Nachrichten aus der Wirtschaft am Dienstag

Fotomontage: DER FARANG
Fotomontage: DER FARANG

Eurokurs gefallen - EZB-Referenzkurs: 1,1035

FRANKFURT/MAIN: Der Euro-Kurs ist gefallen. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1035 (Montag: 1,1061) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9062 (0,9040) Euro.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84085 (0,84218) britische Pfund, 161,26 (162,56) japanische Yen und 0,9409 (0,9415) Schweizer Franken fest.


Anklage in Dieselprozess: Winterkorn wusste früher Bescheid

BRAUNSCHWEIG: Der frühere VW-Vorstandschef Martin Winterkorn wusste nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft Braunschweig deutlicher früher über Abgasmanipulation Bescheid, als er bisher angegeben hat. Spätestens seit Mai 2014 war der Angeklagte über den Einsatz einer illegalen Software in den USA informiert, hieß es bei der Verlesung der ersten Anklageschrift gegen den 77-Jährigen im Landgericht Braunschweig. Nach Mai 2014 habe Winterkorn es «pflichtwidrig unterlassen», den Verkauf betroffener Autos zu stoppen. In dem Verfahren werden dem früheren Konzernboss gewerbsmäßiger Betrug, Marktmanipulation und uneidliche Falschaussage vorgeworfen. Kurz vor dem Prozessauftakt hatte die Verteidigung Winterkorns sämtliche Vorwürfe gegen ihren Mandanten zurückgewiesen. Es gilt die Unschuldsvermutung.


Zahl der Arbeitsstunden in Deutschland so hoch wie nie

NÜRNBERG: Trotz wirtschaftlicher Flaute ist in Deutschland im zweiten Quartal 2024 mehr gearbeitet worden als je zuvor. Das Arbeitsvolumen sei auf 14,7 Milliarden Stunden gestiegen und liege damit erstmals über dem Stand vor der Corona-Krise, teilte das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg mit. «In Deutschland wurde noch nie so viel gearbeitet - mitten im Wirtschaftsabschwung», sagte IAB-Arbeitsmarktforscher Enzo Weber. Im zweiten Quartal 2019 waren 14,6 Milliarden Arbeitsstunden angefallen. «Ein weiterer Anstieg ist aber kein Selbstläufer», betonte Weber. «Der Beschäftigungszuwachs flacht deutlich ab, die Teilzeitquote klettert auf fast 40 Prozent und es werden so wenige Überstunden wie noch nie geleistet.»


Wissing fordert Deutsche Bahn zu Sanierungskonzept auf

BERLIN: Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat die bundeseigene Deutsche Bahn zu einem Sanierungskonzept aufgefordert. Die betrieblichen Zahlen müssten verbessert werden, sagte der FDP-Politiker in Berlin. Es seien dringend Anpassungen im wirtschaftlichen und organisatorischen Bereich notwendig. Wissing verwies auf Verluste zum Beispiel im Güter- sowie Fernverkehr. Der Minister forderte die Bahn außerdem auf, Maßnahmen zu ergreifen, um bereits während der Infrastruktursanierung eine steigende Pünktlichkeit «kurzfristig» deutlich zu verbessern. Die DB Fernverkehr müsse ihre Züge besser auslasten, um wieder in einen wirtschaftlichen und nachhaltigen Betrieb zu kommen. Die Pünktlichkeit sei in einem sehr schlechten Zustand, die Zuverlässigkeit der Bahn nicht zufriedenstellend, sagte Wissing.


Umsätze mit klassischer Unterhaltungselektronik schrumpfen

BERLIN: Die Olympischen Sommerspiele und die Fußball-Europameisterschaft haben der Unterhaltungselektronik-Branche in Deutschland nicht den erhofften Absatzboom verschafft. Das geht aus Marktzahlen hervor, die der Digitalverband Bitkom im Vorfeld der Technikmesse IFA veröffentlicht hat. In der Vergangenheit hätten sportliche Großereignisse dieses Kalibers stets dazu geführt, dass Verbraucherinnen und Verbraucher in die Elektronikfachmärkte gegangen seien oder Online-Shops genutzt hätten, um sich mit neuen und größeren Fernsehgeräten einzudecken, sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. «Dieser Effekt hat im aktuellen Jahr nicht stattgefunden.»


Länder halten trotz D-Ticket an meisten Bahnangeboten fest

BERLIN: Trotz zusätzlicher Kosten für Zuschüsse zum Deutschlandticket soll in den meisten Bundesländern das Angebot im Nah- und Regionalverkehr vorerst aufrechterhalten werden. Das ist das Ergebnis einer bundesweiten Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. Schleswig-Holstein hatte im Juni Streichungen angekündigt: Man müsse sparen und könne den Schienennahverkehr ab 2025 nicht vollständig aufrechterhalten, hieß es - zwei Prozent der Verkehrsleistungen auf der Schiene würden gestrichen. Ziel sei es, die Lücke in den nächsten Jahren wieder zu schließen. Anderswo ist es so weit bislang nicht gekommen - doch der Kostendruck ist groß: Der Streit zwischen Bund und Ländern, wer wie viel für das Deutschlandticket zuschießen soll, schwelt seit langem.

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