Fed entscheidet über Leitzins: Festhalten an Hochzinspolitik erwartet
WASHINGTON: Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) wird an diesem Mittwoch (20.00 Uhr MESZ) ihre Entscheidung zum weiteren Kurs der Geldpolitik bekanntgeben. Analysten gehen davon aus, dass die Fed ihren Leitzins weiter stabil auf hohem Niveau halten wird. Damit bliebe dieser in einer Spanne von 5,25 bis 5,5 Prozent - der höchste Stand seit mehr als 20 Jahren. Zu diesem Satz können sich Geschäftsbanken Zentralbankgeld leihen. Im Anschluss an die Fed-Sitzung wird Notenbankchef Jerome Powell (20.30 Uhr MESZ) die Beweggründe der Entscheidung vor Journalistinnen und Journalisten erläutern.
In den USA hat sich der Preisauftrieb zuletzt etwas abgeschwächt. Die Verbraucherpreise stiegen im April zum Vorjahresmonat um 3,4 Prozent. Im März hatte die Rate 3,5 Prozent betragen. Vor der Bekanntgabe der Fed-Entscheidung wird die US-Regierung die neuen Inflationsdaten für Mai veröffentlichen. Der Markt rechnet mit einer stabilen Inflationsrate von 3,4 Prozent. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte vergangene Woche die Zinswende eingeleitet und den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte gesenkt. Beobachter rechnen damit, dass die Fed erst in der zweiten Jahreshälfte ihre Geldpolitik lockern wird.
Inflation zieht im Mai an - Bundesamt gibt Details bekannt
WIESBADEN: Die Inflation in Deutschland hat im Mai zum ersten Mal in diesem Jahr wieder etwas an Tempo gewonnen. Details gibt das Statistische Bundesamt am Mittwoch (08.00 Uhr) in Wiesbaden bekannt. Nach vorläufigen Daten der Behörde lagen die Verbraucherpreise im Mai um 2,4 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Der Rückgang der Inflation war bereits im April bei einer Rate von 2,2 Prozent ins Stocken geraten. Höhere Teuerungsraten schwächen die Kaufkraft von Verbraucherinnen und Verbrauchern.
Besonders deutlich verteuerten sich im Mai Dienstleistungen, die gegenüber dem Vorjahresmonat voraussichtlich um 3,9 Prozent stiegen. Für Nahrungsmittel mussten Verbraucherinnen und Verbraucher nach den vorläufigen Daten 0,6 Prozent mehr zahlen als ein Jahr zuvor. Energie kostete insgesamt dagegen 1,1 Prozent weniger, obwohl seit 1. April für Erdgas und Fernwärme wieder der reguläre Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent gilt. Um die hohen Energiepreise als Folge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine abzufedern, hatte die Politik die Mehrwertsteuer dafür zeitweise auf 7 Prozent gesenkt.
Gegenüber dem Vormonat April stiegen die Verbraucherpreise den vorläufigen Angaben zufolge im Mai um 0,1 Prozent.
Eurokurs gefallen - EZB-Referenzkurs: 1,0730
FRANKFURT/MAIN: Der Euro-Kurs ist am Dienstag gefallen. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0730 (Montag: 1,0756) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9319 (0,9297) Euro.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84198 (0,84565) britische Pfund, 168,46 (168,74) japanische Yen und 0,9622 (0,9637) Schweizer Franken fest.
Weltbank: Weltwirtschaft stabilisiert sich auf niedrigem Niveau
WASHINGTON: Die Weltwirtschaft stabilisiert sich einer Prognose der Weltbank zufolge trotz geopolitischer Spannungen und hoher Zinsen erstmals seit drei Jahren wieder - allerdings auf niedrigem Niveau. Wie im vergangenen Jahr werde die Weltwirtschaft in diesem Jahr um 2,6 Prozent wachsen, teilte die Weltbank in Washington am Dienstag mit. Damit hob sie Prognose für 2024 im Vergleich zum Januar leicht an (plus 0,2 Prozentpunkte). Für die Jahre 2025 und 2026 sagt die Weltbank ein Wirtschaftswachstum um 2,7 Prozent voraus.
Urlaubsgeld und Inflationsausgleich: Nicht alle bekommen Extra-Geld
DÜSSELDORF/NÜRNBERG: Ob Inflationsausgleich oder Urlaubsgeld: Solche Sonderzahlungen sind bei Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen sehr beliebt. Doch längst nicht alle bekommen sie. So erhält in diesem Sommer in der Privatwirtschaft - wie im Vorjahr - nur knapp die Hälfte der Beschäftigten Urlaubsgeld. Dies ist das Ergebnis einer Online-Befragung des Portals Lohnspiegel.de. Eine Prämie als Ausgleich für die Inflation gab es laut einer YouGov-Umfrage im vergangenen Jahr ebenfalls für fast die Hälfte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.
BAHN WILL PROJEKTPARTNER ÜBER S21-INBETRIEBNAHME INFORMIEREN STUTTGART: Wann fahren durch den neuen Stuttgarter Tiefbahnhof die ersten Züge? Darüber will die Deutsche Bahn die Partner des Projekts Stuttgart 21 am Dienstag in einer Sitzung des Lenkungskreises informieren. Im Anschluss (16.30 Uhr) ist eine Pressekonferenz geplant. Einem Bericht des «Spiegel» zufolge wird der Konzern den Partnern die Verschiebung der Inbetriebnahme des neuen Stuttgarter Hauptbahnhofs auf Dezember 2026 mitteilen. Das umstrittenste Bahnprojekt Deutschlands verzögere sich damit erneut um ein weiteres Jahr.
Mehrheit der Industriefirmen für Strafzölle auf chinesische E-Autos
KÖLN: Die Mehrheit der Industrieunternehmen in Deutschland befürwortet Strafzölle auf chinesische E-Autos. Mehr als 80 Prozent der Firmen halten entsprechende Handelsschutzmaßnahmen für mindestens teilweise gerechtfertigt, sollte China tatsächlich auf unlautere Weise subventionieren. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie des arbeitgebernahen Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) hervor. Diese stützt sich auf eine im März und April durchgeführte, repräsentative Umfrage unter knapp 900 Industrieunternehmen und industrienahen Dienstleistern.
Unternehmen schöpfen Potenzial der verfügbaren Daten kaum aus
BERLIN: Die Mehrheit der Unternehmen in Deutschland setzt nicht auf datengetriebene Geschäftsmodelle. Laut einer Umfrage des Digitalverbandes Bitkom unter Unternehmen mit mindestens 20 Mitarbeitern nutzen 42 Prozent der Firmen das Potenzial ihrer verfügbaren Daten nur begrenzt. Weitere 18 Prozent geben an, die neuen Möglichkeiten überhaupt nicht zu nutzen. Lediglich 6 Prozent nutzen die Chancen der Datenökonomie vollständig aus, während 31 Prozent dies immerhin «eher stark» tun.
Steigender Marktanteil: Zweiter Frühling für die Kompaktklasse
FLENSBURG: Auf dem deutschen Automarkt deutet sich eine Trendwende an. Nach Jahren sinkender Absatzzahlen erlebt die Kompaktklasse einen zweiten Frühling. Ihr Marktanteil liegt im laufenden Jahr mit 19,6 Prozent um 3,3 Punkte höher als im Gesamtjahr 2023 und sogar 3,7 Punkte über dem Tiefpunkt des Jahres 2022. Das zeigen Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes, die die dpa analysiert hat. Parallel schwächeln SUVs: Während sie seit Jahren stets Marktanteile gewannen und 2019 die Kompaktklasse an der Spitze der deutschen Käufergunst ablösten, liegen sie mit 28,4 gut 1,4 Punkte im Minus.
Große Brauereien setzen weniger Bier ab - sechs deutsche unter Top 40
NÜRNBERG: Die 40 größten Brauereien der Welt haben nach Daten des weltgrößten Hopfenhändlers BarthHaas vergangenes Jahr weniger Bier gebraut. Ihr Ausstoß verringerte sich um 2,2 Prozent auf 162 Milliarden Liter, wie das Nürnberger Unternehmen am Dienstag mitteilte. Die meisten der sechs deutschen Vertreter in der Liste konnten sich dem Abwärtstrend nicht widersetzen. Fünf von ihnen werden von BarthHaas mit sinkendem Ausstoß geführt. Einzige Ausnahme ist die Paulaner Gruppe, der die Nürnberger einen Anstieg um 5,7 Prozent auf 634 Millionen Liter zuschreiben.
Uber kooperiert bundesweit mit Taxi-Unternehmen
BERLIN: Der Fahrdienstvermittler Uber öffnet seine App für Taxiunternehmer in ganz Deutschland. Bislang konnte man nur Fahrten in 16 deutschen Städten mit Uber buchen. Von sofort an könnten sich Taxifahrer und Mietwagenunternehmen bundesweit von Uber vermitteln lassen. Damit könnten die Unternehmen ohne monatliche Mitgliedsgebühren oder langfristige Verträge zusätzliche Erlösquellen erschließen und ihre Auslastung und Umsätze signifikant erhöhen, erklärte der Konzern.