Nachrichten aus der Wirtschaft

Nachrichten aus der Wirtschaft

«Stresstest» durch Coronavirus: Deutsche Firmen haben zu kämpfen

BERLIN/PEKING (dpa) - Das neuartige Coronavirus bedroht massiv die deutsche Wirtschaft. Die Industrie erwartet einen «Stresstest» und fürchtet «spürbare negative Effekte». Die Börsen rutschen in den Keller. In einer ohnehin geschwächten Wirtschaftslage in Deutschland droht die Lungenkrankheit, ein «wahrer Konjunkturhemmer» zu werden, warnt der Industrie- und Handelskammertag am Donnerstag. Schon jetzt spüre die international stark vernetzte deutsche Exportwirtschaft, dass das Coronavirus den weltweiten Handel belaste und Unternehmen ihre Investitionsvorhaben an vielen Standorten zurückhielten. «Die Ausbreitung des Coronavirus wird der deutschen Wirtschaft in diesem Jahr erheblich zusetzen», sagt DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier.


Bayer wächst - aber auch mehr Klagen

LEVERKUSEN (dpa) - Die Klagewelle gegen Bayer rollt und rollt: Zwischen Oktober und Februar ist die Zahl der in den USA eingereichten Klagen wegen angeblicher Krebsrisiken glyphosathaltiger Unkrautvernichter noch einmal gestiegen - um 5900 auf 48 600. Und mit weiteren Klagen sei zu rechnen, berichtete der Pharma- und Pflanzenschutzkonzern in seinem am Donnerstag vorgelegten Geschäftsbericht für 2019. Ungewiss ist dagegen, wie sehr die Coronavirus-Krise den Leverkusener Traditionskonzern belastet. Die mit dem Kauf des US-Saatgutherstellers Monsanto übernommenen Probleme um den Unkrautvernichter drücken seit geraumer Zeit auf den Aktienkurs des Leverkusener Dax-Konzerns. In den ersten drei Glyphosat-Prozessen wurde das Unternehmen zu hohen Schadenersatzzahlungen verurteilt.


Zalando mit gutem Geschäftsjahr und Ungewissheit durch Coronavirus

BERLIN (dpa) - Das sich schnell ausbreitende Coronavirus beschäftigt auch namhafte Online-Händler. «Wir verzeichnen bislang keinen materiellen Effekt auf unser Geschäft», sagte der Chef der Mode-Plattform Zalando, Rubin Ritter, am Donnerstag in Berlin. «Aber die Situation könnte sich in den kommenden Wochen sehr dynamisch entwickeln, das ist etwas, mit dem wir rechnen müssen.» Sämtliche Ware für den Sommer sei bereits in den Lagern. Doch ob das neuartige Coronavirus einen Einfluss auf die Nachfrage der Verbraucher haben werde, bleibe abzuwarten. Damit sorgt der Erreger beim Blick auf die künftigen Pläne der Verantwortlichen für Ungewissheit. Nach einem zufriedenstellenden Geschäftsjahr will sich Zalando vor allem in zwei Segmenten deutlich stärker aufstellen: Im Geschäft mit Luxus-Mode sowie mit Second-Hand-Kleidung.


Thyssenkrupp-Aufsichtsrat entscheidet über Verkauf der Aufzugssparte

ESSEN (dpa) - Bei Thyssenkrupp fällt am Donnerstag eine für die Zukunft des Unternehmens wichtige Entscheidung. Der Aufsichtsrat des angeschlagenen Stahl- und Industriekonzerns will am Nachmittag über den Verkauf der milliardenschweren Aufzugssparte beraten. Thyssenkrupp braucht dringend Geld, um Schulden zu tilgen und den geplanten Konzernumbau zu finanzieren. Investoren haben den Wert der Aufzugssparte auf mehr als 15 Milliarden Euro taxiert. Offen ist, ob Thyssenkrupp das Geschäft mit Aufzügen und Rolltreppen komplett verkaufen oder einen Teil behalten will. Die Aufzugssparte ist derzeit der einzige nennenswerte Gewinnbringer des hoch verschuldeten Konzerns. Weltweit hat Thyssenkrupp Elevator rund 53.000 Mitarbeiter, das ist fast ein Drittel aller Beschäftigten im Konzern.


Optimismus weicht: Weniger offene Stellen auf dem Arbeitsmarkt

NÜRNBERG/MÜNCHEN (dpa) - Der Optimismus auf dem Arbeitsmarkt hat einen Dämpfer erhalten. Deutsche Unternehmen sind laut zweier Studien bei der Suche nach neuen Mitarbeitern deutlich zurückhaltender geworden. Das vom Münchener Ifo-Institut erstellte Beschäftigungsbarometer fiel im Februar um 1,5 Punkte auf 98,1 Zähler, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Mitteilung hervorging. Auch der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X) sei von Januar auf Februar noch einmal um zwei Punkte auf 116 Punkte gefallen. Damit ist die Nachfrage im längerfristigen Vergleich aber dennoch weiterhin sehr hoch, wie die Bundesagentur mitteilte. Die Behörde wird am Freitag ihre Arbeitslosenstatistik für den Monat Februar veröffentlichen.


Erneut Banken-Durchsuchung in Frankfurt wegen «Cum-Ex»-Aktiendeals

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Im Zusammenhang mit dem Steuerskandal um «Cum-Ex»-Aktiendeals ist in Frankfurt erneut eine Geschäftsbank durchsucht worden. Vor der deutschen Niederlassung der niederländischen Großbank ABN Amro fuhr am Donnerstag ein Großaufgebot der Polizei auf. «Ich kann bestätigen, dass heute im Rahmen des Cum-Ex-Komplexes Maßnahmen der Staatsanwaltschaft Köln bei der ABN Amro Bank in Frankfurt durchgeführt werden», sagte ein Sprecher der Ermittlungsbehörde auf Anfrage. Weitere Details nannte er nicht. Auch der WDR, die «Süddeutsche Zeitung» und das «Handelsblatt» hatten berichtet. Ein Sprecher der ABN Amro bestätigte zunächst lediglich, dass die Durchsuchungen mit «Cum-Ex» zu tun haben: «Wir kooperieren mit den deutschen Behörden.»


Zahl der Jobs mit Mindestlohn rückläufig

WIESBADEN (dpa) - Im Aufschwung am deutschen Arbeitsmarkt ist die Zahl der mit Mindestlohn bezahlten Jobs deutlich zurückgegangen. Im April 2018 wurde in 930.000 Beschäftigungsverhältnissen der Mindestlohn gezahlt, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag auf Grundlage vorläufiger Ergebnisse mitteilte. Das entsprach 2,4 Prozent aller Beschäftigungsverhältnisse. Innerhalb von drei Jahren habe sich damit der Anteil mehr als halbiert, denn im Frühjahr 2015 waren es noch 1,91 Millionen Mindestlohn-Jobs. Weitere 509.000 Beschäftigungsverhältnisse oder 1,3 Prozent aller Jobs hatten sogar einen rechnerischen Stundenlohn unterhalb des Mindestlohns, berichtete die Statistikbehörde. Das sei allerdings nicht zwingend auf Verstöße gegen das Mindestlohngesetz zurückzuführen, da einzelne Details wie Sonderregelungen für Praktikanten in der Statistik nicht abgebildet werden könnten.


Dax tief im Minus - Furcht vor den Folgen des Coronavirus

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Die Furcht vor den Folgen des Coronavirus hat die Kurse am deutschen Aktienmarkt am Donnerstag immer weiter nach unten gedrückt. Der Dax büßte am Nachmittag 2,7 Prozent auf 12.420,04 Punkte ein und fiel auf den niedrigsten Stand seit Mitte Oktober. Die Verluste des Dax seit Donnerstag vergangener Woche summieren sich mittlerweile auf mehr als zehn Prozent. Der MDax der mittelgroßen deutschen Börsenwerte fiel um 2,6 Prozent auf 26.360,56 Punkte. Der EuroStoxx 50 als Leitbarometer der Eurozone rutschte ebenfalls um fast drei Prozent ab. Der Euro wertete am Donnerstag deutlich auf und notierte zuletzt bei 1,0963 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstagnachmittag auf 1,0875 Dollar festgesetzt.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.