Bald täglich Sprit zum Selbstkostenpreis in Frankreich
PARIS: Die französischen Supermarktketten Carrefour Und E.Leclerc wollen Sprit demnächst günstiger verkaufen. Ab Freitag sollen Kraftstoffe an den Tankstellen ihrer Großmärkte täglich zum Selbstkostenpreis angeboten werden, also ohne Profit. Das teilten die Unternehmen am Dienstag auf der Online-Plattform X, früher Twitter, mit. Bei einigen Supermarktketten wurde Sprit bereits schon an bestimmten Tagen, etwa am Wochenende, ohne Gewinnmarge angeboten.
Angesichts hoher Lebenshaltungskosten hatte Frankreichs Regierung zuvor Druck auf die Anbieter gemacht. Präsident Emmanuel Macron hatte am Wochenende gesagt, man wolle sie dazu auffordern, Kraftstoff zum Selbstkostenpreis zu verkaufen.
USA verhängen Sanktionen gegen Sinaloa-Kartell und Golf-Clan
WASHINGTON: Im Kampf gegen den internationalen Drogenhandel hat das US-Finanzministerium Sanktionen gegen das mexikanische Sinaloa-Kartell und den kolumbianischen Golf-Clan verhängt. Die Maßnahmen richteten sich gegen neun Mitglieder des Sinaloa-Kartells sowie gegen den Anführer des Golf-Clans, wie das Finanzministerium am Dienstag in Washington mitteilte. Mögliche Vermögenswerte der Verdächtigen in den USA werden eingefroren. Zudem dürfen US-Bürger keine Geschäfte mit ihnen machen.
Die mit Sanktionen belegten Mexikaner sollen für das Sinaloa-Kartell die Droge Fentanyl hergestellt und in die USA geschmuggelt haben. Das synthetische Opioid Fentanyl ist rund 50-mal stärker als Heroin und hat in den USA zu einem massiven Drogenproblem geführt. Das Rauschgift ist nach Angaben des Justizministeriums die häufigste Todesursache von Menschen zwischen 18 und 49 Jahren.
«Um die Opioid-Krise, unter der die Vereinigten Staaten leiden, zu bekämpfen, räumt das Finanzministerium der Zerschlagung des illegalen Fentanyl-Handels Priorität ein», sagte Staatssekretär Brian Nelson. «Die heutigen Maßnahmen zeigen, dass das Finanzministerium und die Regierung weiterhin unerbittlich gegen die kriminellen Organisationen vorgehen, die die internationale Sicherheit bedrohen und unsere Gemeinden mit Fentanyl und anderen tödlichen Drogen überschwemmen.»
Außerdem setzte das US-Finanzministerium den Anführer des kolumbianischen Golf-Clans, Jobanis de Jesus Avila Villadiego, auf die Sanktionsliste. Das Verbrechersyndikat rekrutiert sich aus früheren Paramilitärs und ist vor allem in den Kokain-Schmuggel verwickelt.
Eurokurs gefallen - EZB-Referenzkurs: 1,0605
FRANKFURT/MAIN: Der Euro-Kurs ist am Dienstag gefallen. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0605 (Montag: 1,0633) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9429 (0,9404) Euro.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87020 (0,86965) britische Pfund, 157,87 (158,08) japanische Yen und 0,9675 (0,9676) Schweizer Franken fest.
Dax im Minus - Verluste wegen Zins- und Wachstumssorgen
FRANKFURT/MAIN: Am deutschen Aktienmarkt setzt sich die Talfahrt fort. Der Leitindex Dax lag am Dienstagnachmittag mit 0,81 Prozent im Minus bei 15.280,41 Punkten. Deutlicher bergab ging es für den MDax mit minus 1,17 Prozent auf 25.824,91 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor rund ein Prozent. Der Euro stieg leicht und kostete am Nachmittag 1,0607 Dollar. Die EZB hatte den Referenzkurs am Montag noch auf 1,0633 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,79 Prozent am Vortag auf 2,77 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,06 Prozent auf 122,62 Punkte. Der Bund-Future stieg um 0,27 Prozent auf 129,20 Zähler.
Amazon schließt Luftfrachtzentrum am Flughafen Leipzig/Halle
LEIPZIG: Der weltweit größte Online-Versandhändler Amazon schließt sein Luftfrachtzentrum am Flughafen Leipzig/Halle. Nach einer entsprechenden Anpassung des Logistiknetzwerks sei die Schließung des Amazon-Air-Standortes geplant, begründete ein Sprecher des US-Konzerns am Dienstag den Schritt. Von dem Aus sind nach Unternehmensangaben 400 Beschäftigte betroffen.
Bahn-Gewerkschaft fürchtet Busfahrermangel für Umleitungsstrecken
BERLIN: Der Mangel an Busfahrerinnen und Busfahrern ist aus Sicht der Bahngewerkschaft EVG das zentrale Problem bei der Generalsanierung wichtiger Schienenkorridore ab dem kommenden Jahr. «Für den Ersatzverkehr sind ausreichend Fahrzeuge bestellt», sagte EVG-Chef Martin Burkert. «Doch was das Personal angeht, ist die Situation ungemein schwieriger.»
Energiebranche warnt vor neuen Preissprüngen
BERLIN: Die Energiebranche hat ein Jahr nach den als «Doppelwumms» bekannt gewordenen Maßnahmen der Bundesregierung zur Entlastung der Kunden vor neuen Preissprüngen gewarnt. Zwar hätten sich die Preise stabilisiert, und das komme bei den Kundinnen und Kunden an. Das dürfe jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass aufgrund der geopolitischen Entwicklungen erhöhte Risiken bestehen, sagte Kerstin Andreae, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Verbandes BDEW. Die Energiepreisbremsen laufen Ende 2023 aus, eine Verlängerung maximal bis 30. April 2024 aber ist im Gesetz angelegt.
Halbjahresbilanz: Fast 100.000 öffentliche Ladepunkte für E-Autos
BONN: Die Zahl der öffentlichen Ladepunkte für Elektroautos in Deutschland ist im ersten Halbjahr um 13.302 gestiegen. Insgesamt zählte die Bundesnetzagentur zum 1. Juli 97.495 Ladepunkte, wie aus Daten hervorgeht. Der Bestand an Schnellladepunkten wuchs um 4110 auf 18.577 und damit fast doppelt so schnell wie der Gesamtbestand. Insgesamt ist demnach eine Ladeleistung von 3,37 Gigawatt öffentlich zugänglich, 795 Megawatt mehr Nennleistung als noch zu Jahresbeginn.
Allianz: Weltweite Geldvermögen werden 2023 wieder wachsen
FRANKFURT/MAIN: Nach dem stärksten Rückgang der weltweiten Geldvermögen seit der Finanzkrise rechnet der Versicherer Allianz 2023 wieder mit Zuwächsen. Für den erwarteten Anstieg um rund sechs Prozent spreche vor allem die bisher positive Entwicklung an den Aktienmärkten, teilte der Konzern mit. Das durchschnittliche Wachstum der Geldvermögen dürfe sich in den nächsten drei Jahren zwischen vier und fünf Prozent einpendeln. Das Brutto-Geldvermögen privater Haushalte in den 57 untersuchten Staaten summierte sich Ende 2022 laut Allianz auf 233 Billionen Euro. Abzüglich von Schulden ergab sich demnach ein Nettogeldvermögen von knapp 177 Billionen Euro Ende.
Solarstrom für Elektroautos: Ansturm auf neues Förderprogramm
BERLIN: Das neue staatliche Förderprogramm für das Laden von Elektroautos mit Solarstrom hat zum Start am Dienstag zeitweise zur Überlastung des Kundenportals der staatlichen Förderbank KfW geführt. «Unser Kundenportal «Meine KfW» ist aktuell eingeschränkt erreichbar. Wir arbeiten mit Hochdruck an einer Lösung», hieß es mittags auf der KfW-Homepage. Die Förderbank verzeichne am ersten Tag sehr große Zugriffszahlen auf das Portal von Interessenten, die sich das Förderprogramm ansehen wollten, berichtete ein KfW-Sprecher.
Bundesregierung will Vergabe von Förderkrediten an China einstellen
BERLIN: Die Bundesregierung will die Vergabe von Förderkrediten an China «perspektivisch» einstellen. Eine Sprecherin des Bundesentwicklungsministeriums bestätigte am Dienstag einen Bericht des digitalen Medienhauses «Table.Media». Demnach könnten Verträge für Förderkreditvorhaben zwischen der staatlichen Förderbank KfW und dem chinesischen Finanzministerium nur noch bis einschließlich 2025 unterzeichnet werden. Diese Vorhaben müssten ambitionierte Wirkungen im Klima- und Umweltbereich aufweisen.
Das Bundesentwicklungsministerium behandle China bereits seit 2010 faktisch nicht mehr als Entwicklungsland. Die noch bestehende Zusammenarbeit mit China konzentriere sich auf die gemeinsame Bereitstellung sogenannter globaler öffentlicher Güter wie etwa Klimaschutz und Erhalt der Biodiversität, auf den Austausch zu Standards und Regularien in der Entwicklungszusammenarbeit und einzelne Kooperationen zugunsten von Drittländern. Weiter hieß es: «Als mittlerweile weitentwickelte Volkswirtschaft hat China Zugang zum internationalen Kapitalmarkt und kann sich dort zu günstigen Konditionen refinanzieren.»
EU-Kommissionschefin von der Leyen wirbt in Tschechien für Green Deal
PRAG: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat bei einem Besuch im Industrieland Tschechien für den Green Deal der EU und eine grüne Transformation der Wirtschaft geworben. Dies schütze nicht nur den Planeten und die Menschen, sondern stelle auch eine Chance auf künftigen Wohlstand dar, sagte die deutsche Spitzenpolitikerin am Dienstag auf einer Konferenz in Prag.
Der tschechische Ministerpräsident Petr Fiala machte aus seiner Skepsis keinen Hehl. Er sehe enorme Chancen, aber auch Raum für gewisse Anpassungen. Der Green Deal erfülle vier Jahre nach der Entstehung seine Ambitionen bezüglich des Umweltschutzes, nicht aber bezüglich Innovationen und wirtschaftlichen Umbaus. Wenn man den Rest der Welt nicht von den Klimazielen überzeugen könne, werde das Investoren von Europa abschrecken.
Von der Leyen betonte, dass die Treibhausgasemissionen in der Europäischen Union im vorigen Jahr um rund 2,5 Prozent gesunken seien, die Wirtschaft aber um etwa 3,5 Prozent gewachsen sei. Sie betonte, ein milliardenschwerer EU-Fonds, mit dem ein gerechterer Übergang hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft unterstützt werden soll, könne Tschechien dabei helfen, in Kohleregionen eine Wasserstoffwirtschaft von Produktion über Lagerung bis hin zum Transport und industriellen Anwendungen aufzubauen.
Mit dem Green Deal («Grüner Deal») will die EU bis 2050 klimaneutral werden. Die Strategie umfasst Maßnahmen in verschiedenen Bereichen wie Energie, Verkehr, Industrie und Landwirtschaft.
IEA mahnt beschleunigte Schritte zum Begrenzen von Erderwärmung an
PARIS: Die Internationale Energie-Agentur (IEA) hält eine Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad nur bei verstärkten Anstrengungen noch für erreichbar. Eine Voraussetzung sei eine rasche Beschleunigung von Klimaschutzbemühungen und internationaler Kooperation, teilte die IEA am Dienstag in Paris mit. Um auf dem richtigen Weg zu bleiben, müssten fast alle Länder ihre angestrebte Klimaneutralität vorverlegen. Eine schnellere Klimawende in den Industrieländern könne Schwellen- und Entwicklungsländern mehr Zeit für den Wandel geben. In diesen Ländern müssten noch deutlich mehr Investitionen für den Klimaschutz mobilisiert werden.
Die IEA betont in ihrer neuen Analyse die Bedeutung einer stärkeren internationalen Zusammenarbeit zur Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 Grad. Wenn Klimaschutzmaßnahmen nicht beschleunigt und bis 2030 wie vorgesehen umgesetzt werden, müsse für das Erreichen des 1,5-Grad-Ziels massiv auf eine CO2-Speicherung gesetzt werden. Technologien dazu seien aber teuer und in großem Maßstab noch unerprobt.
«Um das Ziel der Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 Grad zu erreichen, muss die Welt schnell zusammenkommen. Die gute Nachricht ist, dass wir wissen, was wir tun müssen - und wie wir es tun können», sagte IEA-Direktor Fatih Birol. «Aber wir haben auch eine sehr klare Botschaft: Eine starke internationale Zusammenarbeit ist entscheidend für den Erfolg.» Die Regierungen müssten angesichts des Ausmaßes der anstehenden Herausforderung das Klima von der Geopolitik trennen.
Klimaforschern zufolge hängt das Ziel, die Erderhitzung auf 1,5 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen, am seidenen Faden. Zwar gilt es als noch theoretisch möglich, allerdings nur durch ein radikales Umsteuern in der Klimapolitik. Die internationale Staatengemeinschaft strebt das 1,5-Grad-Ziel an, um die Überschreitung gefährlicher Kipppunkte mit unumkehrbaren Konsequenzen zu vermeiden und die katastrophalsten Folgen des Klimawandels abzuwenden. Dafür sind die bislang geplanten Maßnahmen der Staaten jedoch längst nicht ambitioniert genug. Derzeit steuert die Erde den Vereinten Nationen zufolge eher auf mehr als 2,5 Grad Erwärmung zu.
Ölpreise geben nach
SINGAPUR: Die Preissteigerungen auf dem Ölmarkt haben sich zunächst nicht fortgesetzt. Am Morgen kostete ein Fass (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November 92,88 Dollar. Das waren 41 Cent weniger als am Tag zuvor. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI fiel um 38 Cent auf 89,30 Dollar.
Nach Preiszuwächsen seit Anfang Juli um etwa 25 Prozent haben die Preise zuletzt stagniert. Angetrieben werden die Preise seit Wochen vom knappen Angebot großer Förderländer wie Saudi-Arabien oder Russland. Ein Gegengewicht stellt aber der aufwertende Dollar dar, der Rohöl für viele Interessenten verteuert. Denn Rohstoffe werden meist in der US-Währung gehandelt, weshalb ein starker Dollar die Nachfrage dämpfen kann.
Euro notiert unter 1,06 Dollar
FRANKFURT/MAIN: Der Euro hat am Dienstagmorgen weiter unter der Marke von 1,06 Dollar notiert.
Die Gemeinschaftswährung kostete 1,0585 Dollar und damit etwa so viel wie am Abend zuvor. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0633 Dollar festgesetzt.
Handelsdefizit mit China weiter oben auf EU-Agenda
PEKING: In den angespannten Beziehungen zwischen Europa und China will die EU das Handelsdefizit zum Vorteil der Volksrepublik weiter ganz oben auf die Agenda setzen. Es sei zwar normal, nicht mit jeder Volkswirtschaft der Welt eine ausgeglichene Handelsbilanz zu haben, sagte EU-Handelskommissar Valdis Dombrovskis am Dienstag zum Abschluss seines mehrtägigen Besuchs in Peking. «Aber wenn natürlich das Handelsdefizit wie in den vergangenen Jahren explodiert, muss man sich ansehen, was die Gründe dafür sind und wie man das Problem angehen kann», erklärte der lettische EU-Politiker weiter.
Laut Dombrovskis besteht zwischen der EU und China ein Handelsdefizit von knapp 400 Milliarden Euro zum Vorteil des ostasiatischen Landes mit etwa 1,4 Milliarden Menschen. Die EU sei immer noch Chinas wichtiger Export-Markt. Europäische Unternehmen in China seien jedoch in Sorge und verunsichert über Regelungen dort, etwa hinsichtlich des Anti-Spionage-Gesetzes, dessen Auslegungen oft nicht klar sind. China müsse hier mehr Transparenz liefern.
Die EU sehe ein Handelsdefizit per se nicht als Problem, sagte Dombrovskis. Im Falle Chinas gebe es aber eine Reihe von Gründen für die Entstehung. Der EU-Handelskommissar nannte etwa den Marktzugang. Die EU ist ihm zufolge offener für chinesische Unternehmen und Güter als umgekehrt China für Firmen und Produkte aus Europa. Die Fragen nach Marktzugängen seien bei seinen Gesprächen in Peking und Shanghai breit diskutiert worden. Die EU wünsche sich mehr Ausgeglichenheit beim Handel und in den Beziehungen zur zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt.
Deutschland und Großbritannien wollen bei Wasserstoff kooperieren
BERLIN: Deutschland und Großbritannien wollen beim Ausbau von sogenanntem grünem Wasserstoff enger zusammenarbeiten. Dazu ist am Dienstag in Berlin eine Wasserstoffkonferenz geplant. Großbritannien hat bereits vor gut zwei Jahren in einer nationalen Wasserstoffstrategie einen Ausbau der erneuerbaren Energie betont. «Nach dem Vorbild der britischen Offshore-Windindustrie ist geplant, einen industriellen Wasserstoff-Markt zu etablieren», teilte die bundeseigene Außenhandelsagentur Germany Trade and Invest mit. So solle Wasserstoff auch in die EU exportiert werden. Von grünem Wasserstoff spricht man, wenn bei dessen Herstellung Strom aus regenerativen Energiequellen verwendet wird.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sieht im Aufbau der Wasserstofftechnologie in Deutschland enormes wirtschaftliches Potenzial. Wasserstoff soll eine zentrale Rolle beim Wandel zu einem klimagerechten Umbau der Wirtschaft spielen, zum Beispiel in der Stahlindustrie. Der größte Teil des Wasserstoffs muss aber importiert werden. Zum anderen soll Wasserstoff als Energieträger und damit auch als Energiespeicher dienen. In Großbritannien gilt der Ausbau der Wasserstoffproduktion als wichtiger Schritt zur Erreichung des britischen Null-Emissionen-Ziels bis 2050.
Vor allem in Schottland sind die Hoffnungen groß, der Direktexport von Wasserstoff in die EU könnte nicht nur lukrative Einnahmequellen erschließen, sondern auch den Übergang von fossilen Energien beschleunigen. Schottische Spitzenpolitiker hatten wiederholt auf die großen Möglichkeiten des britischen Landesteils hingewiesen und verstärkt für Lieferungen an Deutschland geworben. In den vergangenen Monaten reisten gleich mehrere Wirtschaftsdelegationen deutscher Bundesstaaten nach Schottland.
Bisher finanziert sich der nördlichste britische Landesteil vor allem aus der Exploration von Öl und Gas in der Nordsee. Die britische Zentralregierung in London, die jüngst neue Förderungen angekündigt hatte, will aber den Wasserstoffexport in der eigenen Hand behalten. Dabei geht es auch darum, schottische Hoffungen einzudämmen, dass Verträge mit der EU als Unterstützung für die Unabhängigkeitsbewegung gewertet werden.