Nachrichten aus der Wirtschaft

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Entscheidung zu Staatshilfen für Lufthansa naht

BERLIN/FRANKFURT: Die Verhandlungen zu einer möglichen Beteiligung des deutschen Staats an der Lufthansa kommen voran. Das Unternehmen ist wegen der massiven Flugabsagen in Folge der Corona-Krise in Schwierigkeiten geraten. Nach Fortschritten in den Gesprächen solle nun zügig entschieden werden, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Freitag aus Regierungskreisen. Der Dax-Konzern bestätigte Verhandlungen über verschiedene Beteiligungsformen des Staates. Man sei im engen Austausch zu allen Regierungen im Heimatmarkt und anderen Stellen wie der staatlichen KfW-Bank, um die Liquidität zu sichern, sagte ein Sprecher in Frankfurt.


Bundesregierung plant in Corona-Krise weiteres riesiges Programm

BERLIN: Die Bundesregierung plant in der Corona-Krise ein zusätzliches riesiges Programm, um im Mittelstand eine Pleitewelle zu verhindern. Wie die Deutsche Presse-Agentur am Freitag aus Regierungskreisen erfuhr, geht es um Verbesserungen bei Laufzeiten und Haftungsfreistellung für Kredite. Im Gespräch ist demnach, Kredite für mittelständische Firmen für eine begrenzte Zeit mit einer 100-prozentigen Staatshaftung abzusichern. Die Höchstgrenze könnte bei 500 000 Euro pro Firma liegen. Der Staat könnte dafür Garantien in einem Gesamtvolumen von bis zu 300 Milliarden Euro übernehmen. Die EU-Kommission müsse noch zustimmen.


Europäische Krisenhilfen: Drei-Säulen-Modell im Gespräch

BERLIN/BRÜSSEL: Trotz des bitteren Streits über Corona-Bonds bahnt sich ein erster Kompromiss über europäische Finanzhilfen in der Wirtschaftskrise an. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur könnten sich die EU-Finanzminister kommende Woche zunächst auf die kurzfristige Nutzung bekannter Instrumente einigen. Die Streitfrage gemeinsamer europäischer Schulden stünde dann erst in der «Wiederaufbau-Phase» wieder zur Debatte. Noch werde aber an Details gefeilt, sagten Beteiligte am Freitag. Die EU-Staaten hatten sich bei einem Videogipfel vorige Woche über die Frage zerstritten, ob Corona-Bonds - also gemeinsame europäische Anleihen zur Finanzierung der EU-Staaten - in der Krise nötig sind. Italien, Spanien und andere wollen sie, Deutschland, die Niederlande sind dagegen.


Bussen und Bahnen brechen die Einnahmen weg

BERLIN: Die Kontaktbeschränkungen in der Corona-Krise setzen die Verkehrsunternehmen zunehmend unter Druck. Bei den Bartickets wie Einzelfahrscheinen und Monatskarten sind die Verkäufe um 70 bis 90 Prozent eingebrochen, wie der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Sie machen sonst etwa die Hälfte aller Ticketeinnahmen aus. «Wir haben 80 bis 90 Prozent weniger Fahrgäste», erklärte Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff. «Für viele Verkehrsunternehmen sind die wirtschaftlichen Folgen durch wegbrechende Fahrgeldeinnahmen schon jetzt verheerend.» Es müsse dringend geklärt werden, wie der Verlust ausgeglichen werde.


Branchenverband VDA: Autoindustrie in beispielloser Krise

BERLIN: Der Verband der Automobilindustrie sieht die Branche infolge der Corona-Krise schwer unter Druck. «Wir stehen vor einer Herausforderung in bisher nie gekanntem Ausmaß», sagte VDA-Präsidentin Hildegard Müller der Deutschen Presse-Agentur. «In dieser einmaligen Ausnahmesituation ist Krisenmanagement gefragt, nicht das Führen von politischen Debatten.» Mit Blick auf mögliche strengere CO2-Grenzwerte auf EU-Ebene nach 2030 sagte Müller, weitere und zusätzliche Belastungen verstärkten in einer solchen Zeit die Herausforderungen und kosteten Zukunft. «Wir müssen die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise daher erst seriös bewerten, bevor wir über mögliche zusätzliche Belastungen sprechen.»


DIHK: Lage im Reise- und Gastgewerbe spitzt sich immer weiter zu

BERLIN: Das Reise- und Gastgewerbe rutscht infolge der Coronavirus-Pandemie aus Sicht des Deutschen Industrie- und Handelskammertags immer tiefer in die Krise: Rund 40 Prozent der Betriebe sehen sich akut von Insolvenz bedroht, wie eine DIHK-Umfrage ergab. Etwa zwei Drittel der Firmen könnten wegen fehlender Aufträge aktuell Mitarbeiter nicht mehr wie bislang beschäftigen und müssten dementsprechend ihre Beschäftigungspläne nach unten korrigieren. «Die Corona-Pandemie bedroht das Reise- und Gastgewerbe existenziell», sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben am Freitag.


Arbeitslosenquote in den USA steigt wegen Coronavirus an

WASHINGTON: Die Arbeitslosenquote in den USA ist infolge der Corona-Krise deutlich angestiegen. Sie stieg von 3,5 Prozent im Vormonat auf 4,4 Prozent im März, wie die US-Regierung am Freitag mitteilte. Die Zahl der Beschäftigten sei um 700 000 gesunken. Vor allem im Hotel- und Gastgewerbe machten sich die Auswirkungen der Epidemie demnach bemerkbar, allein dort fielen 460 000 Stellen weg. Aufgrund einer verzögerten Erhebung der Statistik vermitteln die neuen Daten jedoch ein zu rosiges Bild. Die jüngste Zuspitzung am Arbeitsmarkt ist davon nur begrenzt widergegeben: Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind seit Mitte März auf rund 10 Millionen in die Höhe geschnellt. Experten gehen daher davon aus, dass die Arbeitslosenquote daher eigentlich bereits bei 10 Prozent oder sogar darüber liegen könnte.


Karstadt Kaufhof will zunächst ohne Staatskredite auskommen

ESSEN: Der neue Generalbevollmächtigte von Galeria Karstadt Kaufhof, Arndt Geiwitz, will bei der Rettung des letzten großen deutschen Warenhauskonzerns vorerst ohne staatliche Hilfskredite auskommen. «Wir werden zunächst keine Mittel aus den nun mithilfe der KfW-Bank bereitgestellten Töpfen in Anspruch nehmen», sagte er der «Lebensmittel Zeitung». Der Eigentümer von Galeria Karstadt Kaufhof, René Benko, hatte in dieser Woche zur Unterstützung des Unternehmens noch einmal weitere 140 Millionen Euro überwiesen. Wie lange das Geld reicht, hänge davon ab, wann und in welchem Umfang die Kaufhäuser wieder öffnen dürfen, sagte Geiwitz am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Das Unternehmen habe kaum Bankschulden und das Geschäftsmodell stimme.


Dax tritt auf der Stelle

FRANKFURT/MAIN: Am deutschen Aktienmarkt haben die Kurse zum Wochenausklang erneut keine klare Richtung gefunden. Zuletzt stagnierte der Dax am Nachmittag bei 9568,23 Punkten. Der MDax für mittelgroße Unternehmen fiel leicht um 0,07 Prozent auf 20 474,32 Punkte. Der EuroStoxx 50 verbuchte ein Minus von 0,35 Prozent. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,41 Prozent am Vortag auf minus 0,45 Prozent. Der Euro kostete am Nachmittag 1,0795 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstag auf 1,0906 Dollar festgesetzt.

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Leserkommentare

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