Nachrichten aus der Wirtschaft am Dienstag

Fotomontage: DER FARANG
Fotomontage: DER FARANG

Altmaier: Eskalation um Nord Stream 2 verhindern

BERLIN/KOPENHAGEN: Im Streit um die Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 setzt Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier trotz aller Sanktionsdrohungen aus den USA weiter auf Deeskalation. «Wir hoffen immer noch, dass es nicht zu diesen Sanktionen kommt. Wir sind uns in der Bundesregierung einig, dass wir jederzeit für Gespräche zur Verfügung stehen, um eine Eskalation zu verhindern», sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. Tatsache sei, dass ohne deutschen Einsatz der Gastransit von Russland durch die Ukraine nicht auf Jahre hätte gesichert werden können.


Milliardenverlust: BP senkt erstmals seit Jahren Quartalsdividende

LONDON: Der Ölkonzern BP verringert zum ersten Mal seit zehn Jahren die Quartalsdividende.

BP zahlt seinen Aktionären jetzt für das zweite Quartal nur noch 5,25 US-Cent pro Aktie, im Vorquartal waren das noch 10,5 Cent, wie der Konzern am Dienstag in London mitteilte. Unterm Strich hat der Konzern im zweiten Quartal einen Verlust von 6,68 Milliarden Dollar eingefahren, nach einem Gewinn von 2,8 Milliarden Dollar ein Jahr zuvor. Analysten hatten allerdings ein noch schlechteres Ergebnis erwartet.


Cum-Ex-Durchsuchungen beim Bankenverband in Berlin und Frankfurt

BERLIN/FRANKFURT: Die Polizei hat am Dienstag im Zusammenhang mit sogenannten Cum-Ex-Verfahren Büros des Bankenverbands in Berlin und Frankfurt durchsucht. Das sagte ein Verbandssprecher auf Anfrage am Dienstagvormittag. Zuvor hatten «Süddeutsche Zeitung», NDR und WDR darüber berichtet. «Das Verfahren richtet sich nicht gegen dessen Verantwortliche oder Mitarbeiter», teilte die verantwortliche Staatsanwaltschaft Köln mit. «Die Durchsuchung soll zur Auffindung von Beweismitteln dienen, die für die Fortführung der Ermittlungen und die weitere Aufhellung des komplexen Sachverhalts von Bedeutung sein können.» Der Verband kündigte an, vollumfassend zu kooperieren.


Easyjet weitet Flugangebot vorsichtig aus

LUTON: Nach tiefroten Zahlen in der Corona-Krise fährt der britische Billigflieger Easyjet sein Flugangebot stärker hoch als bisher geplant. «Unsere Buchungen für den Rest des Sommers entwickeln sich besser als erwartet», sagte Unternehmenschef Johan Lundgren am Dienstag bei der Vorlage der Quartalszahlen in Luton bei London. Im laufenden Geschäftsquartal bis Ende September werde Easyjet nun rund 40 Prozent der ursprünglich geplanten Flüge anbieten - trotz der neuen Quarantänepflicht für britische Spanien-Urlauber. Bisher hatte Lundgren nur mit einer Kapazität von 30 Prozent geplant.


Hohe Rechtskosten führen bei Bayer zu Milliardenverlust

LEVERKUSEN: Die angestrebte Einigung im US-Glyphosatstreit hat Bayer im zweiten Quartal einen Milliardenverlust eingebrockt. Wegen Sonderaufwendungen in Höhe von 12,5 Milliarden Euro vor allem für eine Glyphosat-Einigung, aber auch andere Rechtsstreitigkeiten fiel unter dem Strich ein Minus von 9,5 Milliarden Euro an, wie der Agrarchemie- und Pharmakonzern am Dienstag in Leverkusen mitteilte. Vor einem Jahr war ein noch ein Plus von rund 400 Millionen Euro erzielt worden.


EU-Kommission meldet Bedenken gegen Fitbit-Übernahme durch Google an

BRÜSSEL: Die Wettbewerbshüter der EU-Kommission haben Bedenken gegen die geplante Übernahme des Fitnessuhren-Herstellers Fitbit durch den Online-Riesen Google angemeldet. Es müsse sichergestellt werden, dass die Kontrolle, die Google infolge der Übernahme über Daten erhalte, nicht zu einer Verfälschung des Wettbewerbs führe, teilte die zuständige Vizepräsidentin Margrethe Vestager am Dienstag mit. Deswegen werde nun eine eingehende Untersuchung eingeleitet. Sie könnte dazu führen, dass die geplante Übernahme an Auflagen geknüpft oder sogar untersagt wird.


Handwerk will mehr Zeit für Umstellung von Kassen

BERLIN: Das Handwerk will auch wegen der Corona-Folgen mehr Zeit für die Umstellung von Kassen. Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer sagte der Deutschen Presse-Agentur, das Handwerk sei sehr dankbar, dass mittlerweile die allermeisten Bundesländer die Frist zur Umstellung der Registrierkassen von Ende September auf spätestens Ende März verlängert hätten. «Viele Betriebe kämpfen gerade um ihre Existenz und brauchen alle Mittel, um sich über Wasser zu halten.» Die Umstellung koste viel Geld und Zeit, und das mitten in der Pandemie-Zeit. «Es handelt sich um Hunderttausende Kassen in Deutschland, bei denen umgerüstet werden muss.»


Anleger werden wieder vorsichtiger

FRANKFURT/MAIN: Nach der Kursrally zum Wochenstart lassen die Anleger am Dienstag am deutschen Aktienmarkt wieder mehr Vorsicht walten. Ein auf robuste Quartalsberichte gestützter freundlicher Start erwies sich beim Dax nicht als nachhaltig. Am Nachmittag verlor der Leitindex 0,59 Prozent auf 12.572,92 Zähler. Der MDax verlor 0,64 Prozent auf 26.500,48 Punkte. Der EuroStoxx lag mit 0,25 Prozent im Minus. Die Kurse deutscher Bundesanleihen sind am Dienstag gestiegen. Der Rentenindex Rex stieg um 0,08 Prozent auf 145,82 Punkte. Die Umlaufrendite fiel im Gegenzug von minus 0,53 Prozent am Vortag auf minus 0,55 Prozent. Der Bund Future stieg um 0,17 Prozent auf 177,67 Zähler. Der Kurs des Euro schaffte es am Dienstag kurzzeitig zurück über 1,18 US-Dollar, wurde aber zuletzt wieder etwas niedriger zu 1,1761 Dollar gehandelt.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.