.


UBS kann Gewinn im dritten Quartal erneut steigern

ZÜRICH: Die UBS hat im dritten Quartal erneut von den günstigen Marktbedingungen und der zumeist positiven Anlegerstimmung profitier. Unter dem Strich verdiente die größte Schweizer Bank im Sommerquartal 2,28 Milliarden US-Dollar (rund zwei Mrd Euro), wie aus einer am Dienstag in Zürich veröffentlichten Mitteilung des Deutsche-Bank-Konkurrenten hervorgeht. Im Vorjahresquartal wie auch im Vorquartal hatte die Bank jeweils einen Gewinn von etwas mehr als zwei Milliarden Dollar erzielt.

Nach Angaben der Bank waren die Resultate damit die besten in einem Vierteljahr seit dem ersten Quartal 2015. Nur auf das dritte Quartal bezogen, also auf das normalerweise schwächere Sommerquartal, handelt es sich demnach gar um das beste Ergebnisse seit 2007. Die Erträge stiegen im Vergleich zum Vorjahr in den Monaten Juli bis September um rund zwei Prozent und erreichten 9,13 Milliarden Dollar. Da die Kosten jedoch leicht rückläufig waren, hat sich das Verhältnis von Kosten zu Erträgen - die für Banken wichtige Cost-/Income-Ratio - auf 68,7 Prozent verbessert.


Novartis wächst im dritten Quartal - Überprüfung von Sandoz beginnt

BASEL: Der Pharmakonzern Novartis stellt seine angeschlagene Tochter Sandoz auf den Prüfstand. Die Schweizer kündigten am Dienstag in Basel eine strategische Überprüfung der auf Nachahmermedikamente spezialisierten Tochter an. Ziel sei eine «Wertmaximierung für unsere Aktionäre». Wie es weiter hieß, reichen die Optionen dabei von der Beibehaltung des Geschäfts innerhalb Novartis bis hin zur Trennung.

Im vergangenen dritten Quartal hatte Sandoz wegen des Preisdrucks einen leichten Umsatzrückgang hinnehmen müssen, während der Erlös konzernweit um sechs Prozent - und zu konstanten Währungen um fünf Prozent - auf rund 13 Milliarden Dollar (11,2 Mrd Euro) gestiegen war. Dabei entwickelten sich wichtige Wachstumstreiber wie das Schuppenflechtemittel Cosentyx und das Herzmedikament Entresto weiterhin überdurchschnittlich.

Das bereinigte operative Ergebnis von Novartis stieg nominal um zehn Prozent auf rund 4,5 Milliarden Dollar. Unter dem Strich kletterte der Gewinn um 43 Prozent auf 2,8 Milliarden Dollar. Das Management bestätigt den Ausblick für 2021.


EU-Rechnungshof: 2020 knapp vier Milliarden Euro falsch ausgegeben

LUXEMBURG: Aus dem Budget der Europäischen Union sind im vergangenen Jahr fast vier Milliarden Euro fehlerhaft ausgegeben worden. Dies geht aus einem am Dienstag veröffentlichten Bericht des Europäischen Rechnungshofs hervor. Bei den berücksichtigten Ausgaben von 147,8 Milliarden Euro im Haushaltsjahr 2020 belief sich die Fehlerquote demnach auf 2,7 Prozent. Sie blieb damit im Vergleich zu 2019 stabil.

In den meisten Fällen, die geprüft wurden, handelt es sich laut Rechnungshof um Fehler im Vergabeverfahren und nicht um Betrug. Sechs Fälle, in denen der Rechnungshof von Betrug ausgeht, wurden der EU-Betrugsbekämpfungsbehörde Olaf gemeldet. Im Vorjahr wurden neun Fälle an Olaf weitergeleitet.

Der Bericht zeigt auch Herausforderungen beim 1,8 Billionen Euro umfassenden Haushalts- und Corona-Aufbaupaket für die Jahre 2021 bis 2027 auf. In den nächsten sieben Jahren werde die EU viel mehr als in den vorherigen Zeiträumen ausgeben, sagte Rechnungshofpräsident Klaus-Heiner Lehne. «Diese Entscheidung bezeichnet einen bedeutenden Wandel in den EU-Finanzen.» Effektive Überprüfungen, wie Geld ausgegeben und ob die geplanten Ergebnisse erzielt würden, seien notwendig. Deshalb habe der Rechnungshof für die nächste Prüfung zusätzliche Mittel beantragt.

Der Rechnungshof prüft als unabhängige Kontrollinstanz jährlich, ob die Zahlungen von EU-Mitteln durch die EU-Kommission regelkonform erfolgen.

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