Nachrichten aus der Wirtschaft am Dienstag

Fotomontage: DER FARANG
Fotomontage: DER FARANG

Audi will mit Partner in China Elektroautos bauen

INGOLSTADT/CHANGCHUN/PEKING: Die VW-Tochter Audi plant in China mit dem Partner FAW ein eigenes Unternehmen zur Produktion von Elektroautos. In dem neuen Gemeinschaftsunternehmen will Audi ab 2024 Elektroautos auf Basis der gemeinsam mit Porsche entwickelten Elektroplattform PPE bauen, wie das Unternehmen am Dienstag in Ingolstadt mitteilte. Dazu sei eine Absichtserklärung unterzeichnet worden. «Diese Entscheidung unterstreicht die strategische Bedeutung des chinesischen Marktes», sagte Audi-Chef Markus Duesmann. «Damit treiben wir Innovationen vor Ort aktiv voran.»

China ist auch für Audi der weltweit wichtigste Einzelmarkt. Die Ingolstädter bauen in der Volksrepublik bereits Autos für den lokalen Markt im chinesischen VW-Gemeinschaftsunternehmen FAW-Volkswagen. Die Elektroplattform PPE ist im VW-Konzern vor allem für teure Oberklassemodelle von Audi und Porsche vorgesehen, die mit mehr Leistung und schnelleren Ladezeiten einen Mehrwert gegenüber den Massenautos bieten sollen, die vorwiegend Volkswagen mit seiner Elektroplattform MEB anbieten will. Die Branchenzeitung «Automobilwoche» hatte bereits Ende September von den Verhandlungen zu einem neuen Joint Venture von Audi mit FAW berichtet.


Inflationsrate zum zweiten Mal in diesem Jahr unter Null

WIESBADEN: Gedämpft von der Mehrwertsteuersenkung ist die Inflation in Deutschland im September erneut unter die Nullmarke gerutscht. Die Verbraucherpreise lagen um 0,2 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Die Wiesbadener Behörde bestätigte damit eine erste Schätzung. Eine niedrigere Rate hatte es zuletzt im Januar 2015 mit minus 0,3 Prozent gegeben. Eine negative Jahresinflation hatten die Statistiker in diesem Jahr bereits im Juli mit minus 0,1 Prozent errechnet.

Die vorübergehende Senkung der Mehrwertsteuer dämpft demnach weiterhin den Preisauftrieb. Seit Juli gelten für ein halbes Jahr niedrigere Steuersätze. Damit will die Bundesregierung in der Corona-Krise den Konsum ankurbeln. Händlern und Dienstleistern steht es aber frei, ob und wie sie die niedrigeren Steuersätze an die Verbraucher weitergeben. Von August auf September 2020 sanken die Verbraucherpreise nach Berechnungen des Bundesamtes ebenfalls um 0,2 Prozent.


No-Deal-Vorbereitung: Großbritannien beauftragt Fährunternehmen

LONDON: Angesichts eines drohenden No-Deal-Brexits hat die britische Regierung Millionenaufträge an mehrere Fährunternehmen vergeben, um im Notfall auf diesem Wege Medikamente und andere wichtige Güter zu importieren. Man habe Verträge mit Brittany Ferries, DFDS, P&O Ferries und Stena Line über mehr als 77 Millionen Pfund (umgerechnet knapp 86 Millionen Euro) für das erste halbe Jahr nach dem Ende der Brexit-Übergangsphase unterzeichnet, wie die zuständige Transportbehörde am Dienstag in London mitteilte. Dies solle gewährleisten, dass Güter «problemlos weiter nach Großbritannien geliefert werden, wie auch immer die Verhandlungen mit der EU ausgehen».

Derzeit ringen Großbritannien und die EU noch um einen Handelspakt - doch die Zeit wird knapp. Zum Jahreswechsel läuft die Brexit-Übergangsphase aus, und es droht ohne eine Einigung ein harter wirtschaftlicher Bruch mit Zöllen und anderen Hürden. In diesem Fall könnten Medikamente und bestimmte Lebensmittel auf der Insel knapp werden, weil sich an den Grenzen wegen der neuen Formalitäten lange Staus bilden könnten.


US-Großbank Citigroup verdient deutlich weniger

NEW YORK: Hohe Sonderkosten und Belastungen durch die Corona-Krise sowie eine Millionenstrafe der US-Behörden haben der Citigroup im dritten Quartal zugesetzt. Verglichen mit dem Vorjahreswert fiel der Nettogewinn um rund ein Drittel auf 3,2 Milliarden Dollar (2,7 Mrd Euro), wie die US-Großbank am Dienstag in New York mitteilte. Insgesamt sanken die Erträge um sieben Prozent auf 17,3 Milliarden Dollar. Dennoch übertrafen die Ergebnisse die Markterwartungen, die Aktie legte vorbörslich um zwei Prozent zu.

Während die Citigroup im Wertpapierhandel und Investmentbanking Zuwächse verbuchte, litt das Privatkundengeschäft etwa unter geringeren Kreditkartenausgaben. Die Kosten für Kreditausfälle sanken zwar gegenüber dem Vorquartal, blieben mit 1,9 Milliarden Dollar aber auf hohem Niveau. Zudem drückte eine Strafe in Höhe von 400 Millionen Dollar die Bilanz, die US-Aufsichtsbehörden jüngst wegen langjähriger Mängel im Risikomanagement und bei der internen Kontrolle verhängten.


Kirsch soll Fresenius-Aufsichtsrat leiten - Konzernchef Sturm bleibt

BAD HOMBURG: Der frühere Vorstandschef der DZ Bank, Wolfgang Kirsch, soll künftig den Aufsichtsrat von Fresenius leiten. Der 65-Jährige werde sich auf der Hauptversammlung im Mai 2021 zur Wahl in das Kontrollgremium stellen mit dem Ziel, dort den Vorsitz zu übernehmen, teilte der Gesundheitskonzern am Dienstag in Bad Homburg mit. Zudem soll Vorstandschef Stephan Sturm für weitere fünf Jahre an der Konzernspitze bleiben. Er ist seit Juli 2016 Vorstandschef von Fresenius und war zuvor elfeinhalb Jahre Finanzvorstand. Beide Personalentscheidungen habe der Aufsichtsrat einstimmig beschlossen.

Kirsch folge auf Gerd Krick (82), der sich mit Ablauf der Wahlperiode nicht zur Wiederwahl stelle. Der Manager ist seit 45 Jahren in leitenden Positionen für Fresenius tätig, war von 1992 bis 2003 Vorstandschef und ist seit 2003 Vorsitzender des Aufsichtsrats. Krick, der nun Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats werden soll, stellte Weichen etwa für die Gründung der Dialysetochter Fresenius Medical Care (FMC) und den Einstieg in das Krankenhausgeschäft. Kirsch, der von 2006 bis 2018 an der Spitze der DZ Bank stand, ist bereits Mitglied im Aufsichtsrat der Fresenius Management SE.

Zur Hauptversammlung im Mai soll sich zudem der frühere Siemens-Vorstand Michael Sen zu Wahl in den Aufsichtsrat stellen. Der langjährige Commerzbank-Chef und Aufsichtsratsvorsitzende Klaus-Peter Müller (76) werde hingegen aus dem Kontrollgremium ausscheiden.


Currywurst-Kette «Herman Ze German» zieht sich aus London zurück

LONDON: Angesichts der Corona-Krise und des Brexits zieht sich die deutsche Currywurst-Kette Herman Ze German aus Großbritannien zurück.

«Traurigerweise müssen wir ankündigen, dass wir alle Filialen nach zehn wundervollen Jahren in London schließen müssen», schrieben die Betreiber am Dienstag auf ihrer Facebook-Seite. Covid-19 habe die Restaurants hart getroffen. «Mit dem Brexit zusätzlich bleibt uns keine andere Wahl, als den Stecker zu ziehen», hieß es. Herman Ze German hatte zuvor in mehreren Filialen in London Currywurst und deutsche Biere verkauft und war insbesondere bei in England lebenden Deutschen ein beliebter Imbiss.


Wirtschaftsinstitute legen Herbstprognose vor

BERLIN: Vor dem Hintergrund steigender Corona-Infektionszahlen in Deutschland legen führende Wirtschaftsforschungsinstitute am Mittwoch (10.00 Uhr) ihre Herbstprognose vor. Erwartet wird, dass sie ihre bisherige Vorhersage für die Wirtschaftsentwicklung nach unten korrigieren. Anfang April hatten die Institute damit gerechnet, dass das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um 4,2 Prozent schrumpft. Dies war aber kurz nach dem Ausbruch der Krise. Die Bundesregierung erwartet mittlerweile ein Minus von 5,8 Prozent.

Mit Spannung wird die Prognose der Wirtschaftsforscher darüber erwartet, wann in Deutschland wieder das wirtschaftliche Niveau vor der Krise erreicht wird - ob Ende 2021, Anfang 2022 oder später. In der Bewertung der wirtschaftspolitischen Maßnahmen der Politik dürfte es unterschiedliche Auffassungen geben. So hatte es unter Instituten Kritik etwa an der Verlängerung des Kurzarbeitergelds sowie von Lockerungen im Insolvenzrecht gegeben.

Die sogenannte Gemeinschaftsdiagnose der Institute wird zweimal im Jahr im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums erstellt, im Frühjahr sowie im Herbst.


Irland nimmt Milliarden für Corona-Schäden und Brexit in die Hand

DUBLIN: Zur wirtschaftlichen Bewältigung der Corona-Pandemie und des Brexits nimmt Irland für das kommende Jahr den größten Haushalt seiner Geschichte auf. 17,5 Milliarden Euro sollen in Maßnahmen fließen, mit denen die Folgen von Covid-19 und des Brexits abgemildert werden sollen, wie der irische Finanzminister Paschal Donohoe am Dienstag in Dublin erklärte. Der Haushalt für 2021 sei «der größte in der Geschichte des Staates», sagte Donohoe.

In ihrer Kalkulation geht die Regierung dabei von einem Brexit ohne Handelspakt mit der EU aus sowie von dem Szenario, dass auch im kommenden Jahr noch kein Impfstoff gegen das Coronavirus verfügbar sein wird. So sind etwa große Summen zur Unterstützung von Unternehmen eingeplant, die coronabedingt zeitweise schließen müssen. Auch einen Wiederaufbaufonds sieht der Plan vor. Um die Pläne zu finanzieren, setzt die Regierung unter anderem auf eine CO2-Steuer und eine Preiserhöhung bei Zigaretten.


Finanz-Prüfer stellen Report zum Vatikan 2021 vor

ROM: Ein Expertengremium des Europarats hat seine zweiwöchige Kontrolle der Finanzströme des Vatikans beendet. Die Fachleute des Moneyval genannten Ausschusses begutachten seit einiger Zeit das Vorgehen des Kirchenstaates gegen Geldwäsche und andere kriminelle Finanztransaktionen. Dafür waren sie jetzt vor Ort. Das Gremium werde den Bericht über die Inspektionen im Frühjahr 2021 vorlegen, teilte die Pressestelle des Heiligen Stuhls am Dienstag mit. Der Vatikan sprach von einer «konstruktiven und kooperativen Atmosphäre» bei der Inspektion.

Die Fachleute des Europarates waren mit ihrer Prüfung in einer Zeit in Rom, als erneut Berichte über undurchsichtige Investitionen des katholischen Kirchenstaates in Luxusimmobilien in London für Schlagzeilen sorgten. Außerdem entließ Papst Franziskus (83) unlängst Kardinal Angelo Becciu aus seinen Ämtern. Der Italiener hatte in einer früheren Position im Staatssekretariat viele Geldströme der Vatikans beaufsichtigt. Franziskus bemüht sich seit langem, die wenig transparenten Finanzen neu zu ordnen. So sollen viele Ausgaben künftig zentral gesteuert werden.


US-Börsen belasten den Dax

FRANKFURT/MAIN: Der deutsche Leitindex verlor am Dienstag zuletzt 1,00 Prozent auf 13.007,30 Punkte und fiel damit auf sein Tagestief. Der MDax der 60 mittelgroßen Börsentitel sank um 0,96 Prozent auf 27.890,19 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 büßte 0,61 Prozent ein. Der Euro wurde am frühen Nachmittag zu 1,1791 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Montag auf 1,1799 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,55 Punkten am Vortag auf minus 0,56 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,05 Prozent auf 146,00 Punkte. Der Bund-Future legte um 0,01 Prozent auf 174,84 Punkte zu.


Scholz: Unterstützung für arme Länder in Pandemie verlängern

BERLIN: Finanzminister Olaf Scholz (SPD) hat sich dafür ausgesprochen, Hilfen für arme Länder in der Corona-Pandemie zu verlängern. «Wir müssen die Entwicklungsländer unterstützen, jene Länder mit den höchsten Schulden», sagte der Vizekanzler in einem Interview beim Fernsehsender CNBC International. Vor allem gehe es dabei um einen Aufschub bei der Tilgung von Schulden. Am Mittwoch treffen sich die Finanzminister der großen Industrie- und Schwellenländer zu einer Videoschalte, bei der es unter anderem um die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf der ganzen Welt gehen soll


Plötzlich Personalmangel: Volkswagen stellt neue Zeitarbeiter ein

WOLFSBURG/HANNOVER: Bei Volkswagen sollen neue Zeitarbeiter personelle Lücken ausfüllen - wenige Monate, nachdem das Unternehmen viele befristete Verträge hat auslaufen lassen. Trotz Corona-Krise bessert sich die Auftragslage aktuell wieder, gleichzeitig bleiben etliche Beschäftigte aber vorsichtshalber zu Hause und melden sich krank. Dies führt zu Engpässen in der Produktion. Sowohl bei der Nutzfahrzeug-Tochter (VWN) in Hannover als auch im Wolfsburger Stammwerk der VW-Kernmarke seien nun jeweils bis zu 300 «temporäre Arbeitskräfte» im Einsatz, hieß es am Dienstag. Ihre Verträge sind in der Regel bis September 2021 beziehungsweise März 2021 befristet.


Bundesbank: Banken müssen sich auf mehr Firmenpleiten einstellen

FRANKFURT/MAIN: Die Deutsche Bundesbank hat an die Kreditinstitute appelliert, den Geldhahn in der Corona-Krise auch bei steigenden Firmenpleiten offen zu lassen. «Banken sollten ihre vorhandenen Kapitalpuffer nutzen, um weiterhin angemessen Kredite zu vergeben», sagte Claudia Buch, Vizepräsidentin der Bundesbank, bei der Vorstellung des Finanzstabilitätsberichts 2020 am Dienstag in Frankfurt. Momentan hätten die Banken Kapitalpuffer, um höhere Verluste aufzufangen. Bislang hat sich der Bundesbank zufolge das deutsche Finanzsystem in der Krise als stabil erwiesen.


Audi-Prozess: «Niemand konnte sagen, ich wusste gar nichts»

MÜNCHEN: Im Audi-Prozess hat der angeklagte Motorentwickler Giovanni P. erneut Vorwürfe gegen die Konzernführung und andere Abteilungen erhoben. Das ganze Audi sei involviert gewesen, sagte Giovanni P. am Dienstag vor dem Landgericht München II. Als der Dieselskandal 2015 aufgedeckt worden sei, habe niemand sagen können: «Ich wusste gar nichts.» Ob das Verfahren von Ex-Audi-Chef Rupert Stadler vom auf zwei Jahre angesetzten Prozess gegen die drei angeklagten Motorentwickler abgetrennt wird, will das Gericht erst zum Ende des Verhandlungstags bekanntgeben.


Chinas Außenhandel zieht nach Corona-Einbruch weiter an

PEKING: Chinas Außenhandel erholt sich weiter von der Corona-Krise. Die Exporte der zweitgrößten Volkswirtschaft stiegen im September im Vorjahresvergleich um 9,9 Prozent, wie die Pekinger Zollverwaltung am Dienstag mitteilte. Die Importe legten demnach im gleichen Zeitraum um 13,2 Prozent zu. Insgesamt belief sich der chinesische Außenhandel im abgelaufenen Monat auf ein Volumen rund von 443 Milliarden US-Dollar (rund 375 Mrd Euro). Der durch das Coronavirus ausgelöste Einbruch im Frühjahr konnte laut der offiziellen Angaben bis zum Ende des dritten Quartals schon fast wieder aufgeholt werden. In US-Dollar gerechnet ergab sich bei den Ausfuhren von Januar bis September gerechnet noch ein Minus von 1,8 Prozent. In der chinesischen Landeswährung Yuan gerechnet habe der Außenhandel wieder 0,7 Prozent im Plus gelegen.


Nach Mehrwertsteuersenkung Inflation erneut unter Null

WIESBADEN: Die Inflation in Deutschland ist zum zweiten Mal in diesem Jahr unter die Nullmarke gerutscht. Gedämpft von der vorübergehenden Mehrwertsteuersenkung lagen die Verbraucherpreise um 0,2 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Die Wiesbadener Behörde bestätigte damit vorläufige Daten. Eine niedrigere Rate hatte es zuletzt im Januar 2015 mit minus 0,3 Prozent gegeben. Eine negative Jahresinflation hatten die Statistiker in diesem Jahr bereits im Juli mit minus 0,1 Prozent errechnet.


Ölpreise legen leicht zu - US-Öl weiter unter 40 Dollar

SINGAPUR: Die Ölpreise haben am Dienstag im frühen Handel leicht zugelegt. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 41,83 US-Dollar. Das waren 12 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 11 Cent auf 39,54 Dollar. Damit blieb der Preis für amerikanisches Rohöl unter der Marke von 40 Dollar, die am Vortag unterschritten worden war.

Marktbeobachter zeigten sich trotz der leichten Preisaufschläge weiterhin skeptisch. Ein Grund lautet, die wieder anlaufende Ölförderung im Golf von Mexiko nach dem Wirbelsturm Delta treffe auf eine schwache Nachfrage. Diese wird weiterhin von der Corona-Krise belastet.

Die Internationale Energieagentur IEA erwartet derweil, dass die Belastung am Ölmarkt noch lange anhalten wird. Nachdem die Nachfrage in diesem Jahr um acht Prozent eingebrochen sei, wird es aus Sicht der IEA bis 2023 dauern, bis das Vorkrisen-Niveau wieder erreicht ist. IEA-Chef Fatih Birol bekräftigte die Einschätzung, dass das Wachstum der Ölnachfrage im Verlauf des nächsten Jahrzehnts zum Erliegen kommen wird.


Euro etwas schwächer bei 1,18 US-Dollar

FRANKFURT/MAIN: Der Euro hat am Dienstag im frühen Handel etwas nachgegeben. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung rund 1,18 US-Dollar und damit etwas weniger als im asiatischen Handel. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montag auf 1,1799 Dollar festgesetzt.

Am Dienstag stehen einige beachtenswerte Konjunkturdaten auf dem Programm. In Deutschland veröffentlicht das Mannheimer ZEW-Institut seine monatlichen Konjunkturerwartungen. Angesichts der angespannteren Corona-Lage wird mit einer Stimmungseintrübung gerechnet.

In den USA stehen Verbraucherpreisdaten an, die für die Geldpolitik der amerikanischen Notenbank Fed von Bedeutung sind. Außerdem veröffentlicht der Internationale Währungsfonds (IWF) neue Wachstumsprognosen für die globale Wirtschaft und wichtige Wirtschaftsnationen.


Allianz & Co. fordern Energiekonzerne zu höheren Klimazielen auf

LONDON: Die Allianz und etliche weitere Finanzunternehmen haben in einem gemeinsamen Appell Konzerne mit hohen klimaschädlichen Emissionen aufgefordert, diese deutlich zu reduzieren. Man erwarte von Energie-, Chemie- oder Autokonzernen wie Eon, EnBW, Covestro oder Tesla, dass sie sich dem Ziel einer maximalen Erderwärmung von 1,5 Grad verpflichteten, heißt es in dem Aufruf, der am Dienstag vom sogenannten Carbon Disclosure Project veröffentlicht wurde. Die in London ansässige Nichtregierungsorganisation macht sich für die Offenlegung von Umweltdaten stark. Außerdem sollten die Unternehmen anstreben, bis 2050 klimaneutral zu wirtschaften, so der Appell. Dies sei im Sinne verantwortungsbewusst handelnder Investoren.

Im Pariser Klimaabkommen hatte sich die Weltgemeinschaft verpflichtet, die Erwärmung der Erde bei unter 2 Grad und möglichst bei nur 1,5 Grad zu stoppen. Dies soll gefährliche Folgen des Klimawandels wie Stürme, Dürren und Überflutungen in Grenzen halten.

Der Aufruf, an dem 137 Unternehmen aus der Finanzbranche beteiligt sind, richtet sich an mehr als 1800 Unternehmen aus aller Welt, die dem Carbon Disclosure Project zufolge gemeinsam für ein Viertel der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich sind. Zu den Unterzeichnern gehören neben der Allianz SE etwa der Vermögensverwalter DWS oder Union Investment.

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