Nachrichten aus der Wirtschaft am Dienstag

Symbolfoto: Pixabay/klimkin
Symbolfoto: Pixabay/klimkin

Bundesamt legt erste Zahlen zur Inflation im Mai vor

WIESBADEN: Das Statistische Bundesamt informiert an diesem Mittwoch (14.00 Uhr) anhand erster Daten über die Entwicklung der Inflation im Mai. Im April lagen die Verbraucherpreise in Deutschland um 7,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonates. Damit blieb die Inflation relativ hoch, auch wenn der Preisauftrieb den zweiten Monat in Folge etwas an Tempo verlor.

Die seit Monaten hohe Teuerung ist eine Belastung für Verbraucherinnen und Verbraucher. Sie zehrt an ihrer Kaufkraft, die Menschen können sich für einen Euro weniger leisten. In Umfragen sagen viele Menschen, dass sie mit ihrem Geld kaum noch über die Runden kommen. Im April waren zum Beispiel Nahrungsmittel und Energie hierzulande teils deutlich teurer als ein Jahr zuvor.

Die Bundesregierung bemüht sich um Entlastung: Die rückwirkend zum 1. Januar geltenden Preisbremsen sollen Erdgas, Strom und Fernwärme erschwinglicher machen. Die Europäische Zentralbank (EZB) stemmt sich mit einer Serie von Zinserhöhungen gegen die auch im Euroraum hohe Inflation. Höhere Zinsen verteuern Kredite. Das kann die Nachfrage bremsen und hohen Teuerungsraten entgegenwirken. Die EZB strebt mittelfristig für den Euroraum Preisstabilität bei einer Inflationsrate von zwei Prozent an.


Eurokurs gestiegen - EZB-Referenzkurs: 1,0744

FRANKFURT/MAIN: Der Euro-Kurs ist am Dienstag gestiegen. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0744 (Montag: 1,0715) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9308 (0,9333) Euro.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86365 (0,86805) britische Pfund, 150,01 (150,29) japanische Yen und 0,9690 (0,9683) Schweizer Franken fest.


Gaspreis fällt unter 24 Euro je Megawattstunde und nähert sich Vorkrisenniveau

AMSTERDAM: Der Preis für europäisches Erdgas hat am Dienstag seine Talfahrt fortgesetzt und ist erstmals seit zwei Jahren unter 24 Euro je Megawattstunde (MWh) gefallen. Am Dienstag wurde der richtungsweisende Terminkontrakt TTF zur Auslieferung in einem Monat an der Börse in Amsterdam bei 23,50 Euro je gehandelt. So günstig war Erdgas zuletzt im Juni 2021.

Der Preis für europäisches Erdgas befindet sich seit Ende des vergangenen Jahres in einem Abwärtstrend. Der Rohstoff hat sich seitdem stark verbilligt, nachdem er im vergangenen Jahr wegen der Folgen des Kriegs in der Ukraine drastisch angestiegen war. In der Spitze wurde im vergangenen Sommer ein Rekordpreis von mehr als 300 Euro je MWh gezahlt. Der Stopp russischer Gaslieferungen hatte Ängste vor einer Energiekrise geschürt.

Während die Gaspreise fallen, werden die Gasspeicher in Deutschland immer weiter gefüllt. Laut jüngsten Daten des europäischen Speicherverbandes GIE betrug der Füllstand in allen deutschen Speichern am 28. Mai 74,11 Prozent. Die Gasreserven sind seit Wochen nahezu ununterbrochen gestiegen und liegen deutlich über dem Vergleichswert des Vorjahres.


Ölpreise geben leicht nach

SINGAPUR: Die Ölpreise haben am Dienstag im frühen Handel leicht nachgegeben. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juli 76,49 Dollar. Das waren 58 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 43 Cent auf 72,24 Dollar.

Gedrückt wurden die Rohölpreise zuletzt neben Sorgen über die konjunkturelle Lage Chinas auch vom aufwertenden US-Dollar. Steigt dessen Kurs, leidet zumeist die Ölnachfrage. Ausschlaggebend sind Wechselkurseffekte, da Rohstoffe wie Erdöl überwiegend in Dollar gehandelt werden.

Ansonsten richten sich die Blicke an den Finanz- und Rohstoffmärkten weiter in Richtung USA. Dem unlängst erzielten Kompromiss im Schuldenstreit muss noch der Kongress zustimmen, was alles andere als sicher ist. Die Ölpreise waren durch die Zuspitzung des Konflikts über die gesetzliche Schuldengrenze deutlich belastet worden.

Auf der Angebotsseite rückt zunehmend das Treffen des Ölverbunds Opec+ am kommenden Wochenende in den Blick. Zuletzt kamen teils widersprüchliche Äußerungen aus großen Mitgliedsländern wie Saudi-Arabien und Russland. Vor einigen Wochen hatten mehrere Opec-Länder kurz vor einer ähnlichen Sitzung deutliche Produktionskürzungen verkündet.


Euro fällt unter 1,07 US-Dollar

FRANKFURT/MAIN: Der Euro hat am Dienstag weiter nachgegeben und ist unter die Marke von 1,07 US-Dollar gefallen. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung im Tief 1,0684 Dollar und damit so wenig wie zuletzt im März. Das Zwei-Monats-Tief vom vergangenen Freitag wurde unterschritten. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montagnachmittag auf 1,0715 Dollar festgesetzt.

Am Dienstag stehen in der Eurozone unter anderem Geld- und Kreditdaten der EZB auf dem Programm. Zudem veröffentlicht die Europäische Kommission ihren vor allem unter Analysten beachteten Konjunkturindikator. In den USA werden Zahlen vom schwächelnden Immobilienmarkt und Umfrageergebnisse zur Verbraucherstimmung erwartet.


Immobilienkonzern Aroundtown startet mit Verlust ins Jahr

LUXEMBURG: Der Gewerbeimmobilien-Spezialist Aroundtown hat im ersten Quartal die sinkenden Immobilienwerte zu spüren bekommen. Der operative Gewinn fiel in den ersten drei Monaten 2023 im Jahresvergleich um 5,3 Prozent auf 84,6 Millionen Euro, wie das im MDax notierte Unternehmen am Dienstag in Luxemburg mitteilte. Im laufenden Jahr peilt das Unternehmen weiterhin einen operativen Gewinn von 300 bis 330 Millionen Euro an.

Die Nettomieteinnahmen schrumpften im ersten Jahresviertel um 3,8 Prozent auf 297,2 Millionen Euro, was vor allem am Verkauf von Immobilien lag. Unter dem Strich wies das Unternehmen wegen der geringeren Bewertung seiner Immobilien einen Verlust von 21,6 Millionen Euro aus. Im Vorjahreszeitraum hatte noch ein Gewinn von 124,5 Millionen Euro in der Bilanz gestanden.

Aroundtown mit Sitz in Luxemburg hält Anteile an Immobilien vor allem in Deutschland und den Niederlanden. Dabei handelt es sich es sich etwa um Büro-, Hotel- und Gewerbeimmobilien.

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